#131 Beziehungsratgeber

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Haechan

"Ich komme ja schon!", renne ich brüllend durch den Hausflur, weil Chenle Sturm klingelt, und reiße schwungvoll die Tür auf. "Hey, was-", will ich ihn freudig begrüßen, stocke aber mittendrin, als ich sein tränenüberströmtes Gesicht sehe.

Heulend fällt er in meine Arme. Ich ziehe ihn nach drinnen und mache die Haustür zu, dann drücke ich ihn ganz fest. Es dauert eine Weile, eh sein Schluchzen weniger wird.

Vorsichtig löse ich mich von ihm und stelle ihm seine Hausschuhe hin. "Komm erstmal mit ins Bett", sage ich und er nickt tapfer, während er die Schuhe wechselt und mir dann seine Jacke zum aufhängen gibt. Mit tief hängenden Schultern und Blick ganz nach unten gerichtet schlurft er in mein Zimmer. Ich folge ihm auf dem Fuß und werfe mich auf dem Bett auf ihn auf. Er beschwert sich nicht einmal. Muss etwas echt Schlimmes passiert sein, ich mache mir richtig Sorgen, aber er schnieft noch, reibt sich Tränenreste aus den Augen und sammelt sich.

Schließlich vertraut er mir mit Grabesstimme an, was los ist: "Ich glaub, mein Freund will Sex."

Ich runzele die Stirn. Sowas bringt Chenle derart zum weinen? "Was genau war los?", hake ich streng nach und bekomme nur eine knappe Antwort.

"Er hat mich angefasst."

Ich wünschte, er würde mal genauer werden und werde energisch: "Wo???"

"Nicht da, wo du denkst!", meint er empört, schmunzelt aber ganz leicht. Das Heulen scheint geholfen zu haben, jedenfalls geht es ihm schon besser.

"Ich denk gar nichts", grinse ich. "Erzähl's mir einfach."

"Wir haben bisschen geknutscht", murmelt er, seine Wangen laufen leicht rötlich an. Knuffi.

"War's schön?"

"Ja", seufzt er, klingt aber etwas deprimiert dabei. "Aber irgendwie haben wir dann gestritten, weil... also, er hatte seine Hand unter meinem Shirt und ich hab ihn weggeschoben, weiß auch nicht warum... es hat sich ja gut angefühlt, aber ich hatte kurz Angst, dass er mir an die Wäsche will, und wir daten doch noch gar nicht so lange...."

"Weißt du, was in so einer Situation am besten ist?"

"Nein, was?", fragt er gespannt und sieht mich so aufmerksam an, dass jeder Lehrer neidisch werden tät. Tja, die haben halt Pech, wären sie mal so spannend wie ich.

Der Beziehungs-Superpro bin ich nun nicht, aber mein bisschen gesunder Menschenverstand hilft mir schon weiter. "Wenn du mit ihm drüber redest." Das scheint nicht die Antwort zu sein, die mein Bester sich erhofft hat. Er zieht eine missmutige Schnute. "Niemand kann Gedanken lesen. Du doch auch nicht."

"Schon...", lenkt er ein.

"Also?", will ich ihn zur richtigen Antwort bringen.

"Drüber reden?" Mit zustimmendem Brummen nicke ich und er setzt sich mit unzufriedenem Seufzen auf. "Ach Maaann, muss ich mich jetzt... wegen so einer Lappalie-"

"War es denn eine Lappalie? Vorhin hast du deswegen Wasserfälle geheult", merke ich an, was Chenle lautstark bestreitet, dann aber einlenkt und sein Handy zückt. Grübelnd starrt er das Display an. Auf meine Frage hin, ob er überlegt, was er Renjun schreiben soll, nickt er nur.

"Sag ihm doch einfach, dass du es bitte langsamer brauchst."

"Einfach, haha", spottet er freudlos und grübelt immer noch.

"Erstmal entschuldigen. Und dann Bescheid sagen, dass es dir zu schnell ging."

"Aber...", meint er langgezogen. "Was mache ich, wenn ihm das zu langsam ist? Ich meine, er will doch..."

"Kann schon sein, dass er will. Aber dich zu etwas drängen, wozu du nicht bereit bist, wär echt uncool von ihm. Was willst du von so jemandem??"

"Oh", meint er nur, was irgendwie nicht wirklich eine passende Antwort darauf ist.

"Äh?"

"Er hat geschrieben... er hat noch in der Gegend gewartet, aber als er Mama gesehen hat, die kennt er ja aus dem Café, äh, also er ist nach Hause gegangen und fänd's cool, wenn ich mich melde... ich schreib ihm dann... aber ja, hast Recht. Das wär voll uncool von ihm, aber ich will auch nicht, dass Schluss ist oder so..."

"Verständlich, wenn man jemanden so sehr mag. Das musst du dir gut überlegen, worauf du dich einlässt und wofür du bereit bist und so, und anfangs ist es vielleicht komisch, aber eigentlich kein Hexenwerk, das abzuklären."

"Also... eigentlich bleibt mir ja nichts anderes übrig, als mit ihm darüber zu reden." Frustriert seufzt er und lässt sich dann wie ein Stein nach hinten in mein Kopfkissen fallen. "Nach der Aufregung will ich jetzt Kekse."

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