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Wie brachte ich nur jemanden, der mich hasste, dazu mich zu küssen? Irgendwie musste ich Jeongguk wieder von meinem Trank befreien, doch das war alles andere als einfach. Es wäre schon schwierig, wenn es darum gehen würde, dass ich ihn küsste, doch dann hätte ich in einer peinlichen Kamikaze Aktion vielleicht einfach durchgezogen. Doch er musste mich küssen. Das war eine schier unmögliche Aufgabe. Jeongguk hasste mich nun und das wurde mir immer vor Augen gehalten, wenn wir uns zufällig  begegneten und er mich ansah, als würde er mich in Stücke hacken wollen.

Also was sollte ich tun?

Wetten? Zwingen? Argumentieren? Ich würde nicht ewig Zeit haben das Ganze rückgängig zu machen, irgendwann würde sich das Gefühl des Hasses zu tief in sein Herz gegraben haben. Ich hatte ausgerechnet, wann ungefähr es kein Zurück mehr geben würde. Wir hatten Weihnachten und wenn ich mich nicht beeilte, dann begann mein Neujahr mit ewigem Hass von der Person, deren Distira ich sah.

Heute war Heiligabend. Weihnachten. Das Fest der Liebe. Großartig. Wahrscheinlich war der heutige Weihnachtsball meine einzige Chance ihm irgendwie näherzukommen. Vorausgesetzt mein Fanclub brachte mich nicht vorher um. Die sahen nicht gerne interessierte Leute in der Nähe seiner Markensocken. Himmel, waren wir in der Mittelschule hängen geblieben? Ich hatte größere Problem, als die Club Regeln einer Stalker-Vereinigung.

Vielleicht würde Jeongguk mich ja küssen, wenn er nur sehr, sehr betrunken war? Ob er sich vielleicht dazu bringen ließ, wenn ich bin unter einen Mistelzweig schob? Sehr wahrscheinlich waren die Traditionen ihm egal, da er mich hasste, aber wahrscheinlich war so ein Mistelzweig mein bestes Pferd. Ein Versuch war es Wert, selbst wenn es vielleicht erst mal nur dazu führte seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Vielleicht drang ich ja irgendwie zu ihm durch. Der Plan war vage, um nicht zu sagen dumm, aber irgendwie musste ich es angehen.

Ich war schon wieder verzweifelt und dementsprechend war mir kotzübel, als ich mich für diesen gottverdammten Ball fertig machte. Mit dem Ball begann auch die Winterauszeit, was bedeutete, dass es die meisten Schüler in die Heimat verschlug. Normalerweise war Jimin zum Ball noch da, doch da seine Granny krank war, war er so früh wie möglich abgereist, um zu Hause auszuhelfen. Ich konnte mich also nicht auf ihn verlassen. Hoseok konnte ich genauso wenig um Hilfe bitten, denn auch er war schon nicht mehr da.

Demnach war ich auf mich alleine gestellt, als ich durch die Doppelschwingtüren zur Festhalle aufstieß und durch diese eintrat. Aufmerksam sah ich mich um. Der Weihnachtsball war eine der wenigen Festlichkeiten, an denen alle Klassen zusammenkamen, doch nicht viele Hexen trauten sich hin und auch ich fühlte mich immer ein bisschen Fehl am Platz, bis ich andere Hexen fand, zu denen ich mich gesellen konnte.

Als Hexe kam man vielleicht vorbei, doch man hielt sich in der Regel von der Action fern und schaute den andern einfach zu, wie sie feierten. Keiner von uns traute sich weiter ran, schon gar nicht unaufgefordert. Als Hexe war man besser Zaungast. Also hielten wir uns eher am Rande auf, quatschen die anderen Klassen nicht an und beteiligten uns auch nicht an den Partyspielen, die hier und da losgetreten worden. Stattdessen freute man sich über das Essen, die Musik, die Stimmung und tanzte mit den anderen Hexen, die so da waren. In meinen Fall war das sonst Jimin.

Doch bei diesem Ball war alles anders. Ich musste rausbekommen, wo Jeongguk steckte, also nahm ich mir nervös einen Drink und mischte mich unters Volk. Ich hatte ein Problem, dass ich lösen musste und ich war alleine, also war ich auch ganz sicher nicht Feierlaune. Nicht mal die süße Deko vermochte mich zu trösten. Nervös nahm ich mir ein paar Häppchen und futterte sie aus reiner Anspannung. Ich hielt Ausschau nach Jeongguk und es dauerte nicht lange bis ich den Magier entdeckte, umringt von einer Traube Fans. Wie sollte ich je an ihn rankommen?

Spontan fiel mir nur eine Situation ein, wo er alleine sein würde. Er würde hoffentlich nicht 16 Leute mit aufs Klo nehmen. Ich checkte den Gang zu den Toiletten ab und zu meiner Zufriedenheit hing auch der voll mit Mistelzweigen. Ich wartete geduldig, bis er sich auf den Weg zur Toilette machte und folgte ihm  bis zum Flur. Dann drückte ich mich in der Nähe eines der Zweige rum.

Als er wieder aus der Toilette kam, stellte ich mich ihm einfach in den Weg. Schnörkelein brachten und jetzt auch nicht mehr weiter, also Augen zu und durch. Jeongguk blieb vor mir stehen und schenkte mir einen irritierten Blick, doch als er erkannte, wen er vor sich hatte, verhärteten sich seine Gesichtszüge.

"Pass doch auf, wo du hinläufst", fuhr er mich an und ich atmete tief durch. "Das war Absicht." Jeongguk wirkte regelrecht überfahren. Sehr gut, verwirrte Menschen lassen sich eher zu dummen Sachen hinreißen. "Wie bitte?" Ich deutete über uns, wo ein formschöner Mistelzweig hing. "Ich möchte einen Kuss", äußerte ich. Jeongguks Blick wurde kalt wie Eis. "Es könnte mir nicht egaler sein", meinte er abfällig und wollte gehen, doch ich rutschte ihm in den Weg.

"Was, wenn ich den Zweig verflucht habe, sodass er dich mit Unglück überhäuft, wenn du dich nicht an seine Tradition hältst?", fragte ich schnell. Hörte ich mich überhaupt reden? Ich sollte nicht sagen, was mir spontan in den Sinn kam, denn offensichtlich kamen dabei komische Sachen rum. "Als ob sowas möglich ist", spuckte er aus und ich schluckte leer. Für einen Moment wollte ich ihm innerlich recht geben, doch dann wurde mir klar, dass ich eine Hexe war und einen Gegenstand zu verfluchen damit genau das war, was ich können sollte als solche. Wäre es nicht verboten, dann wäre der Mist gar nicht mal so abwegig, wie es auf den ersten Blick schien. Oh, Mann, ich schaufelte mir hier ein Grab, zum Schluss würde man mir das Erlernen von Fluchmagie vorwerfen, weil ich meine Klappe nicht halten konnte. Aber, wenn ich Jeongguk dadurch irgendwie dazu brachte, dass er mir einen Kuss gab und so von der Love Potion runterkam, dann war es das vielleicht wert.

"Doch ist es", widersprach ich also, "und ich hab es getan." Eine gruselige Behauptung. Und sicher war es auch nicht die beste Idee ihm zu drohen, doch etwas Besseres fiel mir nicht ein. "Du widerlicher, kleiner Mistkerl", zischte er, "das ist nicht dein Ernst." Ich nickte tapfer. Ich räusperte mich und stieß die Luft aus meinen Lungen aus. "E-Es ist nur ein Kuss, also gib ihn mir einfach?" Ja, da ging meine Sicherheit dahin. "Das sollte weniger schlimm sein, als ein Jahr Pech und Unglück."

Jeongguk packte mich und schob mich unsanft gegen die Wand. Ich hatte wohl unterschätzt, wie hoch durch den Hass vielleicht das Aggressionspotenzial rutschen konnte. Mein Rücken schmerzte und ich gab einen erstickten Laut von mir. "Und was ist, wenn ich dir jedes Haar einzeln rausreiße. Ist ja nichts dabei, wachsen bestimmt wieder nach, nicht wahr?", knurrte er. Er packte mich unsanft und ich hätte nicht erwartet, dass er so fest zu packen konnte. "Hör mir genau zu, du wandelnde Abscheulichkeit. Eher würde ich 10 Jahre Unglück in Kauf nehmen, als dich zu küssen", zischte er mir zu, "du hast besser grade gelogen, denn sollte mir irgendwas passieren, dann lasse ich es zehnfach an dir aus."

Er ließ mich los und ich musste tatsächlich sogar ein bisschen husten. "Gott, ich muss mich so beherrschen, dich nicht zu verprügeln, sobald ich dich sehe." Damit ließ er mich stehen. Ich schluckte leer und rieb mir Kinn und Hals. Meine Augen füllten sich mich Tränen und ich floh schnell auf die Toilette und dort in eine der Kabinen. In mir zerbrach endgültig etwas und während ich möglichst leise vor mich hin weinte verstand ich, dass das der Bruch in meinem Herzen von einer ganz bestimmten Sache herrührte:

Ich hatte aufgegeben.

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