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Warnung: Homophobie, Erwähnung eines Suizids

Erschöpft tappte Tannenfunken ins DonnerClan-Lager und ließ sich in einer unscheinbaren Ecke nieder, um sein erbeutetes Eichhörnchen zu verspeisen.

Da stand auch schon Sommerpfote vor ihm und ihr Bruder Bienenpfote wie ein schweigsamer Wächter dicht hinter ihr. Wieso war ihm klar gewesen, dass seine Schülerin nichts unversucht lassen würde, um an das Baumhörnchen zu kommen?

Seufzend schüttelte er den Kopf und packte seine Frischbeute mit einem entschlossenen Blick in ihre Richtung. Ohne eine Regung drehte er sich mit dem Rücken zu ihr. Jedes Mal, wenn sie von einer Jagd zurückkamen, zog die junge Kätzin das selbe Theater ab, denn sie war davon überzeugt, dass er als Bruder ihrer Mutter ihr seine Beute abgeben müsse.

Es war Tannenfunken von Beginn an klar gewesen, Wellenbruch verzog seine Tochter zu einer kleinen Königin, die sich von jedem verwöhnen lassen würde. Bienenpfote war da nur ein Mitläufer, der nichts zu sagen hatte, denn der graublaue Kater hatte immer seine Tochter bevorzugt.

Trotzdem schätzte der ältere Krieger die Treue des Schülers, der sich die Eskapaden seiner Wurfgefährtin täglich antat.

Leise Pfotenschritte und ein leichtes Knistern sagten ihm, sie war abgezogen, denn die toten Blätter auf dem erdigen Boden waren ein offensichtliches Zeichen, wann immer sich jemand näherte. Eine Schnauze schob sich in Tannenfunkens Rückenfell und sein Herz wurde weit, als er den Duft seines Sohnes wahrnahm.

Iltisfährte hatte sich seinen Kriegernamen verdient, als er Glücksklee, Bergquell und Goldauge vor einem Steinrutsch gerettet hatte, dicht an den Himmelsklippen. Ohne seine Voraussicht und seine prophezeiende Art hätte der DonnerClan drei starke Krieger verloren.

Mit einem leisen Schnurren schmiegte sich der weiße Kater an ihn und genoss die Wärme, die ihm geschenkt wurde. Der Mond stand bereits am Himmel und es war kalt geworden, zog doch ein kühler Wind durch den Wald.

„Erzähl mir von der einen, die du Liebe nanntest und der du dein Herz geschenkt hast", bat der Jüngere ihn mit einem Mal und Tannenfunken schluckte. Wie sollte er das seinem Sohn beibringen? Er hatte ihm versprochen, er würde ihm von seiner Mutter erzählen, wenn er ein Krieger war.

„Deine... deine Mutter war eine Einzelläuferin namens Weiße Asche und sie war dafür bekannt, nichts und niemanden an sich heranzulassen. Nur Schatten vermochte es, sich ihr anzunähern und ihr unser Angebot zu unterbreiten. Schatten war", er brach ab. Der Schmerz war zu groß, denn noch immer waren ihm diese schlauen, grünen Augen und das zerzauste, graue Fell zu frisch im Gedächtnis, obwohl Schatten bereits vor Monden zum SternenClan gegangen war.

„Was war Schatten?", nun wurde Iltisfährte ungeduldig, denn so nah war er der Wahrheit über seine Eltern noch nie gewesen. Tannenfunken verstand ihn, doch er konnte es einfach nicht, er konnte seinem Sohn nicht sagen, dass er nicht sein Vater war.

„Er war ein Einzelläufer, der für Monde hinter unserem Territorium lebte und mit dem mein Bruder eine vom SternenClan zum Scheitern verurteilte Beziehung einging, Iltisfährte. Tannenfunken war nie und wird auch nie dein Vater sein, Schatten war es, ein ehrloser, verfluchter Streuner", miaute Goldfell voller Bosheit und Schadenfreude.

Und mit einem Mal waren die Augen des Clans auf Tannenfunken gerichtet und angewiderte und wütende Blicke bohrten sich in seinen Pelz. Sein Herz drohte, in seiner Brust zu zerspringen und seine Ohren legten sich an, in der Hoffnung, dem bösartigen Getuschel seiner Clangefährten, seiner Familie zu entgehen.

„Ich habe ihn geliebt, Iltisfährte. Mehr als alles in der Welt. Und als du dann da warst, waren wir die glücklichsten Katzen auf der ganzen Welt", miaute er leise, hoffnungslos, dass er es verstehen würde.

Sein Sohn war von ihm abgerückt und seine bernsteinfarbenen Augen sahen ihn mit einer Mischung aus Fassungslosigkeit, Überraschung und Enttäuschung an. Dieser Blick schoss wie ein Dorn direkt in Tannenfunkens Herz und riss eine tiefe Wunde hinein.

„Mein Vater wandelt im Dunklen, meine Mutter im Feuer. Wie kann ich dem Funken, der die Vernichtung der Clans besiegeln wird, vertrauen? Die Nadeln sind misstrauisch und die Mutige braucht mich. Ich kann mich nicht der brennenden Tanne widmen."

Mit diesen Worten drehte sich der Kater um und tappte in die Richtung des Heilerbaus, ohne noch einmal zurückzusehen. Tannenfunken starrte zu Boden, konnte einfach nicht verstehen, was gerade geschehen war. Der Clan wandte sich ab, kehrte zu seinen täglichen Aufgaben zurück, ließ den Krieger gebrochen und allein zurück.

Nur Goldfell war geblieben und blickte anklagend auf ihn hinunter. Ihre Augen funkelten in ihrem weichen, karamellfarbenen Ton, doch mit einem Mal war er sich nicht mehr sicher, ob nun seine Schwester oder ihre Tochter auf ihn hinuntersah.

„Geheimnisse bringen nur Unglück, Tannenfunken, hat man dir das nicht beigebracht? Schneestern und Sonnentiger belegen beide wichtige Positionen, sollen sie doch auch in ihrer freien Zeit zusammenhocken, aber du tust nichts für den Clan, hast nur ein unfähiges Junges mitgebracht und lässt dich durchfüttern. Noch dazu ist dein Gefährte ein Streuner und ein Kater noch dazu und dein Junges hat noch nicht einmal Clanblut! Was kannst du eigentlich?"

Blitzschnell hatte Tannenfunken sich aufgerichtet und stand nun mit drohend gebleckten Zähnen und aufgestelltem Fell vor seiner Wurfgefährtin. Goldfell zuckte zurück und unterbrach ihre Ansprache für wenige Mäuseherzschläge, doch das genügte ihm schon.

„Schatten war kein Streuner. Er war anders als alle anderen, als all die Kätzinnen, mit denen du mich zusammenführen wolltest. Ich habe ihn geliebt, Goldfell!", fauchte er wütend und spürte die tiefe Trauer, die sich immer weiter in seiner Seele ausbreitete, wie einen Stein, der ihm im Magen lag.

Es war sinnlos, mit ihr zu streiten, er würde ihre Meinung doch so oder so nicht ändern können. Niemand konnte das, denn für Goldfell hatte es immer nur die perfekte Familie gegeben, mit einem starken Gefährten und einer warmherzigen Königin, die in der Kinderstube lebte und dort die Jungen versorgte.

Das war das Leben nie für ihn gewesen und das würde es auch nie sein, also richtete er sich seufzend auf und schüttelte nur den Kopf.

„Vergiss es, Goldfell, vergiss es einfach. Es ist aus, vorbei, Schatten ist fort", und mit diesen Worten verließ er das Lager in der Hoffnung, wenigstens noch etwas Frischbeute zu finden.

Die Vögel zwitscherten und ihre Jungen schrien auch so spät noch nach Futter, doch Tannenfunken nahm all das überhaupt nicht wahr. Er konzentrierte sich stumpf auf den Weg, dem er folgen musste, um zum Versammlungsfelsen zu kommen, denn das war der einzige Ort, an dem er gerade sein wollte.

Vielleicht begegnete er sogar alten Bekannten, wer wusste das schon. Von Ebereschenpfote hatte er schon lange nichts mehr gehört oder gesehen.

Schatten hatte die kleine Kätzin vergöttert und sie wie eine eigene Tochter aufgezogen. Sie hatte nie erfahren, dass der mächtige Kater nicht mehr unter den Lebenden weilte, dafür hatte der DonnerClan-Krieger gesorgt, denn es hätte ihr das Herz gebrochen.

Seine Pfoten berührten mit einem Mal die runden Kiesel des Versammlungsortes und er wusste, er hatte neutralen Grund erreicht.

Die freie Fläche, die bei Vollmonden von Katzenkörpern und leisen Stimmen erfüllt war, lag trostlos und still vor ihm und nur der rauschende Sternenfall und das altbekannte Knarzen des Schicksalsbaums, der den Fluten schon seit Urzeiten trotzte, hallte in seinen Ohren wider.

Es war schon fast trostlos. Die Sterne funkelten spärlich durch die Wolkendecke hindurch und der Sichelmond schenkte nur wenig Licht.

Vielleicht war es auch aus diesem Grund, dass er sich alleine wähnte und der Nacht seine Trauer anvertraute.

Die Stille trug seine Worte jedoch bis zu den großen Ohren und dem rotbraunen Fell, deren Trägerin im Unterholz kauerte und ihm lauschte.

„Wieso hast du mich verlassen, Schatten? Warum hast du Ebereschenjunges verlassen, warum hast du sie dazu gezwungen, ohne jegliche Unterstützung Entscheidungen über Leben und Tod zu treffen? Ich verstehe es nicht, wir waren glücklich, was hat dich bloß dazu getrieben?", jaulte der Krieger schmerzerfüllt in die Dunkelheit hinaus.

Noch immer verfolgte ihn der Anblick, als er Schatten gefunden hatte, seine Gliedmaßen unnatürlich verdreht und sein Körper steif und kalt. Es war nicht schön gewesen, denn Blut hatte seinen Pelz verklebt und mehrfach wäre er beinahe ebenso Opfer eines Monsters wie sein Gefährte geworden.

Die leeren, toten Augen blitzten in seinem Sichtfeld auf, wie kalte Klauen, die ihm die Luft zum Atmen nahmen, die seinen Hals abschnürten.

Mit einem erstickten Seufzen sackte er am Rand der Himmelsklippen in sich zusammen und legte den Kopf auf seine Pfoten.

Sein Blick schweifte über das das dunkle WindClan-Territorium, den Fluss hinauf zum FlussClan-Lager und dann zum lichten Mischwald, der das Land des DonnerClans bedeckte. Hier hatten schon viele Generationen von Katzen gelebt, seit sie der Legende nach den See verlassen und ein neues Leben aufgebaut hatten.

Damals waren die Territorien einem riesigen Feuersturm zum Opfer gefallen, nachdem eine Dürre die Erde ausgetrocknet und die Katzen mürbe gemacht hatte.

Der Kater glaubte nicht an die alten Geschichten, denn woher sollte das Feuer gekommen sein, wenn nicht von Zweibeinern? Und die konnten es bekämpfen, was auch vor zwölf Monden den SchattenClan gerettet hatte. Die hohen Kiefern waren entzündet worden, doch schon nach einem Sonnenumlauf waren die Funken besiegt.

„Tannenfunken, wo ist Schatten?", miaute plötzlich eine leise Stimme von der Seite und der Krieger erstarrte. Ebereschenpfote stand neben ihm und es schien, als hätte sie gehört, was er den Sternen berichtet hatte.

Ein anderer, fremder Geruch haftete an ihr, nach Eichen und wilden Kräutern und er drehte sich verwirrt um, nur um überrascht zusammen zu zucken.

Die kleine Schülerin, die er wie eine Tochter behandelt hatte, war zu einer jungen Kriegerin herangewachsen und ihr Bauch wölbte sich leicht, denn Junge wuchsen wohl unter ihrer Flanke heran. Außerdem begleitete sie ein schwarzgemusterter Kater mit zwei unterschiedlichen Augen, den er sonst nur als ihren Mentor gesehen hatte.

„Ebereschenpfote", fing er an, wurde jedoch sofort von ihr unterbrochen, denn sie sagte: „Ebereschenfrost, das ist mein Name. Tannenfunken, was ist mit meinem Vater geschehen?"

Der DonnerClan-Krieger schluckte und sah zu Boden, denn erneut konnte er einem seiner Jungen die schrecklichen Nachrichten nicht schmerzfrei beibringen. Verzweiflung breitete sich in ihm aus, doch schließlich entschloss er sich für die ungeschönte Wahrheit.

„Schatten hat sich umgebracht, schon vor Monden. Ich habe versucht, es vor dir zu verbergen, denn ich wusste, es würde dir nicht gut tun, das zu erfahren", seine Worte zeigten ihre Wirkung, denn Ebereschenfrost starrte ihn schockiert an, bevor sie wie vom Blitz getroffen zur Seite kippte und in ihren Gefährten hinein.

Als sie einen Sonnenaufgang später noch nicht wieder aufgewacht war, wussten sie alle, irgendetwas stimmte nicht.

—~—

Was ist wohl mit Ebereschi geschehen? Theorien?

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