16.

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Der Empfang war nicht besetzt, als Adam in die Krankenstation eintrat. Zunächst stand er etwas verloren herum und fragte sich, wo das Personal war. Er vermutete, dass etwas Schlimmes passiert sein musste und alle Kräfte im Einsatz waren. Doch das war abwegig, schließlich hätte es einen Alarm gegeben oder er wäre zumindest informiert worden. Wahrscheinlicher war eher, dass die Verantwortlichen aus persönlichen Gründen dem Arbeitsplatz fernblieben. Schließlich musste jeder mal auf Toilette oder ähnliches.
Adam wollte nicht länger warten, also trat er zum Empfang und legte seine Hand auf den Scanner vor dem Sichtfenster. Schließlich wusste er, auf welchem Zimmer Kim war. Die Tür zum Krankentrakt öffnete sich mit einem Zischen und er trat ein. Die Gänge waren menschenleer. Einige Betten standen auf dem Flur und eine Kaffeemaschine. Türen reihten sich aneinander. Beinahe hatte man das Gefühl, in einem ganz normalen Krankenhaus zu sein. Wäre da nicht die Sache mit den Waffenschränken. Wie in allen Bereichen mit hoher Priorität. In regelmäßigen Abständen standen betriebsbereite Anzüge in Aussparungen. Man musste nur den Hebel ziehen, der Anzug ging auf, man stieg ein, trat rückwärts aus der Ladeschale heraus und nahm die Waffe von der Halterung. Schon war man kampfbereit. Oder vor Feuer, Druckabfall und Krankheitserregern geschützt. Sie waren nach einem Vorfall vor zwei Jahren installiert worden. Eine kleinere Gruppe Flüchtlinge weigerte sich in Quarantäne zu bleiben. Die Sache ging ziemlich hässlich aus. Am Ende mussten Leichen verbrannt und der Bereich eine Woche lang dekontaminiert werden. Adam wünschte sich im Vorbeigehen, dass diese Vorkehrungen überall in der Anlage getroffen worden waren. Vielleicht wäre dann bei dem Brand gestern niemand gestorben. Doch dafür fehlten die Mittel.
Adam trat an die Tür und klopfte.
"Herein", kam es von der anderen Seite. Es klang gequält.
Etwas zögerlich trat Adam ein. Kim stand mit dem Rücken zu ihm. Viel mehr ging sie. Auf einem Laufband während sie sich mit den Armen auf Halterungen aufstützte. Doch es glich eher einem Humpeln. Sie drehte sich, soweit es ihr Körper zuließ. Als sie Adam erblickte formten ihre Lippen ein Lächeln. Sie schien eine Begrüßung aussprechen zu wollen. Doch ihr Gesicht verkrampfte sich plötzlich und stattdessen entfuhr ihr ein Stöhnen. Sie stieg von dem Laufband, Adam kam zu ihr und wollte sie stützen, doch sie winkte ab. Mit zwei großen, aber zittrigen Schritten schaffte sie es zur Bettkante und ließ sich fallen. Dabei vergrub sie ihr Gesicht in der Bettdecke.
"Verdammte Drecksscheiße!", fluchte sie. Es klang gedämpft. Darauf folgte ein Ächzen und schließlich ein Schluchzen.
Adam stand da und wusste nicht was er tun sollte. Er wollte Kim trösten, gleichzeitig wollte er ihre Privatsphäre nicht verletzen. Eine verdammte Pattsituation. Schließlich nahm er den Stuhl aus der Ecke und setzte sich in angemessenem Abstand vor das Bett.
Er sah Kim an. Wärme umschloss sein Herz, ging über in den Bauch und schlug schließlich wie ein Shot Hochprozentiges in seinem Kopf ein. Ihm wurde klar, dass Jeff recht hatte. Der Barkeeper verstand offensichtlich sein Handwerk. Gleichzeitig wünschte sich Adam einen Drink. Und eine Zigarette. Doch Rauchen war hier strengsten verboten. Zudem wollte er nicht in Gegenwart von Kim quarzen. Aber gegen ersteres ließ sich nichts einwenden, entschied Adam. Kim war mittlerweile aus ihrer Deckenfestung gekommen und saß nun auf der Bettkante. Ihr Gesicht war gerötet, ihre Atmung flach und schwer. Sie starrte auf das Exoskellet, das ihr Bein umschloss.
Adam nahm den Flachmann aus der Seitentasche seiner Hose und reichte ihn Kim. "Hier. Für alle Fälle", sagte er mit einem Lächeln.
Auch Kim lächelte. "Du weißt doch, dass ich nicht trinke. Alkohol schmeckt mir einfach nicht."
Adam schwenkte mit dem Flachmann in der Luft, bis Kim ihn entgegen nahm.
Sie schraubte den Deckel auf und trank einen vorsichtigen Schluck. "Grässlich!", entfuhr es ihr und sie verzog das Gesicht.
Adam wollte ihr den Flachmann abnehmen, doch sie schüttelte den Kopf und kippte noch mehr in sich hinein. Sie trank mit der Begeisterung eines Menschen, der nur selten Alkohol genoss. Er musste ihr den Edelstahl beinahe aus der Hand reißen.
"Tut wirklich gut", sagte sie und ihr Gesicht formte ein zwar schiefes doch tatsächliches Lächeln. Sie sah aus wie ein Schulmädchen das zu viel von der Bowle hatte, der die Kids mit dem Wodka ihrer Väter einen Kick gegeben hatten.
Adam trank auch. Sofort verstärkte sich das wohlig wärmende Gefühl in ihm und er vergaß beinahe, warum er gekommen war. Er verschloss den Flachmann und schob ihn zurück in die Tasche.
"Was macht das Bein?", fragte er und zeigte auf ihr verletztes Körperteil.
Kim sah auf. "Beschissen. Ich war zwar schon öfter verwundet, aber das ist ne ganze andere Nummer."
"Was machen die Nanos? Schlagen sie an?", fragt er.
"Ja. Sogar besser als erwartet. Bin schließlich nicht mehr die Jüngste." Sie lächelte. Wenn auch nur ein wenig. "Schließlich kann ich schon wieder laufen. Nach drei Tagen." Sie hielt Inne und sah wieder auf ihr Bein. "Oder zumindest humpeln. Aber der Knochen heilt schnell." Sie sah zu Adam. "Ihr habt bei Taurus Erstaunliches geleistet", sagte sie und zeigte dabei auf ihn.
"Naja, unsere medizinische Forschungsabteilung kam auf die Idee, die Nanoroboter dazu einzusetzen, Knochen, Nerven und all das Zeug wieder zusammenzuflicken. Keiner hätte gedacht, dass das so gut funktioniert." Adam schwieg einen Moment. "Ich hatte immer nur den technischen und industriellen Aspekt im Blick", gab er zu. "Verkabelungen, Schnittstellen und Schweißnähte in der Größe einiger Zellen."
"Da bin ich aber froh, dass du in so gut wie allen Bereichen deine Finger im Spiel hattest. Bin auch über meinen gerichteten Arm sehr glücklich gewesen", sagte sie und bewegte geschmeidig ihren rechten Arm. Es war erstaunlich und Adam tat es gut, das zu sehen. Er konnte sich noch ganz genau daran erinnern, wie Kim nach ihrer Verwundung bei einer Geiselrettung in Somalia zu Taurus kam. Sie konnte ihren Arm nicht einmal mehr über die Hüfte heben, so sehr waren ihre Nerven geschädigt worden. Sechs Monate später hat sie die Scharfschützenausbildung der Taurusstreitkräfte geleitet. Sie traf eine Münze aus anderthalb Kilometern. Wenn auch nur mit herausragender Zieloptik. Trotzdem war es beeindruckend und genau so erschreckend.
"Obwohl es die Hölle ist, die abgestorbenen Mistdinger auszuscheißen", fuhr sie fort. Eine unangenehme Nebenwirkung der Behandlung. Die Nanoroboter hatten nur eine sehr begrenzte Lebenszeit. Sobald ihre winzige Energiequelle versiegte, wurden sie aus dem Blutkreislauf herausgespült und schließlich ausgeschieden. Zumindest in der Theorie. Es gab schon Fälle, da verklumpte das mit Nanorobotern angereicherte Blut und der Patient verstarb binnen weniger Stunden. Manchmal sogar nur Minuten. Doch das war bei einer Erfolgschance von 90% ein geringer Risikofaktor. Besonders bei Krebserkrankungen. Die Behandlung konnte den Krebs in den meisten Fällen zwar nicht heilen, aber zumindest langfristig in Schach halten. Der entscheidende Vorteil in dieser Behandlungsmethode lag darin, dass die Nanos passgenau programmiert werden konnten und so gesundes Gewebe nicht angefallen wurde.
Er dachte daran, welche Fortschritte sie noch gemacht und welche Technologien sie noch erforscht hätten. Zum Wohle der Menschheit. Möglicherweise sogar Fusion. Doch sicher hätte sie auch daraus eine Waffe gebaut.

Adam kniff die Augen zusammen. Nur so konnte er der Endlosschleife seiner Gedanken entziehen. Zumindest für eine Zeit lang.
"So eine Ausdrucksweise bin ich von dir garnicht gewohnt. Ich dachte du wärst eine Lady", sagte er, als er die Augen wieder aufschlug.
Kim ließ ihren Blick von ihren Gliedmaßen schweifen. "Entschuldige. Mit jeder Schei...Mist wird die Sache schlimmer. Wie geht es eigentlich Phil und seinem Arm?"
"Ach, ich weiß nicht", musste Adam zugeben. "Die Prothese funktioniert. Die Bewegungsabläufe sehen schon jetzt beeindruckend natürlich aus." Er wandte den Blick ab und lächelte. "Ein bemerkenswertes Stück Technik. Solange die Energiequelle den Dienst nicht versagt", murmelte Adam. Er bemerkte sein Abschweifen und kam auf den Kern der Sache zurück. Das was ihm Sorgen machte. "Es scheint so, als hätte er sich noch nicht wirklich damit abgefunden."
"Das wird er schon noch. Gib ihm Zeit", sagte Kim. Sie hatte dabei ihr strahlendstes Lächeln aufgelegt, zu dem sie im Moment in der Lage war. Der Shot knallte wieder in Adams Kopf. Und diesmal hatte er richtig Wumms. Auch er lächelte. Zugeben nicht mit der Kraft der Sonne wie es Kim tat, doch schließlich hatte sie mit ihren gold gelockten Haaren einen entscheidenden Vorteil. Sie lieferten sich noch eine Weile länger das Duell. Doch in Adams Schädel und besonders in seinem Herz fühlte es sich wie Artilleriebeschuss an. Von einem Herzschlag auf den nächsten. So plötzlich packte ihn Unbehagen und ließ ihn nicht mehr los. So sehr es auch versuchte sich zu entspannen oder zumindest zu beruhigen, wurde es schlimmer. Kim schien es zu bemerken. Sie drehte ihren Kopf, doch ihre Augen verharrten nahezu an der selben Stelle. Ihre Mimik drückte Frage und Besorgnis zugleich aus. Trotzdem lächelte sie immer noch. Aber weniger. Adam begann auf seinem Stuhl hin und her zu rutschen.
"Wieso ist dir das unangenehm?", fragte Kim. "Schweigen muss dich nicht nervös machen." Sie hatte immer noch den gleichen Gesichtsausdruck.
Er musste den Blick abwenden, bevor noch etwas schlimmeres als Artillerie in ihm Einschlug. "Das ist es nicht." Er seufzte. Gleichzeitig war es ihm peinlich. Er liebte sie mehr als er sich eingestehen konnte. Oder hätte ausdrücken können. Er schien unter der Last zu zerbrechen. Unter all der Last, die sich im Laufe angestaut hatte. Eigentlich sollte ihm die Gegenwart von Kim eine Stütze sein. Doch das war einmal. Jetzt war es so, als würde er sich in ihrem Beisein ein Loch graben, hinein steigen und einfach verrecken. Trotzdem liebte er sie. Natürlich. Was sollte es sonst sein. Also kniff er aufs Neue die Augen zusammen und zwang sich an überhaupt nichts zu denken. Doch die Stille ließ den Lärm in seinem Kopf die Überhand gewinnen. Als er die Lieder aufriss, bemerkte er im Augenwinkel, dass Kim ihn nach wie vor auf die selbe, zerstörende Weise ansah. Vielmehr musterte sie ihn. Er richtete sich auf. "Viel wichtiger ist mir, wie es dir geht", sagte er und biss sich mit aller Kraft auf die Unterlippe. Es schmeckte wie das Essen. Nach Metall.
"Deine Lippe blutet", sagte Kim mit einer Nüchternheit, dass es zum finalen Schlag gegen Adams Herz kam. Der Nuklearsprengkopf detonierte und ihm blieb die Luft weg.
Die Sekunde schien sich ins Endlose zu ziehen. Dann hatte sein Gehirn den Schaden ausgewertet und kam zu dem wenig überraschenden Ergebnis, dass sich der physische Schaden in Grenzen hielt. Aber der psychische, über all die Jahre, brachte ihn fast um den Verstand. Doch auch erinnerte ihn die plötzliche ja schon beinahe Gleichgültigkeit in Kims Worten daran, warum er überhaupt zu ihr gekommen war. Bestimmt nicht um sich zu quälen. Er wischte sich mit dem Handrücken das Blut von der Unterlippe. Wahrscheinlich würde es eine Zeit weiter bluten. Jedoch scherte es ihn nicht im geringsten. Er schwieg einfach.

"Warum glaubst du bin ich hier", fragte er, als der Geschmack nach Blut versiegt war.
"Keine Ahnung." Kim zuckte mit den Schultern. "Vielleicht wolltest du nur eine alte Freundin besuchen."
"Sind wir das wirklich?"
"Was?", fragte Kim, obwohl sie ihr Gesicht verriet. Sie wusste ganz genau Bescheid.
Adam schwieg und beobachtete ihre Mimik. Auch wenn es ihm immer schwer gefallen war, menschliches Verhalten zu deuten, war es dieses Mal eindeutiger als jede Aussage hätte sein können.
Sie entzog sich schließlich seinem Blick. "Du weißt doch wie..."
Er hörte ihr nicht zu. Dafür war er immer noch zu sehr in seinen Gedanken versunken. Zudem wollte er es nicht hören. Nicht aus aus ihrem Mund. Nicht noch einmal. "Ich mache mir wirklich Sorgen", sagte er stattdessen.
"Worüber?", fragte Kim. Sie schien sich nun auch Sorgen zu machen.
"Über alles. Aber besonders um dich", sagte Adam und wandte seinen gläsernen Blick ab. Um uns.
"Ich wurde verletzt. Das passiert. Ich bin froh, nicht tot zu sein. Das ist alles." Sie sah zu ihm. Sorgenvoll. "Und bei dir?"
"Nicht gut", sagte er und stützte sich mit den Ellenbogen auf seine Knie. Dabei vergrub er das Gesicht in seinen Händen.
"Sagst du mir, was los ist?"
"Ich wollte dich sehen, aber es tut mir weh." Adam schnaufte aus und sah zu ihr auf. "Es ist, als würden wir uns immer weiter entfernen."
Kims Gesicht schien in Sorge zu ertrinken. Aber gleichzeitig war es so, als wollte sie es verbergen. Keine Schwäche zulassen. "Das ist der Lauf der Dinge."
Die leere Floskel ließ Adam erstarren. Diese Kälte war er von Kim nicht gewohnt. Aber so fühlte es sich wohl an. Das Ende. Auch wenn es wohl nie einen Anfang gegeben hatte.

"Ich bin hier, weil ich deine Hilfe brauche", sagte Adam nach schier endlosen Minuten des Schweigens.
"Bei was?", fragte Kim. Ihre Augen funkelten. Sie schien tatsächlich interessiert zu sein. Natürlich. Es ging schließlich um die Arbeit. Gewissenhaft war sie schon immer gewesen.
Adam kramte in seiner Hosentasche bis er die Kartoffel zu greifen bekam. Er hielt sie Kim hin. "Dafür." Sie streckte die Hand aus und er legte die Knolle hinein. Für den Bruchteil einer Sekunde berührten seine Fingerspitzen ihre Handfläche. Es war wieder so, als würde Adams Herz in Flammen aufgehen und im gleichen Moment zu Asche zerfallen. Er ließ sich jedoch nichts anmerken und zog die Hand zurück.
"Was ist damit?", fragte Kim und sah von ihrer Hand auf.
"Der Grund warum wir überhaupt noch da sind. Der Grund dafür, dass wir weitermachen", sagte Adam und zeigte dabei auf das Gemüse.
"Eine kleine, dreckige Kartoffel?"
Adam lächelte. Eigentlich war Kim smarter, aber jeder stand mal auf dem Schlauch. "Nicht nur diese eine. Alle. Und nicht nur Kartoffeln. Alle Pflanzen. Alle Tiere. Alles Leben. Wir haben es bewahrt, wie du weißt. Doch es ist in Gefahr."
Kim schien zu begreifen. Sie schloss ihre Hand. "Von welcher Gefahr sprichst du?", fragte sie. Ihr Gesicht drückte Besorgnis aus.
Adam seufzte. "Ganz ehrlich. Ich weiß es nicht. EOS hat es als die Unvernunft der Menschen bezeichnet."
"Es gibt sie noch? Was ist mit ihr?", fragte Kim. Ihre Pupillen weiteten sich. "Ich dachte, wir hätten sie verloren."
"Ja. Das dachte ich auch. Aber sie hat sich gemeldet. Es geht ihr soweit gut, sofern man das von einer Maschine sagen kann."
"Ich hätte nie für möglich gehalten, dass uns eine KI so wichtig ist", murmelte Kim. Sie schien in Gedanken versunken zu sein.
Er verstand was sie meinte. Kims Gespür für Design, nicht nur bei Klamotten, hatte EOS maßgeblich geformt. Sie war zum Teil auch ihre Schöpfung. "Sie ist etwas ganz besonderes", sagte er und bemühte sich um einen neutralen Gesichtsausdruck.
"Ja das ist sie." Sie machte eine nachdenkliche Pause. "Aber warum hat sie all die Jahre geschwiegen?", fragte Kim. Es schien, als würde sie die Frage an sich selbst richten. Beinahe so, als würde sie sich Vorwürfe machen.
"Es gab Komplikationen. In der Datenübertragung."
"Ich möchte mit ihr sprechen", sagte Kim und war dabei aufzustehen.
"Das geht nicht. Sie führt wieder ihr Sicherheitsprotokoll aus. Ich möchte sie nicht unnötigen Gefahren aussetzen." Adam war sich unsicher ob sie überhaupt in Gefahr war. Oder überhaupt jemand. Doch die letzten Ereignisse ließen keinen Spielraum für Nachlässigkeit. "Außerdem brauchen wir sie noch", fuhr er fort.
"Wofür?", fragte Kim. "Das Marsprojekt ist gescheitert."
Adam schüttelte den Kopf. "Es geht nicht um den Mars. Das ging es nie. Wir müssen zum Mond."
"Zum Mond?" Unglaube stand Kim ins Gesicht geschrieben. "Was wollen wir auf diesem toten Felsen?"
"Das Leben retten", sagte Adam.
Kim musterte ihn schweigend. Ihr Fragezeichen wuchs und so erzählte Adam ein weiteres Mal von dem Plan, die Saat zum Mond zu transportieren und dort auf unbestimmte Zeit zu verwahren.

Kim nickte schließlich. "Ok. Ich verstehe. Aber welche Rolle spiele ich dabei?"
"Ich will dich einfach dabei haben", entgegnete Adam. Weil ich dich brauche. "Außerdem bist du äußerst begabt darin, Schwierigkeiten zu lösen. Genauso zwischenmenschliche Konflikt."
"Aber genauso begabt bin ich darin, Schwierigkeiten zu machen." Sie lachten. "Aber ich verstehe schon. Du würdest da oben wahrscheinlich verrückt werden oder noch am ersten Tag draufgehen, wenn ich nicht auf dich aufpasse."
So gefiel sie Adam schon viel besser. Möglicherweise konnte sie wieder eine Stütze sein. Vielleicht sogar mehr als das, irgendwann. "Also kann ich auf dich zählen?", fragte er.
"Natürlich. Wann ist es soweit?"
"Sehr schön." Adam lächelte und Kim tat es ebenso. Es war echt und dieses Mal fühlte es sich nicht wie Artillerie oder Schlimmeres an. Sondern wie der Sonnenaufgang, den er so lange nicht mehr gesehen hatte. "Weiß ich noch nicht genau. Aber es wird sicher noch ein Weilchen dauern", sagte er als er das Strahlen in ihren Augen ausgiebig genossen hatte. "Zuerst müssen wir EOS retten. Ihre Treibstoffreserven sind begrenzt und wir müssen Reparaturen durchführen. Aber das werden wir wahrscheinlich unbemannt erledigen."
"Ok. Ich hoffe mein Bein wird bis dahin wieder. Und die Rippen. Das Atmen fällt noch etwas schwer und tut weh", sagte Kim und fasste sich an die Seite.
Eigentlich wollte Adam noch ein Weilchen bleiben, doch Kim schien erschöpft zu sein und so entschied er, sich zu verabschieden. Noch ein flüchtiges Lächeln, dann war er wieder draußen auf dem Flur.

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Anmerkung des Autors:
(falls es zufällig jmd liest)

Ich hab fast drei Tage für dieses eher kurze Kapitel gebraucht. Warum? Weil ich kagge bin...
Ne Spaß bei Seite. Ich hab einfach nen fatalen Fehler begangen. Ich hätte niemals, niemals, niemals die Figuren in dem Buch nach realen Personen aus meinem Leben gestalten sollen. Das gilt vll nicht für alle, aber die meisten.

Hauptsächlich weil ich mir mit Namensfindung immer schwer getan habe...
Ich dachte ebenfalls, dadurch würden sie eher zum Leben erweckt werden und Persönlichkeiten entwickeln...
Auch dass es mir helfen würde die meist unschönen Erlebnisse mit ihnen zu verarbeiten, aber das war ein Irrtum. Eher hat es die Sache noch viel schlimmer gemacht. Besonders bei Kim...
Ich wollte hier eigentlich immer Privates und das Schreiben trennen, aber ihr sollt meine Situation verstehen. Damit ihr vll nicht den selben Fehler macht oder es ausprobiert, vll hilft es euch...

Also. Die Sache mit Kim ist die, dass ich all das was da steht so oder so ähnlich mit ihr schon erlebt habe, natürlich meist in anderem Kontext. Und natürlich haben wir nicht über ihre Verletzungen gesprochen. Sondern meist über meine. (Sport ist ne gefährliche Sache; hab in dem Buch meine Verletzungen auf Kim übertragen, weil ich nicht wollte, dass der Protagonist in nem Bett vergammelt) Und natürlich nie über einen bevorstehende Mondmission. Jaa, ja ich weiß schon. Blablabla...

Das Krankenzimmer war bei mir im Wohnzimmer, wir haben zu Abend gegessen. Aber all das andere Zeug, die Emotionen, dieser Blich bei dem sie den Kopf zur Seite lehnt, aber ihre Augen weiter zentriert hält...Besonders das verfolgt mich nach wie vor bis in meine Träume...
Dass sie nicht trinkt, nicht raucht (ich schon. Beides, wegen ihr. Hauptsächlich. Egal...), dieses ganze Zeug drum rum, was den Kern der Geschichte ausschmückt, war genau so...
Als ich das geschrieben habe, war es so, als würde ich all die Scheiße mit Kim noch einmal erleben. Noch dazu so lebhaft, als wäre es erst gestern passiert. Ebenso war es bei vorherigen Szenen mit Kim. Absolut zum Kotzen.

Also, wie hab ich das überstanden? Naja ich hatte zugegebenermaßen einen dauerhaften Alkoholpegel (Es wundert mich im übrigen nicht, dass die meisten Autoren ihre besten Werke voll auf Droge geschrieben haben. (Romeo und Julia, alle Werke von Fitzgerald, alle frühen Werke von Stephen King... Ebenso Musiker, Künstler, etc.. manchmal packt man die ganze Scheiße einfach nicht anders).
Natürlich sollte das nicht zur Gewohnheit werden. Aber ich hatte schon immer den Hang dazu zu trinken und dann zu schreiben. Das macht es leichter. Die Worte fließen nur so aufs Papier.
Versteht es oder nicht. Verurteilt es von mir aus. Ist mir relativ scheiß egal.

Eigentlich ist Wattpad da das Durchschnittsalter wahrscheinlich so bei 10-15 liegt kein geeignetes Medium für dieses Thema. Trotzdem werde ich wohl mal ein "Werk" darüber schreiben und hier veröffentlichen...Mit dem Titel: Das Saufen und das Schreiben
Ich würds kaufen ^^

Liste von Personen mit realem Bezug:

Phil, mein bester Kumpel...da gibt es noch so einiges zu klären (diese Sache, Yaz, Milly, Sorry und natürlich Peace Diggi)...

Kim/"Pfote", meine bisherig einzig wahre Liebe...sie wird das zentrale Bindeglied am Ende der Geschichte werden...

Ela/"Eli", eigentlich von Raphaela...ne Freundin, die mich schwer enttäuscht hat und mit der ich nie abschließen konnte...

Clarke, (Name geändert)...die wohl wichtigste Bezugsperson in meinem Leben...

Gonzales/"Ace", (Name geändert, außer Spitzname)...der Teufelskerl eines Wahnsinnigen, der mit mir beinahe auf einer Skitourenabfahrt draufgegangen wäre, nur weil wir zwei Spastis das miese Wetter und die Absperrung nicht für voll genommen haben...auf dem Erlebnis beruht die Rückblende in der Arktis (Kapitel 8.)...

Auch muss mich an dieser Stelle allgemein für das ganze Gesülze entschuldigen. Natürlich weiß ich, dass in den letzten Kapiteln nicht sonderlich viel passiert ist. Der Protagonist hat mit paar Leuten gelabert, hätte eigentlich auch nen Memo schicken können.
Gähn.
Ich weiß, ich weiß. Aber ich versuche etwas vorzubereiten. Den Beginn des finalen Plots, wer hätts gedacht. Und der wird es, soweit meine mangelhafte Planung aufgeht, wert sein das zu Lesen. Wahrscheinlich denkt das jeder Autor von seinem Werk. Aber glaubt mir, ich habe soviel SciFi gelesen, gesehen, etc, dass ich in etwa abschätzen kann, wenn eine Geschichte ins Nichts läuft. Oder, im schlimmsten Fall, in ein unüberlegtes, hingeschissenes, unlogisches Ende nur um ein Ende zu haben. *hust* Red Planet, Mission To Mars, Sternenkinder, Transfer, Otherland, Dark Side alle Bücher nach Filmen *hust*

Ach, im nächsten Kapitel wirds wieder Action geben, Schusswechsel, Verfolgungsjagd, Explosion...

Aber zunächst bitte ich euch darum Wetten abzuschließen, wer noch alles draufgehen wird...

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