54. Teil: William

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

„Hey... wow", stieß William atemlos aus, als er mich sah. „Du bist ja kugelrund", schmunzelte er und zögerte nicht, mich in eine Umarmung zu ziehen. Sie war vorsichtig und kein Bisschen einengend. Er ließ mich auch gleich wieder frei und schenkte mir ein breites Lächeln, ehe sein Blick wieder auf meinen Bauch fiel.

Trotz den mehreren Lagen, die ich trug, konnte man das Ausmaß meines Bauches noch immer sehen, was mich extrem unwohl fühlen ließ. Eigentlich wollten William und ich uns erst in einem Café treffen, aber da Russell heute wieder den ganzen Tag in der Arbeit sein würde und er sich noch immer so seltsam verhielt, wollte ich ihn nicht fragen, ob er mich begleiten wollte. Obwohl ich ihn sonst immer dabei haben wollte, fühlte ich mich gerade doch wohler, wenn ich und William alleine über die Welpen redeten.
Dennoch zerfraß mich das schlechte Gewissen in dem Moment, in dem ich aus der Wohnung trat.

Da ich mich noch immer unwohl fühlte, wenn ich draußen alleine unterwegs sein musste, hatte ich William vorgeschlagen, dass er mich zuhause abholen könnte und wir dann im nahegelegenen Park spazieren gehen konnten, anstatt dass ich alleine zu einem Café und wieder zurück nach Hause gehen musste.

„Ja, sie wachsen ganz schön", antwortete ich mit einem stolzen Lächeln und hakte mich dann an seinem Arm ein, den er mir hin hielt.

„Wann ist es so weit?", fragte er neugierig nach und lenkte mich über die gerade grün werdende Fußgängerampel.

„In einer Woche ist der errechnete Geburtstermin, aber der Arzt sagt, dass es jederzeit so weit sein kann." Ein breites Lächeln legte sich auf Williams Züge. Für einen Moment kam Stille zwischen uns auf. Wir kamen recht schnell im Park an und etwas abseits der stark befahrenen Straße war es auch deutlich ruhiger.

„Ich... gehe mal davon aus, dass Russell weiß, dass nicht er der leibliche Vater ist, oder?", fragte William irgendwann zögerlich nach. Man merkte ihm an, dass es ihm unangenehm war, das zu fragen.

Ich nickte. „Um ehrlich sein, sind war auch erst zusammengekommen, nachdem ich von meiner Schwangerschaft erfahren habe."

William hob den Blick und sah mir mit einem unlesbaren Ausdruck entgegen, ehe er langsam nickte. Die Information überraschte ihn offenbar und er wusste auch nicht so recht, was er dazu sagen sollte. Für einen Moment kam Stille auf, bis William wieder fort fuhr.
„Er ist eine gute Partie?"

„Eine sehr gute", antwortete ich sofort und schenkte dem Beta ein Lächeln. „Er freut sich so sehr auf die Kleinen. Es ist wirklich süß." Trotz der anhaltend komischen Situation war ich mir noch immer sicher, dass er sich auf unsere Welpen freute. Zumindest war das mein letzter Stand, deswegen konnte ich das William auch mit gutem Gewissen sagen.

„Er hat kein Problem damit, dass es nicht seine Welpen sind?", fragte William daraufhin sichtbar überrascht und blieb sogar stehen, sodass auch ich stoppte. Ich musste meinen Kopf heben, um ihm in die Augen sehen zu können und stellte dabei erneut fest, wie ähnlich er Russell doch sah.

Ich schüttelte den Kopf. „Russell... ist unfruchtbar. Er hat sich immer eigene Kinder gewünscht, aber sein Körper spielt da nicht so richtig mit", offenbarte ich, woraufhin sofort ein mitleidiger Ausdruck auf Williams Züge kam. Langsam setzten wir unseren Weg wieder fort.

Die Sonne strahlte warm auf uns herunter, obwohl der nahende Winter dennoch durch einen kühlen Wind zu spüren war. Der blaue Himmel hob meine Laune gleich deutlich an und ließ mich auch körperlich besser fühlen. Der Spaziergang war wirklich eine gute Idee.

William atmete mitfühlend auf und stieß einen Moment später den Atem wieder hörbar aus.
„Ich habe mir auch immer Kinder gewünscht. Ich wüsste nicht, wie ich mich fühlen würde, wenn ich keine bekommen könnte."

„Also unfruchtbar bist du nicht", schmunzelte ich und fuhr mit mir der freien Hand über meinen Bauch. Ich wollte die Stimmung, die für einen Moment etwas gekippt war, wieder aufheitern. Zum Glück begann William daraufhin breit zu grinsen und nickte lachend.

„Also wäre Russell bereit sich um fremde Welpen zu kümmern?", fragte Willian dann einen Moment später wieder gefasster und weniger amüsiert nach. Man konnte ihm ansehen, wie ernst und wichtig ihm das Thema war.

„Ich will mich nicht vor meiner Verantwortung drücken! Bitte versteh mich nicht falsch, Mathis." William blieb stehen und nahm plötzlich meine Hände in seine und sah mir ernst, aber mit einem traurigen Ausdruck entgegen.

„Ich würde dich so gerne unterstützen und meine Jungen aufwachsen sehen. Nur... wenn ich Paul sage, dass du von mir schwanger bist, wird er mich sofort verlassen und meinen Sohn mitnehmen. Ich weiß, dass es unfair ist, dass ich mich gegen dich und die zwei entscheide und stattdessen für ihn und meinen Sohn, aber er ist mein Gefährte. Er ist die Liebe meines Lebens und ich–" „Ich verstehe dich, William. Wirklich", unterbrach ich ihn, lächelte ihm beruhigend entgegen und drückte seine Hände.

„Ich will nicht, dass du dich für mich oder ihn entscheiden musst. Russell ist mehr als bereit dazu, sich um mich und die beiden zu kümmern. Und selbst wenn er das nicht wäre, würde ich dich nicht dazu drängen, für mich oder sie dazu zu sein. Ich bin die längste Zeit meiner Schwangerschaft sowieso davon ausgegangen, dass ich den leiblichen Vater nie mehr wieder sehe. Dass wir uns zufällig wieder über den Weg gelaufen sind, kann ich immer noch nicht ganz glauben."

Ein erleichtertes Lächeln legte sich auf Williams Lippen, ehe er mich dankbar in seine Arme zog und mich fest, aber sanft an seinen Körper drückte.
„Du kannst sie selbstverständlich trotzdem jederzeit sehen und uns besuchen kommen, wenn du möchtest", lächelte ich als wir uns wieder voneinander lösten und ich Halt suchend nach seinem Arm griff. Er hielt ihn mir gleich wieder auffordernd entgegen, sodass ich mich einhaken konnte und wir dann wieder weitergingen.

„Das würde mich freuen", lächelte der leibliche Vater meiner Welpen. „Ich möchte dich trotzdem finanziell unterstützen."

„Das musst du nicht, William." Ich schüttelte lächelnd den Kopf. Es freute mich, dass er sich trotz allem irgendwie kümmern wollte und Interesse zeigte. Ich konnte seine Situation gut verstehen und wollte ihm keine Steine in den Weg legen, auch, wenn ich es nicht guthieß, dass er damals fremd gegangen war. Ich rechnete es ihm hoch an, dass er trotzdem versuchte mich irgendwie zu unterstützen.

„Das ist das mindeste, das ich tun kann", erwiderte er jedoch und schüttelte dann ebenfalls den Kopf.

„Wenn du uns wirklich helfen möchtest, William..." Diesmal blieb ich stehen und sah zu dem Beta auf. „Dann gib mir das ok, dass ich Russells Namen in die Geburtsurkunden eintrage."

Seine Augen wurden für einen Moment groß und er schien nicht ganz zu wissen, was er darauf antworten sollte. Er schluckte sichtbar und räusperte sich dann.
„Damit verliere ich alle Rechte an ihnen."

Ich sah ihm abwartend entgegen und versuchte mich von seinen Worten nicht zu sehr treffen zu lassen. Er hatte sich schon längst für seinen Gefährten entschieden, warum also wollte er irgendwelche Rechte an diesen Welpen?

„Er ist nicht der Vater", kam es dann einen weiteren Moment später von dem Beta.

Diesmal konnte ich nicht anders als zu schnauben.
„Er ist vielleicht nicht der leibliche Vater, aber er hat mehrmals bewiesen, dass ich mich auf ihn verlassen kann, dass er der perfekte Vater ist. Er würde keinen Moment zögern, sich für mich oder seine Jungen zu entscheiden, egal, wie die Situation aussieht." Ich schnaubte erneut. „William, ich kann verstehen, dass du deinen Gefährten nicht verlieren möchtest, aber du kannst dir hier nicht einfach das Beste raus picken, wie es dir gerade passt. Russell ist für sie schon mehr Vater, als du es jemals sein wirst. Du wirst dir ihre Liebe nicht mit Unterhalt erkaufen können. Selbst, wenn sie, Gott bewahre, irgendwann erfahren, dass du ihr leiblicher Vater bist, ist es schlussendlich immer noch Russell, der ihre Windeln wechselt, sie ins Bett bringt und mit ihnen ihre Hausaufgaben macht. Er ist ihr Vater. Gene hin oder her!"

Ich drehte mich verärgert weg und versuchte tief einzuatmen. Ich dachte, William war ein vernünftiger Mann, aber ich hatte mich in ihm offenbar getäuscht. Kurz hatte ich sogar noch überlegt, meine Ängste bezüglich Russell mit ihm zu besprechen, aber jetzt wollte ich ihn am liebsten nie mehr wieder sehen.

Wie kam er überhaupt auf die absurde Idee, irgendein Recht an den Jungen zu haben. Er hatte von Anfang an gesagt, dass er sich nicht um sie kümmern würde. Er würde nie eine richtige Vaterfigur für sie sein, weil er immer noch eine zweite Familie haben würde.
Nein. Wir wären die zweite Familie, die immer im Schatten seines Gefährten stehen würde.

„Weißt du, ich dachte wirklich, dass wir eine humane Lösung finden! Ich dachte, dass du froh bist, dass du dich auf deinen Gefährten und euer Kind konzentrieren kannst. Ich dachte, dass ich so fair bin und dir sage, dass du noch mehr Kinder in die Welt gesetzt hast, aber das bereue ich jetzt! Verdammt, ich wünschte echt, dass wir uns nicht nochmal über den Weg gelaufen wären!"

„Mathis, warte–" „Nein! Lass mich einfach in Ruhe. Ich finde alleine nach Hause!"

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro