Kapitel 1

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Es ist Montag, der 15.11.21. Es ist ein nebliger Wintermorgen, die Wiesen und Dächer des kleinen Dorfes Mohnheim sind weiß mit Schnee bedeckt. Die Schüler stehen an der Bushaltestelle und warten auf den Bus, während weitere Schneeflocken vom Himmel fallen. Überall sieht man schon schöne Weihnachtsbeleuchtung in den Häusern und ein Duft von Mandarinen und Spekulatius liegt in der Luft.
Nichts könnte diesen Tag besser machen als diese Idylle, dachte ich mir.

Nach fünf Minuten kommt endlich der Bus, die Schüler steigen ein und suchen sich ein Platz. Wie immer müssen einzelne Schüler stehen, vor allem weil Alfred heute eine riesige Tasche dabei hat und somit den kompletten Vierer blockiert. Natürlich traut sich niemand ihn anzusprechen, es gibt nämlich das Gerücht das sein Vater wohl zu einer großen Schlägergruppe gehört und genauso wirkt Alfred auch. Er ist ein sehr leiser Typ, hält den Kopf immer unten, doch trifft man einmal seinen Blick läuft einem ein eiskalter Schauer über den Rücken, dass ist der Grund wieso niemand versucht mit ihm zu reden. Im Unterricht fällt er auch nie auf, da er nicht redet oder öfter auch einfach schwänzt und garnicht erst erscheint. Die Lehrer haben längst die Hoffnung bei ihm aufgegeben und kümmern sich nicht mehr darum, ob er zum Unterricht erscheint oder nicht.

Nun ist der Bus an der Schule angekommen, alle steigen aus und gehen in ihre erste Unterrichtsstunde. Auch Alfred steigt aus, jedoch geht er nicht in Richtung Schulgebäude, sondern in den Park neben der Schule, ich frage mich was er dort macht und folge ihm heimlich.
Er setzt sich im Park auf eine zugeschneite Bank und guckt hoch in den Himmel. Es wirkt fast so, als ob er auf irgendein Zeichen im Himmel wartet. Manchmal habe ich Mitleid mit ihm. Ohne Freunde und soviel ich weiß auch ohne Mutter jeden Tag aufs neue starten, niemanden mit dem er reden kann und nur Lästerei und Gerüchte hinter seinem Rücken. Ich frage mich, ob ich mich mal einfach zu ihm setzten sollte. Plötzlich schaute er zu mir rüber und unsere Blicke treffen sich, schon wieder dieser eklige Schauer durch die Kälte in seinen Augen, in dem Moment verwerfe ich den Gedanken mich zu ihm zu setzten und drehe mich weg.

Ich fange langsam an in Richtung Schule zu laufen und spüre seinen Blick immer noch auf meinem Rücken. Als ich seine Blicke nicht mehr spürte, wagte ich nochmal einen Blick zu ihm. Er war auch aufgestanden und jetzt auf dem Weg zum Schulgebäude, genau wie ich. Ich frage mich, ob er bemerkt habe, dass ich ihn beobachtet habe. Jetzt stehe ich vor dem Schulgebäude und gehe durch die große Eingangstür. Es ist toten Stille auf dem Flur, immerhin bin ich mittlerweile auch dreizig Minuten zu spät. Ich setzt mich in Bewegung zu meinem Klassenraum, Bio hat längst begonnen, ich werde so ärger bekommen.

Ich höre die Tür hinter mir knallen. Ich drehe mich um und erblicke wieder Alfred, anscheinend geht er wohl jetzt auch zum Unterricht. Seine große Tasche, die er im Bus noch hatte, ist jetzt nicht mehr da. Ach, ich kann diesen Jungen einfach nicht einschätzen, obwohl ich das gerne würde. Was geht in ihm vor?

Ich laufe weiter Richtung Klassenraum und höre seine Schritte hinter mir. Am Raum angekommen klopfe ich an die Tür und gehe auf meinen Platz. Er ist direkt hinter mir und geht  auch auf seinen Platz. Jetzt wurde er natürlich von allen wahrgenommen und ich auch. Das große Getuschel starte sofort. Aus jeder Ecke hört man was anderes.

"Ihhh, war die wirklich mit dem Schlähgersohn unterwegs?"

"Was ein Wunder, dass sie es überhaupt zum Klassenraum ohne Prügel geschafft hat."

"Wie kann man bloß mit so etwas befreundet sein?"

Mit so etwas befreundet? Ich bin doch garnicht mit ihm befreundet, ich habe mich nichtmal getraut überhaupt ein Wort mit ihm zu wechseln. Und dann die Aussage "So etwas", er ist genau so ein Mensch wie wir alle. Ich hasse Menschen, wieso müssen wir alle immer so schnell urteilen und allem glauben was uns gesagt wird?

Naja, ich glaube so langsam ist mir das alles egal! Er könnte doch sehr nett sein und einfach nur introvertiert. Vielleicht sehnt er sich auch nur nach einer Person, mit der er reden kann, die so ist wie er.
Genauso wie ich.
Ich weiß nicht wieso er mich nie bemerkt, wenn er sich doch so danach sehnt wie ich, dann soll er doch mal ein Schritt auf mich zu machen.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro