Kapitel 4

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Laura

Dafür, dass es der letzte Tag vor den Sommerferien war, bekamen wir ziemlich viel Zeug, dass wir noch tun mussten. Ich hatte nicht wirklich damit gerechnet, weshalb sich der Tag für mich etwas in die Länge zog. Michael schien sich währenddessen gut mit dem Schulmaterial beschäftigen zu können. Richard hatte nach der Mittagspause spontan seinen Sitzplatz in die hinterste Reihe gewechselt und er schien angespannt zu sein. Doch dann klingelte es endlich für den Unterrichtsschluss und wir packten unsere Sachen. Michael redete noch kurz mit dem Lehrer, da sie beide ein Buch gelesen hatten und endlich Gesprächspartner dafür gefunden hatten. Richard und ich warteten bei der Tür, bis Michael zu uns kam. "Ich muss mit Nico reden.", sagte Richard knapp, als wir Richtung Ausgang liefen. "Wieso das denn?", fragte ich. "Während der Mittagspause war er auf der Toilette und hat mit Jemandem gesprochen. Ich weiss nicht mit wem, ich habe die Stimme nicht gekannt und die Toilette war leer. Er hat über drei Personen geredet. Zwei Geschister und ihr Freund aus seiner Klasse, die er anscheinend irgenwo hinbringen muss. Wir sind die einzigen, die diese Spezifikationen erfüllen." "Hinbringen? Also mir hat er davon nichts gesagt und das hätte er doch getan, wenn er uns irgendwo hinbringen wollen würde, oder?", fragte Michael. "Vielleicht hat er einfach gerade telefoniert und irgendwelchen Dialog aus einer Serie wiedergeben. Ich mache das manchmal.", stellte er Vermutungen an. Richard schüttelte den Kopf. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass er Handys verabscheut. Ausserdem erscheint er mich nicht wie eine Person, die Serien zitiert. Und der Dialog an sich war sehr seltsam."

Wir traten ins Freie und es war bereits Niemand mehr auf dem Pausenplatz. Bis auf Nico, der in unsere Richtung sah. Wir stoppten und Richard sagte: "Bleibt in meiner Nähe und wachsam." Michael und ich sahen etwas nervös zu ihm. Er war an sich eine sehr ernste Person, aber das hier war ein neues Level, dass ich kaum bei ihm gesehen hatte. "Erwartest du Probleme?", fragte ich ihn vorsichtig. Er schob seine Hand in seine Hosentasche, in der sich sein Klappmesser befand. Er schaute sich langsam im Areal herum. "Ja, ich weiss nicht was, aber meine Instinkte sind ziemlich aufgewühlt." "Sollten wir dann nicht wieder hineingehen?", fragte Michael, der vorsichtig einen Schritt zurückmachte. Richard schüttelte den Kopf. "Ich will mit Nico reden, egal ob etwas nicht stimmt. Falls etwas nicht stimmt, werde ich mich darum kümmern", sagte er ung ging auf ihn zu. Würde ich Richard nicht bereits kennen, hätte ich ihn vermutlich für ein Grossmaul gehalten, aber ich wusste, wozu er in der Lage war, also glaubte ich seine Worte.

Nico sah immer noch zu uns, als wir bei ihm ankamen. "Nico, was hast du auf der Toilette gemacht?", fragte Richard Nico, der zuerst überrascht schaute, doch dann schien er wütend zu werden. "Erstens: Was geht dich das an. Zweitens: Ist das nicht offensichtlich?" "Erstens, du hast nicht das offensichtliche getan, zweitens, du hast darüber geredet, uns drei irgendwo hinzubringen, also geht es uns sehr wohl etwas an." Nico seufzte. "Nun gut, ich muss es sowieso sagen. Ihr drei müsst mit mir mitkommen. Ich soll euch in ein Camp bringen." Richard sah ihn prüfend an und verschränkte seine Arme. Er neigte seinen Kopf leicht und starrte Nico weiterhin an, der zurückstarrte. "Wieso sollen wir mit dir irgendwo hingehen?", fragte Richard. "Es ist schwierig zu erklären. Ihr seid anders und deshalb benötigt ihr Hilfe." Ich konnte mir auf sein Geschwafel keinen Reim machen und Michael sah aus, als ob sein Gehirn gleich einen Kurzschluss haben würde. "Ok, ich meine, ich verstehe, dass ich anders bin, aber Laura und Richard? Ausserdem gehe ich jeden Monat in eine Gesprächsgruppe. Ich glaube, dass ein Camp für mich eher kontraproduktiv wäre.", sagte er.

Nico wollte wohl zu einer Antwort ansetzen, aber er sah an uns vorbei und seine Augen weiteten sich. "Runter!", schrie er und warf sich auf den Boden. Richard fuhr herum, packte mich und riss mich ebenfalls zu Boden, während er Michael zuschrie, dassselbe zu tun, der etwas Abseits stand. Als Michael Richards Reaktion bemerkt hatte, fuhr er ebenfalls herum und liess sich gleichzeitig fallen, als Richard dies Schrie.  Dafür, dass er Spontanität hasste, hatte er eine überraschen kleine Schrecksekunde und da er wusste, dass er Richard vertrauen konnte, zögerte er nicht um das zu tun, was dieser sagte. Kaum waren wir auf dem Boden, flog ein schwarzer Schatten über uns drüber und krachte kreischend auf den Asphalt. Ich sah hoch und sah, dass es ein Auto gewesen war. Ich sah es mit grossen Augen an. Wie zur Hölle war es auf uns zugeflogen? Nur zu denken, dass es uns um Haaresbreite verfehlt hatte, verpasste mir ein übles Gefühl. Ich sah zu Michael, der wiederum zu mir sah. Wir beide dachten vermutlich dasselbe. Schon das zweite Mal, dass der Tod uns knapp verfehlt hatte. Bei Richard waren es bereits einige Male mehr. Ich wusste nicht viel davon, aber ich glaube er könnte ohne Mühe an beiden Händen abzählen, wie oft er bereits hätte sterben können.

Richard sprang gleich wieder hoch, nachdem das Auto aufgekommen war, genauso wie Nico. Sie sahen in die Richtung, aus der das Auto gekommen war. Ich tat es ihnen nach und erstarrte. Eine drei Meter grosse Kreatur betrat auf der anderen Seite gerade den Pausenplatz. Sie stand auf zwei Beinen, hatte ein dunkles Fell und der Kopf eines Stieres. Michael versuchte etwas zu sagen, brachte aber nur gestammelte Wortfetzen hervor. Nico hatte auf einmal sein Schwert in der Hand und stellte sich zwischen uns und diesem Ding. Ich hatte eine Ahnung, was es sein könnte, aber das sollte nicht möglich sein. "He, du Stierkopf. Du kennst mich nicht, aber du kennst einen guten Freund von mir. Er heisst Percy Jackson. Er hat dich schon zweimal besiegt, also kann das nicht so schwer sein.", rief Nico und die Kreatur brüllte. Richard hatte sein Messer hervorgenommen und stand hinter Nico. Er drehte sich zu Michael und mir. "Verschwindet, los!" Ich sah ihn einfach nur verwirrt an, während ich noch versuchte, die Situation zu begreifen. "Was ist mit dir und Nico? Was ist das für ein Ding?", fragte Michael stotternd. "Kümmert euch nicht um Nico und mich. Keine Ahnung, was das ist, aber das ist egal. Verschwindet endlich!"

Zögerlich traten Michael und ich einige Schritte zurück, bevor wir umdrehten und losrannten. Die Kreatur brüllte hinter uns und ich konnte Richard rufen hören. Als wir die Strasse erreichten, ertönte einen Häuserblock entfernt ein Kreischen. Wir hielten abrupt an und Michael stolperte nach vorne. Er rappelte sich wieder auf und wir wichen zurück auf den Pausenplatz. Wir drehten uns um und sahen, wie die Kreatur auf Nico zurannte. Nico wich aus, aber die Kreatur schwang einen Arm nach ihm und er war noch in Reichweite. Er wurde getroffen und flog einige Meter nach hinten. "Hey!", rief Richard und fuchtelte mit den Armen, um auf sich aufmerksam zu machen, was ihm gelang. Die Kreatur rannte nun auf ihn zu. "Hier drüben.", rief Michael und rannte weg von mir, um ihn von Richard abzulenken, aber die Kreatur blieb auf Richard fokussiert. Dieser wartete, bis sie ganz Nahe an ihn heran war und machte dann eine Hechtrolle zwischen die Beine hindurch. Die Kreatur hielt an und Richard schwang sein Messer nach den Schenkeln des Viehs. Er erstarrte, dann schwang er noch einmal. Ich konnte nicht sehen, was es war, aber etwas verwirrte ihn. "Was zum...", murmelte er, als die Kreatur sich zu ihm umdrehte. "Oh Scheisse!", rief er, als er sich umdrehte und losrannte. Die Kreatur packte ihn am Bein und hob ihn hoch. Michael schrie wieder und fuchtelte wie wild und ich begann, dasselbe zu tun, aber wir wurden ignoriert. Richard hatte sein Messer immer noch in seiner Hand und stach auf die Hand und auf den Arm der Kreatur ein, was nichts zu bewirken schien. "Wieso funktioniert das nicht?", fluchte Richard, vermutlich eher zu sich selbst. Die Kreatur hob ihn näher zu sich heran und öffnete seinen Kiefer. "Lass mich los, du verschissenes Vieh!", schrie Richard und trat mit seinem anderen Bein mit voller Wucht gegen die Kehle der Kreatur. Sie würgte und liess ihn prompt fallen.


Nico, der auf einmal wieder auf seinen Beinen war, tauchte hinter der Kreatur auf und stach ihr mit seinem schwarzen Schwert in den Rücken. Die Kreatur schrie und taumelte noch einige Schritte zur Seite, bevor sie zu Staub zerfiel. Richard stand auf und hustete. "Was zur Hölle war dass denn?", fragte er Nico. "Minotaurus.", antwortete er knapp. "Was?", fragte ich. Hat er gerade Minotaurus gesagt? Das bestätigte zwar meine Vermutung, aber es freute mich nicht, es zu hören. Ein weiteres Kreischen ertönte in der Ferne. "Ich habe keine Zeit um das zu erklären.", sagte Nico. "Wir müssen zuerst hier weg." Richard sah ihn wieder prüfend an, dann nickte er. "Von mir aus, aber danach erklärst du uns die ganze Sache." Nico nickte und lief los, bis er im Schatten eines Baumes war. Danach hielt er uns seine Hände entgegen. "Haltet euch aneinander fest und lasst auf keinen Fall los!" Wir gaben uns gegenseitig die Hand und Nico nahm meine Hand und Richards. Michael nahm Richards und meine Hand. "Was machst du da?", fragte ich. Er antwortete: "Schattenreisen.", und wir wurden von der Dunkelheit verschluckt.

veröffentlicht am 30.06.18

überarbeitet am 22.03.20

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