26 | Tanz im Regen

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K A L I A

Arian atmete einmal tief durch und trank dann noch einen Schluck Kaffee, ehe er anfing, mich auszufragen. "Wie lange hast du nach deiner Herkunft gesucht? Wo genau warst du schon überall? Und wo noch nicht? Weisst du vielleicht warum wir Magie haben? Hat sie uns jemand gegeben?

Und warum hatten wir beide unseren Namen auf unserer Hand, ich jedoch auch noch einen Satz? Hast du wirklich absolut nichts rausgefunden?", fragte er und ich musste lächeln, als er kurz Luft holte.

Ich sah auf meine Hände und fing an zu erzählen. "Also. Ich habe erst etwa vor zehn Jahren aufgegeben, nach meinem Urprung zu suchen. Also ungefähr um die Zeit, in der ich Alya kennengelernt habe."

Ich atmete aus und musste an Alya denken. Sie fehlte mir. Schon jetzt. Mein Herz verzog sich und ich musste tief durchatmen, um nicht in Tränen auszubrechen. Auf einmal spürte ich Arians Hand auf meiner und sah hoch. Er lächelte mir sanft zu. Ich lächelte zurück und fing dann wieder an, zu erzählen.

"Ich habe die erste Zeit nach meinem Aufwachen damit verbracht, einen Unterschlupf zu finden, was gar nicht so einfach ist, wenn dich niemand sehen kann." Ich lachte kurz auf, doch es war ein trauriges Lachen.

"Erst nach einer Weile habe ich angefangen zu verstehen, dass mich niemand sehen und hören konnte. Das war dann der Punkt an dem ich dachte, dass ich träume oder irgendwie ein Gespenst bin. Das ich gar nicht existierte."

Ich sah in Arians Augen und sah in ihnen den selben Schmerz, den auch ich fühlte. Ich fuhr fort. "Dann habe ich angefangen herumzuirren und nach irgendwelchen Hinweisen zu suchen. Als ich dann herausfand, dass ich diese Energie hatte, lief alles besser.

Ich fühlte mich nicht mehr so hilflos. Ich bin in verschiedenste Länder in den hintersten Ecken gewesen, um irgendwas über mich herauszufinden." Arian sah mich aufmunternd an und bedeutete mir, weiter zureden.

"Viel gefunden habe ich nicht, ausser ein paar Bücher, die ich jedoch von vorne bis hinten durchgelesen habe und keine genaueren Informationen gefunden habe." Er sah mich nachdenklich an und ich starrte zurück.

"Hast du die Bücher noch?", fragte er und ich nickte zögerlich. "Darf ich sie sehen?", wollte er wissen, doch ich schüttelte den Kopf. Arian sah mich verletzt an. "Vertraust du mir nicht?"

Sofort schüttelte ich den Kopf und legte eine Hand auf seine Wange. "Arian. Ich glaube wir haben beide erst gerade vor kurzen bewiesen, dass wir füreinander gestorben wären, obwohl wir einander nicht einmal kannten.

Ich würde dir nicht nur die Bücher anvertrauen, sondern auch mein Leben. Aber es geht nicht darum. Ich will nicht noch einmal einen Funken von Hoffnung fühlen, wenn er nach kurzer Zeit eh wieder erlischt. Das Gleiche gilt für dich.

Ich will nicht, dass du dasselbe durchmachen musst wie ich. Gibt das irgendwie Sinn?" Arian sah mich nachdenklich an und stand dann wortlos auf. Ich sah ihn verunsichert an. Hatte ich ihn mit meinen Worten jetzt verletzt?

Doch Arian nahm nur seinen Rucksack und drehte sich zu mir um. "Irgendwie schon. Fürs erste." Er lächelte und ich musste schmunzeln. Erleichtert stand ich auf und lief zu ihm. Er legte einen Arm um meine Hüfte und zog mich näher an sich heran.

Ich legte meinen Kopf auf seine Brust ab und ich hörte, wie Arian den Rucksack wieder auf den Boden fallen liess um mich mit dem anderen Arm ebenfalls an sich zu ziehen. Er legte sein Kinn auf meinem Kopf ab und schnupperte dann leicht.

Verwirrt öffnete ich die Augen, bewegte mich jedoch nicht. "Hast du gerade an mir geschnüffelt?" Arian fing an zu husten und ich löste mich schnell von ihm, um ihm auf den Rücken zu klopfen. Mit tränenden Augen sah er mich an.

"War es so offensichtlich?" Ich nickte grinsend und Arian vergrub sein Gesicht in seinen Hände. Ich lachte leise und zog die Hände von seinem Gesicht. Er sah mir direkt in die Augen und plötzlich spürte ich einen Knoten in meinem Bauch.

Ich hielt inne und vergass was ich gerade sagen wollte. Seine wunderschönen grünen Augen sahen in meine und der Anflug eines Lächeln lag auf seinen Lippen. Eine Gänsehaut überfuhr meinen Körper, als sein Blick von meinen Augen zu meinen Lippen glitt.

Ich biss mir unbewusst auf die Lippen und Arian hob seine Hand, um über meine Lippe zu streichen. Seine Berührungen lösten Wellen der Begierde in mir aus und ich atmete hörbar aus.

Ich legte meine Hände um seinen Nacken und kraulte ihm leicht am Nacken. Er schloss genüsslich seine Augen und öffnete sie dann wieder, als er wieder seine Hände auf meine Taille legte und mich an sich zog.

Er sah mich fragend an, doch ich zeigte keine Reaktion. Er musste entscheiden ob er so weit gehen wollte oder nicht. Arian schien das zu begreifen und beugte seinen Kopf zu mir herunter. Ich schloss meine Augen und beugte mich ihm leicht entgegen, doch unsere Lippen berührten sich nie, denn ein ohrenbetäubender Knall unterbrach die Stille.

Wir zuckten beide zusammen und lösten uns voneinander um unsere Waffen zu ziehen und zur Tür zu rennen. Arian stiess die Tür auf und wir sahen beide raus, ehe wir uns verdutzt ansahen und anfingen zu lachen.

Es schüttete aus Eimern und dunkle Wolken zogen über unseren Köpfen hinüber. Blitze zuckten über den Himmel und das war wohl auch das, was uns so erschrocken hatte. Ein Blitz. Ich schüttelte lächelnd den Kopf und steckte mein Kurzschwert wieder in die Halterung an meinem Gurt.

Langsam hob ich eine Hand und streckte sie aus, sodass das Vordach den Regen nicht mehr davon abhielt, auf mich zu fallen. Die kühlen Wassertropfen berührten meine warme Haut und liefen meinen Arm hinab. Ich machte einen Schritt nach vorne und verliess den Schutz des Vordaches.

Innerhalb weniger Sekunden war ich komplett durchnässt und sah lächelnd in den dunklen Himmel. Obwohl es erst Nachmittag war, fühlte es sich schon viel später an. Ich drehte mich um mich selbst und spürte das Wasser meinen Rücken hinunterfliessen.

Arian hinter mir lachte auf als ich anfing, mich hin und her zubewegen. Ich sah wahrscheinlich genau so aus wie Lia, das kleine Mädchen, das damals mit den Blättern getanzt hatte. Es fühlte sich an, als ob es Ewigkeiten her war, dass ich Lia damals beobachtet hatte, voller Wehmut.

Jetzt fühlte ich nichts mehr ausser pure, reine Freude. Ich hörte Schritte hinter mir und drehte mich um. Arian stand hinter mir, ebenfalls komplett durchnässt. Seine Haare fielen ihm ins Gesicht und waren so lang, dass sie sogar seine Augen ein wenig verdeckten.

Ich strich sie ihm aus dem Gesicht. Er lächelte mich an und legte seine Arme um meine Hüfte und fing dann an, sich sanft mit mir hin und her zubewegen. Ich verstand und legte meine Arme um seinen Nacken und meinen Kopf auf seine Brust. Ich fühlte mich so geborgen wie noch nie zuvor.

Obwohl es schien, als ob die Welt gerade unterging, unter der Last der Wolken, fühlte es sich in mir, als ob ich endlich meine eigene Last verloren hatte. Ich hatte jetzt Arian. Ich hatte Alya verloren aber ich wusste, dass ich sie wiedersehen würde und das gab mir Hoffnung.

Und so standen ich und Arian da, tanzten im tosenden Regen, als ob es nur uns beide gäbe. Nur für diesen einen Moment. Was wir jedoch nicht ahnen konnten, war, dass in nicht einmal allzu grosser Entfernung für Einige gerade die Welt untergegangen war und sie sich jetzt zum Krieg rüsteten.

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New Chapter!

Und dann auch noch das Längste, das ich bisher in diesem Buch geschrieben habe!
Ich hoffe es gefällt euch<3

Stay safe und bis bald!
Eure AlhenaSt<3

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