Kapitel 19

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Ich spürte, dass ich mich bewegte, ohne selbst zu laufen. Erst nach und nach nahm ich die Arme wahr, die unter meinem Rücken und meinen Kniekehlen lagen bis ich schließlich auch die Brust spüren konnte an der ich lehnte. Der leichte Geruch von Rauch stieg mir in die Nase.

Quinn war gerade dabei mich auf dem Sofa im Wohnzimmer abzulegen, als ich träge die Augen öffnete.

"Ah, du bist wieder wach", sagte er und fügte mit einem kleinem Lächeln an, "Dass du in Ohnmacht fällst, scheint langsam zur Gewohnheit zu werden."

"Leider", murmelte ich und setzte mich langsam auf, wobei ich meine Beine anzog, damit Quinn sich ebenfalls setzten konnte.

Erst jetzt bemerkte ich Alischan und Tyrus die uns gegenüber saßen. Alischan sah sehr besorgt aus, während ihr Bruder gleichermaßen wütend und resigniert schien. Die Anspannung in der Luft war so dick, dass man sie sicher mit einem Buttermesser hätte durchtrennen können. Tyrus räusperte sich und fuhr sich einmal durch die Haare ehe er zu sprechen begann.

"Salviar hat den Friedensvertrag aufgelöst und mir den Krieg erklärt", sagte er und hielt meinen Blick dabei fest. "Jemand hat seinen Bruder getötet und es wurden eindeutige Zeichen hinterlassen, die für einen Attentäter aus dem Feuervolk sprechen. Das sagt Salivar zumindest."

Jemand hatte Salviars Bruder umgebracht? Ich wusste nicht einmal, dass er einen Bruder hatte, aber das war jetzt nebensächlich. Wenn jemand meinen Bruder umbringen würde, wäre ich auch wütend, geschockt und verletzt. Ich würde Rache üben wollen und genau das wollte Salviar gerade tun.

"Er hat uns zwei Wochen zur Vorbereitung gegeben", sagte Alischan,"Danach wird er angreifen."

"Zwei Wochen?!", platzte es aus Quinn heraus, der ebenso entgeistert schien wie ich. Tyrus nickte nur niedergeschlagen. Zwei Wochen sind viel zu kurz, um eine ganze Armee zusammenzustellen. Außerdem müsste man die Heere von Alischan und Tyrus noch vereinen und der Marsch dauerte eine ganze Weile, denn alle durch ein Portal zu schicken ist so gut wie unmöglich.

"Ich glaube kaum, dass es noch eine Möglichkeit gibt, ihn umzustimmen. Ich würde auch den Tod meines Bruders rächen wollen", meinte der Wächter des Feuers und stand auf. 

Ich wusste, dass selbst ohne Salviars Gefühle zu spüren, seine Entschlossenheit klar zu sehen war.

"Wir haben nicht genug Männer, die kämpfen können. Ich dachte, dass auf den Frieden Verlass wäre, aber ich habe mich wohl geirrt. Ich hätte viel früher beginnen sollen wieder Männer und Frauen auszubilden. Salviar hat sicher seine ganze Armee behalten und kann daher ein Ultimatum von zwei Wochen stellen."

Alischan stand ebenfalls auf und legte ihrem Bruder eine Hand auf den Arm, sodass er sie ansah. "Du kannst dir nicht dafür die Schuld geben. Wir alle dachten, der Frieden sei echt und würde lange halten. Ich habe auch nur noch meine Reiter", versuchte sie ihn zu beruhigen.

"Lasst es mich versuchen", sagte ich plötzlich. "Lasst mich versuchen, ihn umzustimmen." Auch wenn die Wächter mich verraten haben sollten und hinter meinem Rücken über mich bestimmt haben, so sollte doch niemand in einem so jungem Alter ein Krieg auf seinen Schultern lasten haben. Aus irgendeinem Grund fühlte ich mich dazu verpflichtet, den Frieden wiederherzustellen. Jedoch hatte ich eine Ahnung, warum das so war, aber ich verdrängte es noch immer. 

Alle drei blickten mich an und jeder fühlte etwas anderes dabei. Während Tyrus überrascht war, schien Alischan misstrauisch und Quinn...nun ja...der sah mich an, als wäre ich lebensmüde. "Bist du irre?! Das wäre Wahnsinn", rief Quinn und sprang auf. "Du hast noch keine Ahnung von Magie und ich glaube kaum, dass du schon so gut kämpfen kannst, um dich gegen die Wachen von Salviar zu verteidigen, falls es hart auf hart kommen sollte. Außerdem werde ich dich ganz sicher nicht allein dorthin schicken! Du bist noch nicht mal wieder richtig gesund und eben in Ohnmacht gefallen!"

"Die Ohnmacht kam nicht weil ich krank war. Außerdem war von allein auch nicht die Rede", entgegene ich, als einzige noch immer sitzend. "Und wenn ich es nicht tue, wer soll es dann tun? Tyrus wird er wohl kaum willkommen heißen, ebensowenig wie Alischan. Er wird glauben, dass ihr spionieren wollt."

"Sie hat recht", stimmt Tyrus mir zu, "Vielleicht ist das unsere einzige Chance." 

"Und was ist, wenn sie sich ihnen anschließen will und das als Ausrede nutzt um von hier wegzukommen oder sie verschwindet wieder in die Menschenwelt", fährt Alischan die Anderen an, während sie mich nicht aus den Augen lässt. 

Ich seufzte. "Ihr müsst mir nicht vertrauen, aber ich würde auch nicht allein gehen wollen. Außerdem würde es an der jetzigen Situation nichts ändern, wenn ich verschwinden würde, was ich nicht vorhabe im Übrigen", sagte ich und erwiderte Alischans Blick. Danach stand ich ebenfalls auf. "Ich werde gehen, ob es euch recht ist oder nicht. Nur du kannst mich begleiten, Quinn. Ob du es tust oder nicht ist dir überlassen."

Quinn gibt seine Abwehrhaltung auf, als er merkt das ich es tatsächlich ernst meine. "Ich komme mit, aber du wirst zuerst noch deine Magie wecken müssen, denn davor setze ich keinen Fuß nach Posedus", richtet er sich ernst an mich und ich nicke.

"Ihr müsst spätestens in einer Woche los, je früher desto besser. Ich werde zwei Pferde besorgen und du wirst dich um die Verpflegung kümmern", wies er Alischan an. "Eure Waffen müsst ihr selbst wählen und vorbereiten." Die Wächterin der Luft schnaubte und drehte sich, ohne ein weiteres Wort zu sagen, um und ging. Ihr Bruder seufzte lediglich.

"Ich vertraue dir, Kio", versichert er mir noch, ehe er seiner Schwester folgte.

~*~

Die nächsten Tage übten Quinn und ich unablässig kämpfen und versuchten irgendwie meine Magie aus mir herauszukitzeln. Quinn hatte mir erklärt, dass ich alle fünf Elemente beherrschen könne, wobei niemand so genau weiß, was es mit dem fünften Element auf sich hat, da der Stern sie eigentlich noch nie eingesetzt hat. Im Kämpfen komme ich gut voran, während ich in der Magie keinen einzigen Fortschritt erzielt habe.

Am fünften Tag starteten wir einen erneuten Versuch. "Sag mal machst du überhaupt irgendetwas?", fragte Quinn mich nach zehn Minuten in denen ich dastehe und auf meine ausgestreckte Handfläche starre. Genervt verdrehe ich die Augen und gebe meine Haltung auf. "Nein weißt du. Ich habe Spaß daran meine Handfläche zu bewundern, während mir gefühlt mein Arm abfällt!"

Quinn stöhnte. "Entweder bin ich der mieseste Lehrer oder du der dümmste Schüler", stellte er schließlich fest. Er selbst hatte innerhalb von Sekunden eine kleine Flamme auf seiner Hand entstehen lassen und murmelte zu sich selbst: "Was ist daran so schwer?"

"Ihr lernt den ganzen Kram seitdem ihn fünf seid und ich erst jetzt. Vielleicht ist meine Magie...verkümmert?"

Mein Freund schüttelte den Kopf. "Das passiert bei unserer Magie nicht. Sie ist immer da und wartet darauf auszubrechen. Aus diesem Grund verstehe ich auch nicht wie deine Magie sich so lang zurückhalten kann", sagte er verständnislos, während er mich anblickte.

Wenigstens etwas, aber Quinn hatte recht, es war merkwürdig.

"Kannst du mir die Flamme vielleicht geben?", fragte ich und deutete auf seine Hand, auf der noch immer die kleine Flamme tanzte. Vielleicht brauchte meine Magie einfach nur einen kleinen Anstoß? "Wir können es nur versuchen." Er kommt zu mir und nimmt meine Hand in seine ehe er die Flamme näher an diese heranführt. "Du darfst keine Angst haben. Wenn du glaubst sie verbrennt dich, wird sie das auch tun."

Ich nickte und atmete tief ein und aus, bevor ich den Blick von seinen bernsteinfarbenen Augen zu seiner Hand wandern ließ. Quinn schob seine Hand vorsichtig unter meine, sodass die Flamme langsam überging. Für einen Moment bekam ich Angst, als ich die Hitze spürte, aber als ich bemerkte, dass es einfach nur angenehm warm war, beruhigte ich mich. In dem Moment in dem mein Freund seine Hand ganz unter meine gelegt hatte, flackerte sie kurz. Ein Glücksgefühl durchströmte mich, als ich die kleine Flamme auf meiner Hand betrachtete.

Es funktionierte exakt eine Sekunde lang, denn im nächsten Moment stand mein kompletter Körper in Flammen. 

"Keine Panik!", rief Quinn, obwohl er selbst nicht sonderlich ruhig wirkte. Es klang als würde ich mitten in einem Ofen stehen und alles wirkte rötlich, aber ich hatte keine Angst. Die Wärme war einfach nur angenehm und das Feuer schien mich zu umarmen anstatt mir etwas böses zu wollen.

"Du musst versuchen das Feuer auf einen Punkt zu konzentrieren", hörte ich Quinns Stimme durch das Rauschen. "Okay", flüsterte ich mehr zu mir selbst. Ich schloss die Augen und konzentrierte mich auf die Wärme. Sie war überall. Ich stellte mir vor wie ich sie zusammenschob und in meiner Hand sammelte. Als ich die Augen wieder öffnete stand nur noch meine Hand in Flammen.

Quinn und ich lächelten uns an. Vielleicht schafften wir es doch noch.

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