Kapitel 3 - Großer Bruder, kleine Schwester

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Meine Wut verrauchte, und ich lehnte mich erstmal gegen eine Häuserwand als ich um die Ecke stapfte.
Heute war definitiv nicht mein Tag.

Ich wusste dass es falsch war wie ich grade eben gehaldelt hatte. Ich konnte meine Wut und meine Verzweiflung, obwohl ich ziemlich genau wusste dass ich diese Nacht wohl auf der Straße verbringen würde, nicht einfach an anderen Menschen auslassen, die nichts dafür konnten, dass sie mich ausversehen angerämpelt haben und ich gerade so mies gelaunt war.
Mein sich in dem Moment zu wort meldender, knurrender Magen errinerte mich an das Brötchen was ich mir mit meinen letzten Cents gekauft hatte.
Man, Nicole, er hatte dir sogar angeboten dir dein Brötchen zu bezahlen..

Ich seufzte und ließ mit meine Optionen durch den Kopf gehen.
Auf der Straße pennen? In nem Laden im WC einschließen und da die Macht verbringen und hoffen nicht entdeckt zu werden? Mir kamen die absurdesten Gedanken, was vielleicht daran lag, dass ich meine einzige und vielleicht einzig normale unter meinen zahlreichen anderen verwirrenden, mir durch den Kopf geisternden Optionen zu ignorieren versuchte. Ich schüttelte den Kopf.
Sollte ich..?

Einen Moment lang stand ich schweigend da, einfach auf mein Handy starrend, insofern man in der inzwischen volkommenen Dunkelheit auch nur seine Hand vor Augen erkennen konnte.
Schließlich strich ich mir meine Hellbraunen Haarsträhnen wieder zurück, die mir nervig an Gesicht und Stirn klebten, und wählte die Nummer.
Nach dem zweiten Klingeln nahm jemand ab.

"H-hey..."

-

Bei 'irgend so nem Rewe' ? Meinte sie das ernst?
Ich fuhr mir durch meine kurz geschnittenen, dunkelbraunen, fast schwarzen Haare. Immer musste sie auch in Schwierigkeiten geraten. Normalerweise hätte ich es ja ignoriert, aber bei sowas konnte ich sie doch nicht im Stich lassen.
Ich meine, was auch immer auch passiert ist oder wie wir grad zueinander stehen, Geschwister müssen zusammenhalten, oder?
Ich hielt an, als ich eine Gestalt zusammengekauert an einer Wand sah. Nichtmal die Mühe auszusteigen machte ich mir, sondern drückte ein paar mal kräftig auf die Hupe. Die dunkle Silhouette schreckte auf, und lief zögern auf das Auto zu, nachdem sie ihre Tasche geschultert und ihre Sachen abgeklopft hatte. Mit dem Blick auf den Boden gerichtet setzte sie sich auf den Beifahrersitz, nahm ihre Tasche auf den Schoß und starrte auf ihre Füße. Ein Schweigen herrschte, aber kein normales, eher ein abwartendes. Es wurde stetig von einem wütendem Schnauben meinerseits unterbrochen, während ich mit den Fingern auffordernd auf das Lenkrad trommelte.

"Till... ich-.."

"..-Nein, ich will nichts von 'Ich kann das erklären' hören! Das brauchst du nicht einmal! Wieso rufst du mich so spät Abends an und sagst mir, ich solle kommen und dich abholen und erklärst mir nicht einmal wieso? Weißt du was, ich gedacht habe? Du wärst auf irgendeiner Party gewesen, bist danach irgendwohin verschleppt, vergewaltigt und auf der Straße liegen gelassen worden! Und weißt du, was das schlimmste ist? Dass ich dich genauso wie befürchtet auf der Straße zusammengekauert vorgefunden hab! Man, Nicole!"
Atemlos von meinen Worten, die ich ihr praktisch ins gesicht geschrien habe, holte ich erstmal tief Luft.
Bei jedem Atemzug, den ich stoßweise machte um mich zuberuhigen, konnte ich praktisch sehen wie sie jedes mal zusammenzuckte und sich noch kleiner machte.
Ein letztes Mal atmete ich tief ein und nahm meine Hände, die ich während meines Ausbruches eben wohl ins Lenkrad gekrallt haben musste, runter, und fuhr mir über mein Gesicht.

"Was machst du bloß für einen Mist? Und was machst du überhaupt hier in Berlin?"
Meine nächsten Worte trafen sie überraschend, zumal ich nicht mehr wütend klang, sondern besorgt. Demnach, dass sie trotzdem zusammenzuckte, als ich zu sprechen begann, hatte sie sicher damit gerechnet, dass ich sie wieder anbrüllen würde. Ich seufzte.

"Man, Nic.." Ich bereute es irgendwie sie so angefahren zu haben.
"Du warst nie Jemand der gerne auf Partys geht oder schräge Sachen tut. Also... was ist passiert?"
Ein Auto hinter uns fing an wütend zu hupen, aber dies war mir herzlich egal.
"Sag mir erstmal was du hier in Berlin machst. Was hab ich alles verpasst? Wir hatten selten Kontakt seid ich aus unseren Elternhaus in Bremen ausgezogen bin."
Als sie nach einer Weile immernoch nicht antwortete, begann ich wieder mit meinen Fingern auf das Lenkrad zu trommeln, doch diesmal war es ein nervöses Trommeln. Hatte ich was Falsches gesagt? Sicher... ich habe sie angebrüllt, aber das vor lauter Sorge. Ist sie jetzt sauer? Oder..-

"D-denkst du wirklich... s-sowas von m-mir..?"
Danach herrschte wieder Schweigen, und währenddessen musste ich mich fast schon in Krämpfen davon abhalten, mir nicht selber eine zu scheuern. Wie konnte ich nur so rücksichtslos sein? Meine kleine Schwester war immer etwas sensibel gewesen, und schon gar, wenn Jemand wie ihr Bruder sie sowas vorwirft.

"Nic, du.. du weißt, dass ich das nicht so gemeint habe.. ich war nur total überbesorgt. Weißt du, ich habe lange nichts mehr von dir gehört. Und wenn du dich dann plötzlich spät am Abend meldest und ohne jegliche Erklärung darum bittest, dich an 'irgend so nem Rewe' abholen zu lassen, dann stehen bei mir alle Alarmsirenen auf höchste Stufe. Bitte sei mir nicht böse, hm?"
Mit einem aufmunternden Lächeln legte ich meinen rechten Arm um meine Schwester, und blendete das inzwischen lauter gewordenden Hupen der Autos hinter mir bestmöglich aus. Dies war mir jetzt allemal wichtiger.
Ich spürte wie sie sich anspannte, Inne hielt und dann zur Seite sah. Langsam nahm ich meinen Arm wieder weg.

"T-tut mir leid, dass ich d-dir solche Sorgen bereitet h-hab.. ich wusste nur nicht was ich sonst m-machen sollte.."
Sie seufzte lautstark und ließ sich wieder gegen die Lehne fallen.
"Ich bin eigentlich nach Berlin gekommen, um hier in die Uni zu gehen. Selin hatte mir dabei angeboten solange bei ihr und ihrem Freund zu verweilen bis alles mit der Wohnung geklärt war, aber.."
Demnach, wie sie das Gesicht verzog, stellte ich mich darauf ein, dass sie gleich los schluchzen würde oder in Tränen ausbrechen, wie es bei ihr früher bei solchen Sachen immer der Fall gewesen war, aber stattdessen schlug sie einfach wütend mit ihrer einen Handfläche auf ihre Tasche, während sie die Andere zur Faust ballte.

"Dieser... dieser Jared hat Selin dazu gebracht mich rauszuwerfen! Mit einem miesen Trick!"
Sauer schnaubte sie und verschränkte die Arme vor der Brust, wahrend ich sie erstmal komisch ansah.
Nicole und sauer? Was hab ich denn bitte alles verpasst?
Schmerzlich wurde mir bewusst, wie sehr Nicole sich in der Zeit, in der ich ausgezogen war, verändert hatte. Als wir damals noch zusammen gelebt haben, unsere Eltern und wir Zwei, waren wir unzertrennlich. Da hieß es, uns gäbe es nur im Doppelpack, oder garnicht. Nicole war eher das schüchternde, stille, aber clevere Mädchen, Tillman, ich, der vorlaute und freche Streichebengel. Unsere Eltern konnten über uns immer nur die Köpfe schütteln. Jedenfalls, als ich später 25 und nicole 20 war, zog ich zu einem Kumpel in eine WG und studierte nebenbei. Ich weiß nicht mehr genau, was an dem Tag, andem ich wegzog passierte, aber wir Beide hatten uns fürchterlich gestritten. Worüber, errinere ich mich nicht mehr, aber auf jedenfall war es etwas so unwichtiges, so etwas, was es nicht wert war, dass unser Geschwisterbund splitterte.
Seit dem waren es 3 Jahre vergangen, und ich hatte mir eine Wohnung in Berlin ergattert. In dieser ganzen Zeit hatten wir keinen Kontakt, was ich manchmal bereute, aber mich nie traute mich zu Melden.
Und jetzt war das passiert.

"Ich denke, wir fahren erstmal zu mir nach Hause, sollte man es schon so nennen können. Ich bin mir sicher, wir finden noch einen Platz wo du schlafen kannst.." Ich kratzte mich verlegen am Hals, mir war es etwas peinlich daran zu denken, dass sie noch das ganze Chaos, welches bei mir im Umzugsstress entstanden ist, sehen würde. "Du kannst mir ja alles während der Fahrt erzählen."

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*Mich hinter einem Schützengraben mit einem Hechtsprung in Sicherheit bringen* ICH KANN ALLES ERKLÄREN!
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Also, ich denke dafür, dass ihr mich vorerst am Leben gelassen habt, sollte ich euch erzählen, wieso dieses Kapitel 2 Monate gebraucht hat, wobei ich euch sowieso eine Erklärung schuldig bin.
Also guuuut.... wo soll ich bitte anfangen?
1. Hatte ich so gut wie keine Lust, weil ich mir noch viele Gedanken über die Story machen musste, wobei ich immernoch kein Stück weiter bin, da die ersten Kapitel echt spontan entstanden sind.
2. Gucke ich kaum mehr GLP, eher Paluten, Rewi, LordZombey... halt MineCraft Sky und die Besatzung um "Den Norden" und "Paldadobey" herum.
3. War ich eine Zeit lang im RPG Fieber, was aber nicht mehr als ein paar Tage gehalten hat, weil ich wirklich für die Schule lernen wollte was mir in dem Fall auch wichtiger war :/

Hoffe ihr zieht mich nicht durch nen Fleischwolf..

LG, Chanel

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