2. Pause

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Jungkook P.o.V

Ich schluckte leicht, als ich den Boden ansah. Keine Ahnung wie viel Schmutz sich wohl darauf befand. Mehr als genug würde ich sagen. Eher widerwillig ließ ich schließlich meinen Ranzen zu Boden gehen. Dann blickte ich den Stuhl an, auf welchem ich sitzen musste. Sofort dachte mein Gehirn an alle möglichen Szenarien, welche mich anekeln könnten. Wie jemand Kaugummi auf den Stuhl schmierte, wie jemand mit schwitzigem Rücken drauf sitzen würde, wie jemand- "Wirst du dich auch hinsetzen, oder was?", eine dunkle Stimme riss mich aus meinen Überlegungen. Braune Augen funkelten mich neugierig an. Mein Herz blieb stehen. Die Augen waren dunkelbraun und schienen fast pechschwarz. Taehyung hatte die schwarze Jacke mittlerweile ausgezogen, sodass ich die Muskeln unter dem Shirt bewundern konnte. Das Gesicht des Jungen war etwas kantig und leicht gefährlich. Seine gerade Nase führte zu dunklen Augen und wohlgeformte Lippen verzogen sich etwas, als ich nicht antwortete. Augenblicklich wurde ich rot. Scheiß Mysophobie. 

"K-Klar", stotterte ich unsicher und biss mir unsanft auf die untere Lippe. Dann setzte ich mich langsam auf den Stuhl, wobei ich versuchte mich an den anderen Schülern zu orientieren. Niemand von ihnen schien ein Problem damit zu haben, sich hinzusetzen. Niemand von ihnen schien so korrupt im Kopf wie ich mich immer fühlte. Wie ein Freak. Als ich schließlich saß zog ich hastig ein Heft aus meinem sauberen Ranzen und legte es eher widerwillig auf den Tisch. Das rote Heft hatte ich heute Morgen erst desinfiziert, also natürlich nur die Heftdeckel. Nicht jede einzelne Seite. Ich war ja nicht krank im Kopf. Jedenfalls nicht so krank. Meine zitternde, in den samtigen Handschuh gepackte Hand schloss sich um das dünne Heft und ich versuchte den Tisch so wenig wie möglich anzufassen. Vor Nervosität schüttelte ich erneut zwanghaft den Kopf.

"Sag mal, ist alles okay bei dir?", die raue Stimme meines Sitzpartners ließ mich aufschnellen. Er klang neugierig und irgendwie irritiert. "J-Ja!", stotterte ich hastig und wurde wieder rot. Taehyung runzelte die Stirn und nickte wenig überzeugt. "Mein Name ist Kim Taehyung.", kühl streckte der Junge mir die Hand entgegen. Blut rauschte in meinen Ohren und ich betrachtete stumm die mir dahin gehaltenen Finger. Sie waren lang und dünn. Zitternd hob ich eine Hand. "Mr. Kim! Wenn sie so freundlich wären, diese Gleichung zu lösen?", Herr Yun, welcher wohl mitbekommen hatte, dass der Braunhaarige sich mit mir unterhalten hatte, sah auffordernd zu dem Jungen. Taehyung seufzte laut und blickte zur Tafel. Auch meine Aufmerksamkeit schweifte nun zum Lehrer. Ich konzentrierte mich vollkommen auf die Aufgabe. Solange ich an irgendetwas anderes dachte, als an den ekelhaften Stuhl oder den dreckigen Tisch, beruhigte ich mich etwas. 

Ich sah mir die Aufgabe an. So eine ähnliche hatte ich bereits an meiner alten Schule gesehen. "Nein, Sir. Ich kenne das Ergebnis leider nicht", murmelte der Braunhaarige genervt und kniff finster die Augen zusammen. "Ihr Nachbar vielleicht? Mr. Jeon?" Ohne zu zögern nickte ich hastig. "Die Lösung ist 29x, Sir", gab ich leichthin zur Antwort und wandte mich an mein Heft, um das Resultat hastig  aufzuschreiben, als Herr Yun breit grinsend nickte. "Sehr gut! Haben sie das bereits gesehen, in eurer alten Schule?", fragte der Lehrer lächelnd, wobei der kinnlange, schwarze Bart ein wenig über seiner Oberlippe zitterte. "Ja, wir haben es vor einem Monat oder so durchgenommen", erklärte ich leise und wurde augenblicklich wieder rot. Ich war mitten im Schuljahr hierher gewechselt und hatte bereits befürchtet, dass sie viel weiter wären, als ich. Doch anscheinend schienen meine Sorgen umsonst. "Aha, sehr gut! Und wie lange habt ihr euch damit beschäftigt?", fragte der Mann neugierig. "Zwei Wochen, glaube ich", gab ich ungenau von mir. Damit schien Herrn Yun zufrieden und er wandte sich wieder an die Tafel.

***

Es klingelte zur Mittagspause. Erleichtert seufzend hievte ich mich von meinem Stuhl. Dann zog ich langsam und vorsichtig meine Handschuhe aus, um mir schnell meine Hände mit Alkohol zu desinfizieren, ehe ich die Schutzkleidung schnell wieder überstreifte. Der Stoff gemischt mit dem aggressiven Desinfektionsmittel brannte unschön und ließ mich kurz schmerzvoll die Luft einziehen, ehe ich den Schulsack vom Boden aufraffte und ihn mir über die Schulter schwang. "Tae! Kommst du?", als ich aufsah, stand Namjoon im Türrahmen zu unserer Klasse und blickte neben mich, zu Taehyung. Erst da wurde mir bewusst, dass dieser ziemlich verwirrt meine Handschuhe und das wieder verstaute Desinfektionsmittel betrachtete. Er blickte hoch und ich sah die deutliche Frage, was mit mir nicht stimmt, in seinem Gesicht stehen. Doch ehe ich mich erneut irgendwie blamieren konnte, stand Jin bereits grinsend neben mir. "Gehen wir?", ich nickte erleichtert und folgte dem Jungen nervös, wobei ich den stechenden Blick meines Tischnachbars in meinem Nacken spürte.

Wir gingen an Namjoon und dem Blauhaarigen, dessen Namen ich immer noch nicht kannte, vorbei, doch ehe wir hinauskamen, schnellte abrupt eine Hand vor Seokjin. Ich zuckte sofort zusammen, als ich fast in Jin rannte und trat einen Schritt nach hinten, während das Blut anfing in meinen Ohren zu rauschen. Fast hätte ich ihn berührt. "Hey, Jin! Sitzt du immer noch alleine?", keck grinsend hob der Schwarzhaarige eine Augenbraue. Der Junge vor mir seufzte bloß laut und verdrehte genervt die Augen. "Ja, Namjoon. Und daran will ich auch nichts ändern.", murrte Seokjin und ich spürte, wie mir das Blut bis hoch zu den Ohren schoss, als Taehyung neben mir zum Stehen kam und sein aufmerksamer Blick über mich glitt. Seine braunen Augen, erinnerten mich an die Farbe von dunkler Schokolade, fast schwarz. "Komm schon, Joonie. Lass uns gehen!", nuschelte der Blauhaarige gelangweilt und rieb sich verschlafen über die Stirn. Namjoon blieb kurz stumm, ehe er leicht nickte. "Na gut. Aber neben mir ist immer noch ein Platz frei", zwinkernd drehte sich der Schwarzhaarige um und verschwand gefolgt von Tae und dem anderen im Flur.

***

"Hey!", grinsend ließ sich Jimin auf die Bank fallen, welche im Schulhof stand. Ich nickte leicht und lächelte etwas. Vor Nervosität bekam ich keinen Bissen meines Apfels runter. Hoseok kam kurz darauf laut lachend, gefolgt von Jin zu uns und schmiss sich regelrecht auf die Bank. Auch Jin glitt schmunzelnd neben seine Freunde, während ich immer noch stand. "Willst du dich auch setzen? Wenn wir zusammen rücken, ist bestimmt noch Platz für dich, Jungkook", fragend legte Hobi den Kopf schief und grinste breit. Sofort schüttelte es mich etwas, als ich mir die kaputte, von Vögeln bereits beschissene Bank ansah. Niemals. "Ähm... Nein, danke!", lehnte ich höflich ab und fing an, mit meinen Handschuhen zu spielen. Ich zog etwas an den Fingern, doch hörte sofort damit auf, als meine Hände wieder unangenehm anfingen zu brennen. "Ist dir nicht warm?", fragend blickte Jimin zu mir. Ja, verdammt. Es war Frühling und das Wetter wurde immer besser. Doch ich würde niemals ohne meine Handschuhe das Haus verlassen. Und ohne lange Ärmel.

"N-Nicht wirklich", gab ich nuschelnd von mir und senkte den Blick, wobei ich mir dem Blut in meinem Gesicht durchaus bewusst war. Ich war ein ganz miserabler Lügner und zudem so unglaublich schüchtern, dass ich eh 90% von der Zeit röter als eine Tomate war. "Na, wenn du es sagst...", Jimin schien keines Wegs überzeugt, was mich dazu trieb, nervös auf meiner Lippe zu kauen und den Kopf erneut zu schütteln. Manchmal bemerkte ich nicht einmal, dass ich diesen Tick hatte. Das Kopfschütteln war mir mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen. Damit nur kein Staub sich in meinem Haar sammeln konnte. "Erzähl uns mal was über dich, Jungkook!", grinsend beugte sich Jin näher an mich, was mich dazu veranlasste, nervös etwas nach hinten zu weichen. "Da gibt es nicht viel zu erzählen...", nuschelte ich unwohl.

"Klar gibt es das! Warum bist du hierher gezogen? Von wo kamst du? Wie alt bist du? Geschwister? Lieblingsfarbe? Lieblingstier? Orangen oder Äpfel? Blau oder Grün?", fröhlich plapperte Hoseok drauflos und schien zwischen all den Fragen nicht einmal Luft zu holen. Als er schließlich verstummte und tief die Luft einsog, musste ich leicht kichern. "Na gut... Ähm, ich komme von Busan, bin dann jedoch nach Seoul gezogen", Jimin unterbrach mich schmatzend, "Hey! Ich komme auch aus Busan!" Er schluckte hastig den Bissen seines Sandwiches runter und grinste breit. Ich konnte nicht anders, als das Lächeln zu erwidern. "Ich wurde dieses Jahr 17", diesmal unterbrach mich Jin. "Was? Wie bist du denn schon in unserer Klasse? Wir sind doch alle wenigstens schon 18!" Ich zuckte leicht mit den Schultern. "Ich habe eine Klasse übersprungen." "Oha, ein kleines Genie, hm?", spielerisch zog Hoseok mich auf. Lachend schüttelte ich den Kopf.

"Ach was...", gab ich beschämt von mir und wurde erneut -oder noch immer?- etwas pink an den Wangen. Vielleicht kam das allerdings auch von der Hitze. "Ich habe keine Geschwister, ich lebe bei meiner Mutter, sie hat sich vor sechs Jahren von meinem Vater getrennt. Meine Lieblingsfarbe ist... Wahrscheinlich rot." "Meine ist Pink!", grinsend lehnte Jin den Kopf nach links. Ich schmunzelte etwas und überlegte weiter. "Mein Lieblingstier ist... ein Hase! Ich mag Äpfel lieber als Orangen und finde grün besser als blau!" Jimin verzog das Gesicht. "Bäh. Grün ist die Farbe von Kotze", er rümpfte die Nase. Ich grinste leicht und zuckte mit den Schultern. "Aber auch der Natur und der Hoffnung." Grinsend schüttelte Hoseok den Kopf. "Aus welcher Hippie-Zeitung hast du den Kram denn?" Lachend hielt ich mir eine Hand vor den Mund. "Es stimmt! Ich hab es irgendwo gelesen!", verteidigte ich mich leicht. Hobi zuckte bloß strahlend mit den Schultern und wandte sich seinem belegten Brötchen zu. Zu meinem Glück hatte niemand von ihnen bemerkt dass ich die erste Frage nicht beantwortet hatte.

Mein Blick glitt entspannt durch den Schulhof. Viele Schüler schwatzten miteinander, aßen und tranken. Manche standen, andere saßen auf Bänken und wiederum andere hatten es sich auf dem Boden bequem gemacht. Eine Gänsehaut rieselte über meinen Rücken. Hatten die denn keine Ahnung, wie schmutzig dieser Boden ist? Dann fiel mein Blick etwas weiter nach links. Dort stand Taehyung. Er unterhielt sich gerade gedämpft mit dem blauhaarigen Jungen und grinste keck. Mein Herz stockte. Gott, dieser Junge sah wirklich gut aus, wenn er grinste. "Von denen hällst du dich besser fern." Ich zuckte erschrocken zusammen und sah verwirrt zu Jimin, welcher feindselig die Jungen betrachtete. "Was? Warum? Wer sind die überhaupt?"

Jin seufzte leise. "Jimin, unser liebster Jungkook hat die große Chance, neben Taehyung zu sitzen." Hobis Mund klappte auf. Jimin blickte aus großen Augen zu mir. "Hör mal Jungkook, das ist kein Scherz! Diese Leute, sind nicht die Sorte Menschen, mit denen man sich abgeben will!" Verwirrt kniff ich die Augenbrauen zusammen. "Das sind Kim Namjoon, Min Yoongi und Kim Taehyung.", erklärte mir Hoseok knapp. "Man sagt sich sie seine in vielerlei illegale Geschäfte verwickelt und zudem können sie auch ziemlich brutal austeilen. Alle zwei Wochen wird irgendwer von ihnen verkloppt." Ich riss die Augen auf. Was?! So hatte Taehyung keines Falls auf mich gewirkt! "Komm in einfach nicht in die Quere, und dir wird nichts passieren.", versuchte Seokjin mich etwas aufzumuntern, doch meine Gedanken schienen wie wild zu rasen. Dann jedoch schüttelte ich erneut den Kopf.

Konnte mir doch egal sein, was diese Leute für Scheiße taten.

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So, das nächste Kapitel ist da! Wuhuu! Ich hoffe es ist nicht zu langweilig, aber die ersten Kapitel sind immer etwas langsamer... Irgendetwas auszusetzen? Makel? Bemerkungen? Immer gerne her damit! Bis dann und voten nicht vergessen, eure M&M's ;)

1888 Wörter

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