Kapitel 17

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Elaine

Ich arbeite noch ungefähr eine Stunde an den Griffen der Schwerter, bis ich mich zu Jace provisorischer Küche begab.

Es war mehr eine Kochstelle unter freiem Himmel, was aber gar nicht schlecht war.

Obwohl Jace noch recht jung war, war er der Älteste der Gruppe, die eng mit dem Kommandanten zusammenarbeiteten.

Meist wirkte er eher mürrisch, doch wenn er lachte, zeigten sich einige Fältchen, die mir zeigten, dass er eigentlich viel lachte. Ich erwischte ihn nur eher selten dabei.

Sein pechschwarzes Haar war lang und lockig. Am Ansatz hatte er jedoch schon ein paar dünne, weiße Strähnen. Ob die durch den Stress kamen?

Jace war ungefähr genauso gutaussehend wie Gideon und hatte ein wirklich nettes Lächeln. Wenn er wollte, konnte er ein wirklich lustiger Mann sein.

Während wir gemeinsam kochten, lernte ich diese Seite kennen. Er erzählte viel. Vor allem aber über sein Leben mit Gideon. Es war unschwer zu erkennen, dass er stolz auf seine Position als sein Kammerdiener war.

„Weißt du", begann ich leise kichernd, als ich einige Gewürze über das Essen im Topf verstreute, „so, wie du über Gideon sprichst, könnte man meinen, er sei ein wirklich netter, fröhlicher Mann." Auch, wenn Jace es sagte, glaubte ich nicht daran. Dazu war er einfach viel zu mürrisch. Zumindest mir gegenüber. Als wäre ich immer für seine schlechte Laune verantwortlich.

„Er ist ein fröhlicher Mann", antwortete Jace, der fast schon empört darüber klang, dass ich ihm nicht glaubte.

„Wenn du das sagst", erwiderte ich und rührte im Topf. „Ich habe kein einziges Lächeln auf seinem Gesicht gesehen. Nicht einmal aus Versehen."

Jace seufzte ein wenig frustriert. „Gideon macht gerade eine Menge durch", bemerkte er besorgt. „Er ist zwischen einem Sturm und dem Ozean gefangen. Er braucht einfach nur Zeit, um herauszufinden, was er will."

Das hatte ich mir bereits gedacht. So angespannt, wie er immer war, war das nicht gut. „Vater pflegte immer zu sagen, dass Männer ihre Probleme besser mit den Fäusten lösen als mit Worten", bemerkte ich mit einem Schmunzeln. „Außerdem braucht er seine Freunde. Allein wird er damit vermutlich nicht fertig."

„Das stimmt", pflichtete Jace mir bei. „Dein Vater war ein weiser Mann", sagte er zustimmend, während er die ersten Schüsseln bereitstellte.

„Warum redest du eigentlich nicht mit Leon?", fragte ich und konnte sehen, dass ich mit meinem Themenwechsel einen Nerv getroffen hatte. Er zuckte sichtbar zusammen.

„Wovon redest du?", fragte er und sein Lächeln geriet ins Wanken.

Ich wusste nicht, wann er angefangen hatte, so vertraut mit mir zu sprechen, doch ich genoss es sehr. Ich wollte keine Höflichkeitsfloskeln zwischen uns. Das ging mir sowieso nur auf die Nerven.

„Ich spreche von Leons Gabe", sagte ich, um das klarzustellen, damit wir auch von dem gleichen sprachen. „Ich weiß, dass du an Magie glaubst, aber ich weiß nicht war du nicht an seine glaubst."

Jace schnaubte. „Was lässt dich glaube, dass ich an Magie glaube?", fragte er herablassend und versucht ausweichend. Ich würde jedoch nicht zulassen, dass er das Thema wechselte.

„Du machst wohl Witze", spottete ich leise lachend. „Sieh dich um. Die Drachen, das Feld, die Insel. Selbst die Luft, die wir atmen. Alles ist magisch", stellte ich fest, als wäre ihm das nicht sowieso schon klar. Wenn nicht musste er blind sein.

„Nur für dich", erwiderte er nüchtern. „Alles, was du gerade aufgezählt hast, kann man durch die Wissenschaft erklären", sagte er entschlossen.

Wissenschaft. Ich hatte davon gehört. Die Händler hatten viel darüber gesprochen, doch in meinem Dorf war sie noch nicht angekommen. Die Gelehrten, die versuchten, die Welt zu erklären, waren nie in mein kleines Dorf gekommen und trotzdem konnte ich Jace Aussage ein wenig nachvollziehen.

„Aber es war Magie, bevor es Wissenschaft wurde. Nur, weil die Wissenschaft jetzt noch nicht erklären kann, wie es geht, heißt das nicht, dass sie es nicht irgendwann kann", erwiderte ich ernst. „Und wie erklärst du dir Gideon?", fragte ich, denn das war mein Trumpf.

„Gideon?", fragte Jace verwirrt und augenverdrehend. „Was gibt es da zu erklären?"

Offensichtlich verstand er nicht, worauf ich hinauswollte, aber das war in Ordnung. Ich würde es erklären.

„Er kann die Emotionen der Menschen manipulierten", sagte ich, da Leon mir davon erzählt hatte.

Jace versteifte sich und sah sich um. „Woher weißt du das?", fragte er eindringlich und nicht erfreut.

„Leon", erwiderte ich, wobei ich leicht meinen Kopf einzog. Ich bekam Angst, dass ich Leon damit vielleicht noch mehr geschadet hatte.

Jace stöhnte leise. „Leon sollte lernen, seine große Klappe zu halten", meckerte er frustriert.

„Entspann dich, ich werde es niemanden verraten", versprach ich schnell, um die Situation zu entschärfen.

„Du hast es mir gesagt", erwiderte er ungerührt.

„Aber du wusstest es schon vorher", bemerkte ich und ließ nicht locker. Ich erwiderte seinen Blick, bevor er seufzte und eine Handbewegung machte, die mir deutete, dass ich weitersprechen sollte. Ein triumphierendes Lächeln legte sich auf meine Lippen. Jetzt hatte ich ihn. „Mein Punkt ist: Das was Gideon macht, ist Magie. Vielleicht gibt es irgendwann eine Erklärung dafür, aber im Moment ist es Magie."

Dem konnte er einfach nicht widersprechen und trotzdem versuchte er es. „Ich verstehe, was du meinst, aber ..."

Ich unterbrach ihn, bevor er aus einer Argumentation eine Diskussion machen konnte. Sowas hasste ich. „Du weißt, dass er zu dir aufschaut, oder?", fragte ich, um ihn etwas aus dem Konzept zu bringen. Ich wollte auch nicht, dass er irgendwelche Rechtfertigungen von sich gab. „Er schätzt dich wegen deines Wissens sehr."

„Wirklich?", fragte Jace überrascht und nachdenklich. Vielleicht sogar ein wenig peinlich berührt, doch das war schwer zu sagen.

„Magie und Wissenschaft sind komplementär", bemerkte ich mit einem Lächeln. „Nicht unbedingt widersprüchlich."

„Hat dir das dein Vater auch gesagt?", fragte er mit einem leisen Lachen. Er schien die Unterhaltung zu genießen, was mich etwas beruhigte. Ich hatte damit gerechnet danach mit einem Feind mehr herauszugehen.

„Tatsächlich, ja", sagte ich grinsend und erinnerte mich mit einem warmen Gefühl an meinen Vater. „Leon möchte dein Freund sein. Lass nicht zu, dass dieses magische und wissenschaftliche Zeug zwischen euch kommt. Ihr beide könntet ...", bevor ich zu Ende sprechen konnte, spürte ich, wie etwas meinen Körper traf. Es kam so überraschen, dass ich mich nicht darauf vorbereiten konnte.

Ein Krampf schüttelte meinen Körper und ließ mich stöhnend auf die Knie gehen, wo ich mich am Boden zusammenkrümmte. Ich hatte doch schon heute Morgen einen gehabt. Warum kam jetzt ein weiterer?

Er fühlte sich sogar schlimmer an als sonst. Es war so schlimm, dass ich am Boden aufprallte und wild um mich schlug, weil ich meine Arme und Beine nicht mehr unter Kontrolle hatte.

Es war Glück, dass ich den kochenden Topf oder das Feuer nicht traf, sonst hätte ich mich gründlich verbrannt.

Durch meinen Tränenschleier konnte ich kaum sehen, wie sich Jace zu mir beugte und versuchte, mich zu beruhige. Ich wusste jedoch, dass niemand etwas für mich tun konnte. Mir blieb nichts anderes übrig als zu warten, bis es vorbei war.

Es fühlte sich an wie eine Ewigkeit, doch ich wusste, dass es nur ein paar Minuten waren. Die Schmerzen klangen ab und ich atmete hektisch ein und aus, während sich meine Muskeln wieder lockerten und ich völlig erschöpft im Dreck lag.

Ich fühlte mich so erschöpft, dass ich kaum einen Muskel bewegen konnte.

„Es ist schlimmer, als wir dachten", hörte ich Jace murmeln. „Viel schlimmer."

Das gab mir nicht gerade ein gutes Gefühl. Dabei hatte ich angenommen, die Krämpfe würden irgendwann von allein nachlassen, doch im Gegenteil. Sie wurden schlimmer.

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