24 | Das Dorf

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A R I A N

Kalias Beine gaben nach und ich liess mich langsam mit ihr auf den Boden gleiten, wo sie den Kopf in ihre Hände fallen liess und anfing zu weinen. Unsicher sass ich neben ihr und streichelte ihr über den Rücken. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Alya hatte sie verlassen. Der wichtigste Mensch in ihrem Leben war weg. Auch wenn Alya gesagt hatte, dass ich nicht schuld dran war, dass sie ging, fühlte ich mich elend.

Kalias und Alyas Verbundenheit hatte mich von Anfang an erstaunt und ich bewunderte beide für ihre Stärke und Willenskraft. Deshalb war es für mich jetzt auch so schlimm zu sehen, wie sehr Alyas Abwesenheit Kalia schmerzte. Alya hatte Kalia verlassen, kaum dass ich in ihr Leben getreten war. Der Gedanke, dass ich an Kalias Schmerz über Alyas Verlust schuld war, zerriss mein Herz. Was hatte ich nur angestellt?

Kalias Schluchzen riss mich wieder aus meinen Gedanken und ich streichelte ihr vorsichtig über das Haar. "Komm.", flüsterte ich und zog sie hoch, sodass sie mir gegenüber sass und ich sie umarmen konnte. Kalia vergrub ihren Kopf in meine Halsbeuge und schlang ihre Arme um meinen Nacken. "Was soll ich nur ohne Alya tun?", flüsterte sie verzweifelt und ich umarmte sie fester. Ich wusste keine Antwort darauf.

Wir sassen einfach nur da, in den Schatten der Bäume und umarmten einander. Solange, bis Kalia nur noch leise schniefte und keine Tränen mehr über ihre Wangen liefen. Sie löste sich von mir und sah mich aus geröteten Augen an. "Danke.", sagte sie und ich sah sie traurig an. "Dank mir nicht. Wegen mir ist Alya überhaupt gegangen. Es tut mir so leid, Kalia."

Kalia beugte sich zu mir vor und berührte mit ihren Lippen sanft meine Wange. "Es ist nicht deine und auch nicht meine Schuld. Es war Alyas Entscheidung. Und ich kann sie verstehen. Ich glaube...", sie hielt inne und blickte auf das Dorf. "Ich glaube ich hätte genauso gehandelt. Und wie sie schon gesagt hat: Es ist nicht für immer.

Wir werden uns wiedersehen. Das ist das einzige was ich weiss und daran halte ich fest." Ihr Blick glitt wieder über das Dorf und ich wandte mich von ihr ab um ebenfalls auf die Menschenmenge zu sehen. Als mein Blick auf die spielenden Kinder fiel, musste ich lächeln. Kalia sah mich verwirrt von der Seite an.

"Warum zum Teufel lachst du? Findest du es etwa witzig, dass Alya weg ist?", fragte sie mich und ihre Augen funkelten wütend. "Ich schütte dir mein Herz aus und du lächelst?"

"Um Himmels willen, nein Kalia! Ich lächle wegen etwas komplett anderem. Schau mal." Ich zeigte mit meinem Finger auf den Fussballplatz, auf dem die Kinder spielten. Kalia folgte meinem Blick und sah mich dann an. "Und was ist daran so lustig?", fragte sie, immer noch wütend.

"Siehst du die zwei blonden Kinder? Das sind Geschwister. Leila ist das kleine Mädchen in dem blauen Kleid und Lukas ist der grosse Junge dort drüben. Ihren Eltern gehört der Supermarkt in dem Dorf. Ich musste lächeln, weil ich einfach unfassbar froh bin, dass es den beiden gut geht. Kaum auszumalen wenn die Kreatur mein Dorf angegriffen hätte."

Kalia blickte auf die zwei Kindern und musste ebenfalls lächeln. "Sie sind süss.", meinte sie und ich nickte zustimmend. Ihr Blick wurde nachdenklich und sie blickte in den blauen Himmel. "Wenn ich doch nur wüsste...", fing sie an und unterbrach sich dann. "Was?", fragte ich und drehte meinen Kopf, um sie anzusehen. Sie schüttelte den Kopf und strich sich eine Strähne ihres Haares hinter ihr Ohr.

"Was war das eigentlich überhaupt für eine Kreatur? Ich habe noch nie so eine gesehen." Kalia sah mich wieder an und knetete nervös ihre Hände. "Ich bin mir nicht sicher. Das erste Mal habe ich diese Energie vor ein paar Wochen gespürt, aber ich hab sie zuerst ignoriert. Erst als Alya einen Unfall hatte, weil sie eine Kreatur gesehen hatte und dann gestolpert war, habe ich angefangen darüber nachzuforschen."

Ich sah sie fragend an. "Und was hast du herausgefunden?" Kalia sah wieder in die Ferne und rutschte näher an mich heran, um sich an meine Schulter zu lehnen. Ich musste lächeln und legte einen Arm um ihre Taille.

"Leider fast nichts. Ich hab in ein paar Büchern nachgesehen, aber nirgendswo war etwas darüber zu finden. Was ich aber weiss, ist, dass es aus negativer Energie geschaffen ist und sich höchstwahrscheinlich sogar regenerieren kann. Ich vermute auch, dass es nicht nur eine Kreatur ist, sondern mehrere. Wir müssen extrem vorsichtig sein.

Als ich damals gegen die Kreatur gekämpft habe ist mir aufgefallen, wie fixiert sie auf dich gewesen war. Die Kreatur wollte dich." Sie legte ihren Kopf in den Nacken und blickte zu mir hoch. Ich erwiderte ihren Blick und zog meine Augenbraue in die Höhe. "Warum denn ausgerechnet mich?", fragte ich sie und sie senkte wieder ihren Kopf.

"Auch da bin ich mir nicht sicher. Ich vermute, dass die Kreaturen es auf Energien abgesehen haben. Egal ob positive oder negative. Sie ernähren sich davon und bleiben so am Leben. Wahrscheinlich hat die Kreatur dich gewittert und als ich ihm dann in die Quere kam, wollte er mich aus dem Weg schaffen."

Ich grinste. "Ist ihm ja sehr gut gelungen." Kalia lachte ebenfalls und sah wieder zu mir hoch. "Du hast ihm kräftig in den Hintern getreten." Sie grinste noch mehr und ich lächelte erleichert, da sie die trüben Gedanken an Alya anscheinend verscheucht hatte. "Er hat angefangen.", rechtfertigte sie sich und ich kicherte. "Wie alt bist du? Drei?", fragte ich sie neckend und sie schüttelte beleidigt den Kopf.

"Ne, ich bin über fünfzig.", antwortete sie und das Lachen blieb in meinem Hals stecken. "Bitte was? Über fünfzig?", fragte ich sie ungläubig und sie nickte. "Und du?", fragte sie mich und ich sah sie entgeistert an.

"Und ich dachte ich hatte es schwer...", flüsterte ich, als ich verstand wie lange Kalia wirklich schon alleine war, doch sie zuckte nur mit den Schultern. "Ich habe mich daran gewohnt. Ausserdem werde ich äusserlich nicht älter, also..."

Sie versuchte zu lächeln, doch es gelang ihr nicht. Ich legte beide Arme um sie und umarmte sie. "Jetzt haben wir uns. Du bist nicht mehr allein." Sie nickte nur und löste sich dann schnell aus meiner Umarmung, um auf das Dorf zu blicken und aufzustehen. "Jetzt will ich aber wirklich endlich dein Haus sehen!", beschwerte sie sich und ich lächelte leicht und stand auf.

Sie wollte nicht mehr darüber reden. Ich würde ihr die Zeit geben, die sie brauchte. Ich nahm ihre Hand in meine und zog dann leicht an ihrem Haar. "Dann komm mit! Hier lang.", sagte ich und führte sie durch das hohe Grass in das Dorf hinein.

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New chapter!
Ich hoffe es gefällt euch<3

Irgendwelche Verbesserungsvorschläge, Kritik, Fragen etc? Ich bin offen für alles<3

Habt ihr irgendeine Idee, was
für eine Kreatur das sein könnte?
Und wer war geschockt wie lange Kalia wirklich schon alleine ist?
Bis nächste Woche und stay safe<3

Eure AlhenaSt<3

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