Kapitel 23

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Laura

Michael, Richard und ich waren im Hauptgebäude, wo Chiron uns heute allein unterrichten wollte. Ich war deshalb ziemlich nervös, aber ich versuchte es zu unterdrücken.

Ich war so glücklich, wie ich es sonst nur selten war. Mein toter Bruder war wieder ins Leben zurückgekehrt. Es hatte mir nicht gefallen, ihn zu Ohrfeigen, aber ich musste meine Frust loswerden. Was mich erstaunte, war, dass er einfach normal weitermachte, als ob nichts passiert wäre. Vermutlich wollte er nicht über das Geschehene nachdenken, was ich gut verstehen konnte.

Jetzt denkt ihr vermutlich, dass ich mir die Meinung, dass ich das Camp verlassen und mich von den Göttern abschotten soll, aus dem Kopf geschlagen hatte. Oder dass ich das ganze nur geschrieben hatte, um so tun, dass mir das ernst wäre.

Nein, ich habe es mir nicht aus dem Kopf geschlagen und diese Gedanken habe ich wirklich gehabt und habe sie immer noch. Ich habe meinen Bruder deswegen fast verloren. Ich will damit nichts zu tun haben.

Chiron kam in Rollstuhlform ins Zimmer. "Hallo, junge Heroen. Wie geht es euch?" "Ich fühle mich wie neugeboren.", sagte Michael und streckte sich. "Was ich eigentlich auch bin.", fügte er mit einem Grinsen hinzu. "Ja, das bist du. Ich frage mich immer noch wieso.", sagte Chiron und rieb sich nachdenklich das Kinn.

"Wie dem auch sei. Ich wollte euch heute hierhaben, weil ich euch von den Titanen erzählen will. Zuerst gab es nur Uranus und Gaia. Himmel und Erde. Die beiden hatten dann zahlreiche Kinder. Unter ihnen waren die Titanen. Es waren insgesamt zwölf. Die männlichen Titanen waren Kronos, Okeanos, Hyperion, Krios, Koios und Iapetos. Die weiblichen Titanen waren Rhea, Phoibe, Theia, Thetys, Themis und Mnemosyne."

"Uranus hatte weitere Kinder. Die ersten Zyklopen und die Hunderthändigen. Da sie jedoch verunstaltet aussahen, warf Uranus sie in den Tartarus. Gaia wurde deshalb erzürnt und überzeugte ihre übrigen Söhne, die Titanen, Uranus zu stürzen. Okeanos weigerte sich, daran teilzunehmen und hielt sich raus. Kronos würde Uranus töten, während seine vier Brüder ihn festhalten würden. Sie lockten ihn auf die Erde und töteten ihn. Die vier Brüder hielten ihn in jeweils einer Himmelsrichtung. Sie wurden später der Titan der jeweilen Himmelsrichtung. So wurde zum Beispiel Iapetos zum Titan des Westens und Hyperion wurde zum Titan des Ostens."

"Die Titanen herschten für Äonen und Kronos war ihr Herrscher. Seine Gattin wurde Rhea." "Moment.", unterbrach ich ihn. "Er hatte seine eigene Schwester zur Gattin genommen?"

"Ja.", antwortete er. "Das ist bei den Göttern üblich. Götter haben kein normales Blut sondern Ichor. Das Blut der Unsterblichen. Dieses Blut hat keine DNA, weshalb sie nicht im Eigentlichen verwandt sind." Ich nickte. Dieser Unterricht war nicht so langweilig, wie ich gedacht hatte.

Er fuhr fort: "Kronos und Rhea hatten sechs Kinder. Sie waren anders. Neu und mächtiger. Kronos hatte Angst, dass sie ihn stürzen würden und ass sie deshalb auf." Ich verzog mein Gesicht, ebenso wie Michael, während Richard keine Reaktion zeigte. "Wieso reagierst du nicht darauf?", fragte ich ihn deshalb. "Ich habe schon ähnliches gesehen. Es ist nicht so schlimm, wie man denken könnte." "Aber es war schlimm für unsterbliche Wesen, die nicht sterben können und deshalb in aller Ewigkeit dort drin bleiben werden.", schaltete sich nun Chiron wieder ein und wir hörten wieder zu.

"Das letzte Kind, dass er frass, war allerdings kein Kind sondern ein Stein. Das Kind war von Rhea versteckt worden. Dieses Kind war Zeus. Er rettete seine Geschwister, indem er Kronos dazu zwang sie wieder auszukotzen. Es folgte ein Krieg, den die Götter gewannen. Kronos wurde in Stücke gehackt und in den Tartarus geworfen, genauso wie seine restlichen Brüder, bis auf Okeanos, der wiederum Neutral gewesen war."

Jetzt betrachtete er uns nacheinander. "Weil ihr die Kinder von Titanen seid, werdet ihr es bei den Göttern nicht leicht haben. Sie werden euch misstrauen, kontrollieren und prüfen. Wenn ihr nur ein kleines Zeichen von illoyalität zeigt, könnten sie beschliessen euch zu töten. Es tut mir leid, aber sie werden es euch schwer machen."

"Nur weil wir die Kinder von Titanen sind?", fragte ich entrüstet. "Die Narben des zweiten Titanenkrieges sind noch frisch. Ihr habt Glück, dass eure Väter im zweiten Gigantenkrieg auf unserer Seite gekämpft haben, was die Götter besänftigt hat. Aber stellt euch nur vor, ihr währt das Kind von Kronos. Die Reaktion von den Campern, von mir und von den Göttern wäre eine ganz andere gewesen."

"Die Götter haben reagiert?", fragte Michael überrascht. "Ich glaube damit meint er, dass sie uns getötet hätten, wenn wir Kinder des Kronos gewesen wären.", erwiderte Richard. "So leid es mir tut, dass habe ich damit gemeint.", sagte Chiron mit einem traurigen Ausdruck in seinen Augen. "Und ich dachte die US-Aussenpolitik ist schlimm.", sagte Michael.

"Also schwebt sozusagen ein Damoklesschwert über uns.", stellte ich fest. "Genau. Aber das soll euch nicht daran hindern, im Camp zu bleiben und zu trainieren. Ihr lockt immer noch Monster an, die euch töten werden. Und wenn ihr an Einsätzen teilnehmt könnt ihr das vertrauen der Götter gewinnen."

"Laura, Michael.", sagte er an uns beide gewandt. "Ihr könnt mit Percy, dem Sohn von Poseidon trainieren, um herauszufinden ob und inwiefern ihr Wasser kontrollieren könnt. Richard, du wirst normal weitertrainieren. Falls du Fähigkeiten hast, werden wir sie so nach und nach entdecken."

Die Luft neben Chiron begann zu flackern und es erschienen zwei Gesichter. Eines war ein blondhaariger Junge, der wie ein typischer amerikanischer Teenager aussah, das andere war ein Mädchen mit schwarzen Haar und einem leichten Latinolook. Vielleicht von Mexiko oder der Karibik.

Das Mädchen sprach: "Chiron, wir müssen reden. Wir haben ein Problem." Chiron wandte sich dem Bild zu und begrüsste die beiden. "Hallo Reyna, Hallo Jason. Was ist los?" "Unser Rettungsteam in Kanada ist verlorengegangen. Das letzte, dass wir von ihnen gehört hatten, war dass sie einen Adler für die Bergung eines Verletzten brauchten. Der Adler den wir geschickt hatten, kam mit Gleeson Hedge zurück. Schwer verletzt und unter Medikamenten, aber am Leben. Wir haben keine Ahnung, was mit Frank, Liz und Johnny passiert ist."

Michael keuchte auf: "Liz? Liz Timmerman?" Die beiden Gesichter schauten verwirrt drein, aber das Mädchen nickte: "Ja, Liz Timmerman aus der vierten Kohorte. Woher weisst du das?" Chiron sah Michael ebenfalls überrascht an. "Könntet ihr drei für eine Weile rausgehen?", bat er uns. "Wir haben gerade etwas wichtiges zu besprechen. Wir werden später weitermachen." Wir nickten und verliessen das Hauptgebäude.

Die Jungs mussten beide auf die Toilette und ich beschloss in dieser Zeit an den Strand zu gehen. Als ich gerade über die Böschung zum Strand gehen wollte, hörte ich ein schluchzen auf der anderen Seite. Ich legte mich hin und kroch langsam zur Böschung. Die Person die schluchzte, sass etwa fünf Meter rechts von mir.

Es war Annabeth. Ich fragte mich wieso sie weinen musste und fragte mich, ob ich zu ihr gehen oder ob ich verschwinden sollte. Als ich zu ihr gehen wollte, kam Percy von der Seite gelaufen und entdeckte sie. Er lief zu ihr.

"Hey Annabeth, was ist denn los?" Er kniete sich neben sie und legte seinen Arm um ihre Schulter. "Bob ist Richards Vater.", schluchzte sie. "Ich weiss.", sagte Percy. "Wir werden auf ihn aufpassen." "Darum geht es nicht Percy.", sagte Annabeth und hob den Kopf.

"Richard wurde von Bob anerkannt." "Und...?", fragte Percy. "Nur der göttliche Elternteil selbst kann sein Kind anerkennen." "Und...?" "Ach du Algenhirn. Begreifst du es nicht? Nur der göttliche Elternteil selbst kann sein Kind anerkennen und Richard wurde von Bob anerkannt. Und dass heisst, dass Bob und zwar nur Bob selbst Richard anerkannt hat." "Aber er wurde doch von Tartarus...", setzte Percy an, hörte dann aber auf und sah Annabeth entgeistert an. "Lebt er noch?" "Ich weiss es nicht. Vielleicht ist er entkommen. Vielleicht wird er gefangengehalten und gefoltert. Was auch immer der Fall ist, er hat Richard anerkannt."

Nun begann auch Percy zu weinen und sie umarmten sich. Ich fühlte mich wie ein Eindringling und kroch wieder zurück. Als ich weit genug entfernt war, stand ich auf und ging zurück zum Hauptgebäude, wo sich Richard und Michael wieder eingefunden hatten. Ich würde das gehörte erstmal für mich behalten. Erstens war es privat gewesen und zweitens verstand ich eh nicht genau, was damit gemeint war.

Die Tür öffnete sich und Chiron kam heraus. Er hatte einen sehr ernsten Gesichtsausdruck. "Geht hinein in den Ping Pong Raum. Ich versammle die Hüttenältesten. Es gibt einen Notfall."

26.09.18

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