SEVEN - Ungebetener Gast

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»My level of sarcasm has gotten to the point where I don't even know if I'm kidding or not«
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Kiara POV

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Wenig motiviert strecke ich meine Beine auf meinem Bett aus, während im Fernseher meine momentane Lieblingsserie, Arrow, läuft. Schon nur, weil ich so in diese Serie vertieft bin, schrecke ich etwas hoch, als jemand mein Zimmer betritt. „Kiara, machst du dich denn gar nicht fertig?" Ich runzle die Stirn, und schaue Maddie ziemlich verständnislos an. „Wofür?", frage ich sie leicht verwirrt, und meine kleine Schwester hebt eine Augenbraue, ehe sie die Türe hinter sich schließt.

„Kiara, heute kommt Sam nach Hause", sagt sie dann mit gerunzelter Stirn, und sofort schrecke ich noch etwas mehr auf. „Was? Heute? Ich dachte, das wäre morgen!" Meine kleine Schwester sieht mich verständnislos an, während ich aus meinem Bett rolle, und nach meiner Jeans greife. „Ich dachte, du freust dich so sehr auf ihn, dass du das nicht vergessen könntest", murmelt sie dann, und ich seufze. „Mads... Dad will, dass ich mit ihm eine Familie gründe und so. Gut fürs Geschäft, meint er. Aber schau ihn mal an, und dann mich. Findest du wirklich, wir wären sowas wie ein harmonisches Paar?"

Maddie sieht mich nachdenklich an, und legt den Kopf schief. „Mal davon abgesehen, dass an dir sowieso nicht viel harmonisch ist – nein, nicht wirklich. Aber ich hätte nicht gedacht, dass du auch so denkst." Ich zucke mit den Schultern, und hüpfe so lange herum, bis die Jeans endlich über meine Hüfte rutscht, und ich sie schließen kann. „Und willst du was gegen Dads Wunschvorstellungen unternehmen?" Ich schnaube, und hebe eine Augenbraue.

„Ich will weiterleben, Maddie. Ganz bestimmt nicht. Ich... spiele mit. Ich muss ja wohl. Vielleicht kann ich mich so schnell wie möglich von ihm scheiden lassen oder so. Oder ich lasse mir heimlich eine Spirale setzen, und lasse es vor Sam so erscheinen, als könnte ich keine Kinder kriegen. Was weiss ich. Ich bin doch knapp achtzehn, so schnell wird das ja wohl noch nicht gehen müssen. Vielleicht beweist Sam sich bis dahin als Arschloch, und Dad will gar nicht mehr, dass wir ein Paar werden."

Wenig überzeugt sieht meine kleine Schwester mich an, während ich in meine Sneakers schlüpfe, und meine hoffnungslos verwuschelten Haare vor dem Spiegel zu einem lockeren Pferdeschwanz zusammenbinde. Für den Flughafen wird das schon reichen. Da ich mich nach der Schule noch nicht abgeschminkt habe, sieht man noch, dass ich meine Wimpern getuscht, und meine Augenbrauen nachgezogen habe. Für mehr habe ich jetzt keine Zeit mehr.

„Los komm, Dad wartet schon im Auto." Schnell verlassen wir das Haus, und ich schlüpfe mit Maddie zusammen auf die Rückbank unseres schwarzen Range-Rovers. Mein Vater liebt dieses Auto, und Sam sollte sich geehrt fühlen, dass wir ihn mit Dads Lieblingskarre abholen. Normalerweise hole ich ihn mit Moms schon etwas älteren Opel ab, der definitiv schon bessere Tage gesehen hat. Doch ehrlich gesagt liebe ich den Opel viel mehr, als den Range Rover.

Während der Fahrt zum Flughafen denke ich über Sam nach. Er ist der Sohn eines wichtigen Geschäftspartners meines Vaters, und wir kennen uns eigentlich schon, seit wir denken können. Früher haben wir oft zusammen Zeit verbracht, doch schon mit zehn Jahren stand fest, dass wir andere Ziele im Blick haben. Ich war immer die Rebellin der Familie. Ich wollte noch nie die Firma meines Vaters übernehmen. Ich meine, wieso sollte ich? Maddie kann das ruhig übernehmen.

Ich war schon immer diejenige, die alles ausprobiert hat, was es auszuprobieren gab. Ich will später glücklich sein, und damit meine ich so richtig glücklich. Ich will das tun, was mir Spaß macht, nicht das, was mir am meisten Geld einbringt, oder was meine Eltern für mich vorgesehen haben. Schließlich bin ich immer noch eine eigene Person, und treffe auch meine eigenen Entscheidungen.

Eigentlich ist geplant, dass Sam und ich die beiden Unternehmen unserer Väter übernehmen, und zusammentun werden. Als Ehepaar, da sich das in den Medien anscheinend sehr gut macht. Was wir davon halten, ist beiden so ziemlich egal. Zu meinem größten Übel scheint Sam auch noch wirklich angetan zu sein von dieser Idee, und glaubt, wir wären schon so gut wie verheiratet. Währenddessen grüble ich seit Jahren nach einem Ausweg aus dieser Geschichte, doch gefunden habe ich noch lange keinen.

Wahrscheinlich werde ich die Idee, die ich Maddie geschildert habe, wohl wirklich in die Tat umsetzen. Ich will kein Kind von Sam, und ich will auch nicht mit ihm alt werden. Er war mal ein guter Freund, doch sein Charakter ähnelt zu sehr seinem Vater. Und wenn ich von seinem Vater spreche, dann meine ich einer dieser ekelerregenden Business-Männer, mit klebrigen, glänzenden, zurückgegelten Haaren, feinen Anzügen, Zigaretten, und schmierigem Grinsen.

Er glaubt, Geld sei alles, was man braucht. Er ist fest davon überzeugt, sich alles was er braucht mit Geld kaufen zu können. Es würde mich nicht wundern, wenn er mir eine Menge Geld anbietet, um seinen Sohn zu heiraten. Doch das würde ich nie im Leben annehmen. Ich habe alles, was ich brauche um glücklich zu sein. Geld fehlt mir da nicht.

„Wir sind da." Das war ja wirklich schwer zu übersehen. Nicht. Vor uns erstreckt sich das Gebäude des La Guardia – Flughafens, und mein Vater parkiert wenig später sein Baby. Gleichzeitig piept mein Handy, und ich ziehe es etwas umständlich aus meiner Jeanstasche heraus.

Sam: Ich bin im Terminal zwei

Das ist alles, was er sagt. Wunderbar, wenigstens geht er mir nicht schon auf die Nerven, bevor ich ihn überhaupt gesehen habe. „Er ist im Terminal Zwei", teile ich dem Rest meiner Familie noch mit, und mein Dad nickt. „Wunderbar." Mit diesen Worten steigen wir alle aus, und machen uns auf den Weg. Wenig später erkenne ich Sam schon von weitem, und kleistere mir ein breites Lächeln aufs Gesicht, obwohl mir gerade wirklich nicht dazu zumute ist. Als Sam uns ebenfalls entdeckt, kommt er mit seinem Louis Vuitton Koffer zu uns, und umarmt meine Mutter fast schon überschwänglich.

Maddie und ich versuchen, bei dem Anblick einfach nur freundliche Minen zu machen, jedoch schreie ich innerlich. Wie können meine Eltern wollen, dass ich, ausgerechnet ihre Tochter, mit so jemandem zusammen sein soll? Wie?! „Kiara, meine Hübsche!" Noch bevor ich mich retten kann, werde ich fest umschlungen und gegen eine Brust gedrückt. Sofort steigt mir Sams Parfum in die Nase, und ich huste fast drauf los. Definitiv zu viel. „Hey", presse ich nach Luft schnappend hervor, und lege meine Arme etwas hilflos um den grossen Jungen, der mich gerade völlig beschlagnahmt hat.

Wie konnte ich dem nicht ausweichen?

Als es mir dann doch etwas zu innig wird, löse ich mich nicht harsch, aber bestimmt von Sam, und lächle ihn so echt wie in dieser Situation möglich an. Doch so wie ich ihn kenne, wird ihm das sowieso nie auffallen. „Madison!" Auch meine kleine Schwester kann sich vor einer Monsterumarmung nicht drücken, und ähnlich hilflos wie ich, verzieht sie ganz leicht das Gesicht, als sie sein Parfum riecht. Ich zwinkere ihr leicht zu, während sie mir ziemlich versteckt hinter Sams Rücken den Mittelfinger zeigt.

Sei froh, du musst ihn nicht heiraten oder so.

Auch Maddie schafft es, sich zu retten, und Sam reicht meinem Vater fast schon ehrfürchtig die Hand. „John, es ist mir eine Ehre, dass ihr mich alle so herzlich empfangt und abholt. Ich hatte einen langen Flug hinter mir, das tut mir wirklich gut."

Bitte.

Bitte rutsche nicht auf deiner Schleimspur aus.

Bitte.

Maddie und ich wechseln nur vielsagende Blicke, während sogar Mum völlig entzückt zu sein scheint von Sam. Wie kann sie nur? Wie geht das? Wie blind muss man denn sein? „Ach, das ist doch nicht der Rede wert. Es ist uns eine Freude, dich abholen zu dürfen! Ich habe gehört, dein Vater hat dir ein Apartment in unserer Nähe gekauft?" Sam nickt, und mir fallen fast die Augen aus dem Kopf. Der Junge ist gerade mal neunzehn Jahre alt, fängt erst gerade das College an, und wohnt schon in einem eigenen Apartment? Das er nicht gemietet, sondern direkt gekauft hat? Also er... sein Vater.

„Ja, genau. Dad hat es wohl etwas zu gut mit mir gemeint, und direkt die ganze Wohnung gekauft. Aber das ist mir auch recht, immerhin ist es nicht mein Geld, das er da ausgibt." Meine Eltern und Sam lachen herzlich, während ich nur frustriert seufze. Sieht wohl wirklich so aus, als würden Sam und ich ab jetzt öfters in Kontakt stehen, und ich möchte nicht gerade behaupten, dass mich das freut. Zu fünft machen wir uns wieder auf den Weg zu unserem Auto, und ich schaue Maddie dankbar an, als sie sich auf der Rückbank zwischen Sam und mich quetscht. So habe ich wenigstens diese zehn Minuten Fahrt noch sowas wie meine Ruhe.

Ich will nicht wissen, wie es laufen wird, wenn wir zu Hause sind. Dann gibt es für mich kein Verstecken mehr. Leider gehen diese zehn Minuten viel zu schnell vorbei, und ehe ich mich versehe, stehen wir wieder vor meinem Haus. Ich quäle mich aus dem Wagen raus, und verschwinde mit Maddie sofort nach drinnen, wo ich einen perfekt gedeckten Tisch vorfinde. Natürlich, Sam isst hier. Ich hatte ehrlich gesagt die kleine Hoffnung, er würde sofort in sein Apartment gehen. Doch natürlich sehen die Pläne anders aus.

„Man könnte fast meinen, du läufst vor mir weg." Ich schliesse kurz die Augen, ehe ich ein Lächeln aufsetze, und mich zu Sam umdrehe, der mich amüsiert mustert. „Aber natürlich, ich laufe um mein Leben – siehst du nicht?" Dass dieser Satz eigentlich kein Witz, sondern die pure Wahrheit ist, versteht Sam zu meinem Glück nicht, und fängt an, zu lachen. „Aber klar doch. Oh, was gibt's denn?" Er scheint den gedeckten Tisch entdeckt zu haben, und ich zucke mit den Schultern.

„Keine Ahnung, da musst du schon Mom fragen. Ich wusste bis vor zehn Sekunden noch gar nichts davon." Sam nickt, und ein Grinsen schleicht sich auf seine Lippen. „Ich bin froh, wieder in Manhattan zu sein", sagt er dann, und streckt sich leicht. „Wieso denn?", frage ich ihn, und hoffe, bald unterbrochen zu werden. Von wem auch immer. Von mir aus ein Feuer – was es auch ist, bitte, es soll einfach kommen. „Ach, weißt du... Europa war toll, keine Frage. Aber mein Herz lebt in Manhattan... wenn du verstehst, was ich meine." Er zwinkert mir zu, und ich würde mich am liebsten übergeben. Leider weiss ich genau, was er meint.

Sein Herz wohnt hier. Ich wohne hier.

Haha, lustig.

„Kommt, setzt euch! Das Essen ist gleich fertig, ich muss es nur noch aus dem Ofen nehmen..." hektisch eilt meine Mutter an uns vorbei, was mein Stichwort ist. Sofort setze ich mich an meinem Platz an den Tisch, und meine Schwester setzt sich neben mich. Am Kopf des Tischs sitzt wie immer mein Vater, gegenüber von mir meine Mutter, und neben ihr dann noch Sam. Dieser setzt sich diesmal jedoch gegenüber von mir hin. Zuerst will ich etwas sagen, doch als meine Mutter wie selbstverständlich den Platz neben Sam einnimmt, halte ich es für besser, einfach die Klappe zu halten.

Anscheinend gehört das alles zum Wir-Verkuppeln-Unsere-Tochter-Programm.

Trotz der Umstände läuft mir jedoch das Wasser im Mund zusammen, als ich die Lasagne erblicke, die meine Mutter soeben aus dem Ofen geholt hat, und ungeniert klatsche ich mir eine riesige Portion auf den Teller. Natürlich erst nachdem Sam sich eine genommen hat, schließlich achten meine Eltern ziemlich auf gute Tischmanieren. Und die besitze ich, wenn es sein muss. Jedoch habe ich auch überhaupt nichts dagegen, mir eine Portion Pommes in den Mund zu stopfen. Es hängt alles von meiner Begleitung ab.

Das Essen verläuft ganz okay, mal davon abgesehen, dass Sam die ganze Zeit versucht, mich irgendwie mit seinem Abschluss der Highschool zu beeindrucken. Doch den werde ich in weniger als einem Jahr selbst in der Hand haben. Nach dem Essen macht unser Gast sich endlich auf den Heimweg, und mehr als nur erschöpft verschwinde ich endlich in meinem Zimmer, und lasse mich dort auf mein Bett fallen.

Ich habe absolut keine Ahnung, wie ich das überleben soll.

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Kiara tut mir leid xD

Wie würdet ihr an ihrer Stelle reagieren?

Und was findet ihr so von Sam?

- Xo, Zebisthoughts

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