Kapitel 14

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Esgaroth auf dem See

Mit einigen geschickten Handgriffen brachte Bard das Boot am Tor zum Stehen und ein alter ergrauter Wächter kam aus dem kleinen Wachhäuschen an der rechten Seite.

"Irgendetwas anzumelden?", fragte er.

"Nichts.", erwiderte Bard und übergab ihm einige Papiere, die er kurz betrachtete und mit seinen Unterlagen abglich, bevor er sie ihm wiedergeben wollte. Unterbrochen wurde er von einem Mann mit schulterlangen, fettigen, schwarzen Haaren, der nach den Papieren griff.

"Nicht so schnell.", sagte er und mir lief ein Schauer den Rücken hinunter. Ich hatte schon Männer wie ihn kennengelernt. Männer die nur auf ihren Vorteil bedacht waren und die Hilflosigkeit anderer schamlos ausnutzten.

"Angemeldet sind leere Fässer aus dem Waldlandreich...und die, sind nicht leer."
Bard verzog das Gesicht, anscheinend konnte er den Mann ebenso wenig leiden wie meine Intuition mir riet. Gefolgt von zwei bewaffneten Gardisten kam er dann auf unser Boot zu und warf die Papiere achtlos hinter sich.

"Wenn ich richtig liege, seid Ihr Kahnfahrer und nicht Fischer." Während er sprach griff er sich einen der Fische aus einem Fass und hielt ihm Bard vor das Gesicht. Dabei tauchte ein Auge auf, das sich panisch umsah.

"Das ist nicht Eure Angelegenheit.", versuchte Bard ihn von den Fässern loszubekommen.

"Nein, es ist die Angelegenheit des Bürgersmeisters und da ich sein Stellvertreter bin fallen seine Angelegenheiten in seiner Abwesenheit mir zu."

"Hab ein Herz Alfred.", appellierte Bard ein weiteres Mal an den schleimigen Mann.

"Diese Fische sind illegal, kippt sie über Bord." Die zwei Gardisten kamen an Bord und begannen sich an den Fässern zu schaffen zu machen.

"Die Zeiten sind hart, die Menschen leiden, sie haben Hunger."
Bard startete einen letzten Versuch die Situation noch zu retten, doch Alfred, so hieß der Mann anscheinend, ging nicht darauf ein

"Das ist nicht mein Problem."

"Stop!", rief ich und die beiden Männer sahen mich erstaunt an. Sie stoppten und sahen Alfred fragend an. Dieser drehte sich um und sein dreckiger Blick fiel auf mich.

"Und wer ist das?", fragte er.
"Ihr behauptet, das Volk hat Hunger und doch wollt Ihr weitere Mäuler in unsere Mauern schleppen."

Er schlich auf mich zu wie ein Raubtier auf seine Beute. Bard wollte sich für mich einsetzten, doch Alfred unterband seinen Versuch mit einem Wink zu seinen Männern. Die ließen ab von den Fässern und stellten sich Bard in den Weg.

"Wie ist euer Name?"
Ich versuchte mir meinen Ekel nicht anmerken zu lassen und setzte ein charmantes Lächeln auf.

"Ich bin Liluith, mein Herr. Ich bitte bescheiden um eine Nacht Aufenthalt in eurer Stadt, um mich von den Strapazen einer langen Reise zu erholen und dann im Morgengrauen wieder zu verschwinden."

Er schien einen Moment zu überlegen, doch fing dann wieder an dreckig zu grinsen.
"Ihr dürft eine Nacht hier bleiben, ich werde euch ein Zimmer geben. Kommt."
Er griff meinen Arm unsanft und zog mich unsanft von Bord.

"Was ist mit den Fässern?", fragte einer der Gardisten.

"Lasst sie wie sie sind. Ein letztes Mal soll Bard noch mit seinen Gaunereien davon kommen.", sagte er halbherzig und zog mich weiter mit sich. Als ich mich noch einmal umsah, konnte ich die Panik in Bards Augen erkennen, während er mir nachsah.

"Ich komme schon klar, machte Euch keine Sorgen Bard. Ich bin Euch zu Dank verpflichtet.", rief ich ihm noch zu, bevor Alfred mich um einige Häuserecken ziehen konnte.

"Nun Liluith. Mich interessiert, was eine so schöne junge Frau wie Ihr es seid mit so einem dreckigen Halunken wie Bard tut?", fing Alfred wieder an, als wir allein waren.

"Ihr würdet euch wundern in welch schlechterer Begleitung ich schon gereist bin. Es gab einmal einen Zwerg, besessen von Anstand und der Ehre seines Volkes. Ihr könnt mir glauben, wenn ich sage, dass es weitaus schlimmere Männer als ihn gibt."

"Dennoch," begann er wieder und zerrte mich dabei in eine Hütte, die wie alle anderen auf Stelzen über dem dunklen Wasser des Sees thronte, "eine schutzlose Frau sollte sich nicht so einfach in die Gegenwart fremder Männer begebe. Schon gar nicht, wenn sie deren Absichten nicht kennt.", raunte er mir ins Ohr und drückte mich dann mit einer Kraft, die ich ihm nicht zugetraut hätte, an eine Wand des dunklen Raumes.

Ich schmunzelte.
"Was lässt Euch glauben ich sei schutzlos? Und wieso denkt Ihr, ich kenne Eure Absichten nicht?"

Etwas erstaunt sah er mich an, ließ aber nicht von mir ab. Seine Hände wanderten währenddessen an Stellen, die er bereuen würde je angefasst zu haben.

"Ihr seid ein Weib wie all die anderen. Vielleicht ein bisschen sauberer als die Fischweiber aus Esgaroth, aber genauso einfältig."
Seine schmierigen Hände wanderten über meine Brust und weiter runter über meinen Bauch. Dabei versuchte er irgendwie meine Tunika zu öffnen. Als er sie ein Stück weit geöffnet hatte und darunter greifen wollte stieß er auf mein ledernes Korsett, an dem ich einige Messer befestigt hatte und er stockte. Langsam sah er mir ins Gesicht.

"Wer seid Ihr?"
Mit einem Ruck löste ich seine Hände von meinem Körper und stieß ihn einige Schritte zurück.

"Nun, wie es scheint kein einfaches Fischerweib und bestimmt nicht schutzlos. Aber das sollte Euch bereits klar sein. Mein Name ist Liluith, das verriet ich Euch auf dem Weg in Euer kleines Versteck. Es bedeutet Ewiger Nebel, wie jener, der Eure Stadt umgibt. Der Nebel lässt Dinge verschwinden. Boote, Tiere und Menschen, ebenso wie ich es mit Euch tun werde, solltet Ihr es wagen mich oder jemanden den ich kenne anzurühren. Haben wir uns verstanden?"

Während ich sprach hatte ich einen der Dolche aus meinem Korsett gezogen und hielt ihn Alfred nun bedrohlich mit der Spitze an die Kehle. Dieser versuchte dem tödlichen Instrument zu entgehen, indem er nach hinten zurückwich. So lange, bis er eine Wand an seinem Rücken spürte und nicht weiter konnte. Dann nickte er ängstlich.

"Alles was Ihr wollt, gnädige Frau. Alles was Ihr wollt, nur tötet mich nicht. Bitte tötet mich nicht."
Wie er da stand, zitternd und mit der Panik in den Augen tat er mir fast leid, doch dann wurde mir bewusst, dass ich wohl nicht die erste Frau war, die er hier her gebracht hatte. Trotzdem ließ ich für den Moment von ihm ab.

"Das wäre das Einzige, was Ihr verdienen würdet, doch ich bin heute milde gestimmt. Bringt mich zu Bard und ich werde Euch nicht wieder behelligen, wenn ihr es ebenso tut."
Hastig nickte er und duckte sich auf den Boden vor mir.

"Danke, ich werde Euch sicher zu ihm geleiten lassen."
Er stand wieder auf und ich steckte meinen Dolch wieder weg. Dann band ich meine Tunika wieder zu und folgte ihm aus der Hütte. Dort standen die zwei Gardisten vom Tor die mich in Empfang nahmen und mich auf Alfreds Geheiß zu Bard brachten.

Dort angekommen verbeugten sie sich vor mir und liefen dann schleunigst zu ihrem Herrn zurück. Ich stieg die Stufen zu der Hütte hinauf, die mir die Männer gezeigt hatten und klopfte an die Tür.
Einen Spalt breit geöffnet wurde mir von einem Jungen, der nicht älter als 14 sein konnte und mich verwundert ansah.

"Vater?", fragte er ins Rauminnere. "Erwarten wir noch mehr Besuch?"
Ich hörte wie im Inneren jemand aufsprang und zur Tür gelaufen kam.

"Lilu!", ertönte Bards besorgte Stimme bereits, bevor er die Tür vollständig geöffnet hatte.

"Mir geht es gut, doch dieser Alfred wird einen Heiler benötigen, sollte er Euch oder Eurer Familie jemals wieder zu nahe kommen."

"Komm erstmal herein und dann musst du mir erzählen, was passiert ist."
Ich betrat ein gemütlich eingerichtetes Zimmer in dem ein kleines Feuer eine angenehme Wärme ausstrahlte. An einem Tisch saßen zwei Mädchen, eines wohl gerade 7 Jahre, das andere vermutlich 18.

"Guten Abend die Damen.", begrüßte ich sie freundlich, doch sie sahen mich nur schüchtern an. Die jüngere der beiden fasste dann aber anscheinend Mut und fragte mich mit großen Kindlichen Augen.

"Bist du die schöne Frau von der Papa erzählt hat?"
Ich wandte mich um zu Bard, der nur etwas verlegen eine Strähne hinter sein Ohr schob.

"Tilda, sei nicht so neugierig und lass Lilu erstmal herein kommen."

"Warum muss sie nicht wie die Zwerge durch das Klosett ins Haus?", fragte Tilda wieder und bei dem Gedanken wie ein Zwerg nach den anderen aus dem Klosett kletterten konnte ich mir ein Lachen nicht verkneifen.

"Sie mussten wirklich da durch?", fragte ich lachend nach.
"Ja mussten wir und auch ich bin nicht trocken geblieben." Ich dreht mich um und sah Bilbo der mich warm anlächelte.

"Schön das du noch hier bist, kleiner Hobbit."

"Schön noch hier zu sein. Auch wenn Thorin mich in den Wahnsinn treibt mit seinen haarsträubenden Theorien über dich."

"Da hat unser Freund nicht ganz unrecht." Balin trat hinter dem Hobbit aus einer Tür.
"Ich hätte nie gedacht, dass sein Hass auf die Elben solche überhand nehmen könnte. Nun denn, aber deshalb bin ich nicht hier. Bard? Könnt Ihr uns die versprochenen Waffen geben?", richtet er sich an den Mann hinter mir.

"Ich bin gleich wieder da.", sagte dieser nur kurz angebunden, bevor er durch eine Tür verschwand.

Bards jüngste Tochter Tilda schien nun endgültig der Mut gepackt zu haben, denn sie stand vom Tisch auf und zog mich unter den belustigten Blicken von Bilbo zu sich und ihrer Schwester.

Das Mädchen stellte sich als Sigrid vor, kam dann aber nicht mehr recht zu Wort, denn Tilda brach in einen Schwall aus Erzählung der letzten Tage und allem, was ihr sonst noch berichtenswert erschien aus. Die bedeutungsvollen Blicke die mir Sigrid immer wieder zuwarf, wenn Tilda zu einer besonders ausschweifenden Geschichte ansetzte, machten sie mir allerdings ziemlich schnell sympathisch.

Von den Streitereien zwischen Bard und den Zwergen bekam ich daher auch erst etwas mit, als eben dieser wütend die Tür hinter sich zuzog und es laut knallte. Sigrid und ich drehten und zu den Zwergen, um den Grund für Bards plötzliches Verschwinden zu erfragen, doch von Thorin erhielt ich mal wieder nur wenig mehr als ein Schnauben.

"Was ist mit Vater los?", fragte schließlich Tilda und brach damit das angespannte Schweigen, das den Raum beherrschte.

"Ich denke, dein Vater ist noch nicht darin geübt so lange mit Zwergen zusammen zu sein.", wandte ich mich an sie und warf den Zwergen einen wütenden Blick zu.
"Tilda, warum gehen du und deine Schwester nicht nach nebenan und malt ein paar von deinen Geschichten, damit du sie nicht vergisst?", versuchte ich sie dann abzuwimmeln, um in Ruhe mit den Zwergen sprechen zu können.

"Ja!", rief Tilda erfreut. "Komm Sigrid, du musst mir zeigen, wie man ein Pferd malt.", wies sie ihre Schwester an und verschwand dann schnell mit ihr am Arm in den Nebenraum.
Als die Tür zugefallen war, sah ich die Zwerge erwartend an.

"Und? Was habt ihr jetzt vor? Mit diesem Fischerwerkzeug könnt ihr schlecht in den Berg gehen. Smaug würde euch zum Frühstück grillen." Balin zog Thorin zu sich heran.

"Lass uns das nehmen, was wir haben und hier verschwinden. Wir werden nicht lange unentdeckt bleiben." Thorins Blick verdüsterte sich, bevor er ihm antwortete.

"Ich gebe dem Spitzohr ja nicht gerne Recht, aber damit werden wir es wohl kaum schaffen Smaug zu töten. Wir brauchen echte Waffen aus Stahl und die gibt es nur in der Waffenkammer des Bürgermeisters."

"Ihr werdet einen Drachen auch nicht mit ein paar Zahnstochern von Schwertern töten können, dafür braucht es schon ein bisschen mehr."
Balin sah mich mit einer nicht ganz definierbaren Mischung aus Dankbarkeit und Angst an.

"Thorin sei doch vernünftig..."
Thorin unterbrach ihn kurzer Hand.

"Wir werden in die Waffenkammer einbrechen und damit Ruhe."

"Wenn ich dazu auch noch etwas sagen könnte.", versuchte ich mein Glück, ihn von diesem Fehler abzubringen.
"Ich könnte euch Zugang zur Waffenkammer verschaffen ohne das ihr dafür irgendwo einbrechen müsstet. Ich hab da einen Freund, sein Name ist Alfred, der steht noch ein bisschen in meiner Schuld und würde mir bestimmt gerne helfen." Auf meinen Lippen bildete sich ein gemeines Grinsen.

"Wieso sollte ich dir vertrauen? Du hast uns schon einmal an den Elbenkönig verraten, wieso nun nicht auch an die Menschen dieser Stadt?"

"Onkel! Sie will doch nur helfen.", erwiderte Kili auf Thorins Anschuldigungen, musste sich aber gleich wieder setzen und stöhnte schmerzerfüllt auf.

"Nein Kili, ich werde dieser Frau nicht vertrauen. Nicht heute und auch nicht morgen. Packt eure Sachen, wenn es Dunkel wird gehen wir."
Die Versammlung der dreizehn Zwerge löste sich langsam auf und in einem ruhigen Moment setzte ich mich zu Kili, der immer noch mit verzerrtem Gesicht auf sein verletztes Bein blickte.

"Du kannst nicht gehen oder?", fragte ich ihn vorsichtig.

"Doch, das geht schon. Onkel braucht mich doch."

"Ja, er braucht dich. Allerdings lebendig und wenn ich mir dein Bein so ansehe wirst du das nicht mehr lange sein, wenn man es nicht bald behandelt. Du weißt, ich helfe dir, wenn du willst, doch dann wirst du bis morgen Ruhe waren müssen. Diese Nacht und Nebel Aktion deines Onkels ist nicht der richtige Ort um sich mit einer solchen Verletzung herumzuschlagen.", wollte  ich Kili davon abhalten ebenfalls mit Thorin zu gehen und dabei womöglich sein Leben zu riskieren.

"Mir geht es gut, es tut fast gar nicht weh. Du brauchst dir keine Sorgen machen Liluith."
Er blickte mich gespielt stark an, doch man konnte deutlich sehen, wie er litt. Allerdings konnte ich ihn zu nichts zwingen und bei dem Dickkopf der Zwerge würde es auch unmöglich sein, ihn vom Gegenteil zu überzeugen.

"Dann geh, sei aber vorsichtig und belaste dich nicht all zu sehr. Versprochen?"

Kili nickte.
"Versprochen."

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