-2. Kapitel-

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Sobald sie dazu kommen würde, würde sie ihm zurückschreiben, dass nahm sie sich fest vor. 

Etwas kindisch kam er ihr schon vor, mit seiner kleinen Schwester, die er anscheinend 'verachtete'. Ihr kam sie nicht so schlimm vor, so waren Mädchen eben in ihrem Alter. 

Aber egal... sie musste ihn auch erstmal kennenlernen. 

"Cora!", riss sie die quengelnde Stimme ihres kleinen Bruders aus ihren wirren Gedanken. 

"Ja?", fragte sie schnell. 

Er hatte sich auf den Stuhl neben sie gesetzt und schaute sie fragend an. Dann wandte sich sein Blick ins hoffnungsvolle, und Coralie-Anne verstand, was er wollte. 

"Nein, du fährst nicht mit!", sagte sie streng. 

"Aber-" 

"Nein! Violette und ich hatten uns das schon eine Ewigkeit ausgemacht, Kleiner! Das nächste Mal, okay? Ich fahr auch nur mit dir allein!" 

"Ich will aber jetzt!" 

Coralie verdrehte die Augen. Vielleicht waren kleine Brüder doch schlimmer als große Schwestern. 

"Wir fahren nächstes Wochenende, dann gehört der Eifelturm nur uns, versprochen! Aber morgen bleibst du zuhause! Bei Mamon, Papa und mamie!" 

"Komm schon!", er verschränkte die Arme vor der Brust, was irgendwie süß aussah, fand Coralie. 

"Nein. Und dabei bleibt es auch." 

Sie hatte sich schon ewig auf diesen Tag gefreut. Morgen würde sie mit ihrer längsten Freundin den Eifelturm erkunden. 

Sie war schon öfter oben gewesen, schließlich wohnte sie in Paris, und beobachtete jeden Tag die imposante Struktur des Wahrzeichens. Jedoch war es das erste Mal, dass sie allein, ohne eine Erwachsene Begleitperson auf den Eifelturm gehen würden. Ihre Freundin hatte ihr das zu ihrem Geburtstag versprochen. 

Violette war um drei Monate älter als sie, und auch um einiges beliebter. Jeder kannte sie in ihrer Schule, und Vio erzählte immer, dass jeder mit ihr befreundet sein wollte. So ganz glaubte Coralie ihr das nicht. Da war sie wieder froh, in eine andere Schule zu gehen, als ihre Freundin. 

"Aber selbst Chloe ist nicht da!", protestierte ihr kleiner Bruder weiter, "Sie ist auch weg, und sie will mich auch nicht mitnehmen!" 

"Mach doch was mit mamie, sie freut sich sicher!", stöhnte Coralie, sprang auf und lies ihren 8-Jährigen Bruder, ohne die Chance ein gutes Argument zu geben, zurück. 

Kleine Schwestern waren das schlimmste, pah! Der Typ sollte mal sehen, wie es mit einem kleinen Bruder und einer großen Schwester war! 

<33 

"In die Richtung wohnen wir!", sie zeigte in Richtung Westen. "Da drüben ist meine Schule, und dort deine!" 

"Ich weiß! Ich bin nicht zu ersten Mal hier oben!" 

"Weiß ich doch. Trotzdem ist es immer wieder schön hier oben zu stehen, und mit einer guten Freundin, wie dir, über Paris zu schauen." 

 Coralie lächelte. Sie waren wirklich gut zusammengewachsen. 

Vor einigen Jahren war das noch völlig undenkbar gewesen, denn die beiden Freundinnen waren wie Feuer und Wasser gewesen. Wie Schwarz und Weiß. So unterschiedlich. Coralie bezeichnete sich immer als die introvertierte und ruhige, während Violette extrovertiert und mutig war. 

Sie kannten sich schon lange, länger als sie denken konnten. Ihre Eltern waren schon ewig befreundet. Und während Violettes kleiner Bruder schon immer gerne mit Coralies spielte, waren die beiden Mädchen da anders gewesen. 

"Aber diese ganzen Touristen. Die können einen auch ordentlich aufregen!", motzte die Jüngere. 

"Ach komm! Wir können Glück haben, dass wir hier in der Nähe wohnen, und nicht fünf Stunden mit dem Flugzeug herfliegen müssen! Das haben andere nicht!" 

Und wieder einmal trafen zwei Welten aufeinander: Pessimismus und Optimismus. Diesmal an der Spitze des Pariser Eifelturms, auf der höchsten Aussichtsplattform, hier wehte der Wind kalt und stark.

"Trotzdem! Was haben die alle zu glotzen?" 

"Den Louvre, vielleicht? Die Überreste der Notre Dame? Die Seine?", entgegnete Violette. 

"Aber du musst schon zugeben, Vio, dass es ohne Touristen tausendmal schöner wäre!" 

Violette sagte nichts darauf, zog Coralie nur weiter durch die Menge und versuchte sich an den Rand zu drängen, um endlich etwas sehen zu können. 

Eigentlich konnte man von diesem Turm aus, ganz Paris überblicken, und jeder, ob Einheimischer oder Tourist, orientierte sich daran. Jedes kleine Kind träumte davon, einmal hier oben zu stehen: am Eifelturm!

"Man, wieso muss das Wetter heute eigentlich so beschissen sein? Man kann den Louvre nicht mal richtig sehen! Dann bringt es den Touristen auch nichts!" 

"Komm schon! Reiß dich mal zusammen, und genieß einfach die Aussicht!" 

"Aber wenn es doch keine gibt", murmelte Coralie und kniff die Augen zusammen, als sie endlich am Geländer standen. Aber der Nebel war undurchdringbar. Sie stöhnte genervt. 

"Den Louvre kannst du von hier oben schon sehen!", sagte Violette, die mit einer Hand ihre, normalerweise perfekt sitzenden, hellblonden Haare aus ihrem Blickfeld hielt und mit der anderen auf einen undefinierbaren Punkt zeigte. 

"Du siehst da was? Ich seh nur weißen Nebel!", knurrte Coralie, während das Tosen um sie herum immer lauter wurde. "Es wird bald regnen!", fügte sie etwas lauter hinzu, und schaute zum Himmel. 

"Wir sind nicht aus Zucker!", protestierte Violette. 

"Aber hier schlagen doch so viele Blitze ein!" 

"Anne. Es ist sicher. Sie sagen, es ist sicher!" 

"Trotzdem! Was wenn wir dann stecken bleiben, im Aufzug, oder wenn wir gar nicht mehr runterkommen?!" 

In solchen Situationen war Coralie die, die ausrastete. Violette nahm geistesgegenwärtig und ganz ruhig ihre Hand und schaute ihr tief in die grünen Augen. 

"Dann gehen wir, komm!", sie zog ihre beste Freundin zurück zum westlich gelegenen Fahrstuhl und wollte warten, bis sie einsteigen konnten. 

Inzwischen fielen dicke Tropfen auf die beiden herab, und die Windstärke nahm stetig zu. Die Menschen um sie herum schienen sich noch keine großen Gedanken darüber zu machen, was passieren würde, wenn der Sturm weiter zunahm. 

Minuten später war es eiskalt. Und während die Touristen langsam mitbekamen, dass sie am besten runtergehen sollten, (ein paar wenige Mutige, waren noch ganz unbekümmert) war der Aufzug immer noch nicht da. Violette und Coralie waren inzwischen ziemlich durchnässt. 

Der Himmel war zugezogen und man konnte überhaupt nichts mehr sehen, am Eifelturm. 

"Wir frieren uns hier noch die Zehen ab!", brüllte Coralie durch das Pfeifen des Windes. 

"Er musste eigentlich schon längst da sein...", überlegte Violette, ohne den Blick vom Lift abzuwenden. "Er muss jeden Augenblick kommen."

Doch er kam nicht. 

"Wird steckengeblieben sein", murmelte Violette, was Coralie nur schwer verstehen konnte. 

"Super!", erwiderte sie sarkastisch und gleichzeitig etwas hysterisch, "Ich hab's dir doch gesagt!" 

Violette seufzte: "Das hilft uns nicht! Wir müssen runtergehen!" 

"Toll!", kam es murrend zurück. 

"Ja, ich kanns auch nicht ändern!" 

Violette zog Coralie weiter. Zwischen all jenen durch, die jetzt vor dem Fahrstuhl standen, und hinunter wollten. Sie würden ewig warten. 

"Wie kommen wir nur immer wieder in diese Situationen?", Coralie erinnerte sich an das letzte Mal, dass sie gemeinsam etwas unternommen hatten. Sie waren shoppen gewesen, und beschuldigt worden, etwas gestohlen zu haben. Zum Glück hatte sich am Ende alle aufgeklärt. Oder als sie damals im Urlaub am Meer mit ihrem Tretboot, in einen Quallenschwarm geraten waren. 

Violette schüttelte nachdenklich den Kopf: "Sieben Jahre Freundschaft, und ich hab immer noch keine Ahnung!" 

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