FOURTY-NINE - Wunderbar!

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»My middle finger salutes you«
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Mateo POV

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Sprachlos starre ich meinen Bruder an, dessen Augen vor Schock ebenfalls geweitet sind. Auch Kiaras Vater erstarrt in seiner Bewegung, meinen Vater sehe ich zwar nicht da er hinter mir steht, aber ich stelle mir eine ähnliche Reaktion vor. In meinem Kopf rauscht es eine Weile bis ich wieder sowas wie einen Gedanken fassen kann, der jedoch noch weit entfernt von klar ist. Ilaria und Kiara sind entführt worden - erneut. Was ist mit der Security passiert, die wir aufgestellt haben? Wieso hat niemand Alarm geschlagen? Woher wussten Alex' Leute, wo wir uns aufhalten - wo die Mädchen sich aufhalten?

Ich spüre eine Hand auf meiner Schulter, und als ich nach hinten sehe erkenne ich Zed der mich eindringlich ansieht. Wir können nicht sprechen, das würde unsere Deckung auffliegen lassen, doch sein Blick spricht Bände. Ich soll mich zusammenreissen, und zwar schnell - die Mission könnte gefährdet sein, und wir können nicht noch weitere Rückschläge verkraften. Ich nicke leicht und atme mehrere Male tief durch, ehe ich mich zusammenreisse und meine Aufmerksamkeit wieder auf das Hier und Jetzt lenke. Ein Problem nach dem Anderen, richtig?

Auch Gian und Mr. Lewis scheinen sich langsam wieder einzukriegen, wobei ich Gian ansehen kann wie sehr er innerlich gerade leidet. Natürlich, ich ja auch. Wir haben erst vor wenigen Monaten unseren ältesten Bruder verloren - unsere kleine Schwester und Kiara zu verlieren würde uns auffressen. Ich weiss nicht wie wir nach einem solchen Schlag ins Gesicht weitermachen könnten. Ob es uns nicht sogar ganz zerreissen würde.

Als Kinder wurden wir auf vieles vorbereitet, Situationen von denen andere Kinder nicht mal träumen, doch auf den Verlust eines Familienmitglies kann man sich nicht vorbereiten. Dieses Gefühl kann nicht einfach gedämpft oder weggeatmet werden; der Schmerz ist anders als der einer Schusswunde. Es gibt kein Heilmittel, keinen Verband und auch keine Tablette gegen das, was er in dir anrichtet - nur Zeit hilft, wobei ich immer derjenige war der den Spruch „Zeit heilt alle Wunden" verachtet hat. Dass er stimmt lerne ich momentan.

Wir hören wie sich Schritte von uns entfernen, bis eine Türe zuschlägt. Mr. Lewis sieht erneut in den Raum und deutet uns dann an, dass nur noch zwei Personen anwesend sind - Da ich Alex' Stimme nicht mehr höre, und er sonst immer spricht, gehe ich davon aus dass er nicht mehr anwesend ist. Gut so, soll er ruhig noch etwas im Dunkeln tappen über unsere Anwesenheit. Auf Mr. Lewis' Kommando betreten wir den Raum still, und können die beiden Männer sang- und klanglos ausser Gefecht setzen. Es fallen keine Schüsse, was gut ist. So bleiben wir noch eine Weile unentdeckt.

Vorsichtig nähern wir uns der Türe, die wir eben haben zuschlagen hören, und machen uns mit gezücken Waffen bereit dazu, jederzeit zu schiessen. Gerade als wir die Türe öffnen wollen, öffnet sie sich von selbst, und ehe der Mann seine Waffe zücken kann haben wir ihn zur Seite gezogen und eine Hand auf seinen Mund gepresst, damit er schweigt. Gian, der den Mann festhält, zieht ihn rückwärts weg von der Türe, und Zed entfernt seine Waffe ehe er sie mir zuwirft. Mit einer Hand fange ich das schwarze Objekt auf und verstaue es dann sicher und griffbereit.

„Wie lautet den Name?", fragt Gian kühl, und sieht den Mann fragend an. „Samuel", murmelt dieser gedämpft gegen die Hand meines Bruders, und sieht ihn aus grossen Augen an. „Also, Samuel", ergreife ich das Wort, und spiele mit meiner eigenen Waffe rum. „Du kannst dir bestimmt denken wer wir sind und weshalb wir hier sind, richtig?" Samuel nickt, und ein selbstsicheres Lächeln umspielt meine Lippen. Der arme Kerl zittert vor Angst. „Hast du eine Frau?" Samuel nickt zögerlich, und ich kann ihn bis hierher schlucken hören. „Kinder?" Erneut nickt er, und schliesst kurz die Augen. „Ich schlage dir in dem Fall vor, zu kooperieren - sonst können deine Kinder dich bald nur noch in Form eines Steins besuchen. Das willst du doch sicherlich nicht, oder?"

Heftig schüttelt Samuel den Kopf und weitet die Augen. Ich frage mich was er zwischen den Männern hier zu suchen hat, wenn er schon jetzt ein pures Häufchen Elend ist. Ganz langsam macht sich ein Verdacht in meinem Kopf breit. Ich winke meinen Dad heran, und wir gehen ein paar Schritte von der Gruppe weg. „Was ist?", fragt mein Vater sofort, und nachdenklich starre ich zu Samuel. „Ich habe das Gefühl dass er nicht freiwillig zu den Männern hier gehört", wispere ich, und schaue zu meinem Dad. „Wieso denn das?" Ich zucke mit den Schultern.

„Ich weiss es nicht. Es ist einfach so ein Gefühl. Siehst du nicht wie verdammt viel Angst der Typ hat? Der würde niemals freiwillig in so eine Sache eintreten, da bin ich mir sicher. Er ist ein Vater und ein Ehemann, kein Mitglied einer Gang oder so." Nun runzelt auch mein Vater die Stirn und scheint über meine Worte nachzudenken. „Und wieso glaubst du dann, dass er doch hier ist?" Ich beisse mir auf die Unterlippe und schüttle dann leicht den Kopf. „Seine Familie", murmle ich, und fahre mir durch die Haare. „Du meinst seine Familie wird schon als Druckmittel verwendet?"

Ich nicke. „Ja. Was wenn Samuel durch irgendein kleines Geschäft, Drogen für eine Party oder so, mit Alex und seinen Leuten in Kontakt gekommen ist, Schulden gemacht hat und dafür mit seiner geliebten Familie als Druckmittel nun hier mitmachen muss? Glaub mir, das würde ich Alex sofort zutrauen. Und der richtige Drahtzieher der Sache scheint ja noch skrupelloser zu sein." Mein Vater nickt langsam und nimmt sein Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger - das macht er immer, wenn er eine gute Spur in seinem Kopf verfolgt. „Ich glaube du könntest Recht haben", beschliesst er nach einer guten Minute, und deutet mit dem Kopf an zur Gruppe zurückzukehren.

Mit grossen Schritten bin ich wieder bei Samuel, setze diesmal aber einen weniger einschüchternden Blick auf. „Samuel, kann es sein dass deine Familie schon bedroht wird? Dass du nicht freiwillig hier bist?" Verwundert schauen Zed und Gian zu mir, doch ich fokussiere mich voll und ganz auf Samuels Reaktion - nicht nur die Wörtliche, sondern auch die seines Gesichts. Tatsächlich weiten sich seine Augen etwas, und ich erkenne Angst in ihnen. Dann senkt er den Blick und fängt an, hektisch um sich zu sehen. Ich habe definitiv einen wunden Punkt getroffen.

„Gut, hör mir zu. Wir werden uns um deine Familie kümmern, okay? Aber dafür musst du uns jetzt helfen. Bist du bereit dazu? Es tut mir leid dir damit zu drohen, aber wenn du uns verrätst bist du tot." Es dauert ein paar Sekunden, doch dann nickt Samuel langsam. Ich nicke Gian zu der seine Hand langsam wegnimmt, bereit dazu sie sofort wieder vor den Mund des Mannes zu pressen den er noch immer fixiert hat. Samuel jedoch bleibt ruhig, woraufhin ich zu ihm komme und ihm auf die Schulter klopfe.

„Gute Entscheidung", murmle ich, und zögerlich nickt Samuel. „Wie kommt ihr dazu jetzt einzudringen?", fragt er mich, und ich seufze. „Kiara ist meine Freundin. Ihr wurde viel Leid zugefügt, und uns auch - wir sind hier um dem ein Ende zu setzen, damit Kiara wieder zu ihrer Familie zurückkann und wir in Ruhe gelassen werden." Langsam nickt Samuel und sieht dann zur Türe.

„Ihr habt nicht viel Zeit. In ein paar Minuten findet hier eine Krisensitzung statt, mit Alex als Anführer. Danach kommt der grosse Boss, nur Alex kennt ihn und auch nur er bekommt ihn zu Gesicht. Wir alle müssen uns verkrümeln, es gibt keine Möglichkeit den Anführer zu sehen. Beide Gespräche finden in diesem Raum statt, ihr solltet euch also schnell verstecken. Ich kann mir vorstellen dass Alex nicht erfreut reaigeren wird wenn er euch entdeckt, würde aber an eurer Stelle noch damit warten ihn zu überwältigen. Ich bin mir sicher dass ihr wichtige Informationen sammeln könnt wärhend den beiden Gesprächen; vor allem nach der neuesten Information."

Fragend sehe ich Samuel an. „Die wäre?"

Er blickt um sich, und räuspert sich dann. „Die beiden Mädchen sind zusammen mit Bale ausgerissen. Wir wissen nicht wo die drei sind, und wie es aussieht haben sie eine Krankenschwester mitgenommen. Sie weiss alles über uns, und kennt das Gebäude hier in- und auswendig."

Ich hebe eine Augenbraue, und auch Gian staunt nicht schlecht. „Ich habe nichts anderes erwartet", seufzt Zed, und scheint stolz auf die Mädels zu sein. Dass Bale dabei ist überrascht mich auch nicht mehr gross, bei Alex in Gefangenschaft sein will niemand. Auch er nicht. „Gut, wenn wir Glück haben sind sie aus dem Gebäude raus wenn wir zuschlagen", seufzt Gian, und wir nicken. Dann sieht er zu Samuel. „Geh wieder zurück. Wenn du fehlst wird das sicherlich auffallen, nicht?" Samuel nickt, und sieht zu mir. Ich nicke ebenfalls, und gebe dem Mann seine Waffe zurück.

„Hier. Gib uns ein Zeichen wenn wir zuschlagen können, okay?" Samuel nickt, steckt seine Waffe ein und räuspert sich. „Danke", murmelt er dann, und ich nicke. Dann verstecken wir uns alle hinter den verschiedensten Möbelstücken und Regalen, die hier wohl noch von den vorherigen Arbeitern rumstehen, und schauen dabei zu, wie Samuel den Raum wieder verlässt. Ab jetzt müssen wir darauf hoffen, dass Samuel auch wirklich ehrlich war.

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Kiara POV

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Zum sicher fünften Mal seit ein paar Minuten presse ich das im Betäubungsmittel getränkte Tuch vor die Nase eines Mannes, und lege ihn vorsichtig auf den Boden als er das Bewusstsein verliert.

„Ich hasse es das zu tun", murmle ich und schaue zu Bale, der ebenfalls gerade jemanden erledigt hat. Aus Sicherheitsgründen haben wir uns dazu entschieden, Ilaria ebenfalls zu betäuben damit sie uns nicht in einem Anfall der ihr verabreichten Drogen verraten kann. Die Ärztin, Sofia, trägt sie mit einem sicheren Abstand hinter uns her, während Bale und ich uns den Weg freiräumen in dem wir die Männer von hinten mit den Tüchern überraschen. So fallen keine Schüsse, und geschrien kann auch nicht werden.

„Vertrau mir, die werden sich wieder erholen", murmelt Bale, und schliesst zu mir auf. Gleich müssen wir um die Ecke biegen, und um den richtigen Gang zu erwischen brauchen wir Sofia, die wenige Meter hinter uns gerade über die beiden betäubten Männer steigt. „Rechts", flüstert sie bei uns angekommen, und wie immer lehnt Bale sich etwas um die Ecke. Dann winkt er uns zu, und ich folge ihm so leise wie möglich. Auf diesem Flur stehen keine Männer, weshalb wir schnell vorankommen - etwas zu schnell für meinen Geschmack.

„Irgendwas stimmt hier nicht", murmle ich und deute Bale an, stehen zu bleiben. „Das ist der erste unbewachte Flur." Suchend drehe ich mich mehrmals langsam im Kreis, doch ich entdecke absolut niemanden. „Vielleicht steht hier einfach niemand?", rätselt Bale, und ich zucke mit den Schultern. „Finden wir's raus." Wir gehen weiter, doch das Gefühl in meinem Magen wird nicht weniger, erst recht nicht als ich glaube, Schritte hinter uns zu hören. Sofort drehe ich mich um und deute Sofia an, sich mit Ilaria in eine Nische zu quetschen, und wie es sich bestätigt tue ich dies gerade noch rechtzeitig.

Weder Bale noch mir bleibt viel Zeit um zu reagieren als vier Männer auf uns zugeschossen kommen, und als der erste Schuss mitsamt eines Körpers fällt ist klar, dass wir ein Problem haben. Sofort kommen von allen Seiten Männer auf uns zugestürzt, wovon jedoch keiner Sofia und Ilaria entdeckt. Es dauert keine fünf Sekunden bis Bale und ich wehrlos sind und mit beiden Armen auf dem Rücken auf die Beine gezwungen werden. „Da wird der Boss aber Freude haben", zischt einer der sicher sechs Männer die uns begleiten, und grob werden wir die Gänge entlanggeschubst.

„Wir wollten euch sowieso gleich vorführen. Keine Angst, eure Freundinnen werden wir auch noch finden." Ich schnaube und beisse fest die Zähne zusammen, als ich umknicke und mir dabei fast den Arm breche, so grob wie ich wieder hochgerissen werde. Vor einer grossen Türe halten wir dann endlich an, ehe diese geöffnet wird und wir in einen grossen Raum geschubst werden, in dem mehrere Männer sitzen - unter anderem auch Alex. „So, da wären schon mal zwei der Ausreisser", verkündet der Mann, der mich an den Haaren festhält und mit seiner anderen Hand meinen Arm schmerzhaft gegen meinen Rücken presst, und mich somit auch in die Knie zwingt.

Alex, der bisher den Rücken zu mir gedreht hat, erhebt sich und dreht sich zu Bale und mir um. „Wunderbar!", lacht er dann mit ausgebreiteten Armen, und trinkt einen Schluck seines Biers. „Wirklich, wunderbar."

Mehr kann er nicht sagen, denn noch bevor er sie wieder abgestellt hat zerklirrt die Bierflasche dank eines gezielten Schusses in seinen Händen - nur eine Sekunde später fallen gleich mehrere Männer auf der Stelle tot um.

In dem Moment weiss ich, wer ebenfalls anwesend ist.

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