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Mit einem erschöpften Seufzen legte Blaubeerherz ihren Kopf auf ihre Pfoten.

Sie hatte seit Sonnenaufgang Eulenstaub bei der Geburt von Artemis' Jungen geholfen. Schwarzwasser hatte sich mit Feuerstern im Anführerbau verbarrikadiert und der Stille nach zu urteilen, die folgte, besprachen sie etwas wichtiges.

Der jüngere Heiler wirkte genauso müde wie sie selbst und sie fuhr ihrem Sohn vorsichtig mit der Zunge über sein Nackenfell.

„Geh dich ausruhen, Eule. Hummel kommt sicher bald und leistet dir Gesellschaft. Safranpfote hat sie bestimmt ausgelaugt."

Der kleine, hellbraune Kater schnurrte und stolperte in Richtung Heilerhöhle davon. Die Kriegerin erhob sich, fuhr kurz mit ihrer Tatze über Artemis' Seite und verließ dann ebenfalls die Kinderstube.

Nach einer erholsamen Prise Schlaf öffnete sie schließlich wieder die Augen. Die tiefstehende Sonne zeigte ihr deutlich, Sonnenhoch war lange vorüber.

Weiches, orangerotes Fell verstellte ihr Blickfeld und sie schnurrte leise, drückte sich in den Pelz ihres Gefährten.

„Blaubeerherz? Bist du wach?"

Er war ebenso verschlafen wie sie und murmelte nur. Die Kriegerin verzog ihre Schnauze zu einem sanften Lächeln.

„Ja, bin ich, Abendlicht. Wollen wir eine Runde auf die Jagd gehen?"

Ein Nicken ließ sie etwas wacher werden, sie putzte sich ihr graugetigertes Haarkleid und fuhr mit ihren Pfoten über ihre Ohren.

Ihr Gefährte tat es ihr gleich und bald schon strichen sie nebeneinander durch den Wald, der einen kleinen Teil ihres Territoriums bedeckte.

Ein leises Zwitschern packte Blaubeerherz' Aufmerksamkeit, ließ sie in die Jagdstellung fallen, die der WolkenClan ihnen allen so mühsam beigebracht hatte.

Bauch dicht hinunter, Schweif über dem Boden, damit er keine Blätter rascheln ließ.

Hören, wo die Beute lauerte. Sehen, wo Hindernisse waren. Riechen, ob sie schon entdeckt hatte, das der Jäger nicht mehr weit entfernt war. Spüren, aus welcher Richtung der Wind weht.

Der Sinn, der sie am Ende schließlich nie enttäuschte, schlug auch dieses Mal an. Sie schmeckte deutlich das Blut des Spatzen, den sie erwischt hatte, in ihrem Maul.

Ihr Liebster schien genauso hungrig wie sie selbst und so teilten sie sich gemütlich aneinander gekuschelt ihre Frischbeute.

Der kalte Wind des Blattfalls konnte ihnen nichts anhaben, der Sturzregen, der sie komplett durchnässte, jedoch schon. Sie rannten zurück zur Schlucht, die ihnen in den Monden, die sie nun schon hier lebten, eine wahre Heimat geworden war.

Hummelnacht saß am Eingang, starrte mit weitaufgerissenen Augen hinaus, schien in Erinnerungen gefangen zu sein. Sie tropfte und ihr Pelz hing herunter, schwer vom Regen.

Blaubeerherz ging das Herz auf, als sie die junge Kriegerin dort sitzen sah, etwas verloren, etwas verängstigt.

„Hummel, meine kleine, süße Hummel, komm. Du darfst gerne heute bei uns im Nest schlafen", miaute die Graugetigerte und fuhr ihrer Tochter beruhigend mit dem Schweif über den Rücken.

Sie sackte in sich zusammen, wimmerte, lehnte sich an ihre Mutter.

Abendlicht stützte seine Gefährtin und liebkoste seine Tochter.

„Wir lassen dich nicht allein, Hummel, niemals. Wir werden immer zu dir zurückkehren."

Sie führten sie zu ihrem Nest und Abendlicht ließ sich hineingleiten, umkreiste die kleine Graue vorsichtig mit seinem Körper.

Schnell hatte die Kätzin die Augen geschlossen, war eingeschlafen.

Blaubeerherz wollte wissen, wie es Artemis mittlerweile ging, also miaute sie leise: „Abendlicht, ich gehe noch mal nach Artemis sehen. Mich interessiert doch schon, wie Zapfenfeuer und sie ihre Jungen genannt haben."

Sie tappte hinüber in die Kinderstube, genoss den warmen Stein unter ihren Pfoten, der selbst im Blattfall aufgeheizt blieb.

"Zapfenfeuer", stellte sie kühl fest, als sie die Höhle betrat. Der Braungetigerte hockte dicht bei seiner Gefährtin und betrachtete seine Jungen mit einem undefinierbaren Blick, bevor er aufstand und ohne ein Wort verschwand.

Artemis wirkte, als könnte sie nicht stolzer sein, während der graugetigerten Kätzin bei dem Gedanken übel wurde, in welche Überlegungen Zapfenfeuer seine Jungen bereits einrechnete.

„Wie geht es dir, Artemis?", fragte sie trotzdem ohne Vorbehalte. Die ältere Königin konnte nichts dafür, wo ihre Liebe aufgekeimt war.

„Ich bin müde und mein Körper tut überall weh, aber ansonsten ist alles gut. Die Jungen sind wundervoll!"

Sie schnurrte voller Entzückung und die Kriegerin konnte es ihr nicht verdenken. Sie war bei der Geburt von Minzpfote, Salbeipfote und Safranpfote genauso vernarrt gewesen.

„Habt ihr euch schon Namen für die beiden überlegt?"

Sie versuchte eine unverfängliche Frage zu stellen, sich aus dem Visier der grauschwarzgetigerten Kätzin zu bewegen. Jasminhimmel meinte zwar immer, ihre Schwester sei nett und freundlich, doch Blaubeerherz hatte Boshaftigkeit, Spott und verächtliche Blicke ertragen müssen.

Nun wirkte Artemis geradezu unheimlich selbstgefällig und die Kriegerin schluckte. Das war eindeutig die falsche Frage gewesen.

„Sie heißen Johannisbeerjunges und Morgenjunges, damit sie genau das Gegenteil ihrer Namensvettern werden."

Entsetzt und schmerzerfüllt zuckte die Graugetigerte zurück. Was hatten Abendlicht und sie den beiden getan, dass sie so grausam sein konnten? Nicht nur zu ihnen, auch zu den Jungen?

Ohne ein weiteres Wort drehte sie sich um und stolperte aus der Kinderstube, direkt in die Pfoten von Zapfenfeuer, der sich zu ihr beugte und leise in ihr Ohr flüsterte: „Du kannst nicht jeden beschützen. Jetzt gerade hast du einen schweren Fehler gemacht. Minzpfote ist verunglückt."

—~—

Ahoi!

Ich freue mich über Kommentare, deshalb lasst gerne welche da ^^

Gute Nacht, Kapitänin Wolke

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