Kapitel 10: Die drei ??? Und Peters unzuverlässiges Urteilsvermögen

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Peter fuhr trotzdem mit. Schließlich wär es ja auch irgendwie komisch gekommen, wenn er sich jetzt doch unentschieden hätte, oder? Außerdem hatte Peter es sich vielleicht eh nur eingebildet.

Auch Justus machte sich auf den Heimweg, da er keinen Sinn darin sah alleine am Strand zu sitzen. Allerdings hatte musste er in eine völlig andere Richtung als seine Kollegen, weshalb er sich von ihnen verabschiedete und seinen eigenen Weg fuhr.

Peter und Bob hingegen fuhren einige Zeit schweigend nebeneinander her. Keiner von ihnen schien ein Gesprächsthema parat zu haben, aber das war auch nicht weiter schlimm. Peter genoss die Ruhe. Wenn man den ganzen Nachmittag mit Justus Jonas verbracht hatte, freute man sich darüber, wenn mal keiner sprach. Jedoch fragte er sich immer noch, warum Bob ihn nicht dabei haben wollte. Ihm fiel einfach kein plausibler Grund ein.

„Alles okay?" fragte er deshalb irgendwann. Diese Frage war vielleicht etwas zu weit gefasst, aber was hätte er sonst sagen sollen? >>Hey, hast du keine Lust auf mich oder warum wärst du lieber ohne mich gefahren?<<? Auf keinen Fall.

Völlig aus seinen Gedanken gerissen sah Bob Peter an. Er schien nicht damit gerechnet zu haben, dass er etwas sagt. „Was?" fragte er verwirrt. „Alles okay?" wiederholte Peter seine Frage.

„Na, klar." antwortete der dritte Detektiv, wirkte aber selbst nicht besonders überzeugt davon. „Warum sollte es denn nicht so sein?" Darauf wusste Peter ehrlich gesagt keine Antwort. Schließlich hatte er wirklich keine Ahnung, was los sein könnte. Sie hatte einen tollen Nachmittag verbracht, hatten viel Spaß miteinander gehabt und ihm fiel nichts ein, was diese Freude trüben könnte. Dennoch wusste er einfach, dass irgendetwas los war.

„Kein Plan." antwortete er also, „Sag du es mir!" Bob gab keine Antwort. Er sah Peter nicht einmal an. Der zweite Detektiv gab es nicht gerne zu, aber es verletzte ihn ein wenig. Eigentlich hatte er das Gefühl, dass sie ehrlich zu einander sein konnten und das auch immer waren, aber nun schien sein bester Freund Geheimnisse vor ihm zu haben und er wusste nicht wieso.

„Ach komm, Bob. Ich merk doch, dass etwas nicht stimmt." hakte er weiter nach, „So blöd bin selbst ich nicht." Bobs einzige Antwort darauf war ein gemurmeltes: „Du bist nicht blöd. Das weißt du." Doch Peter hörte es nicht.

Die nächsten Minuten waren mit lautem Schweigen gefüllt. Die beiden Detektive traten stumm in die Pedale. Beide wollten einfach nur so schnell wie möglich nach Hause.

Doch irgendwann schien Bob über seinen Schatten zu springen und fragte: „Du empfindest nichts mehr für Kelly? So plötzlich?"

Peter fragte sich, wie Bob jetzt darauf gekommen war, sprach dies aber nicht aus. Wahrscheinlich hatte er nur nach einem Thema gesucht mit dem er das Schweigen brechen konnte.

„Na, ja. Ich glaube, dass ich schon lange keine Gefühle mehr für sie gehabt habe." antwortete er ehrlich. „Ich dachte es nur. Klingt jetzt vielleicht etwas komisch. Aber ich habe es immer von mir erwartet und bin gar nicht auf die Idee gekommen, dass sich etwas geändert haben könnte."

„Verstehe." nickte Bob. Dann verfielen sie wieder ins Schweigen. Und wieder war es Bob, der dieses brach.

„Gibt es denn...nun ja..." ,er stockte, „...jemanden Neuen?" Der Blonde sah Peter an und wäre deshalb beinahe gegen eine Straßenlaterne gefahren. Gerade noch rechtzeitig wich er aus. Nachdem der kurze Schock abgeklungen war, fing der dritte Detektiv, zu Peters großer Überraschung, laut an zu lachen.

Peter fühlte sich automatisch besser. Dieses unangenehm Gefühl, welches sich die Fahrt über in ihm angestaut hatte, war augenblicklich verschwunden. Stattdessen war er wieder von der Freude des Nachmittags erfüllt und auch er begann zu lachen. Laut und herzlich. Wahrscheinlich konnte ganz Rocky Beach sie gerade hören. Doch das interessierte Peter gerade überhaupt nicht.

Erst als sie in die Straße bogen, in welcher Bob mit seiner Familie lebte, fingen sie sich wieder. Peter überlegte worüber sie vor Bobs Beinahe-Unfall geredet hatten, doch es fiel ihm einfach nicht ein.

Dann beantwortete Bob die Frage des Rothaarigen, ohne das dieser sie ausgesprochen hatte. „Und?" ,fragte der dritte Detektiv „Gibt es jemanden?"

„Ehrlich gesagt: Keine Ahnung" ,antwortete Peter schulterzuckend, „Es klingt vielleicht echt bescheuert, aber es kann gut sein, dass ich Gefühle für jemanden habe, ohne es bemerkt zu haben. Die letzte Zeit gab es immer nur Kelly für mich. Ich war regelrecht besessen von ihr, dabei kannte ich sie nicht mal wirklich. Aber bis gestern dachte ich, ich wäre in sie verliebt. Da ist mir nie der Gedanke gekommen, dass ich jemanden anderen mögen könnte, verstehst du?"

Es war eine rhetorische Frage. Peter wusste, dass Bob mit >>Ja<< antworten würde. Und dass er somit lügen würde. Denn er verstand es nicht. Da war Peter sich sicher. Schließlich war es ihm wahrscheinlich nie passiert, dass ihm erst nach Monaten klar geworden ist, dass er keine Gefühle mehr für jemanden hat, obwohl er sich so unglaublich sicher gewesen war. Wie sollte Peter sich jetzt noch auf seine Gefühle verlassen können, wenn es nicht einmal hinbekam, diese richtig zu lesen. Nicht einmal das konnte er.

Zu seiner großen Überraschung sagte Bob nichts. Er für bloß stumm weiter und nickte Peter zu. Ein stilles Signal, dass er weiter reden soll. Und genau das tat Peter: „Also, es ist ja nicht so, als hätte ich sie nie gemocht. Ich habe wirklich lange Zeit für sie geschwärmt. Aber irgendwann dann nicht mehr und irgendwie habe ich es nicht gemerkt. Wahrscheinlich lag es daran, dass alle es von mir erwartet haben. Du, Just, Jeffrey und so. Und ich auch. Wenn man so fest von etwas überzeugt ist, dann ist es nicht schwer, es sich so einzureden, dass schließlich, mehr oder weniger, eintritt, glaube ich. Ergibt das irgend einen Sinn? Ach, ist auch egal. Jetzt weiß ich es ja besser"

Peter hatte das Gefühl, nun genug über sich und seine Probleme geredet zu haben. Er wollte Bob damit nicht auf die Nerven gehen, aber es hatte gut getan, seine Gedanken auszusprechen. Und Bob hatte auch das Recht darauf, dass ihm jemand zuhört. Also fragte Peter: „Und du so? Gibt es da ein Mädchen, dass du magst?"

Peter war fest davon überzeugt, dass Bob im Moment mit irgendeinem Mädchen ausging. Das war ja schließlich nichts neues bei ihm. Seine Hemmschwelle im Bezug darauf, seinen Schwarm anzusprechen, war schon immer viel geringer gewesen als Peters, weshalb er eigentlich immer irgendeine eine Freundin, oder zumindest so etwas in der Art, hatte. Außerdem war er in letzter Zeit irgendwie anders. Verträumter. Manchmal lächelte er einfach so ohne Grund und tat dann so geheimnisvoll. Als das sprach dafür, dass Peters bester Freund verliebt sein musste. Nur in wen wusste der zweite Detektiv noch nicht, wollte es aber unbedingt herausfinden.

Nach einem Moment des Schweigens antwortete Bob: „Ja, da gibt es jemanden." >>Wusste ich's doch.<< dachte Peter triumphierend. „Wer ist es?" fragte er gespannt. Für einen Moment blitzte ein seltsamer Ausdruck auf Bobs Gesicht auf, doch, dann begann der dritte Detektiv zu lachen. „Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich dir das verrate" brachte er währenddessen heraus, „Erstmal will ich die Sache in trockenen Tüchern wissen. Dann erfährst du schon. Du wirst der erste sein. Versprochen." Er schenkte Peter dieses typische warme, leicht neckende Grinsen, dass dem zweiten Detektiv sofort auch eines auf die Lippen zauberte.

„Dann erzähl wenigstens von ihr" forderte Peter ihn auf, „Vielleicht komme ich dann ja selbst drauf. So blöd bin ja nicht." Bob schien, al würde er etwas darauf erwidern wollen, es aber schließlich doch nicht zu tun. Es dauerte einen Moment, bis er schließlich etwas sagte: „Okay...ähm...Die Person ist unglaublich...gutherzig. Sie hilft jedem der Hilfe braucht. Besonders ihren Freunden. Die sind ihr wichtiger als alles andere. Und auch wenn e...sie mal Angst vor etwas hat, überwindet sie diese für die Menschen, die ihr etwas bedeuten. Außerdem schafft sie es immer mich zum Lächeln zu bringen, egal wie schlecht es mir geht. Ich glaube ich bin echt verknallt in sie."

Diese Beschreibung kam Peter irgendwie bekannt vor, doch er konnte sie einfach nicht zuordnen. Egal wie sehr er es versuchte, es wollte ihm einfach niemand einfallen, auf den sie zutrifft.

Doch Bob war noch nicht fertig. „Ich wünschte sie wurde sich selbst genauso sehen, wie ich sie sehe.", meinte er „Es würde ihr gut tuen. Manchmal will ich ihr das alles sagen, aber ich trau mich nicht. Ich hab Angst, dass sie mich zurückweisen wird. Dass es unsere Freundschaft zerstören würde."

Peter wollte etwas erwidern, doch in dem Moment kamen sie bei Bobs Haus an. Sein bester Freund warf ihm noch ein leichtgequältes Lächeln und ein „Wir sehen uns" zu. Dann war er weg und die Stille um ihn herum schien Peter zu erdrücken. Also hielt er kurz an, um seinen Walk-Man herauszukramen und sich etwas Musik anzumachen. Dabei dachte er kurz an die Kassette von Bob und beschloss diese endlich zu hören, wenn er zuhause ankam. Dann fuhr er weiter.

Zuhause angekommen wurde aber wieder nichts daraus. Der Grund dafür war Josie. Sie sprang Peter in die Arme, kaum hatte er das Haus betreten. „Peter! Peter!", rief sie aufgeregt „Ich muss dir was zeigen!" Sie zog Peter in ihr Zimmer und kramte auf ihrem Schreibtisch herum, bis sie ihm schließlich einen Zettel hinhielt. Darauf war zu lesen: „Ich bin in dich verlibt. Libst du mich auch?" Darunter waren drei Kästchen mit der Beschriftung: „Ja, nein, villleicht" abgebildet.

„Den hat Luke mir heute gegeben." berichtete Josie stolz und Peter musste schmunzeln. Luke war ein Junge aus der Nachbarschaft, mit dem Joie manchmal zusammen spielte. Die beiden schienen sich gut zu verstehen.

„Und was wirst du ankreuzen?" fragte Peter seine Schwester grinsend. Sie zuckte mit den Schultern. „Ich muss mal gucken." meinte sie „Er ist nett und ich glaube ich mag ihn auch, aber ich muss gucken, dass es mir nicht zuschnallt geht." Peter unterdrückte ein Lachen. Er wusste, wie solche Beziehungen ablaufen und dass sie selten länger als zwei Wochen halten, aber es war süß, dass seine Schwester das so ernst nahm.

„Aber ich bin froh, dass er es mir gesagt hat. Schließlich erzählen Freunde sich alles." meinte Josie und Peter versuchte den leisen Stich zu ignorieren, den der Gedanke, dass Bob ihm wahrscheinlich noch immer Dinge verheimlichte, in ihm auslöste.

Auch der Gedanke, in wen Bob wohl verliebt war, ließ ihn nicht los. Dabei war es ja eigentlich nicht seine Angelegenheit. Aber mit jedem Mal, dass Peter darüber nachdachte, wuchs die Angst in ihm. Er fürchtete sich davor, dass jemand Bob ihm, und natürlich auch Justus, wegnahm. Diese Angst hatte er jedes Mal, wenn Bob sich mit einer neuen traf. Jedes Mal hatte er Angst, es könnte die Richtige für ihn sein.

Warum musste er eigentlich immer Angst vor allen haben? Er hasste es so sehr. Manchmal fragte er sich, wie Justus und Bob es überhaupt mit ihm aushielten. Sie schienen sich überhaupt nicht zu fürchten.

„Hey, Peter?" riss Josies Stimme ihn aus seinen Gedanken. „Wann willst du es eigentlich Bob sagen? Ich hoffe bald. Freunde erzählen sich alles." Dabei sah sie ihn so an, als wäre vollkommen klar, worüber sie sprach.

War es allerdings nicht. Zumindest nicht für Peter. „Was soll ich ihm erzählen?" fragte er verwirrt. Eigentlich hatte er Bob doch alles gesagt.

„Na, dass du in ihn verliebt bist." meinte Josie. Sie sagte das einfach so. Als wäre es eine Tatsache, der sie sich zu hundert Prozent sicher war. „Was denn sonst?"

Peter brauchte einen Moment, um zu verstehen, was seine Schwester gerade gesagt hatte. Danach war er noch verwirrter. Schließlich hatte er mit vielem gerechnet, nur nicht damit. „Ich soll was sein?" fragte er entgeistert nach.

„In Bob verliebt!" antwortete Josie, „Das bist du doch, oder?" „Eigentlich nicht, glaube ich." warf Peter ein, doch Josie ließ sich nicht beirren: „Zumindest wirkt es so. Du redest immer von ihm und du siehst ihn so komisch an." „Ich seh ihn wie einen normalen freund an!" rief Peter. Darauf meinte Josie: „Justus siehst du nicht so an. Und Jeffrey auch nicht. Nur Bob. Und diese Kelly früher. Außerdem wirst du gerade echt rot." beendete sie ihre Presentation darüber, dass sie Peters Gefühle anscheinend besser kannte, als er selbst.

Peter atmete tief ein. „Josie..." ,begann er, „Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nicht in Bob verliebt bin. Und wenn ich das sage, wird es schon stimmen. Schließlich kenne ich meine Gefühle selbst am besten"

Das war eine Lüge.

Und das wusste Peter genau.

Nach der Geschichte mit Kelly, konnte er nicht mehr richtig auf seine eigene Wahrnehmungsgabe vertrauen. Dennoch hoffte er, dass er Recht hatte. Sie in Bob zu verlieben wäre nämlich das ungünstigste, was er jetzt tuen könnte.

Aber der Gedanke daran ließ ihm keine Ruhe. Als er abends im Bett lag, dachte er unaufhörlich über die Worte seiner Schwester nach. Anfangs schien der Gedanke noch völlig absurd, doch je mehr er sich damit befasste, umso mehr Sinn ergab es. Diese Sehnsucht, die Eifersucht, die Angst um ihn. Und dieses komische Gefühl, immer wenn Bob lachte. Vielleicht hatte Josie ja recht.

Doch Peter hatte sich noch nie in einen Jungen verliebt. Es waren immer nur Mädchen gewesen.

Dachte er.

Jetzt wo er darüber nachdachte, fielen ihm immer Situationen ein, in denen er vielleicht doch nicht ganz so hetero gewesen war, wie er gedacht hatte.

Eventuell waren all die Lieblingsspieler, die er über die Zeit gehabt hatte, doch mehr als bloß Idole gewesen. Unter Umständen hatte er vor ein paar Jahren doch mehr als nur Bewunderung für seinen damaligen, ein paar Jahre älteren, Basketballtrainer empfunden. Und vielleicht, ganz vielleicht, war Bob mehr für ihn, als nur ein Freund.

Nach gefühlten Ewigkeiten kam dann endlich der Schlaf und erlöste Peter von seinen Gedanken. Wenn Josie gewusst hatte, wo sie ihren Bruder da hinein geschickt hat.


Also zuerst muss ich mich entschuldigen: Es tut mir Leid, dass ich solange nicht geupdatet habe. Ich war viel mit anderen Dingen und OneShots beschäftigt. Ich hoffe ihr könnt mir verzeihen.

Dafür habe ich dieses Kapitel extra lang gemacht, okay?

Na ja, wir sehen uns. Wenn ihr Glück habt bald, wenn nicht dann...nicht.


Tschaui

Ann

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