22 | 'Ist es was Ernstes?'

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Bob war einigermaßen guter Laune, als er sich am Abend auf die Disko vorbereitete. Da sich im Kühlschrank nichts befand, was ihn so richtig angesprochen hatte, griff er gegen den Rat seiner Mutter zum Telefon und wählte die Nummer des Pizza-Dienstes. Als er wieder aufgelegt hatte, eilte er nach oben, da ihm wohl nur eine gute halbe Stunde zum Duschen bleiben würde, bis die Pizza eintraf. Er schlüpfte aus seinen Klamotten und drehte den Hahn auf. Dann stellte er sich unter den Durchstrahl und genoss das warme Wasser, das zuerst über sein Gesicht, dann über seine Brust und schließlich über seine Hüfte lief. Dann verlor er sich kurz in Gedanken an die letzten gemeinsamen Stunden mit Peter.

Den Nachmittag mit Peter hatte Bob sehr genossen. Sie waren nach der relativ kurzen Observierung von Skinnys Haus erst ins Kommissariat gefahren und gleich darauf im hohen Bogen wieder rausgeworfen worden. „Laufende Ermittlungen", hatte Inspektor Cotta nur gebrummt und „Nein, die Katze ist noch nicht wieder aufgetaucht." Bei diesen Worten hatte Cotta beinahe traurig ausgesehen. Aber nur, bis gleich darauf das Telefon geklingelt hatte und er die Jungen aufforderte zu gehen.

Danach waren Peter und Bob erst in die Eisdiele gefahren und hatten danach einen langen Spaziergang am Strand gemacht. Buddy war die ganze Zeit aufgeregt auf und ab gelaufen, hatte ein paar Seevögel aufgescheucht und war immer wieder zu Peter und Bob zurückgekommen. Dabei hatten sich die Jungs zwar über alles Mögliche unterhalten, das Wesentliche dabei aber stets ausgespart.

Als Peter sich gerade zu Buddy hinunter gebeugt hatte, um ihn wieder an die Leine zu nehmen, hatte Bob all seinen Mut zusammengenommen und ein Thema angesprochen, das ihn noch immer beschäftigte. „Du Peter, ist das mit dir und Kelly was Ernstes?", hatte er gefragt und versucht, einen interessierten und freundschaftlichen Ton zu treffen.

„Was meinst du genau?", hatte Peter erwidert und Bob hatte innerlich gestöhnt, dass er seinem Freund immer alles aus der Nase ziehen musste.

„Hast du, oder wirst du mit ihr schlafen?", hatte Bob gerade heraus gefragt und gespürt, wie er rot geworden war.

„Bob!", hatte Peter ein wenig schockiert geantwortet und sein Gesicht hatte ebenfalls eine leicht rote Tönung angenommen. „Das kannst du mich doch nicht so unvorbereitet fragen", hatte er gestammelt und Bob fand es irgendwie amüsant, dass es Peter so unangenehm war.

„Ich mag Kelly. Sie ist hübsch und intelligent und sportlich, so wie ich und wir passen gut zusammen. Ich mag ihre Augen und ihre langen Haare sind auch gut und sie hat mich ebenfalls gern." Bob hatte gegrinst, als Peter versucht hatte, die richtigen Worte zu finden und mit all seinen Worten doch nicht seine Frage beantwortet hatte.

„Warum grinst du so blöd?", hatte Peter beleidigt gefragt, als er Bobs Gesichtsausdruck bemerkt hatte.

„Es tut mir leid, ich wusste nicht, dass dir das Thema so unangenehm ist, Zweiter. Du musst mir nicht antworten", hatte Bob versucht, die Frage zurückzunehmen.

Aber Peter wollte nicht als jemand dastehen, mit dem man sich nicht über so erwachsene Sachen wie Sex unterhalten konnte, also hatte er mit leichtem Stolz in der Stimme geantwortet: „Wir wollen warten, bis wir die nächsten Schritte gehen. Kellys hat da ihre Prinzipien und ich finde das völlig okay. Vielleicht warten wir auch einfach bis zur Hochzeit", hatte Peter im Scherz gesagt, aber Bob hatte das sehr ernst genommen.

„Du wirst sie deswegen aber nicht bald heiraten, oder?", war es aus Bob herausgeplatzt, dem dieser Gedanke gar nicht gefiel.

„Ich bin viel zu jung zum Heiraten!", hatte Peter protestiert und Bob damit zum Lachen gebracht. Peters Gesichtsausdruck lag irgendwo zwischen geschockt und pikiert. Doch als er Bob lachen sah, musste auch er grinsen. Dann schüttelte er den Kopf. „Keine Angst, ich bleibe euch noch ein bisschen erhalten."

„Das will ich doch hoffen", hatte Bob gegrinst und seine Augen hatten geleuchtet. „Ohne dich wäre es einfach nicht dasselbe."

„Weiß ich doch", hatte Peter betont arrogant geantwortet und sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht gestrichen. Doch Bob wusste, wie Peter es meinte und kam auf ihn zu.

„Komm her, du", hatte Bob gelacht und Peter umarmt, wie sie es öfter taten. Doch normalerweise schloss Bob dabei nicht seine Augen und genoss den Herzschlag Peters an seiner Brust und sog den Geruch seiner Haare ein und zählte vorsichtig die Sekunden, bis er Peter wieder loslassen musste, bevor es komisch werden würde.

Er ahnte ja nicht, dass diesmal auch Peter die Augen geschlossen hatte.

Bob war gerade fertig, als es an der Tür klingelte. Erschrocken stellte Bob das Wasser ab und hüpfte aus der Dusche. Es war ihm gar nicht so lange vorgekommen, aber ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er bei seinen Gedanken an Peter doch länger geduscht hatte, als geplant. Schnell band er sich ein großes Badetuch um die Hüfte und rannte die Treppe nach unten. Es klingelte bereits ein zweites Mal, als Bob die Tür öffnete. Vor ihm stand ein Mädchen, das er nur flüchtig aus der Schule kannte. Sie war klein und schmal, hatte auffallend hohe Wangenknochen und große Augen. Ihre braunen Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz gebunden und hinten durch das Loch in der Cappi des Pizzadienstes gezogen.

„Pizza für Bob Andrews. Einmal Schinken, Ananas, Käse", las sie vor und sah dann auf. Bob bemerkte ein paar niedliche Sommersprossen auf ihrer Nase. „Das macht dann...", stockte sie, als sie realisierte, dass ein halb nackter junger Mann die Tür geöffnet hatte und Bob kurz mit ihren Blicken scannte.

„13 Dollar", vollendete sie den Satz monoton. Bob biss sich auf die Unterlippe, um nicht zu grinsen. „Entschuldige die Aufmachung, ich war duschen und hatte die Zeit nicht im Blick", verteidigte er sich.

Es dauerte nur kurz, bis das Mädchen sich aus ihrer Schockstarre wieder gelöst hatte. „Dann bin ich jetzt aber mal gespannt, wo du die 13 Dollar herzauberst", grinste sie mit Blick auf das Handtuch.

Bob grinste ebenfalls. Irgendwie gefiel ihm ihr keckes Auftreten. „Moment", sagte er und ging in die Küche, um das Geld zu holen. Als er wieder zurück war, drückte er ihr 15 Dollar in die Hand.

„Stimmt so und entschuldige nochmal das Handtuch", sagte er lächelnd.

„Danke", sagte sie, als sie das Geld in der Bauchtasche verstaute und setzte hinzu. „Nächstes Mal dann ohne Handtuch." Bob konnte deutlich ein fettes Grinsen auf ihrem Gesicht erkennen, auch wenn sie auffallend lange brauchte, um die Scheine zu sortieren. Bob war angestachelt. Ihm gefiel dieser kleine Flirt mit der Pizzabotin.

„Irgendwie ist es nicht gerecht, dass du meinen Namen kennst und ich nicht deinen, wo wir doch schon so intim miteinander sind", versuchte er, noch einmal ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Sie sah tatsächlich auf und ihn mit ihren großen braunen Augen offen an. Er meinte, ein kleines Funkeln darin erkennen zu können.

„Nancy Walsh", antwortete sie schließlich. „Ich bin neu in Rocky Beach und habe dich schon mal in einer Sitzung der Schülerzeitung gesehen. Da hattest du aber Hosen an", stichelte sie.

„Das werde ich mir jetzt wohl ewig vorhalten lassen müssen, oder", zwinkerte er ihr zu.

Sie hielt dem Flirt gut stand und konterte: „Das kommt darauf an, ob ich will, dass meine Freundinnen wissen, wie es unter Bob Andrews' Shirt aussieht." Bei diesem Satz betrachtete sie noch einmal Bobs nackte Brust und riss sich dann von ihm los.

„Ich muss leider weiter", sagte sie sichtlich enttäuscht mit einem Blick auf die wartende Pizzatasche. „Aber du hast ja meine Nummer", grinste sie und machte sich dann auf den Rückweg zu ihrem Roller. Am Tor drehte sie sich noch einmal um und hob die Hand zum Abschied. Dann fuhr sie los.

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