Hunger (Celebfindi)

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Celebfindi wusste, dass sie sterben würde. Sie hatte es gewusst, seit sie in dieser kleinen, dunklen Zelle, ohne Fenster und mit einer vergitterten Tür aufgewacht war. Diesem Loch, das in den Felsen unter der Festung selbst gehauen war, mehr eine Niesche als ein richtiger Raum. Es gab keine Pritsche darin, nicht einmal Stroh, sie schleif auf nacktem Stein. In einer Ecke der Zelle war ein Loch als Latrine in den Boden geschlagen worden. Es stank noch immer bestialisch nach den Exkrementen ihres, sicherlich toten, Vorgängers. Das alles sah Celebfindi, es hieß aber noch lange nicht, dass sie das Ende akzeptieren würde, geschweige denn, dass sie sich dem Tod kampflos ergeben würde. 

Als sie vor ein paar Tagen (oder waren es schon Wochen?) in der Zelle erwacht war, hatte das Mal, das man ihr auf die Brust gebrannt hatte, noch höllisch bei jeder Bewegung geschmerzt, doch lange schon hatte der Schmerz nachgelassen. Die aggresive, rote Narbe in der Form eines Dolches, der durch die Öffnung einer Krone fuhr, war dagegen noch deutlich zu sehen. Auch wenn Celebfindi das Mal vorher noch nicht gesehen hatte, so wusste sie was es bedeutete: Sie hatte es gewagt dunklen Adel zu verletzen. Attentäter waren nicht in den Mienen. Attentäter starben.

 An das Gewicht der schweren Handschellen hatte sich die farblose Elbin gewöhnt. Längst war das Rasseln der Ketten zwischen ihnen ihr ständiger Begleiter, genau wie der Hunger. Oh, der Hunger! Seit die bleiche Sklavin in der kleinen Zelle war, hatte man ihr nichts mehr zu Essen gegeben. Die Schmerzen nagten an ihrem Magen, ihre Glieder fühlten sich kalt und schwer an und ihre Gedanken bewegten sich schrecklich träge und langsam. In dem einen Becher Wasser, den sie hin und wieder erhielt, wirkten ihre silberweißen Haare matt und dünn.

Sie hatte einige Zeit, villeicht zwei Tage, ihre Ruhe gehabt. Außer dem Ork, der ihr das Wasser brachte hatte niemand sie aufgesucht. Dann tauchten die ersten Soldaten auf. Mit lüsternen Blicken und gierigen Augen hatten sie vor ihrer Zelle gestanden und sie angestarrt. "Ihr wisst, was ich mit denen in den Mienen gemacht habe, oder? Wollt ihr das auch erleben? Ich bring euch um. Bring euch alle um. Wenn ihr hier rein kommt seit ihr tot.", hatte Celebfindi gezischt. Der Ruf des bleichen Albtraums tat seinen Dienst. Die Orks machten sich aus dem Staub.

Doch ewig konnte ihr Netz aus Angst und Gerede die Elbin mit den weißen Haaren nicht schützen. Je mehr der Hunger an ihr nagte, je leiser und heißerer ihre Stimme und je eingefallener und schwächlicher ihre Züge und ihr Körper wurden, desto länger zögerten die Orks, bevor sie von der Gittertüre abließen. Sie schienen sich immer sicherer zu werden, dass sie nun eine Chance gegen die bleiche, ausgehungerte Gestalt, die sich in den Schatten der Felsen zusammenkauerte, haben würden, dass sie sich nicht wehren würde.

Längst hatte Celebfindi sämtliches Zeitgefühl verloren, als sich der erste Ork auf ihre Seite der Gitterstäbe wagte. Die Elbin hatte an der Wand gelehnt und vor sich hin gedöst. Ihr zerrissener Anorack schlackerte um ihren mageren Körper, wie ein alter Kartoffelsack. Einem Schleier gleich, hing ihr stumpf gewordenes, silbernes Haar in ihr Gesicht. Ihr Kinn ruhte auf ihrer Brust, die sich mit jedem zittrigen Atemzug hob und senkte. Trotzdem lag in der ausgehungerten, bleichen Gestalt, die sich da in den Schatten zusammenkauerte, mehr Schönheit und Elegantz als in jeder Ork- oder Menschenfrau an der sich der Soldat je ergötzt hatte.

Mit lüsternen Blicken kam er näher auf das weiße Geschöpf zu. Ihr bloßer Anblick machte ihn an. Sie war so schön, so hilflos. Er musste nicht vorsichtig sein! Was sollte dieser Hungerhaaken schon tun? Der bleiche Alptraum? Also wirklich, wohl eher der kleine Lusttraum! Seine nasse Zunge fuhr voll Erwartung über seine trockenen Lippen. Die Zelle war klein. Mit wenigen Schritten war er bei ihr. Jetzt musste er nur noch aus der Rüstung raus...

Plötzlich wurde er von dem Geräusch rasselnder Ketten aus seinen Fantasien gerissen. Bewegung kam in die blasse Elbin. "Was willst du hier?", zischte eine leise, raue Stimme. Silbergraue Augen, von Jahren der Verderbnis an den Rändern schwarz gesäumt, sahen aus dunklen Augenhöhlen heraus zu ihm auf. Sie hatte sich aufgerichtet, auch wenn sie immer noch saß. Ein dreckiges Lächeln spaltete das Gesicht des Orks. Sie war wach. Umso besser.

Noch immer grinsend ging er vor der Elbin in die Hocke und strich ihr mit seinem Zeigefinger über die bleiche eingefallene Wange. "Ich will dich, mein Püppchen. Deinen Körper.", flüsterte er. Die Züge des Alptraums entgeleisten. Das Gesicht, das im Schlafe, halb verborgen unter Haaren, so elegant und schön gewesen war, verwandelte sich binnen eines Wimpernschlage in eine Fratze des Wahnsinns. Ehe der Orksoldat zurückweichen konnte, schnellte die, die in den Mienen einen Balrog verletzt hatte, vor und biss in seinen ausgestreckten Finger.

Glühender Schmerz explodierte an der Stelle, als sich scharfe Zähne durch Fleich, Knorpel und Sehenen bohrten. Als der bleiche Alptraum den Kopf wieder zurückzog war der Finger sauber am Gelenk abgetrennt worden. Schwarzes Blut floss aus der Wunde. Mit entsetzen sah der Ork, dass die Elbin begann zu kauen. Dann schluckte sie. Erneut sahen die silbergrauen Augen ihn an. "Wie erbaulich zu sehen, dass mein Frühstück so freundlich war zu mir zu kommen.", flüsterte der bleiche Alptraum. Ein schwarzes Gemisch von Speichel und Blut tropfte zuwischen ihren Lippen hervor. "Nein.", wimmerte der Ork und wich zur Tür zurück, "Bitte. Nein!"

Celebfindis Augen folgten dem Diener des Dunklen, als er in Richtung des rettenden Ausgangs zurückwich. Sie hatte nicht vorgehabt seinen Finger zu verspeisen, sie hatte einfach nur gewollt, dass er aufhörte sie zu berühren, aber dann, als das Körperteil abgetrennt in ihrem Mund gelegen hatte, hatte der Hunger sich mit solch einer Heftigkeit gemeldet, dass sie dem Drang zu essen nicht mehr hatte widerstehen können. Der Ork presste seine blutende Hand an seinen zitternden Körper, als er zurück stolperte.

"Bitte, oh großer, bleicher Alptraum, Gnade, bitte.", winselte er. Es war als spühle eine Welle von Zorn über Celebfindi hinweg. Er war hierher gekommen, um sie zu verletzen, um ihren Körper für seine niederen Zwecke zu entweihen und er wagte doch tatsächlich um ihre Gnade zu flehen! Nein! Oh nein! Mit einem wütenden Grollen sprang die Elbin auf die Beine. ihre Ketten rasselten bedrohlich. Dem Orksoldaten entwch ein panischer Schrei. Seine Finger legten sich um die Gitter der angelehnten Zelltür, um sie aufzustoßen und zu fliehen.

Celebfindis weiße Hände ergriffen die Riemen seiner schwarzen Rüstung und sie riss ihn zurück. Knallend fiel die Zelltüre ins Schloss. Mit einem leisen Klirren rutschte der Schlüssel aus der Türe und fiel zu Boden, unerreichbar für die Elbin oder den Ork. Panik füllte die schwarz-roten Augen des Soldaten, als er realisierte, dass er gefangen war. Celebfindi ergriff seinen Kopf und schlug ihn mit voller Wucht gegen die Gittterstäbe, wieder und wieder. Der Ork brüllte vor Schmerzen. Celebfindi ließ nicht nach. Hass pumpte durch ihre Adern und vertrieb Schwäche und Müdigkeit.

Der bleiche Alptraum hörte erst auf, als der Körper des Soldaten erschlaffte. Mit zitternden Fingern, langsam kam die Schwäche zurück, zog Celebfindi dem Ork die Rüstung und Kleidung aus und bedeckte sich selbst mit den Stücken, die auch nur im entferntesten passten. Es war kalt, in den Kerkern, und ihr zerrissender Anorack hatte längst nicht genug Wärme gespendet.

 Die Waffen des Soldaten bestanden aus einem Schwert und einem Messer. Das Schwert würde Celebfindi nicht verbergen können und so versuchte sie es auch nicht. Das Messer dagegen versenkte sie in der Latrine. Vielleicht würde sie es noch brauchen. Vieleicht würden noch mehr Lüstlinge wie dieser kommen.

Als das getan war, betrachtete Celebfindie die entkleidete Gestalt auf dem Boden ihrer Zelle. Sie war sich nicht sicher, ob der Ork tot war, oder nur das Bewusstesein verloren hatte, aber noch lag er schlaff und regungslos da, wie ein Stück Fleisch auf dem Markt. Plötzlich hob der Hunger in Celebfindie erneut sein hässliches Haupt. Sie wollte, brauchte Essen. Jetzt. Sie war so hungrig! So ausgehungert! Sie würde alles tun für etwas zu Essen. Alles essen.

Zitternd fiel Celebfindi neben dem Ork auf den Boden und schlug ihre Zähne in seinen Bizeps. Mit einer ruckartigen Bewegung riss sie den Kopf anch hinten und schlang gierig das Stück Fleisch in ihrem Mund hinunter. Dann beugte sie sich wieder nach vorn und genehmigte sich den nächsten Bissen. Schwarzes Blut bedeckte ihr Gesicht und verklebte ihre Haare, doch das war egal. Endlich hatte sie Essen. Sie hatte Fleisch.

Kutz regte sich der Ork unter Celebfindi und stöhnte vor Schmerzen. Kaum bei Bewusstsein versuchte er die Elbin von sich zu schieben. Der bleiche Alptraum drückte ihm mit einer Hand die Kehle zu und aß umbeirrt weiter. Sie würde satt werden. Bald schon rührte sich der Ork nicht mehr.

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Celebfindis Geschichte geht weiter. Mitlerwile geht es ihr wirklich nicht mehr gut. Tolkien beschreibt in einigen seiner Werke ja, dass die Orks aus gequälten Elben entstanden, also fand ich die Idee ganz interessant, wie dieser Prozess wohl ablaufen würde. Celebfindi ist zwar eindeutig noch eine Elbin, aber durch all ihr Leid (und vorallem den Hunger) wird sie langsam verdorben und beginnt sich in extremen Situationen orkisch zu verhalten, wie in dieser Szene.

Was haltet ihr von der Idee? Wie geht es wohl mit Celebfindi weiter? Und wie reagieren die anderen Orks darauf, dass sie ihren Kumpel verspeißt? (Das ist kein Aprilscherz)

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