14 | Fünf Drachen

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Die Tage verflogen schneller als ich es erwartet hatte, es war noch genau einer übrig. Wenn ich morgen erwachte, würde ich mich einem Drachen gegenüber finden.
Seit dem Harry mir davon erzählt hatte, war nicht mehr viel Zeit fürs schlafen gewesen, jede freie Sekunde verbrachte ich in der Bibliothek und studierte alles über Drachen, wo die Schwachstellen der verschiedenen Rassen waren, welche Zauber man am besten gegen sie einsetzte und wie man sie beruhigte. Außerdem erlernte ich jeden einzelnen Zauber mit dem man kämpfen sowie abblocken konnte.
Draco musste mit mir üben, manchmal schlichen wir uns nachts in ein verlassenes Klassenzimmer.
Ich durfte keine Fehler machen.
Als ich an diesem Abend ins Bett ging, drohte mir mein Herz aus der Brust zu springen, in meinem Kopf war eine wirbelnde Masse aus Zaubern, Unfallszenarien und Drachenrassen.
Ich sendete ein stummes Gebet gen Himmel.
Bitte lass es keinen Schwarzen Hebriden sein.

Beim Frühstück herrschte eine fürchterliche Lautstärke, alle redeten über die erste Aufgabe, was könnte sie wohl sein? Würde schon jemand rausfliegen? Wer würde besser abschneiden - Harry oder ich? Fragen über Fragen, sogar Wetten.
Meine Hand zitterte als ich sie nach dem Krug mit dem Kürbissaft ausstreckte.
„Vergiss nicht, ich bin da, ich sehe dir zu, du bist niemals allein, okay? Du kannst alle Zauber die wir geübt haben perfekt, du schaffst das." Sagte Draco überzeugt und nahm mir den Krug aus der Hand, vermutlich aus Angst er könnte mir aus der Hand fallen.
Er schob mir mein nun gefülltes Glas hin.
„Trink und iss auch was, du musst gestärkt sein."
Ich nahm den Becher und lehrte ihn in einem Zug.
Dann füllte er meinen Teller mit Rührei und Schinken. Er war der beste Freund den ich mir hätte wünschen können.
„Schaut euch an, was ich uns gemacht habe!"
Etwas schwereres wurde neben mich auf den Tisch geknallt, ich sah auf.
Maisie's Gesicht war gerötet vor Begeisterung, sie öffnete die Kiste die sie neben mich geschmissen hatte.
„Ich habe hier Shirts, Anstecker, Fahnen und Schals, immerhin ist es ja kalt."
Sie schwenkte mit einem der Shirts umher. Es war in den Slytherinfarben gehalten und eine schlichte Schlange prankte im Hintergrund.
In fetten, silbernen Buchstaben stand dann Lilith Potter ist unser Champion.
Draco grinste breit. „Maisie, du bist ein Genie."
Sie grinste breit. „Weiß ich. Also worauf wartet ihr? Eine Galleone pro Shirt oder einen Schal, 10 Sickel für eine Fahne und zwei Sickel für einen Anstecker, kommt ran!"
Ich hätte ja erwartet, dass es keinen interessieren würde, doch tatsächlich standen am Ende 90% der Slytherins und überraschender Weise auch ungefähr 15% der Ravenclaws bei ihr und drückte ihr Geld in die Hand.
Auch Draco kaufte etwas, naja eigentlich von allem etwas. Auch wenn ich mich nun mehr denn je unterstützt fühlte, schien alles in mir zu schreien, ich sollte mich irgendwo verstecken bis das Turnier komplett vorbei war. Eigentlich klang das nach 'ner wirklich guten Idee, doch gerade als ich aufstehen wollte, hörte ich Professor McGonagalls Stimme hinter mir.
„Miss Potter, alle Champions müssen sich nun vor der Arena versammeln, während ihre Mitschüler sich langsam dort einfinden um Ihnen zuzusehen. Dort wird Ihnen alles wichtige erklärt und Sie erhalten Ihre Championkleidung, bitte folgen Sie mir."
Ich nickte knapp und stand auf. Der ganze Slytherintisch begann zu jubeln und nach kurzer Zeit stimmten sie einen Schlachtgesang an, McGonagall verdrehte die Augen, Draco umarmte mich. „Viel Glück."

Die Arena war draußen auf den Ländereien, sie war riesig, ein Wunder, dass sie zuvor niemand bemerkt hatte, sie konnte ja unmöglich über Nacht aufgebaut worden sein.
Direkt daneben befand sich ein großes Zelt, welches von innen in sechs Bereiche eingeteilt war. Fünf kleine, in unterschiedlichen Farben, die aber deutlich zeigten wer wohin gehörte. Da war schwarz-rot für Krumm, blass blau und weiß für Fleur, gelb-schwarz für Diggory, gold-rot für Harry und grün-silber für mich.
Der letzte Bereich war ein erste Hilfe Abschnitt, in welchem bereits Madame Pomfrey saß und nervös durch ein Buch blätterte.
Vor mir standen meine Mitchampions, Barty Crouch, Rita Kimmkorn und ihr Fotograf und die drei Schulleiter.
Von draußen hörte man wie die Tribünen in der Arena sich füllten, mit jeder Sekunde geriet mein Puls mehr außer Kontrolle.
„Treten Sie bit ..." Fing Crouch an, doch Kimmkorn unterbrach ihn.
„Zuerst ein Foto! Stellt euch da auf!" Hektisch begann sie uns auf die Stirnseite des Zelts zu zerren und so aufzustellen wie es ihr gefiel, dann der bereits gewohnte Knall und das blendende Blitzlicht, ich blinzelte.
„Nun gut, bitte treten Sie heran." Sagte Crouch etwas genervt und wir stellten uns in einem Kreis um ihn herum auf.
„Ihre erste Aufgabe wird es sein, gegen einen Drachen zu kämpfen, doch natürlich nicht ohne Sinn. In der Mitte der Arena liegt ein Nest mit Dracheneiern. Jeweils eines davon ist aus Gold, dieses müssen Sie sich holen, doch der Drache wird selbstverständlich alles dafür tun, dass sie nicht an das Nest kommen. Kommen die anderen Eier zu Schaden, gibt es Punktabzug. Verstanden?"
„Werden wir alle gegen denselben Drachen kämpfen?" Fragte Diggory.
„Oh nein, natürlich nicht. Sie alle werden gleich in diesen Beutel greifen und eine Miniatur ihrer Rasse hervorziehen, sie sind nach Gefahr nummeriert, diese Nummern zeigen ihnen auch die Reihenfolge an in denen Sie gleich antreten müssen, nun gut, los geht es. Ladys first, wenn ich Sie bitten dürfte, Miss Delacour?"
Fleur machte ein entsetztes Gesicht, griff jedoch in den leicht dampfenden Beutel und zog einen blass grünen Drachen mit der Nummer 1 um seinen kleinen Hals heraus.
„Ah ja, ein Gemeiner Walisischer Grünling, wie schön. Mister Krumm?"
Krumm griff mit ausdruckslosem Gesicht hinein und zog einen dunkelroten Drachen heraus, um seinen Kopf trug er, ähnlich einem Löwen, eine Art Stachelkranz welcher golden schimmerte. Er fauchte kurz und trug die Nummer 3 um den Hals.
„Ein chinesischer Feuerball, interessant. Ach, ich erzähle hier von Ladys first und übergehe Sie komplett, Miss Potter, bitte entschuldigen Sie."
Ich versuchte es mit einem Lächeln, doch es ging nicht. Zitternd griff ich in den Beutel den er mir hin hielt. Es war etwas heiß und ich spürte ledrige Haut und spitze Stacheln. Vorsichtig griff ich nach einem der letzten drei und zog ihn heraus.
In dem Moment in dem ich ihn da auf meiner Hand sitzen sah, drehte sich mir der Magen um und ich wünschte sofort ich hätte vorhin nichts gegessen.
Es war mein schlimmster Alptraum.
Der Drache hatte pechschwarze Schuppen und wirkte auf den ersten Blick recht unspektakulär, doch die messerscharfe Stachelreihe die von seinem Kopf bis hinab in seine Schwanzspitze verlief, war unberechenbar. Um seinen Hals ging die Nummer 5. War ja klar, dass ausgerechnet ich den gefährlichsten bekam.
„Oh Oh, ein Schwarzer Hebrid, seien Sie bloß vorsichtig Miss Potter. Mister Diggory, bitte."
Diggory griff in den Beutel und zog einen silber-grauen Drachen mit der Nummer 2 hervor. Er wirkte recht erleichtert.
„Ein schwedischer Kurzschnäuzler, wunderschön, aber heimtückisch. Nun Mr. Potter, da bleibt ja nur noch die Nummer 4, bitte ziehen Sie."
Harry zog einen stacheligen, bräunlichen Drachen mit orangenen Augen hervor.
„Der ungarische Hornschwanz, Sie und Ihre Schwester haben ja überhaupt kein Glück! Nun, ich bitte Sie nun in Ihren Bereichen Platz zu nehmen, wann immer eine Kanone ertönt, wissen Sie, das der Nächste dran ist, viel Glück."
In der Sekunde in der er das sagte, ertönte die erste Kanone und sämtliche Färbe wich auch Fleurs Gesicht.
Sie ging auf den Ausgang des Zeltes zu und als sie den Stoff beiseite zog konnte ich die tobende Menge sehen, alles drehte sich. Dann war sie verschwunden und alles was man die nächste halbe Stunde hörte war wütendes Gebrüll, Rufe aus dem Publikum und hin und wieder einen entsetzten Schrei von Fleur.
Die anderen waren vor mir da gewesen und hatten ihre Kleidung schon an, meine lag noch unberührt in meinem Zeltabschnitt.
Ich nahm sie und schloss die Vorhänge.
Mit fahrigen Fingern entledigte ich mich meines schwarzen Umhangs und zog die silber-grüne Kleidung an, auf meinem Rücken stand in grünen Lettern Potter.
Als ich wieder vor den Vorhang trat, liefen die anderen nervös hin und her, ich spürte meinen Herzschlag viel zu heftig, hin und wieder bekam ich schwarz vor Augen.
Und dann kam Fleur wieder. Sie taumelte in Begleitung einer der Aufpasser direkt zu Madame Pomfrey, ihr goldenes Haar zog eine Rauchspur hinter sich her.
In der nächsten Sekunde vernahm ich schon den nächsten Kanonenschuss und Diggory trat heraus.
Er brauchte nicht lange, Fleur war grade bei Madame Pomfrey fertig und hatte sich auf die Liege in ihrem Bereich gelegt, als er rein kam. Ich erschrak, er hatte einige übel verbrannte Stellen in seinem sonst so makellosen Gesicht, er rannte quasi zu der Krankenschwester, schon wurde die nächste Kanone gezündet und Krumm, emotionslos wie eh und je, trat vor das Zelt.
Er brauchte länger als Fleur, sein Drache war lauter als die der beiden davor, man hörte die Menge Ah! und Oh mein Gott! und Aua! schreien, meine Übelkeit wurde immer schlimmer, ich wollte mir gar nicht ausmalen was sie bei mir rufen würden.
Krumm kehrte zurück, ohne beträchtlichen Schaden, doch auch er ging zu Madame Pomfrey.
Als Harrys Kanone ertönte, wurde mir klar, das ich als nächstes daraus musste.
Ich saß auf meiner Liege, in meinen Ohren ein Rauschen, ich hatte das Gefühl mich übergeben zu müssen.
Harry brauchte länger als sie alle zusammen und die Menge war kurzzeitig komplett still, ich wusste nicht ob das gut oder schlecht war. War Harry tot? Wäre ja nicht das erste Mal, dass bei diesem verfluchten Turnier Leute starben.
Doch plötzlich brach die Menge in tobende Begeisterungsrufe aus und wenige Minuten später kam auch er zurück.
Schnittwunden zierten sein Gesicht, doch ansonsten sah er gut aus.

Und dann ertönte die letzte Kanone und ich erhob mich.

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