36 | Anfang

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K A L I A

Als ich hörte, wie Arian endlich durch die Tür trat, spürte ich schon wie aufgewühlt er war, bevor ich ihn sehen konnte. Ich hatte es mir auf der Couch gemütlich gemacht und hatte durch die riesigen Fenster in den wunderschönen Garten gestarrt.

Der kleine See, der in der Mitte der Blumen beinahe unterging, hatte in der untergehenden Sonne gefunkelt und die Bienen und Glühwürmchen, die um die Blumen geschwirrt waren, hatten mich beruhigt.

Aber jetzt, da ich Arians Energie spürte, war alle Ruhe verschwunden. Schnell stand ich auf und lief zu ihm, um ihn in die Arme zu schliessen. Gerade noch rechtzeitig, denn sobald er sich an mir anlehnen konnte, brach er zusammen und sank auf den Boden, weil seine Beine sein Gewicht nicht mehr hielten.

Ich liess mich zusammen mit ihm auf den Boden neben der Couch sinken und umarmte ihn so fest ich konnte. Unaufhörlich flossen Tränen aus seinen Augen und durchnässten meinen dünnen Pulli.

Er zitterte am ganzen Körper und schluchzte so heftig, dass es mir das Herz brach. "Arian.", flüsterte ich mit gebrochener Stimme und er sah auf. Sein sonst so wunderschönes Gesicht war verzerrt und seine Augen waren glasig.

Tränen traten in meine Augen und ich zog ihn wieder an mich und kletterte auf seinen Schoss. Er umarmte mich und zog mich näher an sich. Seine Finger krallten sich in meine Taille. Da war so viel Schmerz in ihm.

Dennoch spürte ich, dass unter all diesem Schmerz, eine völlig neue Ruhe war. Es schien, als ob er endlich einige Antworten erhalten hatte, die ihm zuvor gefehlt hatten. Ich wiegte ihn hin und her und flüsterte beruhigende Worte, bis sein Schluchzen schliesslich leiser wurde und er sich dann von mir löste.

Zärtlich hielt ich sein Gesicht in meinen Händen und musterte ihn. Seine grünen Augen beobachteten mich und als ich mich schliesslich zu ihm vorbeugte um ihm einen sanften Kuss zu geben, schloss er sie und erwiderte meinen Kuss.

Seine Lippen strichen zärtlich über meine und seine rauen Hände glitten meine Taille aufwärts, bis sie an meinem Nacken haltmachten und er über die empfindliche Stelle unter meinem Ohr strich. Ich legte den Kopf in den Nacken und Arian vergrub sein Gesicht an meiner Schulter und hauchte sanfte Küsse auf meine Haut.

Seufzend schloss ich die Augen und drängte mich näher an ihn. Ohne seine Lippen von meiner glühenden Haut zu lösen strichen seine Hände meine Seiten hinab und umfassten meine Taille, sodass er mich näher an sich zog.

Ein Keuchen drang aus seinem Mund und er zog kurz an meinem Haar, sodass ich mich für eine Sekunde von ihm löste. Mit einem feinen Lächeln auf den Lippen sah er mich an. "Wollen wir uns vielleicht lieber auf das Sofa setzen?", fragte er und zog eine Augenbraue hoch.

"Am besten wir gehen gleich ins Bett.", sagte ich bevor mir bewusst wurde was ich gesagt hatte und Arian prustete los. Sobald ich verstand, was ich gesagt hatte, wurde ich rot wie eine Tomate und stand eilig auf. Arian richtete sich ebenfalls auf und grinste mich von oben hinweg an.

"Keine Sorge. Ins Bett gehen wir noch früh genug." Leise lachend zog er mich zu der Couch, auf der ich bis vor kurzem noch gesessen hatte und zog mich in seine Arme. Seufzend schloss ich meine Augen und kuschelte mich an ihn, sodass er seine Arme um mich schlingen und mich wärmen konnte.

"Eiden hat mir ein paar Fragen beantwortet.", fing er schliesslich an und ich hob meinen Kopf ein wenig und wartete gespannt auf mehr. Zuerst stockend, dann immer schneller erzählte er mir wie sein Gespräch mit Eiden gelaufen war. Ich hörte ihm aufmerksam zu und immer wieder riss ich erstaunt meine Augen auf, versuchte Arian aber nicht zu unterbrechen.

Erst als er seine Schwester erwähnte, rührte ich mich und umarmte ihn fest, weil ich das Gefühl hatte, dass es das war, das ihn so aus dem Gleichgewicht gebracht hatte. Arian schluckte tief und ich hörte, wie er einmal zitternd Luft holte. Ich hatte Recht.

"Oh Arian... Es tut mir so leid.", flüsterte ich und Arian lächelte ein wenig gequält. "Ich bin mir sicher, dass sie ein schönes Leben hatte. Immerhin können ich und Eiden jetzt ein Auge auf sie und ihre Kinder haben." Ich nickte zustimmend und umfasste sein müdes Gesicht mit meinen Händen. "Komm wir gehen schlafen."

Arian nickte zustimmend, ehe sich plötzlich ein Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete. "Meinst du etwa diese Art von schlafen?" Schlagartig wurde mein Gesicht warm. "Du Idiot!" Lachend schlug ich ihm auf die Brust, ehe ich von seinem Schoss aufsprang und zum Kamin lief, um ein Feuer anzuzünden, da es inzwischen deutlich kälter geworden war.

Arian trat hinter mich und schlang seine Arme um meinen Bauch und ich spürte, wie eine Gänsehaut meinen Körper durchlief. Ich liebte diesen Mann mit Leib und Seele. Plötzlich spürte ich seinen rechten Arm an meiner Kniebeuge und bevor ich mich versehen konnte, lag ich in seinen Armen.

Ich musste grinsen und liess zu, dass Arian mich in den zweiten Stock trug, der nur aus einem Schlafzimmer bestand. Sanft legte er mich auf das Bett ab und machte es sich dann neben mir bequem. Nachdenklich starrten wir uns an, ehe Arian die Stille durchbrach. "Was machen wir jetzt?", fragte er leise und ich sah, wie zerissen er war.

Hier war seine Blutsfamilie, die auf seine Hilfe angewiesen wäre, aber wenn ich nicht hierbleiben wollen würde, würde er mir folgen, auch wenn er es später vielleicht bereuen würde. Ich kuschelte mich tiefer in meine Decke und überlegte mir sorgfältig, wie ich meine Antwort formulieren sollte.

"Ich glaube, dass wir hierbleiben sollten. Zumindest fürs Erste. Das mit der Prophezeiung und allem hört sich zwar verrückt an, aber sie haben Beweise, die wirklich für sich sprechen. Und ich will sie wirklich nicht alle sterben lassen." Ich musste an Jade denken und mein Gesicht verzog sich ein wenig.

Arian schien es zu bemerken, denn ich hörte ein leises Lachen. "Lass dich nicht von ihr unterkriegen. Ausserdem hört sich deine Idee gut an. Wir bleiben noch ein wenig und sehen, wie sich alles entwickelt." Ich nickte und Arian legte sein Kinn auf meinen Kopf.

"Im Übrigen sind wir am Ziel der Karte angekommen. Der Baum, der auf der Karte als Ziel markiert war, steht am hinteren Ende dieser Lichtung. Ich hab mit Eiden unter dem Baum gesessen, als wir uns unterhalten haben."

Ich atmete tief aus und dachte zurück, an all die Jahre, die mich hierher, zu dem Ende meiner Reise geführt haben. In die Arme von Arian, auf dieser Lichtung. Und plötzlich begriff ich: Das war nicht das Ende. Das war erst der Anfang.

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