THIRTY-FOUR - Luxus

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»You can't do epic shit with basic people«
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Kiara POV

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„Das ist so typisch Dad!", flucht Mateo sobald wir das Büro seines Vaters verlassen haben, und zieht mich sanft aber bestimmt am Arm mit sich. „Was denn?", frage ich leicht ausser Atem nach und versuche mit Mateos grosser Geschwindigkeit mitzuhalten. Hier sind seine langen Beine definitiv im Vorteil. „Na, dass er alles in letzter Sekunde erzählt! Er hätte doch auch gestern sagen können dass wir heute noch verschwinden, aber nein, alles muss nebenbei mal erwähnt werden. Verdammt, er bringt unsere gesamte Planung durcheinander."

Im Lift angekommen erhalte ich endlich meine Verschnaufpause und löse meinen Arm aus Mateos Griff. „Beruhig dich Mateo, ändern kann es jetzt keiner mehr von uns. Ausserdem tut uns - dir vor allem - eine Pause von allem vielleicht auch ganz gut. Einen Abend einfach Spass haben und tanzen, verstehst du? Wir haben unsere Köpfe schon lange genug in dieser Sache drin." Ich habe eine Hand auf der Schulter des Italieners platziert, und mein Daumen fährt auf der Anzugsjacke vorsichtig auf und ab. Ich weiss noch nicht so ganz wie ich mit Mateos Temperament umgehen soll wenn er wütend ist, und erhoffe mir einfach, dass ich gerade die richtigen Stränge ziehe und ihn nicht noch wütender mache.

Zu meinem Glück nimmt Mateo aber ein paar tiefe Atemzüge ehe er mit geschlossenen Augen nickt. „Ich weiss, Kiara.... aber auch heute Abend müssen wir weiterhin vorsichtig sein. Dad meinte es ernst als er gesagt hat ich soll auf dich aufpassen." Wir verlassen den Lift wieder, und mit vielen Fragen hetze ich Mateo nach. „Was genau hat er denn mit Ungeziefer gemeint, Mateo? Auf was muss ich vorbereitet sein?" Der Italiener schüttelt den Kopf und steigt zeitgleich mit mir in seinen Wagen. „Du musst auf gar nichts vorbereitet sein. Du sollst heute Abend Spass haben dürfen, so, wie du's eben gesagt hast. Gian und ich werden auf dich aufpassen."

Ich schüttle den Kopf und lege eine Hand über den Power Knopf des Autos, damit Mateo den Motor nicht starten kann. „Nein Mateo, so läuft das nicht", stelle ich mit sicherer Stimme klar, und schaue ihn eindringlich an. „Du erklärst mir jetzt auf was ich heute vorbereitet sein müsste, vorher starten wir nicht. Und ich nehme nicht an dass dein Dad sich freuen würde, wenn wir zu spät kommen, richtig? Er würde das aber auch nicht an mir auslassen..." Ergeben legt Mateo eine Hand an seine Stirn und hebt die andere hoch um mir zu signalisieren, dass er verstanden hat.

„Oh mein Gott okay, ich sag's dir ja. Aber nimm deine Hand da weg und lass mich wenigstens fahren." Zufrieden nehme ich meine Hand wieder weg, und Mateo startet endlich den Motor. „Also?", frage ich als er nichts von sich gibt, und uns durch den Stadtverkehr schlängeln. „Der Ball ist vor allem für wichtige Geschäftsleute mit sogenannten Nebenjobs, wie zum Beispiel der Drogen- und Waffenhandel, gedacht. Es sollte ja auch für dich kein Geheimnis mehr sein dass diese Leute nicht immer nett sind, schlimmer noch richtig ekelhaft sein können. Sagen wir also mal so... die Wahrscheinlichkeit, dass du heute mehrere Angebote für einen Quickie bekommst, ist nicht gerade tief, was aber noch immer nicht das grösste Problem ist." Ich hebe abwartend eine Augenbraue und sehe, wie Mateo innerlich mit sich ringt.

„Jedes Jahr gibt es immer wieder Vorfälle von Misshandlungen", murmelt er dann leise, und ich stosse etwas überfordert die Luft aus, die ich vorher angehalten habe.

„Aber das wird dir nicht passieren, hörst du? Wir bleiben immer unter den Leuten, da kann dir niemand was tun. Es gibt nämlich auch wirklich korrekte Leute die dir sofort helfen würden. Du musst keine Angst haben, okay? Wir sind alle da und passen auf." Ich nicke nur langsam da ich noch nicht so ganz weiss, was ich davon halten soll. Irgendwie wünsche ich mir ich hätte Mateo schweigen gelassen, doch trotzdem bin ich auch froh um die Informationen.

Jetzt weiss ich wenigstens, was passieren könnte und dass es äusserst dumm wäre, ausgerechnet heute auf stur zu schalten und den Beschützerinstinkten der Brüder zu entfliehen. Extrem dumm sogar.

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„Na, bereit?" Ich nicke und hieve meinen Koffer, den ich von Gian ausgeliehen habe, von meinem Bett. Man würde denken dass man nach einem sehr überstürzten Verschwinden kaum Kleider bei sich hätte, doch anscheinend habe ich die Kreditkarten der Genoveses die letzten Tage ziemlich geplündert.

Und ich fühle mich nicht eine Sekunde schuldig dafür.

Noch bevor der Koffer den Boden berührt hat nimmt Mateo ihn mir kommentarlos ab und verschwindet in Richtung Treppe. Mit einem klitzekleinen Lächeln auf den Lippen schultere ich also meine deutlich weniger bepackte Tasche und eile Mateo, der mittlerweile schon auf der Hälfte der Treppe ist, nach. Draussen steht nur noch Mateos Wagen, da alle anderen die Villa schon verlassen haben, nur ich habe auf mich warten lassen - unter einem genervten Blick von einem bestimmten Italiener. Deshalb setze ich mich auch schnell auf den Beifahrersitz um Mateo nicht noch länger warten zu lassen, denn das wird sich ja dann auch auf die Reaktion seines Vaters auf uns auswirken. Und ich will es mir ehrlich gesagt lieber nicht mit Sergio Genovese versauen, vor allem jetzt nicht wo er mich ja ziemlich zu mögen scheint. Es hätte auch ganz anders laufen können.

„Wir fahren nicht lange", teilt Mateo mir mit als wir losfahren, und ich nicke. Da ich von hier die Flugzeuge über unseren Köpfen im Landeanflug hören kann, hätte es mich auch etwas überrascht wenn wir lange fahren müssten. „Aber wir werden zu einem privaten Flughafen fahren." Auch das überrascht mich nicht wirklich. Wer hätte denn auch gedacht, dass die Mafiafamilie in einem Passagierflugzeug voll mit anderen Leuten fliegt? Wer hätte denn gedacht, dass die Genoveses sich überhaupt auf demselben Gelände aufhalten werden wie alle anderen, normalen Menschen? Ein Privatflugzeug ist eines - ein privater Flughafen ist nochmals was ganz anderes.

Aber ich sage nichts, denn insgeheim ist es mir ja auch mehr als recht nicht mit tausenden von Menschen in Berührung kommen zu müssen. Ich hasse das Gedränge und den ewigen Stress an Flughäfen so sehr, dass ich schon am Tag davor genervt bin. „Wie lange fliegen wir?", frage ich irgendwann in die angenehme Stille hinein, als der kleine Flughafen schon in Sicht ist. „Drei Stunden und ungefähr zwanzig Minuten", erwidert Mateo, und parkt seinen Wagen. Wir steigen aus, woraufhin ich mir sofort meine Augen mit der Hand abschirme, denn die langsam untergehende Sonne scheint mir direkt ins Gesicht. Mateo holt unser Gepäck aus dem Kofferraum, wobei seines aus einer schlichten Reisetasche besteht die meinen Koffer völlig lächerlich darstehen lässt, und schliesst sein Auto dann ab.

Den Schlüssel übergibt er einem noch recht jungen Mann, der dann wohl das Auto umparkieren wird.

Etwas überfordert folge ich Mateo einfach auf Schritt und Tritt, auch als der Rest der Familie schon beim Flugzeug steht und Mateo noch unsere Gepäckstücke abgibt, denn ich habe wirklich das Gefühl absolut verlorenzugehen wenn ich auch nur eine Sekunde von seiner Seite weiche. Das hier kommt mir so surreal vor dass ich mir sicher bin, dass ich nicht mal davon träumen würde. Ich fliege gleich in einem Privatjet von einem Privatflughafen mit einer Mafiafamilie nach Los Angeles um dort auf einen exklusiven Ball zu gehen, auf dem es nur so wimmelt von wichtigen Leuten wie eben Mr. Genovese.

Neben Mateo gehe ich die recht breite Treppe zum Flugzeug hoch und werde oben angekommen freundlich von einer perfekt geschminkten Stewardess begrüsst, die mir sofort ein Glas mit etwas sprudelndem in die Hand drückt. Ich rieche etwas verstohlen daran und stelle fest, dass ich es wohl mit Champagner zu tun habe. Etwas unsicher setze ich mich dann auf eines der Sofas im Flugzeuginnern, vis a vis von Gian, und Mateo setzt sich neben mich. „Du kannst mir dein Glas ruhig geben", murmelt er leise, und ich hebe eine Augenbraue. „Wieso sollte ich denn?", erwidere ich leicht streitlustig, und Mateos Mundwinkel wandert leicht hoch. „Weil du Champagner nicht magst."

Tonlos öffne ich meinen Mund einen Spalt breit um zu widersprechen, doch mir fällt nichts ein. Also reiche ich Mateo mein Glas und lehne mich mit einem unterdrückten Gähnen in das weiche Polster zurück. „Verdammt, ich sollte wirklich öfters mal mit euch unterwegs sein", murmle ich zufrieden, und kann ein leises Lachen von Gian vernehmen. „Gewöhn dich bloss nicht dran, der Aufprall auf dem Boden der Tatsachen könnte hart werden, wenn wir wieder zurück in Manhattan sind." Ich nicke bloss leicht, da ich das ja auch weiss. Mein Vater würde sich nie einen Privatjet für uns leisten können, geschweige denn einen eigenen Flughafen. Fensterplätze liegen aber drin.

„Ich weiss, aber deshalb geniesse ich das hier umso mehr."

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Wir haben noch nicht mal richtig den Boden berührt, und schon stellt Sergio uns den genauen Terminplan für heute Abend vor. Er scheint sehr viel auf Planung zu legen, was deutlich auf seine Söhne abgefärbt hat. Seine Tochter werde ich ja heute vielleicht treffen, jedenfalls würde es mich sehr freuen. Seit gestern hat Mateo mir ein wenig von Ilaria erzählt, und sie scheint wirklich die Sympathie in Person zu sein. „Lass dich bloss nicht durch ihn verängstigen", schmunzelt Mateo neben mir leise, woraufhin ich ihn in den Oberschenkel zwicke. Ich nehme an dass Sergios Terminplan der einzige Grund dafür ist, dass wir überhaupt schon pünktlich hier gelandet sind.

Ich wünschte auch nur einer meiner Eltern wäre so gut organisiert. Mateo lacht bloss leise was ein Kribbeln in meinem Körper auslöst, und angestrengt versuche ich mich auf Sergio zu konzentrieren. Dies schlägt jedoch fehl als Mateo plötzlich sein Kinn auf meiner Schulter abstützt, und ich mich augenblicklich an meiner eigenen Spucke verschlucke. Ich versuche mein Husten zu unterdrücken damit Sergio nicht wegen mir eine Pause einlegen muss, doch als ich glaube gleich zu ersticken fange ich doch an, zu husten. Zu meinem Glück ist Sergio aber auch in genau diesem Moment fertig, und wirft seinem Sohn einen tadelnden Blick zu.

Ich laufe feuerrot an, da der Mafiaboss anscheinend erraten hat weshalb ich so huste, und somit auch den Rest der Geschichte wissen dürfte. „Das zahl ich dir zurück", krächze ich Mateo zu, der mir breit grinsend auf den Rücken klopft.

Sobald ich mich wieder etwas erholt habe können wir das Flugzeug verlassen und werden zu Limousinen geführt, die uns zu unserer Unterkunft fahren werden. Mir fallen die Augen fast aus dem Kopf als ich die luxuriöse Innenausstattung der schwarzen, auf hochglanz polierten Autos erblicke, und ich traue mich fast nicht mich zu setzen aus Angst, das leder der Sitze vielleicht zu beschädigen oder so. Mateo währenddessen lässt sich neben mich ins Polster fallen als wäre es ein billiger Stoff, und breitet sich genüsslich darauf aus.

Er geht definitiv anders mit diesen Dingen um, die für ihn wohl zum Standard gehören. Verübeln kann ich es ihm aber auch nicht wirklich, denn er ist ja mit all dem hier aufgewachsen. Er kennt es nicht anders, jedes mal überrascht und erführchtig zu sein bei Dingen, die er fast jeden Tag erlebt, wäre wohl auch etwas komisch für ihn und seine Familie.

Der Mond ist mittlerweile aufgegangen, und ich hänge mich an die getönte Fensterscheibe der Limousine dran, um die wunderschönen Lichter von Los Angeles sehen zu können. Jedoch halten wir schon schnell wieder, doch bei der Rezeption des sehr teuren Hotels erwartet mich schon die nächste Überraschung: Ich werde mir ein Zimmer teilen. Mit Mateo. Der Mateo, der mich gerade unterdrückt angrinst und sich sichtlich darüber zu freuen scheint. Nicht, dass ich das nicht tue - nur dürfte hiermit wohl für alle Umstehenden klar sein, was genau zwischen uns läuft. Vielleicht sogar klarer als Mateo und mir selbst, denn wenn ich ehrlich bin hat keiner von uns etwas dazu gesagt.

Was sind wir? Zusammen ja sicherlich nicht, so wie ich Mateo einschätze ist er die Sorte von Mensch, bei der es länger dauert bis er sich wirklich für eine Beziehung bereit fühlt. Was ich ihm nicht verübeln kann, bloss ist alles vor einer Beziehung komplettes Neuland für mich. Wie nähert man sich denn da an? Ich brauche eine Anleitung. Definitiv.

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Ja Kiara.... wie macht man das denn bloss....

Meinungen zum momentanen Stand von Mateo und Kiara? ;)

Und wie denkt ihr, dass es mit den beiden weitergehen wird?

- Xo, Zebisthoughts

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