Kapitel 1: Die Sonne versinkt am Horizont.

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Die Versammlung

Die Sonne erhob sich langsam über die Stadt und tauschte die Sandsteingebäude mit den Roten Schieferdächern in warmes Orange. Die hellen Lichtstrahlen kitzelten Dawa aus dem unruhigen Schlaf. Schlaftrunken setzte er sich auf. Er fühlte sich müde und kraftlos. Die Träume hatten ihn in dieser Nacht gequält. Der Mönch rieb sich die Augen und setzte sich auf. Auch wenn er lieber weiter geschlafen hätte, doch der Regent hatte für jetzt die Versammlung an gefordert. Er wollte den alten Herrn nicht enttäuschen.

Der Mönch erhob sich stöhnend vom Bett und ging zu dem Fenster durch das die Sonne in sein rundes Zimmer drang. Sachte ließ er seine Hand über das von der Nacht noch kalte Marmor der Fensterbank streichen. Von hier oben konnte man die ganze Stadt überblicken und an einem klaren Morgen wie diesem sah man über den Wald hinweg sogar das Meer, sowie die kleine Hafenstadt die an der Küste lag. Langsam erwachte auch die Bewohner. Die Stände auf dem Markt wurden aufgebaut. Rauch stieg aus den Öfen der Bäckereien. Vereinzelt gingen Menschen durch die Straßen. Kinder liefen umher und kreischten belustig, wobei sie immer mehr Schlafende aufweckten. Ab und an schoss ein Kopf aus den Fenster und schimpfte mit den Kindern, die darauf nur lauthals lachten.

Es war ein herrlicher Morgen, doch für Dawa lagen der Schrecken der Nacht wie ein dunkler Schleier über allem. Die sanfte Priese die durch seiner schwarzen Tunika strich, fühlte sich an wie der Beginn eines Sturmes. Aus dem nichts überkam ihn ein schreckliches Heimweh und zerrte an seinem Herzen. Es war über drei Jahre her, das er es voller jugendlichem Tatendrang verlassen hatte. Müde und erschöpft von einer langen Reise war er damals in der Stadt an gekommen. Die Bewohner waren ihm gegenüber zunächst misstrauisch. Durch sein helle Haut stach er unter ihnen heraus, dazu zeigte seine Kleidung das er ein Mönch der Mondgöttin Iana. Hier im Süden wurde der Sonnengott Ianus verehrt. Das Wappen der Stadt zierte sogar eine goldene Sonne. Trotzdem hatte der Regent wie es die Sitten gebahten, den jungen Mönch aufgenommen. Dawa und der Regend verstanden sich direkt recht gut und so wurden aus Tage der erbitterten Rast Wochen und Monaten und nun schon Jahre. Mittlerweile war der Mönch sogar Teil des Dreikopfrates.

Doch in alle diesen Monaten hatte er nie Heimweh verspürt. Natürlich hatte er von seinen Freunden und Lehrern geträumt und sich an Ihre Ratschläge erinnert, aber nie hatte sich sein Herz nach ihnen gesehnt in einem solchen Ausmaß. Vor seinem inneren Auge tauchte der alte Kirschbaum auf unter dem er oft gelernt und meditiert hatte. Es war für ihn sein Zuhause auch wenn er keine Blutsverwandten dort hatte. Eines Tages würde er wieder Heim kehren, doch bis zu dahin hatte er noch seine Pflicht zu erfüllen.

Entschlossenheit flammte in seinen Augen auf. Er verließ das Fenster und zog sich seine Gewänder an. Dann verließ er sein Zimmer und machte sich auf den Weg zum Thronsaal. Er ging den selben Weg wie in der Nacht, doch als er zum großen Vorsaal kam, waren dort alle Anzeichen für den Mord verschwunden. Das einzige was jemanden an die Tat erinnerte, war die angespannte Stimmung die über dem Schloss lag und die hohe Anzahl an Soldaten die die Wachen unterstützen.

Der Mönch schritt mit seiner üblichen Gelassenheit zu der großen Doppeltür die zum Thronsaal führte. Die Wachen öffneten sie für ihn als sie ihn erkannten. Dawa trat in den gigantischen Thronsaal. Es war ein Saal der in einem Achteck gebaut wurde. Die Wände zierte ein Mosaik das die legendäre Gründung der Stadt durch einen Sohn von Ianus zeigte. Zwei Tränen-Zypressen standen links und recht und streckten sich der Glaskuppel entgegen. Ihre immergrünen, nadelartigen Blätter hingen wie traurige Schleier von ihren Ästen. Um ihre Stämme war ein achteckiger Teich angelegt. Beide wurden durch einen kleinen Bachlauf durch die Mitte des Saales verbunden.

Dawa schritt über die kleine Holzbrücke die über das Wasser zum Thron führte. Mehr farbige Kois schwammen unter ihm durch das klare Nass. Einige Stufen führten zu den goldenen Thron der vor eine gigantischen Fenster aus bunten Glass stand. Der Mönch hatte den Thron noch nie leer gesehen. Auch jetzt saß der alte Regent dort. Er trug seine schweren schwarzen Gewänder und auf seinen weißen langen Haaren ruhte seine goldene Krohne. Durch das Licht welches von dem Thron reflektiert wurde, erkannte man den Regent nicht genau.

Vor den Stufen die zum Thron führten warteten bereits der Kommandant und die Prinzessin, die beiden anderen Mitglieder des Dreikopfrates. Alexios stand in seiner militärischen Haltung mit seine goldenen Rüstung da. Sein Blick war angespannt und niederschmetternd, jedenfalls sollte es sich für Dawa niederschmetternd anfühlen, den der Mönch kam zu spät und das hasste der Kommandant.

Prinzessin Eurydike saß wie immer hinreißend aus. Ihr schwarzes Kleid mit den goldenen Stickereien, schmeichelte ihrem wohl geformten Körper. Die langen Ärmel des Kleides verdeckten ihre zierlichen Hände. Ihre langen Kastanienbraunen Haare waren mit Haarnadeln hochgesteckt. Ihre vollen Lippen lächelten den Mönchen freundlich zu. Sie war leicht geschickt und hatte rote Wangen. Ihre braunen Rehaugen und die kleine Stupsnase ließen sie naiv und unschuldig aussehen. Dawa wusste mittlerweile jedoch das man sich vor der Prinzessin in Acht nehmen musste. Sie war manipulativ und nie einem Flirt abgetan. Diese Frau wusste was sie wollte und war es gewohnt dies auch zu bekommen. Männer und Frauen konnten ihr nicht wiederstehen. Auch über die Landesgrenzen hinaus galt sie als schönste Frau der Welt.

„Entschuldigt meine Verspätung, mein Regent.", bat Dawa als er in die Mitte der beiden Anderen trat und sich tief verneigte. „Schon gut. Es war eine ereignisreiche Nacht." Die Stimme des Regenten war vom alter rau und dunkel. „Kommandant Alexios ich bitten nun da alle hier sind um den vollständigen Bericht." Der Soldat spannte sich an und berichtete von der Nacht. Danach herrschte Stille. Das einzige Neue was Alexios zu erzählen hatte war das man den Ohrring im Flur bei den Bedienstete auf gefunden hätte jedoch nicht in einem bestimmten Zimmer. Es war nur ein Indiz und kein Beweis.

Dawa hörte wie der Regent schwer einatmete. Seit einem halben Jahrhundert regierte er über das Land der Sonne. Er hatte den Krieg mit dem Land des Wassers beendet. Seit der Unterschreibung des Friedensvertrag, hatte er sein Land zu noch nie dagewesenen Glanz gebracht. Der Handel florierte. Die Ernten sättigten das Land. Projekte des Regenten boten mehr als genug Arbeitsplätze. Das Leben war gut. Natürlich gab es Streit und einige Verbrechen, doch es waren gute Zeiten. Ein Mord im Schloss war undenkbar. Streitende Adlige gehörten zur Tagesordnung. Mord jedoch nicht.

„Es ist kein Problem die Bediensteten zu entlassen.", gab die Prinzessin zu bedenken und brach damit das nachdenkliche Schweigen das im Raum lag. „Das der Ohrring in einem Flur aufgetaucht ist, beweist nicht das jemand schuldig ist.", belehrte Dawa Eurydike, wo durch er sich die Ehre eines bösen Seitenblickes der Prinzessin erhaschte. „Aber jemand im Schloss ist schuldig und wir müssen ihn schnellst möglich fassen.", beharrte der Kommandant. „Natürlich aber irgendjemanden fest zunehmen, könnte dem wahren Täter nur unterstützen." „Mit den Bediensteten hätten wir aber schon mal die wahrscheinlichsten Verdächtigen heraus geholt. Die Ermittlungen können wir jedoch weiter führen." „Momentan befragen wir alle Bediensteten die in der Nähe wohnen, wir werden den Täter finden." „Bis ihr Kommandant mit euren Befragungen fertig seit, könnte der Täter wieder zuschlagen."

Alexioss Gesicht verzog sich vor Zorn zu einer stählernen Maske. „Wie-.", schrie er, doch Dawa schnitt ihm mit seiner ruhigen Stimme mit dem melodischen Akzent ins Wort. „Ruhig Blut. Wer sagt denn der Schuldige würde noch mal zu schlagen?", wollte er wissen. Die Gesichtszüge des Kommandanten entspannten sich etwas, dafür knirschte Eurydike mit den Zähnen. „Der Mord hier vor der Tür, der Tür zum Thronsaal. Da lässt es sich doch vermuten das es jemand auf den Regenten aus ist." Damit wurde Dawas größte Angst wahr. Er konzentrierte sich stark um nicht mit seinem silbernem Seil zuspielen. „Ich habe Sicherheitswegen die Wachen mit Soldaten verstärken lassen. Keine Sekunde wird der Regent ungeschützt sein.", verspracht der Kommandant, der sich der Bedrohung auch voll bewusst war.

„Wer sollt dem Regenten verletzten wollen?", stellte Dawa die große Frage in den Raum. Natürlich bestand immer Gefahr für einen Herrscher, aber der Regent war beliebt unter seinem Volk wie auch unter den anderen Ländern. Der Krieg mit dem Land des Wassers waren schon vor Jahren beiseitegelegt wurden. Mittlerweile Handelten beide Länder rege mit einander. Die Wirtschaft beider Länder war zu großen Teilen auf diesen Handel aus gelegt. Aber auch mit Land der Wüste hatte man friedliche Verbindungen. Dazu war diese Land nie auf Expansion aus. Also wer würde es auf einen beliebten Herrscher hab sehen?

Es herrschte wieder einmal Stille. Niemand wusste wer. Bis Alexios meinte: „Was wenn es jemand. Ihr wisst schon." Er traute sich nicht den Gedanken aus zu formulieren. Der Kommandant war ein Krieger der Sonne er hätte es alleine mit einem Drachen auf nehmen können, doch selbst er fürchtete sie. Bei diesen Worten wurde Dawa noch bleicher als er ohnehin schon war. Es gefiel ihm nicht, der Drang an seinen Seil zuspielen hatte gewonnen. Unruhig fummelte er an dem Knoten herum. Er wusste das er der Besonnene Kopf war, doch er spürte wie er die Nerven verlor.


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