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25.Oktober 1916

„Du hättest mich nicht betrügen und mir alles, was mich ausmacht, wegnehmen sollen. Ich hätte gar nichts mehr gehabt.", redet Elise sich in Rage, während sie sich von ihrem Platz auf der Bank neben Harry erhebt. Ihre Brust hebt und senkt sich massiv und in ihren Augen ist pure Wut sowie Rage zu erkennen.

Sie deutet mit dem linken Zeigefinger auf Louis' Brust und fährt ihn an: „Damals dachtest du wirklich, dass alle Frauen dumm sind, besonders ich. Wie hast du jemals davon ausgehen können, dass ich nicht hinter deine faulen Spielchen komme?" „Weißt du überhaupt, wie rufschädigend es für mich war, meine Firma, die ich mit Blut, Schweiß und Tränen aufgebaut habe, ab sofort von einer Frau leiten zu lassen? Du willst es zwar nicht wahrhaben, aber dennoch wird die Welt noch immer von Männern regiert, nicht, wie in deinen Wahnvorstellungen, von irgendwelchen Weibern.", schreit ihr Gegenüber sie an und springt von dem Tisch, wodurch das Radio leicht wackelt.

„Dir ist dein Ruf wichtiger als deine Frau? Gut zu wissen.", schnaubt Elise beleidigt und drückt die Spitze ihres Zeigefingers seine Brust.

„Dir ist ein verdammtes Gerücht wichtiger als meine Sichtweise? Gut zu wissen.", kontert Louis und packt abrupt ihr linkes Handgelenk. Er zieht sie näher zu sich, sodass ihre Gesichter nur mehr wenige Zentimeter von einander entfernt sind. „Deine beschissene Sichtweise stimmt ja auch mit dem Gerücht überein!", zischt die Frau, während sie ihre Hand aus seinem Griff reißt.

Mit bedrohlich wirkender Stimme flüstert er dennoch so laut, dass auch Harry, auf dem sein Blick liegt, hören kann, wie er ihr mitteilt: „Na gut, wenn du es wirklich noch einmal hören willst. Ich habe die Sekretärin gevögelt, du dieses Bürschchen. Meinst du nicht, dass wir quitt sind?"

Ein lauter Klatschen hallt durch den Bunker und Louis' Kopf schnellt zur Seite, bevor die Frau ihn anschreit: „Ich wusste es! Du hast dieses Püppchen durchgenommen und mir beinhart in mein Gesicht gelogen, du verdammter Bastard." Der Mann legt sich die rechte Handfläche auf seine langsam rot werdende Wange und wagt es nicht, ihr in die Augen zu sehen, sondern starrt erschrocken zu Boden.

„Ich wusste es bereits, als du nach Hause gekommen bist und nach billigem Parfüm gestunken hast. Dachtest du, ich bin so naiv und glaube dir deine Lügen?", setzt Elise in der selben Lautstärke fort. Ungläubig schüttelt sie den Kopf und packt plötzlich Louis' Kinn, um sein Gesicht so zu drehen, dass er sie ansehen muss. „Mittlerweile bedauere ich es, dass du deinen Tod lediglich vorgetäuscht hast. Unsere Eheversprechen kannst du dir in den Arsch schieben.", flüstert die Frau mit gefährlich ruhiger Stimme.

„Soll ich sie nicht doch lieber in das nächste Weib stecken?", spottet Louis mit einem herablassenden Schmunzeln auf den Lippen, dennoch drängen sich Tränen in seine Augenwinkel. Er entfernt ihre Finger von seinem Kinn und verschränkt sie anschließend mit seinen, während er murmelt: „Andere wären froh, einen Mann wie mich an ihrer Seite zu haben, Affären hin oder her. Sie würden alles für mich tun, wenn ich ihnen so viele Kleider, Dessous und Schmuckstücke geben würde, wie ich es dir gegeben habe. Sie wären nicht so undankbar." „Ich bin auf keine billige Hure, die du mit Gegenständen und Geld erwerben kannst.", kontert die Frau lediglich selbstgefällig.

„Elise, Louis, bitte hört auf. Die Vergangenheit ist vorbei, tut auch bitte so.", geht Harry schließlich dazwischen und zieht die Frau an der Taille weg von ihrem Ehemann. Dieser blickt ihr belustigt nach und raunt: „Wenigstens habe ich die Kleine nicht mit nach Hause gebracht und sie zwischen uns drängen lassen. Im Gegensatz zu dir habe ich es damals bereut und wollte zu dir zurückkehren, weil mir bewusst ist, wie sehr ich dich brauche. Wie sehr du zu mir gehörst."

„Ich gehöre nur mir alleine, merke dir das endlich.", zischt Elise und wischt sich über die Augen, aus denen mittlerweile unaufhörlich Tränen entfliehen. Sie lässt sich gegen die harte Brust hinter sich fallen, genießt die Wärme, die von den um ihre Taille geschlungenen Armen kommen. Harrys beruhigend wirkende Ausstrahlung lässt sie trotz den Schmerzen, die sie in ihrem Herz spürt gewissermaßen entspannen.

Tief in ihr hat Elise es schon immer gewusst. Von Anfang an hat sie gesehen, wie Louis auch anderen Frauen flirtende Blicke zugeworfen hat, ihr dennoch immer versichert hat, dass sie die Einzige ist. Er hat seine Spielchen mit ihr gespielt, konnte sie jedoch immer bei sich halten.

„Ohne dich würde die Firma elendig zugrunde gehen"

„Kleine, du weißt doch, wie sehr ich dich liebe."

„Lass mich doch auch einmal meine Umgebung genießen, am Ende des Tages liegst trotzdem du atemlos neben mir."

Ein Teil davon hat auch gestimmt. Louis konnte sich nie vorstellen, dass diese außergewöhnliche Frau nicht mehr ihm gehören könnte. Ihre Aufmüpfigkeit, ihr Sturkopf, der für viele Auseinandersetzungen gesorgt hat, hat Elise so interessant gemacht. Im Gegensatz zu den anderen Individuen, die zu allem „Ja" gesagt hätten und ihn machen lassen hätten, wie es ihm gefällt.

Außerdem begehrten sie viele Männer in seinem Umfeld und er war nicht in der Lage, mit der Eifersucht, die dadurch in ihm aufkam, umzugehen. Allein der Gedanke, dass sie sich mit einem Anderen streiten könnte und danach den besten Versöhnungssex haben würde, hat ihn rasend vor Wut gemacht. Daher ist er auch eines Tages vor ihr in die Knie gegangen und hat sie vor einem Altar geküsst. Denn im Gegensatz zu seiner Untreue sollte Elise einzig und allein ihm zugeneigt sein.

„Ich habe dir vertraut, als du mir früher immer versichert hast, dass du die anderen Frauen nur mit deinen Augen genießt. Dass du gleich deinen winzigen Penis in eine steckst, hätte ich nicht erwartet.", spottet die Frau trotz Harrys Bitte, die Vergangenheit in Ruhe zu lassen. Hinter sich hört sie diesen seufzen, seine Hände massieren sanft ihre Haut.

„Wir werden jetzt definitiv nicht über die Größe meines Schwanzes diskutieren. Soweit ich mich erinnern kann, hat er dich immer sehr gut befriedigt.", zwinkert Louis ihr sarkastisch zu, überspielt den Schmerz, der seinen Brustkorb zusammenzieht. Gespielt desinteressiert dreht er das Radio lauter und wedelt mit einer Hand in ihre Richtung. Ohne Elise anzusehen murmelt der Mann: „Ich werde mir jetzt eine schöne Zeit hier unter machen, du kannst ja mit dem Bürschchen kuscheln. Ist mir doch auch schon egal, verstört mich bitte einfach nicht mit euren ekelhaften Stöhnen."

Die Frau sieht hinauf in Harrys Augen, die zusammengekniffen Louis anstarren. Während sie sich in seinem Griff umdreht, flüstert sie ihm zu: „Ignorier ihn. In Momenten wie diesen ist er schlimmer als ein Kleinkind." „Ich will ihn schlagen. Ist das schlimm?", haucht der Mann und zieht ihren Körper näher an seinen. Direkt gegen seine Brust kann er sie leise kichern hören, ihren Kopf schüttelt sie ebenfalls.

„Ich würde ihm am Liebsten gleich noch eine Ohrfeige verpassen. Er verdient es.", gibt Elise zu und lässt sich sanft von Harry zu der Bank ziehen. Sobald sie neben ihm Platz genommen hat, legt er eine der zwei dicken Wolldecken über beide ihrer Körper und platziert einen Arm um ihre Schultern. Augenblicklich neigt sie ihren Kopf, sodass sie ihn abstützen kann und wirft einen flüchtigen Blick zu Louis.

Dieser schenkt ihr keinerlei Beachtung mehr, konzentriert sich lediglich auf das Kartenspiel in seinen Händen. Aus dem Radio rechts neben ihm kommt berieselnde Musik, die die Stille in dem Bunker erträglicher macht. Außerdem übertönt sie somit die Explosionen, die wahrscheinlich ohne des Geräts zu hören wären.

„Wie lange müssen wir hier unten bleiben?", fragt Harry vorsichtig und lässt seinen Blick über die grauen, trostlos wirkenden Wände gleiten. Ein Seufzend ertönt direkt neben ihm und Elise antwortet ihm ehrlich: „Wenn ich das nur wüsste. Die Entente sind sehr entschlossen, uns zu besiegen."

„Es ist so komisch, dass meine Heimat Bomben abwirft.", haucht der Mann ungläubig. Sein Gesicht wendet sich der Decke über ihm zu, seine Gedanken wandern zu seiner Familie. Müssen auch sie sich gelegentlich vor Bomben schützen, mit anderen Einwohnern aus ihrem Dorf um ihre Leben bangen? Fest steht lediglich, dass er sich unglaubliche Sorgen um sie macht.

Ihm fällt anfangs gar nicht auf, dass ihm Tränen die Wangen hinunterrollen, bis Elise die Tropfen von seiner Haut wischt. „Weshalb du auch immer weinst, vergiss nie, dass alles gut enden wird.", ermutigt sie ihn und fährt ihm lächelnd durch die Haare.

Nickend stimmt Harry ihr zu: „Alles wird gut."

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