Kapitel 21

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Der nächste Morgen brach an und ich wurde von etwas Feuchtem geweckt, das nicht von meinem Gesicht lassen wollte. Murrend schlug ich die Augen auf und erwischte Winter, wie er mit seiner Nase noch einmal meine Wange anstupsen wollte.

"Lass mich", murmelte ich und drückte seinen Kopf etwas weg.

"Du musst aber aufstehen", sagte er, bevor er mir über die Wange leckte. Mit einem Quietschen war ich auf den Beinen und wischte die Wolfsspucke mit meiner Decke weg. 

"Na geht doch", meinte Winter und wandte sich ab. Ich schaute ihn mit offenem Mund nach. Männer!

Eine halbe Stunde später waren wir startbereit. Obwohl ich alles andere als begeistert war, wieder auf das Pferd steigen zu müssen. Meine Beine hatten sich noch immer nicht vom letzten Ritt erholt. Zumindest gelang es mir dieses Mal, eleganter aufzusitzen.

Quinn hatte bisher noch kein Wort gesagt und die Anspannung war ihm deutlich anzusehen. Es schien, als hätte er sich über Nacht vollkommen verändert. Aber vielleicht hatte Quinn auch bloß versucht, sich selbst und mich abzulenken?

"Du weißt, was wir besprochen haben", sagte er eindringlich und schaute mir fest in die Augen. "Bitte halte dich daran." Ich nickte. Wir hatten ausgemacht, dass er mit den Wachen sprach und ich mich so unauffällig wie möglich verhalten sollte. Falls irgendjemand davon Wind bekam, dass ich der Stern sei, würde das nur Aufruhr auslösen. Außerdem würden wir immer nah beieinander bleiben.

Er schaute mich noch etwas an ehe er langsam den Blick abwandte. Danach schwang Quinn sich in den Sattel und pfiff, um den Adler auf sich aufmerksam zu machen. "Wir werden nicht mehr lange brauchen", rief er mir über die Schulter, da sein Pferd schon losgetrabt war. Mit etwas Mühe bekam ich mein Pferd ebenfalls dazu, sich fortzubewegen. Ich wollte das Tier nicht unbedingt mit einem alten Auto vergleichen, aber es war genau so sensibel. Tja, und ich war nicht ganz so feinfühlig, zumindest sagten mir das die Reaktionen des Pferdes. Ich hatte aber auch keine Ahnung, was ich falsch machte.

Quinn schaute mich immer wieder skeptisch an und gab mir Tipps. Zwischendurch war er auch kurz davor, einen Lachkrampf zu bekommen, was ich alles andere als amüsant fand, da ich am verzweifeln war. Irgendwann meinte Quinn kopfschüttelnd, dass ich ein hoffnungsloser Fall sei und froh sein könnte, wenn ich mich auf dem Rücken des Tieres halten könne.

~*~

Etwas später standen wir vor einem Wasserfall und ich fragte mich, ob Quinn den Verstand verloren hatte. Wir sollten direkt durch diese riesige Wasserwand reiten und dahinter sei der Eingang zu Posedus. Das Problem war nur, dass man erstens durch den Wasserfall nichts erkennen konnte und zweitens glaubte ich kaum, dass man durch diese Masse unbehelligt hindurch kam. Außerdem würden unsere ganzen Sachen komplett durchnässt sein. 

Quinn ritt ohne Bedenken vor mir hindurch. Es schien tatsächlich dahinter etwas zu geben, auch wenn ich Angst hatte ihn nicht auf der anderen Seite zu finden. Mein Freund hatte mir erklärt, dass dieses Wasser prüfte, ob man mit guten Absichten kam. Wenn man es nicht tat, fiel die Strafe je nach Grad des geplanten Vergehens aus, bei dem schlimmsten bedeutete es Tod durch Auflösen.

Ich atmete einmal tief durch und presste dann meine Schenkel in die Seiten des Pferdes, sodass es sich fortbewegte. Aus irgendeinem Grund war das Tier ganz gelassen. Ich kniff die Augen zusammen und dann ritten wir hindurch.

Es fühlte sich anders an als erwartet. Ich dachte das Wasser würde erbarmungslos auf mich niederprasseln und wäre eiskalt. Aber stattdessen war es angenehm warm und es schien, als würden mich lediglich Hände über meinen Körper fahren, jedoch nicht auf eine unangenehme, sondern auf eine freundliche Art.

Es dauerte alles nur eine Sekunde, bis ich triefend nass auf der anderen Seite des Wasserfalles war. Noch immer die Augen geschlossen, lächelte ich.

Dieses Lächeln war aber sofort verschwunden, nachdem ich die Augen geöffnet hatte. Circa 10 Männer in einer schweren Rüstung umringten mich. Einer von ihnen hatte Quinn fest im Griff und hielt ihm ein Schwert an die Kehle. Ein Anderer hatte sein Pferd. Mein Freund stach mit seinen roten Haaren aus der Menge wie ein Leuchtturm, denn die meisten hatten helle blonde oder weiße Haare.

Einer der Männer wollte nach mir greifen, aber ich zog sofort mein Messer. "Finger weg oder ich hacke sie dir ab", zischte ich und er ließ tatsächlich von mir ab. "Was wird das hier?", fragte ich in die Runde, wobei ich aber diejenigen im Auge behielt, die mir am nächsten standen.

"Die Frage ist wohl eher wer ihr seid und was ihr hier wollt", meinte eine tiefe Stimme. Sie kam von einem weißhaarigen Mann, der die Arme vor seiner breiten Brust verschränkt hatte. Er war sehr kräftig gebaut und an seiner Seite baumelte ein Schwert. Man sah ihm an, dass er schon einige Kämpfe hinter sich hatte, nicht nur aus dem Grund, dass er eine Narbe hatte, die sich über seine gesamte Wange zog.

"Das hättet ihr auch meinen Freund fragen können, wenn ihr ihn nicht gleich überfallen hättet", meinte ich trocken. Wo ich plötzlich mein Selbstbewusstsein wieder ausgegraben hatte, war mir selbst gerade nicht so ganz klar. Das Gesicht meines Gegenübers verfinsterte sich. Ich sollte lernen meine Klappe zu halten...

"Er ist offensichtlich vom Feuervolk", erwiderte der Mann schulterzuckend.

"Und deswegen macht man ihn gleich einen Kopf kürzer, Logik nicht vorhanden", murmelte ich zu mir selbst. "Wir sind Botschafter", sagte ich laut, während ich mein Messer drohend in die Richtung eines sich heranpirschenden Mannes reckte. Waren alle Männer so strohdoof, dass sie eine Warnung von einer Frau ignorierten?

"Ach ja?", fragte ein Blondhaariger. "Ich würde eher Spione sagen."

"Kein Wunder das du blond bist", erwiderte ich. Während die eine Hälfte der Männer scharf nach Luft schnappte, mussten die weißhaarigen lachen und Quinn...Der sah aus, als würde er mir die Augen auskratzen wollen. "Schlampe", kam es von Blondie, der sich auf mich stürzen wollte. Zwei seiner Kameraden hielten ihn zurück. Am liebsten hätte ich noch etwas gekontert, aber ich wurde von dem Anführer unterbrochen.

"Genug", brummte dieser und sofort wurde Blondie ruhiger und richtete seine Maske. Wahrscheinlich habe ich sein Ego angekratzt, aber solange sie nicht bereit waren, mir zuzuhören, würde ich ihnen keine produktiven Antworten geben. "Wem sollt ihr eine Botschaft überbringen?"

"Salviar", antwortete ich knapp. Diese schien den Männern aber nicht so wirklich zu gefallen. Mein Gegenüber hob skeptisch eine Augenbraue. "Der empfängt gerade niemanden", meint Blondie und grinst hämisch. "Tja dann", sage ich gedehnt, "frage ich mich, warum sein Leibwächter gerade gekommen ist. Du nicht auch?"

Blondie fällt das Grinsen von den Lippen als er Blake sieht. Auch der Rest der Mannschaft schien überrascht. Vermutlich kam das nicht oft vor.

"Verdammt nochmal, ich sagte Finger weg!", rief ich und riss an den Zügeln, damit der Idiot nicht danach fassen konnte. Das Pferd fand das alles andere als toll und wieherte empört, bevor sich seine Vorderbeine plötzlich vom Boden lösten.

Ich kreischte vor Schreck und ließ das Messer fallen um mich nach vorn zu lehnen und an dem Hals des Tieres festzuklammern. Das Pferd konnte sich ohne Probleme in der riesigen Halle aufrichten. Ich kniff die Augen zusammen und versuchte um jeden Preis nicht zu fallen. Für einen kurzen Moment nahmen alle meine Sinne, außer meine Hände, nichts mehr wahr. Ein Ruck ging durch meinen Körper und erst einige Sekunden später realisierte ich, dass ich mich wieder in Bodennähe befand.

Ich sprang sofort aus dem Sattel und atmete erleichtert auf. In meinem ganzen Leben war ich noch nie so froh gewesen Boden unter den Füßen zu haben. "Alles okay?", fragte Blake, der mit seinen Augen meinen gesamten Körper nach Verletzungen absuchte. "Ich lebe noch", erwiderte ich skeptisch und verschränkte die Arme vor der Brust. Einer seiner Mundwinkel zuckte, aber er sagte nichts. Er hatte noch immer diese einnehmenden Augen mit denen er mich an Ort und Stelle fesselte.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro