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K A L I A

Nachdem wir den Kaffee fertig getrunken hatten, sammelte ich die leeren Kaffeetassen ein und lief wieder in die Küche. Im Hintergrund hörte ich Eiden und Arian leise miteinander diskutieren und ich stützte mich an der Küchentheke ab, um mich zu sammeln. Der Gedanke, dass wir hier doch nicht so sicher waren wie angenommen, liess auch mich frösteln.

"Alles in Ordnung?", hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir und drehte mich ruckartig um. Jade stand hinter mir und lächelte mich scheu an. Ich nickte verdutzt und stiess mich dann von der Theke ab, um zu Arian zurückzulaufen. Jade hielt mich sanft an meinem Arm fest.

"Sie diskutieren gerade darüber, wie wir jetzt vorgehen sollen. Vielleicht geben wir ihn kurz ein paar Minuten." Ich nickte, obwohl die Aussicht mit ihr alleine in einem Raum zu sein, nicht wirklich ansprechend war. "Ich koche was.", meinte ich und ging durch die Balkontür in den Garten, um ein paar Kartoffeln, Zwiebeln, Karotten und Kräuter zu pflücken.

Jade war mir gefolgt und half mir das Gemüse reinzutragen, bevor sie sorgfältig die Tür abschloss und dann gedankenverloren nach draussen sah. Die Sonne hatte ihren Kampf gegen die Wolken verloren und in der Ferne sah man eine Regenwand, die sich sehr schnell auf uns zubewegte. Die ersten Blitze erhellten die dunkle Küche und ich lief zum Lichtschalter, um das Licht anzumachen.

Jade wandte sich vom Fenster ab und gemeinsam fingen wir an, das Gemüse zu waschen und einen Auflauf vorzubereiten. Während der ganzen Vorbereitung wechselten wir nicht ein einziges Wort und dennoch war es überraschend angenehm mit ihr zusammen zu arbeiten. Als der Auflauf endlich im Ofen war, liefen wir beide zurück ins Wohnzimmer, wo Arian mich neben sich auf das Sofa zog und Jade sich auf den Boden setzte.

"Du weisst schon, dass du auch neben mir sitzen kannst? Auf einer bequemen Couch?", fragte Eiden und Jade verdrehte die Augen. "Ich mag es auf dem Boden zu sitzen, aber irgendwie scheint das deinem Ego nicht gut zu tun, dass ich den Boden dir vorziehe." Ich musste lachen und Jade sah erstaunt zu mir. Arian legte seinen Arm um meine Schulter und blickte dann von der überraschten Jade zu Eiden.

"Was genau machen wir jetzt?", fragte ich und Eiden sah zu mir. "Am besten ist es, wenn wir unser Training verdoppeln. Mehr Training und härteres Training. Alle, die noch ein wenig Magie übrig haben, sollen uns helfen, die Barriere zu verstärken. Keine Alleingänge mehr. Die Kinder und jüngeren sollen hauptsächlich in ihren Häusern bleiben oder in der grossen Halle. Die jeweiligen Leiter der Häuser treffen sich von nun an jeden Abend hier bei uns um über den Tag und Auffäligkeiten zu diskutieren. Und wir werden anfangen, zu patrouillieren."

Jade sah nachdenklich auf den grauen Teppich und spielte mit den Zotteln, bevor sie schliesslich den Kopf hob und zustimmend nickte. Ich sah beeindruckt zu Eiden und dann zu Arian. "Ihr habt das alles in dieser kurzen Zeit besprochen?" Beide nickten. "Das meiste hat immer noch Eiden vorgeschlagen.", rechtfertigte sich Arian und ich sah lächelnd zu Eiden.

"Kein Wunder, dass eure Leute schon so lange am überleben sind. Sie haben einen wahren Kämpfer als Anführer." Eiden verzog sein Gesicht zu einer Grimasse, doch Jade sah mich ernst an und nickte dann. "Okay, dann holt mal die Leiter von den anderen Häusern und sagt ihnen das alles. Dannach essen wir.", bestimmte ich und erhob mich. 

Alle taten es mir gleich und Eiden verliess die Hütte, um die anderen Leiter zu holen. Jade sah mich noch kurz an und ging dann in die Küche, wo sie leise die Tür schloss, sodass wir ungestört waren. Arian sah von oben zu mir hinunter und strich mein Haar hinter meine Schulter. "Alles in Ordnung?", fragte ich ihn leise. Arian nickte und schüttelte dann den Kopf.

"Ich mach mir Sorgen um die Leute, Kalia. Die meisten von ihnen haben keine Energie mehr, sie sind völlig ausgelaugt und leben nur noch, weil Eiden sie beschützt, zusammen mit denen, die noch ein wenig Magie haben. Die Barriere kann sie vielleicht schon beschützen, aber für wie lange noch?"

Ich drehte meinen Kopf und legte mein Ohr auf seiner Brust ab, wo ich seinen Herzschlag spürte. Seine Armen verschränkten sich hinter meinem Rücken und ich legte meine um seinen Hals. Das Dämmerlicht schien durch die Fenster und leise Tropfen fielen vom Himmel hinab. Das Gewitter hatte uns erreicht. Ich spürte wie angespannt Arian war und löste mich von ihm.

"Wir werden sie beschützen. Das ist nicht nur ihr Kampf. Es ist auch unser Kampf." Arian sah mich gendankenverloren an, bevor seine Lippen sich zu einem Lächeln verzogen. "Meine starke Freundin.", meinte er leise und hob mich hoch. Lachend vergrub ich meine Finger in seinem Haar und senkte seine Lippen auf seine. Seine Finger vergruben sich in meinen Hüften und in meinem Bauch veranstalteten die Schmetterlinge einen wilden Tanz.

"Ähhh...", hörten wir plötzlich jemanden und sofort zappelte ich mit meinen Beinen, damit Arian mich hinuterliess. Mit hochrotem Gesicht sah ich zu Eiden, der an der Tür stand und grinste. "Guter Fang!", lobte er seinen Bruder und ich sah ihn perplex an. "Arian? Sag was! Ich bin doch kein Fisch, den man fangen kann!", entrüstete ich mich. 

Arian umfasste meine Taille und schob mich in Richtung Küche. "Wir sollten jetzt besser essen gehen. Sonst wird es noch kalt.", versuchte er, das Thema zu wechseln. Schnaubend wandte ich mich von ihm ab und lief alleine in die Küche. "Danke Bruder!", flüsterte Arian Eiden zu und als ich mich umdrehte, sah ich, wie die beiden sich angrinsten. "Das habe ich gehört!", rief ich und beide sahen ertappt zu mir.

Kopfschüttelnd betrat ich die Küche und beeilte mich, um Jade zu helfen, die inzwischen schon fast den ganzen Tisch gedeckt hatte. "Warum so viel Geschirr?", fragte ich Jade, unschlüssig ob sie mir überhaupt antworten würde. "Die Leiter der Häuser essen alle mit. Wir kümmern uns umeinander.", meinte sie und ich hörte den Angriff aus ihren Worten heraus. Bevor ich etwas sagen konnte, öffnete Jade ihren Mund.

"Es tut mir leid, Kalia. Es ist gerade nicht einfach. Seit du da bist, hoffen alle jeden Tag darauf, dass etwas geschieht. Das sich etwas verändert. Aber bis jetzt ist nur alles schlimmer geworden. Und es ist hart für, mir vorzustellen, dass jemand, der sich sein ganzes Leben nur versteckt hat, all das beenden soll, wenn wir, die jeden Tag gekämpft haben, nichts dagegen unternehmen können."

Jade nahm tief Luft und drehte sich dann vom Tisch weg, um die Gläser aus dem Schrank zu nehmen. Ich nahm ihr die Hälfte ab und legte neben jeden Teller ein Glas. 

"Ich verstehe dich Jade. Aber ihr habt etwas unternommen. Wenn ihr nichts unternommen hättet, wärt ihr jetzt nicht da. Und nur zu hoffen, dass sich etwas einfach verändert, ist die falsche Einstellung. Es verändert sich nichts, wenn du nicht dafür sorgst, das sich was verändert."

Jade hielt inne und sah auf. Mit einem kleinen Lächeln auf ihren Lippen sah sie mich an. "Vielleicht habe ich mich doch geirrt und du bist der Schlüssel zum Ende von all dem."

Lächelnd sah ich sie an. "Und vielleicht habe ich mich auch geirrt und es wird doch nicht so anstrengend, mit dir zusammenzuarbeiten." Jade musste lachen und stellte die restlichen Gläser auf den Tisch. Aus dem Wohnzimmer drangen mehrere Stimmen. Die anderen waren angekommen.

Grübelnd sah ich zu Jade, die mich ebenfalls musterte. "Nur noch eine kleine Korrektur. Ich habe mich nicht versteckt. Ich habe alleine versucht zu überleben. Das ist ein Unterschied."

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