26 | Eifersucht

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Nun musste er ihn fragen. „Woher weißt du es? Ich meine, woher weißt du, dass ich..." Bob traute sich nicht mal, an das Wort zu denken, so unangenehm war es ihm noch.

Charles schien zu verstehen. „Vielleicht hatte ich es einfach gehofft", sagte er und lehnte sich ein wenig näher zu Bob hinüber, wobei sein Hemd den Blick auf seine muskulöse Brust frei gab. Bob realisierte außerdem seine langen dunklen Wimpern und den durchaus attraktiven Duft, der ihn umgab. Sein Herz klopfte ein wenig schneller, als sich ihre Köpfe langsam näher kamen.

„Bob!", hörte er eine vertraute Stimme die beginnende Zweisamkeit unterbrechen. „Hier steckst du also. Ich habe mir Sorgen gemacht."

Natürlich kam Peter genau in dem Moment, als Bob sich mit der Situation, dass Charles ihn attraktiv zu finden schien, angefreundet hatte. Kelly war nicht zu sehen. Wahrscheinlich war sie mal für kleine Zicken.

„Warum sagst du denn nicht Bescheid, wenn du gehst?", fragte Peter vorwurfsvoll.

Bob wollte gerade ausholen und einwerfen, dass es ja überhaupt keine Chance gegeben hatte, ihm Bescheid zu geben und er sich davor ja auch nicht interessiert hatte, was er gemacht habe, als Charles unverhofft einsprang.

„Entschuldige. Ich habe deinen Freund entführt", sagte er mit einem entschuldigenden Lächeln. „Er war allein und ich wusste nicht, dass er zu dir gehört."

„Und du bist?", fragte Peter ziemlich unwirsch.

„Das ist Charles und du kannst ruhig ein bisschen netter zu ihm sein", mischte sich jetzt Bob ein, dem Peters Ton überhaupt nicht gefiel.

Peter schnappte hörbar nach Luft. „Ich dachte, wir machen heute was zusammen und dann ziehst du mit einem Fremden los?"

„Bitte?", ließ Bob verlauten. „Wer war denn seit wir hier die ganze Zeit mit seiner Freundin am Streiten und hat mich ignoriert?", blaffte er.

„Ich habe dich nicht ignoriert, wir mussten nur kurz was klären. Immerhin habe ich sie heute Nachmittag zu deinen Gunsten versetzt", verteidigte sich Peter.

„Achso, dann soll ich dir auch noch dankbar sein, dass du deine Zeit für mich geopfert hast?", fragte Bob gekränkt.

„Nein, so meinte ich das nicht!", korrigierte Peter und hatte das Gefühl, das Gespräch würde ihm entgleiten. Bob saß stur mit verschränkten Armen auf dem Barhocker und sah ihn beleidigt an. Ihn so zu sehen, versetzte Peter einen Stich. Und daneben saß dieser Charles, der aus irgendeinem unerfindlichen Grund fast schon zufrieden lächelte. Amüsierte ihn dieser Streit so sehr?

Als Bob weiter schwieg, fiel Peters Blick auf das Getränk neben Bob. War das etwa Alkohol? „Und was trinkst du da überhaupt? Weißt du denn nicht, dass man von Fremden nichts annimmt?", blaffte er und wollte Bob den Drink wegnehmen, doch der war schneller und brachte das Glas in Sicherheit.

„Ist er verrückt?", flüsterte Charles an Bob gewandt, was Peter natürlich trotzdem hörte und nun wirklich zornig wurde.

„Ich weiß gar nicht, warum ich mir Sorgen um dich gemacht habe", schrie er fast. „Du scheinst mich ja heute nicht mehr zu brauchen."

Als er bemerkte, dass er zu laut gewesen war, versuchte Peter, sich ein wenig zu beruhigen. Fast schon freundlich sagte er schließlich: „Letzte Chance mitzukommen!"

Bob zögerte nur kurz. Es tat ihm in der Seele weh, aber Peters Verhalten ließ keine andere Antwort zu. „Nein. Ich bleibe bei Charles."

„Fein." Peter war gleichzeitig ein wenig verwirrt und wütend. Und auch ein bisschen traurig. Er fragte sich, was gerade schief gegangen war, dass er sich so verhalten hatte. Das war ganz und gar nicht sein Plan gewesen.

Nachdem sich Kelly nach ihrem Streit beleidigt auf den Nachhauseweg gemacht hatte, war Peter aufgefallen, dass Bob verschwunden war. Er hatte ihn kurz auf der Tanzfläche und danach auf der Toilette gesucht. Auf dem Rückweg war er an der Bar vorbeigekommen und da hatte er ihn entdeckt. Aber er war nicht allein gewesen. Bob hatte sich mit einem großen, etwas älteren Jungen, der ziemlich gut aussah, unterhalten.

Peter hatte gesehen, dass die beiden sich ziemlich vertraut unterhielten, kannte den Jungen aber nicht, was ihn stutzig gemacht hatte. Gerade hatte der Junge etwas gesagt und Bob war errötet. Hatte er Bob beleidigt oder bloßgestellt? In Peters Magen hatte sich etwas zusammengezogen und er hatte das dringende Bedürfnis verspürt, Bob zu schützen, egal vor was oder vor wem.

Er war auf die beiden zugegangen und hatte gesehen, wie Bob etwas sagte, dass ihm scheinbar unangenehm war. Der Große hatte geantwortet und sich dann lächelnd zu Bob vorgebeugt. Und auch Bobs Oberkörper hatte sich in die Richtung seines Gegenübers bewegt.

Peters hatte einen kurzen stechenden Schmerz in seiner Brust gespürt und dann die Szene unterbrochen.

Auf dem Weg zum Auto, spürte Peter wie seine Augen brannten und sein Herz klopfte. Was war da grade passiert? In seinem Kopf nahmen die letzten Minuten auf einmal Gestalt an. Was hatte der Mann gesagt? 'Ich habe deinen Freund entführt' und 'Ich wusste nicht, dass er zu dir gehört.'

War es wirklich das, wonach es aussah? Hatte dieser Mann Interesse an Bob? Peter dachte nach. Es war ja nicht abwegig, dass man in der Disko angesprochen wurde. Auch nicht von einem anderen Mann, auch wenn dies vielleicht eher unüblich war. Aber die eigentliche Frage war doch, warum war Bob mitgegangen? Hatte er nicht gemerkt, dass dieser Mann ihn attraktiv fand, oder war es ihm egal? Fand er ihn wohlmöglich auch anziehend?

Peter war an seinem MG angekommen. Die kalte Nachtluft ließ ihn auf einmal klarer sehen. Er hatte die letzten Tage schon gemerkt, dass Bob sich verändert hatte. Auch wenn er es seinem Freund nicht gesagt hatte, aber ihm waren die Blicke aufgefallen, die Bob ihm zugeworfen hatte. Das breite Grinsen, als sie gemeinsam über ihre Witze lachten, die Erleichterung, als er verkündete, er wolle Kelly nicht gleich heiraten. Die Umarmung, die Peter nur aufgelöst hatte, weil es sich so gut angefühlt hatte. Zu gut.

„Fuck!", entwich es Peter und er trat gegen den Reifen seines Autos. Sein Herz raste.

Konnte er Bob wirklich allein hier mit diesem Mann zurücklassen? Er hatte es ja so gewollt. Aber wollte Peter das auch?

Mit gemischten Gefühlen stieg er in seinen MG. Er blieb noch etwa zehn Minuten auf dem Parkplatz stehen, falls Bob es sich anders überlegen würde. Aber er kam nicht. Enttäuscht fuhr Peter nach Hause.

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