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„Zur Großen Versammlung begleiten mich Himbeermond, Glockenspiel, Farbenfluss, Tigerwind, Weidenrose, Klippenfall, außerdem noch Bernsteinsonne, Kupfermond, Falkenflug, Bronzeblut, Mondwolke und Wunschrose", jaulte Eisenstern von der alten Eiche herunter und die junge Kriegerin verstand, sie würde wohl das Lager beschützen.

Grummelnd tappte sie zum Dornenbusch, in dem der Kriegerbau versteckt war und legte sich in ihr Nest, den Kopf unter den Pfoten vergraben.

„Ebereschenfrost?", murmelte eine nahe Stimme verschlafen und zwei verschiedenfarbige Augen tauchten in ihrem Blickfeld auf. Ihr Herz wurde weich, als sie ihren besten Freund so verstrubbelt sah.

„Wir beide müssen im Lager bleiben, wir beschützen Rauchflügel."

Mondschatten seufzte und drehte sich einmal, sodass er nun an Ebereschenfrost geschmiegt war. Ihr wurde warm unter ihrem Pelz, allerdings genoss sie seine Anwesenheit zu sehr, um etwas zu sagen.

Schnell war der Krieger erneut eingeschlafen. Die Kätzin wunderte das nicht, hatte er doch den letzten Mond ausnahmslos damit verbracht, ihr auszuweichen und deshalb jeden Dienst, der möglich war, übernommen.

In ihrer Brust fühlte sie ein schmerzhaftes Ziehen und sie wusste, woher es kam, wollte sich dennoch nicht eingestehen.

Vielleicht war heute die Nacht, in der ihre Qualen ein Ende finden würden, in der sie endlich Abschluss mit ihren Gefühlen bekam.

„WolkenClan, wir brechen auf!"

Draußen kam Bewegung in die Katzen und Ebereschenfrost richtete sich vorsichtig auf, schüttelte sich und tappte aus dem Bau hinaus in Richtung Kinderstube. Rauchflügel war vor zwei Sonnenaufgängen in die Kinderstube gezogen, da sie Junge von Bronzeblut erwartete.

Die Rotbraune seufzte und schluckte die Maus, die ihr im Hals saß, herunter, räusperte sich und betrat den warmen Bau, in dem es sich die trächtige Kätzin bequem gemacht hatte.

Der milchige Geruch von Jungen schlug ihr entgegen, obwohl es Monde her war, dass sich winzige Fellknäule im weichen Moos gebalgt hatten und die Wände von jauchzendem Maunzen widerhallten.

Ebereschenfrost war froh, dass nun wieder Leben in das Herz des Clans kommen würde, denn viel zu lange war es her, dass sie alle ein Lächeln auf der Schnauze hatten, ein solch liebevolles Lächeln, wie es nur Junge hervorrufen konnten.

Sie tappte mit vorsichtigen Schritten zum Nest der Königin, die ausgestreckt darin lag und sich hinter den Ohren putzte, ihre Augen auf den Eingang gerichtet. Die junge Kriegerin zuckte unwohl mit der Schwanzspitze und blickte ebenso zu dem Bogen aus dicken Dornen, die innen mit toten Blättern und Fellen bedeckt waren, von außen jedoch eine undurchdringliche Barriere formten.

Mondschatten war aus dem Kriegerbau aufgetaucht und tappte zielsicher zu ihnen hinüber, was der anderen Kätzin überhaupt nicht zu passen schien. Ebereschenfrost zwinkerte ihm kaum merklich zu, doch der Kater hatte es gesehen und schickte ihr einen fragenden Blick zu. Als er jedoch seine Wurfgefährtin und ihren angesäuerten Gesichtsausdruck gesehen hatte, drehte er sich schnell um und setzte sich mit der Schnauze zum Lagerausgang.

Rauchflügel schien erleichtert, dass ihr Bruder sich außerhalb ihrer Hörweite niedergelassen hatte und lächelte die junge Kriegerin nun scheu an. Mit einem Mal schien sie nicht mehr wie eine erfahrene, mächtige Kämpferin, sondern wie eine frischverliebte Schülerin.

„Du glaubst nicht, wie schön es sich anfühlt, Junge im Bauch zu haben", schwärmte sie begeistert und fuhr sich mit der Schwanzspitze über die gewölbte Flanke, dann sprach sie weiter, „sie werden voller Liebe aufwachsen, in einer Zeit des Friedens, jetzt, wo dieser ewige Schnee fort ist."

Die Zukunft musste in den Augen der Königin rosig aussehen, doch Ebereschenfrost war sich da nicht so sicher. Himmelpelz war ihr erschienen und hatte sie gewarnt, dass die Blattfrische, die nicht mehr lang entfernt war, unerwartete Gefahren mit sich bringen würde.

Zwei Monde waren seit der Krankheit, die den Clan gefangen gehalten hatte, vergangen. Zwei Monde voller Kälte, Tod und Angst. Monde, in denen sich sie sich so sehr vor der Zukunft gefürchtet hatte wie noch nie.

Und die Kätzin wusste, die Blattleere war bald vorbei, die Kälte war fort und es war Zeit, wärmere, positivere Gedanken zu haben, doch sie konnte die Bilder, die sich in ihrem Kopf formten, wenn sie schlief, einfach nicht vergessen.

Flammen und Rauch, Leben, die ihr Ende in den Flammen fanden. Tod und Verwüstung. Und dieser kratzige Qualm in ihrer Lunge, als sie nach der einen Katze suchte, die ihr mehr bedeutete als jede andere. Und ihn doch nicht fand.

„Was bedrückt dich, Ebereschenfrost?", miaute die Königin nun sanft und legte ihre Schwanzspitze auf ihre Schulter. Die Rotbraune zuckte zusammen, besann sich dann jedoch eines besseren und ließ die Berührung zu.

„Träume von der Hitze der Blattgrüne und von Feuer, das alles verschlingt. Ich habe Angst, Rauchflügel, unglaubliche Angst, dass sie wahr werden, dass es Visionen sind, die der SternenClan mir schickt, um mich vor etwas zu warnen", miaute sie leise und legte ängstlich die Ohren an.

„Aber du hast jemanden, der dich durch all das begleiten kann. Du musst es nur zulassen, dann wird er zu dir kommen", meinte Rauchflügel und weise klangen ihre Worte in der Kätzin nach. Unbewusst sah sie hinaus, auf den mächtigen Kater mit dem schwarzgemusterten Fell und den ungewöhnlichen Augen, der schon vor so langer Zeit ihr Herz berührt hatte.

War es wirklich so einfach? Sie spürte kaum, wie die Königin ihr einen sanften Schubs in Richtung Baueingang gab und stolperte mit unsicheren Pfotenschritten hinaus in die sternenklare Nacht.

Der Mond hing riesig und rund am Himmel und es schien ihr fast, als sende er seine kühlen Strahlen nur für sie auf die Erde. Ihr Bruder gab ihr Kraft, schenkte ihr Zuversicht und Mut.

„Pfote? Was machst du hier draußen? Ich hatte vermutet, meine Wurfgefährtin würde dich die ganze Nacht in ihrem Kätzinnenschwatz gefangen halten", schnurrte Mondschatten nicht ohne Wärme in seiner Stimme.

Mit einem Mal war es ganz einfach. Ebereschenfrost wusste es, sie wusste, der Kater würde immer für sie da sein, würde ihr in allen Schwierigkeiten zur Seite stehen. Leise tappte sie zu ihm und schmiegte sich an ihn, wie sie es schon so oft getan hatte.

Und doch war es dieses Mal anders, es fühlte sich an, als sei ein Teil von ihr nun komplett, der vorher unerkannt und unvollständig gewesen war. Und es brauchte keine Worte, von keinem von ihnen, denn Mondschatten legte seinen Kopf auf ihren und schnurrte einfach nur liebevoll.

Und vollkommen weltvergessen sahen die zwei Krieger zum Sternenhimmel hinauf, wo der Vollmond in seinem Glanz auf sie hinunterstrahlte.

—~—

Theorien?

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