Kapitel 1 Richard

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Wir liefen durch die kahlen Korridore des Gefängnisses, dessen einzige Geräusche unsere Schritte waren. Vor mir lief ein Wachmann. Ebenso hinter mir. Beide mit Schlagstöcken bewaffnet. Neben mir befand sich auf jeder Seite jeweils eine Person. Beide mit Schwertern bewaffnet. Ich war unbewaffnet und blickte hart geradeaus. Ich würde trotz meines momentanen geistigen Zustands keine Schwäche zeigen. Ich überlegte mir, was ich sagen sollte. Besucher wurden nur selten empfangen und ich musste diese praktisch einmalige Gelegenheit nutzen, da die Person, mit der ich sprechen würde, gesundheitlich nicht mehr im besten Zustand war.

Wir kamen zu einer Tür und der Wachmann vor mir nahm einen Schlüssel hervor, um sie aufzuschliessen. Er öffnete die Tür und wir gingen hindurch. Der Wachmann hinter mir verschloss die Tür wieder und wir liefen weiter. Wir kamen zum Besucherraum, der in der Mitte durch Fenster geteilt war. Das habt ihr sicher schon in Filmen oder so gesehen. Der Gefangene sitzt auf der einen Seite der Scheibe und der Besucher auf der anderen. Hier war es ebenfalls so. Die Person mit der ich sprechen wollte, wartete bereits auf mich und hatte seine Arme verschränkt, während er mich mit einem Lächeln ansah. Wir waren heute die einzigen im Raum und die beiden Wachmänner, die vor und hinter mir gewesen waren, verliessen den Raum wieder. Ich ging zur Scheibe und setzte mich hin. Die beiden anderen Personen neben mir setzten sich zu meinen Seiten ebenfalls hin.

Wir sahen einander in die Augen. Silber traf auf dunkelbraun. Er wartete darauf, dass ich begann. Ich wollte dieses Gespräch nicht haben, aber ich befürchtete, dass ich kaum eine andere Wahl haben würde. Ich gab mir einen Ruck und begann: "Wir müssen reden. Halbbruder."











Der Nightstalker alias Richard Ramirez sah mich überrascht an, dann begann er zu grinsen und fing an zu lachen. Er fiel beinahe von seinem Stuhl und stüzte sich an der Glasscheibe ab. Er beruhigte sich wieder und sah mich belustigt an. "Dann hast du es also herausgefunden, Halbbruder.", sagte er, wobei es eindeutig eine Feststellung war und keine Frage. "Nicht wirklich.", erwiderte ich. "Meine, oder soll ich sagen unsere, Patentante hat es mir gesagt." "Phoibe? Dann hast du sie wiedergetroffen? Wie geht's ihr?" "Ich glaube es geht ihr gut. Sie plant gerade, wie sie gegen die Götter kämpfen soll."

"Falls du sie wiedersiehst, Grüss sie von mir. Aber ich will nicht länger vom Thema ablenken. Was wolltest du mit mir bereden? Und wer sind deine Begleiter?" "Das...", sagte ich und zeigte auf den Jungen neben mir: "...ist Nico und das...", ich zeigte auf das Mädchen auf der anderen Seite: "...ist Hazel."

"Ahhh, der Sohn des Hades und die Tochter des Pluto.", sagte Richard und Nico fragte: "Woher weisst du das?" "Ich habe meine Quellen. Sogar hier im San Quentin State Prison. Wäre als Halbblut auch echt schwierig von den Dingen, die in den letzten Jahren so passiert sind, nichts mitzubekommen. Aber wir sollten nicht über dieses Thema reden. Die Wachleute können uns sicher durch irgendwelche Mikrofons hören."

"Dafür ist Hazel hier.", antwortete ich. "Sie manipuliert den Nebel, damit niemand von dem hier etwas mitbekommt. Und Nico ist einfach hier, weil er ein guter Freund von mir ist, falls du fragen willst."

Nico und ich hatten uns im vergangenen Jahr sehr gut befreundet, da wir uns in einigen Dingen ähnlich waren und da wir in die gleiche Schule gingen, war es auch nicht so schwierig, Kontakt zu halten. Wir waren beide eher Einzelgänger, auch wenn es bestimmete Leute gab, mit denen wir häufig zusammen waren, viele haben Angst vor uns und wir haben beide getötet. Er hat mir davon erzählt, dass er einen Römer in einen Geist verwandelt hatte und ich hatte ihm im Gegenzug vom Zwischenfall im Bahnhof von Winnipeg erzählt. Wir verbrachten so viel Zeit miteinander, dass sein Freund Will Angst bekam, dass ich ihm Nico wegnehmen würde, aber ich habe geschworen, dass ich nicht an Nico interessiert sei, woraufhin er sich beruhigte.

Nico hatte auch mit Chiron gesprochen und ihn gefragt, ob er die Camp T-Shirts in schwarz haben könnte und Chiron hatte es nach einigem Überlegen gebilligt. Neben den alten Camp T-Shirts in Orange und dem schwarz gedruckten 'Camp Half-Blood' gab es nun schwarze T-Shirts mit dem selben Aufdruck in weiss. Nach Nico war ich der erste gewesen, der sie sich geholt hatte und weitere Camper folgten. Wir beide trugen momentan diese neuen T-Shirts, während Hazel das typische Camp Jupiter Shirt anhatte.

"Und was ich mit dir bereden wollte. Phoibe. Sie ist die einzige richtige Familie, die ich habe, sie will die Götter stürzen und ich weiss nicht, was ich tun soll. Soll ich mich ihr anschliessen? Mich gegen sie stellen? Oder soll ich mich da einfach völlig raushalten?" Meine rechte Hand begann zu zittern und ich drückte sie aufs Bein, damit die anderen es nicht sehen konnten. Das letzte Jahr war eines der schlimmsten im meinem Leben gewesen, was nicht einfach war, da ich, nachdem ich von der Gang getrennt worden war, nur noch ein einziger Scherbenhaufen war, der durchgebrannt war und Selbstmord in betracht gezogen hatte, als ich die Gang nicht finden konnte. Nur Laura, Michael und meine Adoptiveltern hatten mich indirekt davon abhalten können. Und jetzt war es praktisch das Gleiche. Ich wurde hier beinahe wortwörtlich in zwei Teile gerissen, da ich mich nicht entscheiden konnte.

"Ich kenne sie gut und ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass ihr ihre Familie sehr wichtig ist.", sagte Richard. "Sie kümmert sich um uns und das ist dir ja bereits als Trainrider aufgefallen. Sie hat das Risiko auf sich genommen, einen der gefährlichsten Orte Amerikas zu betreten, nur um zu sehen, ob es dir gut ging. Und auch wenn sie eine Titanin ist, ist das ein Ort voller Risiken. Und zu deinen Optionen. Hat sie dir gesagt, welche du nehmen sollst?" "Sie wollte, dass ich mich raushalte. Aber meine beiden Freunde von denen ich dir erzählt habe, sind ebenfalls Halbblute. Kinder des Okeanos, um genau zu sein. Sie mögen die Mythologie zwar nicht so, aber wenn sie sich entscheiden müssten, würden sie vermutlich den Kampf gegen Phoibe wählen, da sie nicht daneben stehen und zusehen wollen, wie sie Jugendliche umbringt. Und ich werde mich nicht gegen sie stellen, genauso wenig gegen Phoibe, aber ich kann auch nicht einfach nichts tun."

Richard sah mich intensiv an und nickte. "Ich verstehe dein Problem. Das ist eine verdammte Zwickmühle (An die Leser: Nein er macht den Ver-Damm-t Witz nicht, er kennt ihn ja nicht.). Wenn ich du wäre, würde ich machen was sie sagt. Beobachte einfach was passiert, damit du dann vielleicht einen einfacheren Schluss ziehen kannst. Warte ab, was für Entscheidungen um dich herum getroffen werden und ob sie dir gefallen oder nicht. Vielleicht geschieht etwas unvorhergesehenes, dass dich zwingt, eine Entscheidung zu treffen. Ob du sie magst oder nicht."

Er schien kurz zu überlegen und sagte dann: "Wie wirst du im Camp behandelt? Wie gehen sie mit dir um? Gut oder schlecht?" "Die meisten meiden mich. Angeblich habe ich eine gruselige Aura um mich herum oder so. Oder mein Verhalten macht sie indirekt nervös. Einige scheinen mich auch nicht allzu sehr zu mögen, da ich ein Halbtitan bin. Wiederum andere pflegen Kontakte mit mir und wir kommen gut miteinander aus. Es sind nicht besonders viele, aber das ist ein Camp mit über hundert Leuten, da kann man sich nicht mit jedem verstehen. Glücklicherweise wissen die meisten nicht, dass ich getötet habe. Sonst würde sich wohl kaum noch Jemand in meine Nähe wagen."

"Nein, das wohl nicht. Du hast schliesslich zwei Menschen auf sehr brutale Weise umgebracht.", bestätigte Richard und sah mich an. Meine Augen schienen, ohne das ich es wollte, vom Boden angezogen zu werden und Richard lachte kurz auf. "Du hast es ein weiteres Mal getan? Erzähl mir davon." "Wieso sollte er dir davon erzählen?", unterbrach ihn Nico. "Und woher weisst du, dass er bereits getötet hat?" "Das hier ist bereits unser zweites Treffen.", antwortete Richard. "Und da hat er mir davon erzählt."


Flashback 2 Jahre in der Vergangenheit

Ich war 13 Jahre alt seit zwei Jahren bei meinen Adoptiveltern. Die Trennung mit der Gang hatte ich mittlerweile überstanden und die Freundschaft mit Laura und Michael hatte sich gut entwickelt. Ich hatte angefangen auch mit meinen Adoptiveltern mehr Zeit zu verbringen und ich hatte herausgefunden, dass mein Adoptivvater im San Quentin State Prison in Kalifornien arbeitete. Ich wusste, dass er Gefängniswärter war und am anderen Ende des Landes arbeitete, aber dass er in diesem berühmten Gefängnis arbeitete, wusste ich nicht. Und er kannte sogar einen der bekanntesten Insassen. Richard Ramirez, der Nightstalker. Mein Adoptivvater fragte mich, ob ich ihn würde treffen wollen und nach einigem Überlegen bejahte ich. Um ehrlich zu sein, war ich einfach neugierig. Er erinnerte mich vom Aussehen her ein wenig an mich und wir beide hatten getötet, auch wenn es unter komplett anderen Umständen gewesen war.

Da sass ich nun, im Besucherraum, in den mich mein Adoptivvater gebracht hatte und auf der anderen Seite der Glaswand war einer der gefährlichsten Serienmörder Amerikas. Jetzt, wo ich ihm gegenüber war, wurde ich etwas nervös, weil wir uns etwas ähnlicher sahen, als gedacht. Um genau zu sein, war ich praktisch eine Kopie von ihm, nur war mein Kinn etwas spitzer als seines und die andere Augenfarbe, aber das war es eigentlich schon. "Also, du bist Jims Sohn?", begann er das Gespräch. "Du siehst ihm gar nicht so ähnlich." "Ich bin sein Adoptivsohn.", antwortete ich. "Ja, das erklärt es. Teilweise mexikanischer Abstammung, hä?", fragte er, obwohl es eher eine Feststellung war. Ich mochte es nicht wirklich, wie er mich gerade betrachtete, aber das gehörte wohl dazu, ich machte schliesslich das gleiche. "Weisst du, warum du Richard heisst? Hast du deine Eltern gekannt?" "Mein Vater hat mich anscheinend nach einer berühmten Person benannt, die er mochte. Das einzige, dass ich von ihm und meiner Mutter hatte, war ein Foto, aber das habe ich verloren. Meine Patentante sollte es für mich erneuern und durch einen kleinen Zwischenfall, haben wir den Kontakt verloren."

Seine Augen schienen bei der Erwähnung meiner Patentante kurz aufzublitzen, aber ich war mir nicht sicher. "Du hast silberne Augen. Habe ich praktisch noch nie gesehen." Jetzt war ich sehr von ihm beeindruckt. "Die meisten Leute sagen, es sind graue Augen. Das hast du sehr gut beobachtet." "Ich hatte silberne Augen, als ich in deinem Alter war, weisst du. Das weiss fast Niemand. Dann war dieser Unfall, der sie bedauerlicherweise verfärbt hat." "Ein Unfall?" "Es hatte mit einem wütenden Mob zu tun. Nicht angenehm, glaub mir. Aber du bist sicher nicht hierhergekommen, um ausgefragt zu werden. Was willst du von mir wissen?"

Ich stockte. Ich hatte mir zwar Fragen überlegt, aber bei dem Gespräch, dass wir bisher beführt hatten, waren sie mir entfallen. Ich gab mir eine mentale Ohrfeige. Wieso war ich in seiner Anwesenheit so komisch? Ich konnte irgendwie nicht klar denken. Zum einen machte er mich ziemlich nervös, zum anderen fühlte ich mich in seiner Anwesenheit irgendwie wohl. Ich hatte dieses Gefühl, dass ich normalerweise nur bei Phoibe gehabt habe. Etwas familiäres. Vermutlich war das nur, weil wir uns so ähnlich sahen. Ich versuchte zu überlegen und mir kam lediglich eine einfache Frage in den Sinn.

"Erzähl mir doch einfach von dir. Irgendetwas." "Kann es auch brutal sein?", fragte er und ich nickte. "Vorausgesetzt es hat nichts mit den Vergewaltigungen zu tun (Ja, Ramirez hat seine Opfer teilweise Vergewaltigt.)." "Kein Problem, die meisten wollen nichts davon hören. Die meisten Leute wollen nur hören, wie ich die Menschen getötet habe, wie ich vorgegangen bin, aber was meiner Meinung nach viel interessanter ist, wie man sich beim töten fühlt." Ich versteifte mich ein bisschen. Von allen Themen, die er hatte nehmen können, sprach mich dieses am wenigsten an.

Er sprach weiter. "Da ist dieses Gefühl, dass einen durchströmt, wenn man einen Mord begeht. Es ist fast so, als ob es dich aufpeppen würde. Wie Adrenalin oder Drogen oder so etwas in der Art. Dieses grossartige...", er stoppte. "Wieso erzähle ich dir das überhaupt? Du kennst dieses Gefühl ja schon." "Woher..." "Ich sehe es in deinen Augen.", unterbrach er mich. "Du denkst gerade daran. Wie ist es passiert?"

"Ich... ähm... ich bin... war Trainrider. Ich und mein Begleiter wurden von diesen zwei Typen angegriffen. Ich habe den einen unter die Räder des Zuges geworfen und den anderen erstochen." Ich konnte nicht weiterreden. "Lass mich raten. Du hast bei dem, den du erstochen hast, die Kontrolle über dich verloren und über ein dutzend Mal auf in eingestochen."

Ab dem Moment bekam ich Angst. Ich würde es Niemandem gegenüber jemals zugeben, aber ich bekam Angst vor ihm. Wieso wusste er alles? Wieso wusste er, was ich dachte? Ich begann unruhig hin und her zu rutschen und fing an zu schwitzen. Ich vertraute meiner Stimme nicht mehr, also nickte ich nur. "Das ist am Anfang so. Man verliert im Blutrausch die Kontrolle. Hast du es gemocht." Ich hatte das Gefühl, dass ich gleich das Bewusstsein verlieren würde. "Ja, das ist ja auch das Problem. Ich habe es gemocht.", schrie ich jetzt beinahe. "Ich will das aber nicht. Ich habe deshalb Angst vor mir bekommen. Wozu war ich in der Lage? Wieso hatte ich es getan? Könnte ich es wieder tun? Und die Antworten auf diese Fragen gefielen mir überhaupt nicht. Diese Nacht ist eine der schlimmsten Nächte in meinem Leben und glaub mir, ich hatte einige. Was damals passiert ist ekelt mich an. Und wieso erzähle ich dir das überhaupt? Wieso sprudelt das alles aus mir heraus?"

"Du vertraust mir.", sagte er einfach. "Und wieso sollte ich dir vertrauen?", fragte ich verzweifelt. "Weil wir ähnliches Durchgemacht haben und ich die einzige Person bin, an die du dich bezüglich dieser Dinge wenden kannst. Ach ja, das töten solltest du nur aufs nötigste Beschränken. Das Gefühl macht süchtig. Deshalb morden diejenigen, die dieses Gefühl spüren können immer weiter und hören erst auf, wenn sie gefasst werden oder sterben."

"Wie kannst du mir das so ruhig sagen?", fragte ich ihn. "Ich muss meinem Bruder doch Ratschläge geben.", sagte er seelenruhig und ich sprang vom Stuhl auf. "Es war schön dich zu treffen, aber ich muss jetzt gehen.", sagte ich mit kalter Stimme. Damit machte ich auf dem Absatz kehrt und ging zur Tür. Ich öffnete sie und wollte schon durchtreten, als er noch etwas sagte. "Ich hoffe du findest Phoibe wieder." Ich erstarrte. Ein Teil von mir wollte zu ihm zurückgehen und um Erklärung bitten, der andere wollte nur verschwinden. Ich gehorchte zweiterem. Ich ging vollends durch die Tür und knallte sie zu. "Das letzte hast du dir nur eingebildet.", dachte ich mir. "Das letzte hast du dir nur eingebildet. Das letzte hast du dir nur eingebildet." Ich sagte in den nächsten zwei Stunden kein Wort und mein Adoptivvater wollte mich schon ins Krankenhaus fahren, aber als er los wollte, ergriff ich wieder das Wort und sagte, dass es nicht nötig sei. Meine Stimme hatte wie verrückt gezittert und ich musste ihm versichern, dass es wegen dem Gespräch war, dass mich etwas aufgewühlt hatte. Die Mikrophone im Besucherraum waren an dem Tag zufälligerweise defekt und deshalb konnte mein Adoptivvater nicht nachsehen, was Richard und ich besprochen hatten und ich war sehr froh darüber. Ich wollte nicht, dass Jemand vom Inhalt dieses Gespräches erfuhr.



Flashback Ende


"Also, erzähl mir von den neuen Morden.", sagte Richard. "Wieso sollte er das tun?", fragte Nico erneut. Richard wandte sich zu ihm und sagte: "Ich bin seit 27 Jahren im Gefängnis und habe in dieser Zeit keinen einzigen Mord begangen. Richards Erzählung von seinen Morden ist das, was einem Mord, den ich begehen würde, am nächsten kommt. Ich kann nicht mehr morden. Dann soll ich wenigstens hören dürfen, wie mein Bruder gemordet hat." Dann wandte er sich wieder zu mir und wartete.

"Es war im Bahnhof von Winnipeg.", sagte ich. "Letzten Sommer. Ich hatte in diesem Sommer herausgefunden, dass ich ein Halbblut war und war auf meinem ersten Einsatz nach Kanada. Ich und die beiden anderen auf dem Einsatz wurden von drei Söldnern angegriffen. Es waren keine Halbblute, sondern einfach normale Menschen." "Sterbliche.", sagte Richard. "Wieso nennen alle Halbblute normale Menschen sterbliche? Wir sind genauso sterblich wie sie. Ich meine es macht Sinn, das die Götter sie so nennen, aber wir? Naja, ist ja auch egal. Wir wurden von ihnen angegriffen und da war diese Fahnenstange. Ich habe sie gepackt und einen von ihnen damit die Luft abgeschnitten, bis ich ihm das Genick brach. Ich hatte mir überlegt, ob ich es tun sollte oder nicht und ich entschied mich, es zu tun. Er hatte eine Pistole und ich erschoss einen der anderen beiden. Den dritten haben wir gemeinsam überwältigt und dann..."

"Und dann was?", wollte Richard wissen. "Wir haben nach vermissten Halbgöttern gesucht und wir mussten herausfinden wo sie waren. Ich habe die Waffe nachgeladen und ihn gefragt, wo sie sind. Als er sich weigerte zu antworten, habe ich ihm zuerst ihn Füsse geschossen, dann ihn die Knie und die Hüfte und als er dann geredet hatte, in den Kopf." Hazel hatte sich an dieser Stelle versucht nicht hinzuhören. Sie kam mit Gewalt nicht so gut aus. Nico wusste bereits davon, deshalb zeigte er keine Reaktion. Richards Augen hingegen hatten regelrecht aufgeleuchtet.

"Und dann mussten wir uns später an einigen kleinen Höllenhunden vorbeischleichen. Ich habe einen Söldner mit dem Messer getötet, um deren Geruchsinn mit seinem Blut zu blockieren."

"Richard.", sagte Hazel. "Es fällt mir gerade auf, dass Percy mir erzählt hat, dass die Söldner im Bahnhof euch umbringen wollten. Sie arbeiten doch für Phoibe. Wieso wollte sie euch/dich umbringen lassen, nur um dann hervorzukommen und zu sagen, dass sie dir nichts würde tun wollen?"

Bevor ich zu sehr darüber nachdenken konnte, schaltete sich Richard ein. "Es waren nicht ihre Söldner, die Richard, Laura und Percy angegriffen haben." "Woher weisst du das und woher weisst du, wer beim Einsatz dabei war?", fragte ich überrascht. "Wie schon gesagt, ich habe meine Quellen und die sind sehr zuverlässig."

"Um was für Quellen handelt es sich?", fragte ich und er antwortete: "Prometheus' Spione." "Was für Spione?", fragte Hazel. "Das sind die Spione des Titanen Prometheus. Das ist derjenige, der den Göttern das Feuer geklaut hat. Nach dem zweiten Titanenkrieg sind viele Halbgötter, die für Kronos gekämpft hatten, entweder geflohen oder haben sich gestellt. Diejenigen, die sich stellten, wurde vergeben und sie bekamen die Möglichkeit, sich wieder dem Camp anzuschliessen. Einige taten es, die meisten aber nicht. Die zogen irgendwo hin und wollten einfach in Ruhe gelassen werden. Die meisten Halbgötter zog es zur Westküste, da sie dort genügend Distanz zu den griechischen Göttern hatten. Ein Sammelpunkt war Los Angeles, wo sich viele Halbgötter zur Ruhe gesetzt haben und versuchen, ein normales Leben zu leben."

"Das ist jedenfalls die offizielle Version, die die Götter glauben gemacht wurde, falls es sie überhaupt interessierte. Aber in wirklichkeit wollen die meisten dieser Halbgötter die Olympier immer noch stürzen und sie haben sich Prometheus angeschlossen, der ebenfalls geflohen war. Er ist zwar ein Feigling, aber er hat ein sehr effektives Spionennetzwerk aufgebaut. Ich habe keine Ahnung, ob er in den Krieg ziehen wird, ich glaube eher, dass er die Informationen, die er sammelt, zu einem guten Preis verkauft, aber die Informationen sind sehr gut."

"Ich weiss, dass Phoibe in Kanada aktiv war. Sie hat dort eine Hälfte ihrer Truppen versammelt und nach Verbündeten gesucht. Eine dieser Verbündeten, war die Dracaenekönigin. Die Söldner gehörten ihr." "Und woher weisst du das genau?", fragte ich. "Die Spione wissen, wer ich wirklich bin und besuchen mich manchmal. Dann erzählen sie mir solche Dinge. Und das was ich gesagt habe, stimmt wirklich, das schwöre ich auf den Styx."

Wir alle schwiegen für einen Augenblick. Dann sah Richard zu mir und sagte: "Ich war auch im Camp, weisst du. Ich war in Camp Half-Blood, als ich ein Teenager war und war für lange Zeit nicht anerkannt. Was damals nichts besonderes war, da viele nie anerkannt wurden. Ich habe viele Einsätze gehabt. Sie alle waren höchst erfolgreich und es ist nie Jemand umgekommen. Ich gewann sogar den Respekt einiger Olympier, was praktisch unmöglich ist. Und dann wurde ich anerkannt. Genau als ich mit zwei anderen von einem Einsatz zurückkehrte und alle gekommen waren, um uns zu begrüssen. Alle sahen das Zeichen über mir und die Hölle brach los. Respekt wurde durch Angst und Wut ersetzt. Während ich völlig perplex dastand und versuchte zu begreifen, was da los war, gingen die ersten Camper bereits auf mich los."

Ich hatte das Gefühl, dass seine Augen feucht wurden. "Sie schlugen mich, verletzten mich mit ihren Waffen und ein Kind der Hekate warf eine Phiole mit irgendeinem Gesöff in mein Gesicht. Meine Augen kamen in Kontakt und meine Augenfarbe änderte sich von Silber zu Dunkelbraun. Der Trank brannte in meinem Gesicht und die Camper hatten immer noch nicht nachgelassen. Chiron stand daneben und sah einfach zu, während er mich mit Entäuschung ansah." Seine Stimme wurde kalt und er ballte seine Fäuste. "Fast so, als ob ich hätte beeinflussen können, wer mein göttlicher Elternteil ist. Ich sah mein Heil nur noch in der Flucht und rannte davon. Ich wurde über eine Woche lang verfolgt und für eine sehr kurze Zeit war ich sogar im Visier der Jägerinnen, die aber von meiner Verfolgung abliessen, als sie irgendeinem Monster hinterhermussten und danach ignorierten sie mich aus irgendeinem Grund." Wir drei schauten ihn fassungslos an. Auch wenn ich versuchte, mein Gesicht neutral zu halten. "Das ist wirklich passiert?", fragten Hazel und Nico gleichzeitig. "Ich schwöre es auf den Styx.", sagte Richard und es donnerte.

"Ich floh nach LA, wo sich ein Teil meiner Verwantschaft befand. Ich war von den Campern und Göttern verstossen worden. Mein Leben ging danach nur noch den Bach runter. Meine Stimmung kippte, ich wurde kaltblütiger, bekam Visionen, in denen ich Menschen tötete und dann tat ich es schliesslich auch. Die Camper und die Götter waren dafür verantwortlich, das ich zum Nightstalker wurde. Zumindest Teilweise. Ich will ihnen nicht die Hauptschuld geben. Es liegt an unserem Blut. Unser Vater ist ein Psychopath und wir sind das ebenfalls, weil wir sein Blut in uns haben. Dann wurde ich geschnappt, verurteilt und hier hinein gesteckt. Und als der zweite Titanenkrieg kam, wurde ich nicht einmal von den Titanen befreit. Phoibe hatte es vorgeschlagen und auch wenn ich schon etwas älter bin, bin ich immer noch ein guter Kämpfer. Ich hätte mit Freude gegen die Olympier gekämpft, aber Kronos weigerte sich. Anscheinend hatte der ach so weise Prometheus angetönt, dass er das aus irgendeinem Grund für keine so gute Idee hielt und auch wenn Phoibe eine sehr gute Strategin und die kriegerischste Titanin ist, wurde sie ignoriert."

Als er zu Ende war, schwieg er kurz. Er schien zu überlegen und dann sah er mich intensiv an. "Ich gebe dir jetzt zwei Ratschläge, die bei deinem Problem helfen könnten. 1. Ratschlag, kehre nicht ins Camp zurück, falls du nicht willst, dass etwas passiert. Und mein 2. Ratschlag. Falls du doch ins Camp zurückkehrst, dann mache auf keinen Fall einen Fehler irgendeiner Art. Egal was es ist, die Camper werden sich darauf stürzen und dich vernichten, wie sie es bei mir getan haben." "Ich werde es mir merken.", sagte ich und schaute zu Nico und Hazel. Sie nickten.

"Gut, in dem Fall werden wir jetzt gehen. Nico und ich hätten eigentlich noch Schule und müssen für die letzten Schultage vor den Ferien wieder nach Washington. Und Hazel will nach Camp Half-Blood. Wir müssen sie da zuerst noch hinbringen." "In dem Fall wünsche ich euch eine gute Reise und Richard, ich hoffe, dass du dich bald entscheiden kannst.", sagte Richard und ich nickte. Dann standen Hazel, Nico und ich auf und verliessen den Besucherraum.





14.05.2019

Ach, scheiss aufs Cover. Ich konnte jetzt nicht noch länger warten und habe jetzt das erste Kapitel der Geschichte geschrieben. Wie gefällt es euch? Gefällt euch dieses willkürlich aus dem Internet ausgewählte Foto als Cover? Das war das erste Kapitel der neuen Geschichte und gleichzeitig glaube ich, das längste Kapitel, dass ich je geschrieben habe. Und ich will keine Kommentare, in denen es heisst, dass Richard Ramirez 2013 gestorben ist. Percy Jackson wurde 1993 geboren und das erste Buch, in dem er 12 ist, spielt 2005. Im letzten Percy Jackson Buch, als er 16 wird, ist es das Jahr 2009. Helden des Olymp spielt 2009/2010. Das erste Buch 2009 und der Rest 2010. Mein erstes Buch spielt ein Jahr später, also 2011. Das zweite, also dieses spielt 2012. Also lebt Richard Ramirez noch.

Ich werde dieses Buch vermutlich nur unregelmässig updaten, da mein anderes, richtiges Buch noch nicht fertig ist und immer noch Priorität hat.

Bis zum nächsten Mal. Auf Wiederlesen.

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