Kapitel 1.1

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Hätte Illior gewusst, dass der Mann, den er im Wald getroffen hatte, ihn mit einer fliegenden Katze abholen würde, hätte er sicherlich andere Kleidung angezogen.

Allerdings wurde ihm auf den Rücken des riesigen Tieres überhaupt nicht kalt und er hatte auch nicht das Gefühl, gleich von ihrem Rücken zu fallen.

Das schwarze Fell lud dazu ein, sich hineinzukuscheln, doch der Magier widerstand dem Drang. Stattdessen hielt er sich gut fest.

„Du bist einer der Letzten, die dieses Jahr auf die Mana Traeta gehen", informierte Aran ihn mit ruhiger Stimme. Er saß weiter vorn, lenkte das Tier allerdings nicht. Die Katze kannte den Weg, weshalb Aran nur da war, um den Passagier ein besseres Gefühl zu geben. Für eine einzige Person war es nicht nötig, eine komplette Kutsche zu schicken. Außerdem ging es schneller, wenn mehrere Tiere zu den unterschiedlichsten Gebieten aufbrachen und dort die Schüler holten.

Überraschenderweise gab es dieses Mal viele Schüler aus Hochkönig Solomons Gebiet. Seitdem Ephemera die Schule als Direktorin übernommen hatte, häufte sich das. Aran verstand nicht ganz wieso, doch seine Meisterin hatte eine Beziehung zu dem Magier, der als 'von Gott gesegnet' betitelt wurde.

„Solange niemand wegen mir warten muss", bemerkte Illior, dem es eigentlich recht egal war. Trotzdem wollte er den Schein wahren.

Aran winkte ab und deutete dann nach unten. Sie befanden sich über einer Insel, die zwischen den großen Königreichen von Mana lag. Auf dieser erstreckten sich Türme und andere Gebäude aus Kristall.

Im Gegensatz zu früher war sie nicht mehr vom magischen Nebel umgeben.

Mittlerweile konnten hier auch wieder Schiffe ankern und somit Nachschub oder auch Schüler bringen.

Illior sah an der Katze hinab und musste kurz geblendet seine Augen zusammenkneifen. Es war so hell, dass es schmerzte. Dazu kam, dass die Kristalle immer wieder das Licht reflektierten und damit das Sehen generell erschwerten.

„Was für ein Anblick", murmelte er. Allerdings war ihm schleierhaft, warum man die Schule aus diesem Baumaterial errichtet hatte. Von oben sorgte es jedenfalls dafür, dass nicht jeder sofort sah, was unten vor sich ging.

Vielleicht war das der Grund. Geheimhaltung.

Illior war sich nicht sicher, doch es interessierte ihn auch nicht genug, um nachzufragen.

Die Katze setzte zum Sinkflug an, was der Magier durch das Kribbeln in seinem Bauch bemerkte. Er hielt sich fest, während er weiterhin die Umgebung betrachtete.

Je tiefer sie gingen, desto deutlicher wurden die Umrisse der Gebäude und desto weniger störte das Licht.

Überrascht bemerkte Illior, dass sie nicht im Hof, sondern auf einem großen Turm in der Mitte der Schule landete. Dieser besaß ein flaches Dach, das sich perfekt als Landebahn eignete.

Die Katze setzte sanft am Boden auf und lief nur ein paar Schritte, bevor sie zum Stehen kam und sich langsam zu Boden legte.

Aran war der erste, der abstieg und das Tier sanft tätschelte. „Danke, Kaela", sagte er, bevor Illior die Stimme des Mannes auffiel. Er klang sanft und zärtlich, als hätte er eine Verbindung zu dem Tier, die Illior noch nicht ganz einschätzen konnte.

Das Schnurren des Tieres erklang und schüttelte Illior ein wenig, weshalb er sich daran machte, ebenfalls abzusteigen. Sein kleines Bündel an Sachen dabei fest an sich gedrückt, damit auch nichts verloren ging.

„Ich werde dich zu deinem Zimmer führen. Dort kannst du dich frisch machen und eine Kleinigkeit essen. Danach bringe ich dich direkt zur Dämonenbeschwörung", erklärte Aran, während er bereits loslief. Er ließ Illior nicht einmal die Möglichkeit, um zu widersprechen.

Dieser blickte Aran zuerst hinterher und schloss dann schnell auf. Er wollte nicht allein hierbleiben, da er nicht wusste, wo er sich befand. Es hätte zwar etwas überaus Verlockendes, die Schule auf eigene Faust zu erkunden, doch das würde später auch noch Zeit haben.

„Wie wird das ablaufen?", fragte er, da er nun doch neugierig wurde.

Aran führte ihn durch eine Tür und in einen Flur, der voller Gemälde und Wandteppichen mit Schlachmotiven vollgehangen war. Es wirkte jedoch nicht erschlagend und als Illior das Ganze genauer betrachtete, bemerkte er, dass die Bilder eine Geschichte erzählten. Über einen Kampf, der wohl auf der Schule stattgefunden hatte. Selbst Hochkönig Solomon war auf manchen Bildern zu sehen.

„Das werde ich dir in Ruhe erklären, sobald du dich gestärkt hast", winkte Aran ab, der eine weitere Tür öffnete. Dieses Mal betraten sie einen riesigen Raum, der aus Kristallen erbaut war. Illior konnte nicht einschätzen, wie groß er war, denn überall gab es kristalline Säulen und sanften Nebel, der etwa kniehoch über den Boden waberte.

Illior gab ein überraschtes Geräusch von sich und sah sich fasziniert um.

„Das hier ist der Kristallraum. Von hier aus sind alle Zimmer der Schüler zu erreichen. Folge einfach den Gängen, die du sehen kannst. Gehst du in den Nebel, kann es sein, dass du dich verläufst, also pass auf", bat Aran, der keine Anstalten machte, sich weiter zu bewegen. Stattdessen deutete er Illiro, dass er gehen sollte.

Dieser war nicht ganz so begeistert, zeigte es jedoch nicht.

Er sollte also den Gängen folgen, die er sehen konnte? Nun, das war nicht gerade eine klare Anweisung und trotzdem setzte er sich in Bewegung.

Illior lief langsam, damit er seine Umgebung im Blick haben konnte, doch der Nebel und die kristallinen Säulen machte es ihm nicht gerade leicht. Alles sah gleich aus und so blieb ihm wirklich nichts anderes übrig, als erst einmal dem Weg zu folgen, der nicht im Nebel versteckt lag.

Es dauerte nicht lange, da kam er zu einer Tür, die im hellen Kristall durchaus auffiel. Durch das Holz aus dem sie gemacht war, bildete sie einen direkten Kontrast zu dem Rest des Flures.

War das seine Tür?

Nachdenklich betrachtete er das Gebilde, bevor er probehalber zur Türklinke griff und sie aufdrückte. Eigentlich rechnete er nicht damit, dass sich die Tür wirklich öffnete, doch genau das tat sie.

Es war also wohl wirklich sein Zimmer.

Erleichtert trat er ein und hoffte, dass er sich wirklich erst einmal einen Moment erholen konnte.

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