56. Teil: Pauline

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„Russell", brachte ich rau über meine Lippen und begann sofort zu husten. Mein Hals war trocken und das Reden schmerzte.

„Ich bin da, Liebling", wisperte der Alpha und drückte meine Hand sanft, ehe ich seine weichen Lippen an meiner Stirn spüren konnte.

„Was–" Ich wurde von einem weiteren Husten unterbrochen. Als ich mich davon wieder erholt hatte, spürte ich Russells Hand in meinem Nacken, wie er meinen Kopf vorsichtig hob und ein Glas an meinen Lippen absetzte. Das kühle Nass tat furchtbar gut, sodass ich es bis auf den letzten Rest austrank und mich zufriedenen Stöhnen wieder zurücklehnte.

„Was ist passiert?", fragte ich erneut und öffnete langsam meine Augen. Ich lag offensichtlich in einem Krankenhausbett. Die sterilen Wände und die technischen Geräte deuteten daraufhin hin. Durch das große Fenster konnte ich die Dämmerung sehen und die Spiegelung von Russell und mir. Ich im Bett liegend, während Russell daneben saß und meine Hand in seiner hielt.

„Der Arzt meinte, dass du ungewöhnlich starke Vorwehen hattest." Der Alpha drückte meine Hand und lächelte mir erschöpft entgegen, als ich mich zu ihm drehte.

Er wirkte fix und fertig. Sorge stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben und er wirkte, als würde er jeden Moment einschlafen können.
„Sie wollen nicht mehr länger warten und morgen den Kaiserschnitt machen."

„Unsere Welpen kommen morgen auf die Welt?", wiederholte ich leise und konnte nicht verhindern, dass mir Tränen in die Augen stiegen. Morgen würden wir schon unsere kleinen Kinder in den Armen halten können?

Russell nickte ebenso gerührt wie ich und küsste meinen Handrücken.
„Ich kann es selber kaum glauben", wisperte er und lehnte sich dazu zu mir, um seine Lippen auf meine zu drücken.

Der Kuss war sanft, voller Gefühl und mit so viel Hingabe, dass nur noch mehr Tränen aus meinen geschlossenen Augen quollen.

„Du freust dich?", wisperte ich schluchzend und ließ meine Hand in seine weichen Haare wandern.

„Natürlich freue ich mich", kam es gleich energisch von Russell zurück, der sich gleich wieder vorlehnte und mich küsste. Ich drückte mich fester in den Kuss hinein, versuchte die Liebe, die Russell mir in diesem Kuss zeigte, in mich aufzunehmen und mich nur auf den Alpha zu konzentrieren.

„Es tut mir so leid, dass ich die letzte Zeit kaum anwesend war... Ich... Gott... Eigentlich war das ganz anders geplant." Er strich sich angestrengt durch die schwarzen Haare und kratzte sich an seinem bärtigen Kinn.

Angst breitete sich augenblicklich in meinem Körper aus und ließ mich unwohl fühlen. Was war anders geplant? Was wollte Russell mir damit sagen?

Dem Alpha entgingen meine aufgewühlten Gefühle natürlich nicht. Er drückte meine Hand, hauchte seinen sanften Kuss auf meinen Handrücken und lächelte mir dann aufmunternd entgegen.
Er lächelte noch, also konnte es kaum so schlimm sein. Oder?

„Mir ist bewusst geworden, wie viel stärker meine Gefühle für dich sind, als sie für Megan jemals waren. Das hat mich anfangs ziemlich verunsichert und deswegen habe ich auch etwas Abstand gesucht. Megan war meine rechtmäßige Gefährtin und trotzdem passen wir nicht nur viel besser zusammen, du machst mich so viel glücklicher. Meine Gefühle dir gegenüber sind so viel stärker, dass ich das anfangs nicht einordnen konnte. Ich war verwirrt und auch irgendwo verunsichert. Aber Mathis... Ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr und ich kann es nicht erwarten eine Familie mit dir zu gründen und für immer neben dir aufzuwachen. Ich will nicht nur, dass unsere Kinder meinen Nachnamen haben, ich will, dass du auch ein Briggs wirst. Ich... Mathis, möchtest du mich heiraten?"

Mein Mund klappte ungläubig auf, während frische Tränen über meine Wangen rannten.

Russell empfand für mich mehr als für seine Gefährtin? Er liebte mich mehr? Und das obwohl ich nicht sein wahrer Gefährte war? Obwohl ich nur ein Omega war, der von einem One Night Stand geschwängert wurde? Er freute sich auf unsere Familie?

Ich schluckte angestrengt und schluchzte im nächsten Moment auf, ehe ich ihn an seiner Hand, die weiterhin meine hielt, zu mir zog und meine Arme fest um sein Genick schlang. Mein Gesicht presste sich in seine Halsbeuge, während ich nur hemmungslos weinen konnte.

„Ich wollte dich nicht zum Weinen bringen", kam es verunsichert von dem Alpha, der mir versucht beruhigend über den Rücken strich. Ich spürte seine Verunsicherung und wie sehr ihn meine Tränen Angst machten, aber das waren nur Freudentränen. Tränen, weil Russell mich so glücklich machte. Weil morgen unsere Welpen zur Welt kommen würden und wir eine richtige Familie werden würden. Weil wir alle Briggs sein würden.

„Ja, Russell, natürlich möchte ich dich heiraten", brachte ich zwischen meinem Schluchzen heraus und klammerte mich fester an ihn. „Gott, natürlich. Unbedingt", fügte ich wispernd hinzu. Die Erleichterung und die grenzenlose Freude, die dann von dem Alpha auf mich überschlug, ließ mich ihn überschwänglich von mir drücken und unsere Lippen zu einem innigen Kuss verbinden.

„Ich liebe dich so sehr, Russell", flüsterte ich gegen seine Lippen, ehe wir uns wieder küssten und ich mich an ihn klammerte, als wäre er mein Anker.
Russell hatte sich die letzten Monate wirklich zu meinem Anker entwickelt. Ich wüsste nicht, wie es mir gehen würde, wenn ich die Schwangerschaft alleine und ohne ihm durchstehen hätte müssen.

Der Alpha hielt mich noch lange in seinen Armen, wir küssten uns und genossen einfach nur die Nähe zueinander. Unsere Gefühle, die Achterbahn fuhren, und die Liebe, die nur noch stärker zu werden schien, festigte unser Band noch weiter, sodass ich nicht glücklicher sein hätte können. Er kraulte beruhigend durch meine Haare, bevor er sich langsam von mir löste und meine Nasenspitze küsste.

„Ich möchte unsere Zweisamkeit nicht kaputt machen, aber draußen wartet jemand, der dich unbedingt sehen möchte." Der Alpha lachte leise, drückte meine Hand und erhob sich von dem Stuhl, auf dem er saß.

„Wer denn?"

„Pauline", antwortete der Alpha lächelnd.

„Die Frau, die mir im Park geholfen hat?", fragte ich gleich mit steigender Hoffnung. Ich konnte mich noch daran erinnern, dass sie mit mir in den Krankenwagen gestiegen war und die gesamte Fahrt über meine Hand nicht losgelassen hatte, bis ich irgendwann eingeschlafen oder ohnmächtig geworden war. Ich hatte gehofft, dass ich sie noch einmal wiedersehen konnte, um ich zu bedanken.

Ohne ihr hätte ich wohl mitten im Park eine Panikattacke bekommen, aber sie konnte mich gut beruhigen und obwohl ich sie die meiste Zeit kaum wahrgenommen hatte, war sie in dem Moment wirklich eine große Stütze.

„Ich möchte mich unbedingt bei ihr bedanken."

„Das habe ich mir gedacht", lächelte Russell und ging zur Tür. „Ich hole sie."

Nur wenige Minuten später ging die Tür erneut auf und Russell und eine zierliche Frau kamen herein. Erst jetzt konnte ich sie wirklich wahrnehmen. Sie hatte lange blonde Haare, die ihn französische Zöpfe geflochten waren und trug eine Leggings sowie einen übergroßen Pullover. Dass sie hochschwanger war, bemerkte ich auch erst jetzt.

„Na du", lächelte sie und setzte sich ungeniert auf die Bettkante meines Bettes, während Russell sich lächelnd mit etwas Abstand gegen die Wand lehnte. Sie griff gleich nach meiner Hand und drückte sie aufmunternd.

„Hey", lächelte ich und obwohl ich mich freute, sie zu sehen, spürte ich langsam die Müdigkeit in meine Knochen kriechen. „Ich wollte mich bei dir bedanken. Ich wüsste nicht, was ich getan hätte, wenn du mir nicht geholfen hättest."

„Ach, dafür brauchst du dich nicht bedanken. Ich bin froh, dass ich dir helfen konnte. Ich dachte mein Herz rutscht mir in die Hose, als du in die Knie gegangen bist." Sie schüttelte ihren Kopf und drückte meine Hand fester. „Ich bin so froh, dass ich sowieso schon auf dem Weg zu dir war."

„Du warst auf dem Weg zu mir?", lachte ich überrascht und rutschte etwas zur Seite, damit sie mehr Platz zum Sitzen hatte.

„Ja", strahlte sie. „Mein Freundeskreis ist schon total genervt von mir, weil ich nur über meine Schwangerschaft rede und Herb, das ist übrigens mein Gefährte, hatte die Idee, dass ich mir doch jemanden suchen könnte, der auch schwanger ist, den ich mit meiner Vorfreude nicht nerve. Du musst wissen, dass mein Freundeskreis noch recht jung ist. Die sind alle noch in Feierstimmung und knallen sich jedes Wochenende die Birne weg. Klar also, dass die keine Lust auf Gespräche übers Windeln wechseln haben." Sie lachte und zwar so herzlich, dass ich gar nicht anders konnte als mit einzusteigen.

„Du hast so fröhlich und locker gewirkt und ich dachte, dass wir uns vielleicht gut verstehen könnten." Sie zuckte mit den Schultern und ein leichter Rotschimmer legte sich auf ihre Wangen. „Ich wollte dich eigentlich auf ein Stück Kuchen in ein Café einladen, aber wenn du willst hole ich dir auch einen Kuchen hier aus der Cafeteria, die sind überraschend lecker."
Ich konnte darüber nur lachen und hätte wohl direkt zugestimmt, wenn ich nicht so müde wäre.

„Das ist lieb von dir", lächelte ich ehrlich gerührt und drückte ihre Hand. „Ich bin nur echt K.O. und würde gerne schlafen. Können wir das Kuchenessen auch verschieben?" Meine Stimme klang hoffnungsvoll, weil ich wirklich hoffte, dass sie zustimmte. Sie wirkte so nett und lustig, dass ich sie wirklich gerne näher kennenlernen wollte.
Außerdem hatte ich mir ja vorgenommen, soziale Kontakte zu knüpfen.

Pauline begann direkt breit zu strahlen und nickte energisch. „Jederzeit."

„Morgen kann ich leider nicht", schmunzelte ich und legte meine freie Hand auf meinen dicken Bauch. „Da kommen unsere Welpen zur Welt, aber sonst gerne jederzeit", lächelte ich und sah von meinem Bauch zu Pauline auf, die erneut energisch nickte und dann so schwungvoll von der Bettkante hüpfte, dass nicht nur ich mich erschreckte, sondern auch Russell einen Satz nach vorne machte, um sie im Fall der Fälle fangen zu können.
Doch Pauline landete trotz dickem Bauch problemlos auf ihren Beinen und strahlte und breit an. 

„Dann viel Erfolg morgen und Russell, du gibst mir vor der Tür noch eure Handynummern, damit Mathis in Ruhe schlafen kann." Sie winkte mir freudestrahlend von der Tür aus zu und Russell folgte ihr schmunzelnd.

Wenige Momente später kam er zurück ins Zimmer, schaltete das helle Licht aus und wollte sich wieder an den Stuhl am Bett setzen, doch ich klopfte gleich neben mich auf die Matratze. Ich wollte meinen Alpha bei mir haben und kuscheln. In den letzten Tagen war in diesem Bereich ein ziemliches Defizit entstanden.

Der Alpha lächelte mit strahlenden Augen und rutschte neben mir unter die Decke. Seine Arme legten sich sicher um meinen Körper. Eine Hand fand meinen Bauch, die andere verschränkte unsere Finger, während ich es mir auf seiner Schulter bequem machte.

„Russell", murmelte ich kurz bevor ich wegnickte.

„Ja, Liebling?"

„Ich hatte schon Angst, dass du kalte Füße bekommst", wisperte ich und schmiegte mich gleich näher an ihn. „Weil du so wenig zuhause warst."

Russells Arme schlangen sich gleich enger um mich und seine Lippen platzierten mehrere süße Küsse auf meiner Schläfe und meiner Wange. „Das tut mir so furchtbar leid. Ich wollte mir meiner Gefühle wirklich klar werden. Ich war mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob es nicht vielleicht an unseren Welpen liegt, aber durch diesen Abstand ist mir eindeutig bewusst geworden, dass es an dir und nur an dir allein liegt." Er küsste meine Schläfe erneut. „Du machst mich so glücklich, Mathis. Du weckst diese starken Gefühle in mir und ich ärgere mich, dass ich so lange gebraucht habe, um das zu realisieren. Ich wollte dich damit nicht verletzen oder gar das Gefühl geben, dass ich mich nicht mehr freue."

„Ich liebe dich, Russell", konnte ich daraufhin nur erwidern, lehnte mich zu ihm und küsste ihn innig. Der Alpha erwiderte meinen Kuss sofort und lächelte mir dann breit entgegen.

„Morgen kommen unsere Welpen auf die Welt, kannst du das glauben?", fragte er strahlend und zog mich enger an seinen Körper.

„Ich kann es kaum erwarten", schmunzelte ich und schmiegte mich an seine Brust. Meine Augen wurden direkt schwer und ein kraftloses Gähnen brach aus mir. Russell zog die Bettdecke fest um uns, damit es angenehm warm wurde, küsste meine Stirn und hielt mich weiterhin nah bei sich.

„Russell", murmelte ich schlaftrunken und durchbrach damit wieder die Stille.

„Ja, Liebling?"

„Esther Pauline Briggs", flüsterte ich zusammenhangslos, aber der Alpha würde schon verstehen, was ich meinte.

Es dauerte einen Moment, bis Russell antwortete.

„Esther Pauline Briggs."

Er küsste mein Stirn und fuhr dann wispernd fort. „Und Mick Holden Briggs, Mathis Briggs und Russell Briggs."

Ich konnte nicht verhindern, dass daraufhin eine Freudenträne über meine Wangen rannte und ich mich näher an meinen Verlobten schmiegte. 

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