Nach Hause

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Toms p.o.v.

Es war ein Schock. Ich wollte es nicht schön reden. Es war ein Schock, als sie mir erzählte, sie sei taubstumm.
Ein Werwolf ohne Gehör und Stimme....ich wollte es mir gar nicht vorstellen.
Sie konnte nicht das Rauschen des Windes in den Blättern der Bäume hören.
Nicht die Sinfonie der Vögel in den Bäumen.
Nicht das Rascheln der Tiere, das Zirpen der Grillen und das leise, fast kaum hörbare Fiepen der Mäuse.
Da war nur Stille. Stille war das einzige, was sie kannte.

Und ihre Stimme....ich würde nie ihre Stimme hören.

Es musste schrecklich sein.
Aber das änderte nichts. Sie war dennoch meine Mate. Meine Seelengefährtin. Und ich würde alles tun, damit sie trotzdem glücklich war.
Nie sollte sie das Gefühl haben, etwas zu verpassen oder gar weniger wert zu sein.
Nie.

Ich genoss das Gefühl ihres Körpers an meinem, wie sie sich an mich schmiegte.
Zumindest bis Olivia sich bei mir meldete:
Wir sollten gehen, Tom. Es ist nicht sicher zu lange an einem Ort.

Ich musste die Zähne zusammen beißen, doch dann nickte ich.

Wir müssen gehen, leitete ich an meine Mate weiter.
Hier ist es nicht sicher.

Sie nickte nur und ließ sich von mir aufhelfen. Doch bevor wir gingen, musste ich noch etwas wichtiges wissen:

Wie heißt du?, fragte ich.

Sie lächelte leicht.
Shira, war Ihre Antwort.

"Shira", wiederholte ich laut und lächelte.
Es war, als wäre ihr Name eine Antwort. Eine Antwort auf eine Frage, von der ich gar nicht gewusst hätte, dass ich sie gestellt hatte.
Ihr Name wanderte geradewegs zu meinem Herzen und machte es vollständig, so schien es.

Und du?, fragte nun auch sie.

Tom, antwortete ich lächelnd und die Wärme in meinem Herzen vergrößerte sich nur noch, als nun auch ein Lächeln auf ihrem Gesicht erschien.
Zögerlich zwar, wie ein scheues Reh, das sich erstmals aus dem Dickicht wagte. Unwissend, was es erwartete.

Ich konnte nicht anders. Es war wie ein Reflex, der mich überkam. Und bevor ich mich abhalten konnte, hatte ich mich schon vorgebeugt und sie auf die Nasenspitze geküsst, geradewegs auf mehrere Sommersprossen.

Sie blinzelte und eine sanfte Röte erblühte auf ihren Wangen. Sie sah so hübsch und süß aus.
Mein Herz ging geradezu auf vor Freude. Meine Mate. Hier direkt vor mir.
Wer hätte das gedacht?
Ich hatte jedenfalls nicht in meinen kühnsten Träumen damit gerechnet.
Und ich hätte noch Stunden so dastehen und sie betrachten kommen, doch da räusperte sich jemand.

"Ich will ja nicht stören, aber wir sollten wirklich gehen. Hier ist es nicht sicher", meinte Alessandro.

Ich wandte nicht den Blick von der rothaarigen Schönheit vor mir ab, als ich Sandro antwortete:
"Natürlich."

Wir müssen nun leider wirklich gehen, sagte ich zu Shira.
Ich zeig dir mein Zuhause.

Sie nickte lächelnd.

Und dann nahm ich ihre Hand in meine - ich musste sie einfach berühren - und führte sie in Richtung Nachhause.
Olivia und Alessandro sahen uns entegegen, Olivia mit einem seligen Lächeln im Gesicht und Alessandro stirnrunzelnd.
Ich ignorierte es.

Zumindest hatte ich das vor, aber da stockte Shira neben mir. Und mir wurde klar, dass sie Alessandro und Olivia noch gar nicht bemerkt hatte.
Wie auch?
Sie ist taub, du Idiot, dachte ich und gab mir innerlich einen Facepalm.

Das sind Olivia und Alessandro, stellte ich sie ihr vor, die zukünftige Luna und der zukünftige Alpha meines Rudels.

Sie nickte schüchtern. Und nickte den beiden lächelnd zu.
Liv lächelte freundlich zurück, während sich Sandros Stirnrunzeln nur vertiefte.

"Hey, ich bin Olivia, aber du kannst mich gerne Liv nennen", stellte Liv sich vor.
"Und dieser attraktive Idiot neben mir ist Alessandro, den brauchst..."

"Liv", unterbrach ich sie schnell, denn ich konnte spüren, wie Shira sich unbehaglich fühlte. Wahrscheinlich weil sie meine Hand fester umklammerte.

"Sie ist taub. Sie kann dich nicht hören. Und stumm ist sie auch."

Da riss Liv überrascht die Augen auf.
"Was? Oh Gott, das ist ja schrecklich. Die Arme."
Aufrichtiges Mitleid leuchtete in ihren grünen Augen auf.
Ihr Blick huschte wieder zu Shira.
Dann stieß sie Alessandro mit dem Ellbogen an.

"Wir müssen sie ins Rudel integrieren, damit wir besser miteinander kommunizieren können.", meinte sie.
"Sie ist ja offensichtlich Toms Mate, also wird das wohl kein Problem sein."

Doch Sandro sah nicht überzeugt aus. Nun verdrängte ich es nicht länger. Er sah Shira so nachdenklich an...was war nur los mit ihm? Freute er sich gar nicht für mich?
"Hm", machte er schließlich nur unbestimmt.
Ich kniff die Augen leicht zusammen. Wollte er Shira etwa nicht ins Rudel lassen?
Oh, darüber würden wir definitiv noch reden.
Wut überkam mich bei dem Gedanken, dass er Shira ausschließen wollte.
Sie sollte sich nicht ausgeschlossen fühlen, das hatte sie nicht verdient.
Aber dieses Gespräch würden wir lieber unter vier Augen führen.

Und so wie Olivia ihn stirnrunzelnd ansah, war ich wohl nicht der einzige, der mit Sandro zu sprechen hatte.

Doch erst einmal gingen wir nach Hause.
Leicht zog ich an Shiras Hand und als sie zu mir aufsah, lächelte ich sie aufmunternd an.
Meine Leute sind ganz okay, sprach ich ihr gut zu. Doch ich konnte es mir einfach nicht verkneifen hinzuzufügen: na ja, meistens.
Ich zwinkerte ihr grinsend zu, was ihr ein leichtes Schnauben entlockte.

Und dann wandten sich auch Liv und Sandro um und gemeinsam gingen wir nach Hause.
Ich konnte es kaum erwarten, meinem Rudel von der großartigen Neuigkeit zu unterrichten.
Konnte es nicht erwarten, mehr Zeit mit Shira zu verbringen, sie richtig kennenzulernen.

Ich wollte alles über sie wissen.
Wie lange war sie schon taubstumm?
Von Geburt an? Oder hat es sich mit der Zeit entwickelt?
Konnte sie lippenlesen? Gebärdensprache?
Und wenn ja, musste sie es mir unbedingt beibringen.

Was war ihr Lieblingsessen? Ihre Hobbys? Verdammt, alles an ihr interessierte mich. Und ich war mir sicher, nichts, was sie sagte, würde mich langweilen.
Ich wusste es einfach.

Mit Shira an meiner Seite schien der Wald plötzlich mehr Farbe bekommen zu haben.
Die Blätter erstrahlten geradezu unter den Sonnenstrahlen, das Grün so leuchtend wie ein glänzender Smaragd.
Die Luft duftete geradezu nach Sommer, Sonne und Freude. Nach einem gemeinsamen Picknick im Wald, mit Schmetterlingen die einem umschwirrten.
Nach einer Erfrischung als Wolf im Bach, wo man sich spielerisch nass spritzte.

Ich glaubte, dieser Sommer würde der beste meines Lebens werden.
Ich hatte ja keine Ahnung.






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