❅ Kapitel 18 ❅

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„𝐄𝐢𝐧𝐞 𝐁𝐥𝐮𝐦𝐞 𝐮̈𝐛𝐞𝐫𝐥𝐞𝐠𝐭 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭, 𝐨𝐛 𝐬𝐢𝐞 𝐛𝐞𝐬𝐬𝐞𝐫 𝐨𝐝𝐞𝐫 𝐬𝐜𝐡𝐥𝐞𝐜𝐡𝐭𝐞𝐫 𝐚𝐥𝐬 𝐢𝐡𝐫𝐞 𝐍𝐚𝐜𝐡𝐛𝐚𝐫𝐛𝐥𝐮𝐦𝐞𝐧 𝐢𝐬𝐭. 𝐒𝐢𝐞 𝐛𝐥𝐮̈𝐡𝐥𝐭 𝐞𝐢𝐧𝐟𝐚𝐜𝐡."
❁ ❁ ❁

𝔹𝕖𝕚 𝕚𝕔𝕜
Nick streichelte Wild am Hals. Wie schnell er doch gewachsen war! Der Ferox war schon fast ganze zwei Köpfe größer als Nick. Aber er hatte immer noch den Charakter eines verspielten Junges.

Doch heute war Wild irgendwie komisch. Er freute sich zwar auf Nick und leckte ihn wie gewöhnlich übers Gesicht, doch man sah, dass ihn was kümmerte. Der Ferox hob seine Nase in die Luft und atmete tief ein und aus. Danach drehte er seinen Kopf nach rechts und guckte auf einen dicken Baum, der in zwanzig Meter Entfernung von ihnen stand. Nick wurde unruhig.

𝔹𝕖𝕚 𝕎𝕚𝕝𝕕
„Ist was?", fragte Nick ihn besorgt. Wild ignorierte es. Denn er roch Mensch. Ein Mädchen. Das eine Mädchen. Was machte es hier? Wild bekam Panik. Er hatte Angst vor allen Menschen außer Nick, seitdem er einen toten Artgenossen gesehen hatte. Außerdem rochen andere Menschen bösartig und aggressiv. Und das Mädchen roch auch so.

Wild hielt es nicht mehr aus, er jaulte vor Panik, lief in seine Höhle und verkroch sich in der dunkelsten Ecke. Sein kleiner Menschenfreund rief nach ihm, kam rein, setze sich neben ihn hin und guckte ihn besorgt an. Danach Stille. Nur Nicks unruhiger Atem und der komische Geruch eines Menschen. Immer noch.

Erst nach einiger Zeit verschwand es. Wild verstand, dass die Gefahr vorüber war. Denn das Mädchen war jetzt weg. Endlich.

Der Rest des Tages verlief ganz normal. Sie spielten gemeinsam Fangen und suchten nach schönen Herbstblättern. Doch als Nick gehen musste, hatte Wild wieder dieses komische Gefühl. Er wusste, dass etwas nicht stimmte. Aber Nick verabschiedete sich schnell von ihm und sagte, er müsste sich beeilen, da er sonst zu spät zum Abendessen kommen würde. Er versprach Wild, dass er morgen wieder kommen wird.
Nick wusste noch nicht, dass er sein Versprechen brechen wird.

𝔹𝕖𝕚 𝕚𝕔𝕜
Der Tag war so schön gewesen! Schade, dass es jetzt wieder vorbei war. Nick näherte sich dem Lager.
„Hoffentlich, gibt es heute zum Abendessen was ganz Cooles, zur Abwechslung mal. Ich hab so einen Hunger!", dachte er.
Als Nick sich seinem Zelt näherte, sah er seinen Vater, Jake und Alice. Jakes Gesicht war finster und gleichzeitig verzehrt vor Wut, er hielt eine Kamera in der Hand, auf die er die ganze Zeit guckte. Richard sah verloren, unsicher aus und starrte die ganze Zeit beschämt zum Boden. Alice stand daneben und versuchte immer wieder ein dreckiges Lächeln mit einem traurigen Gesichtsausdruck zu verdecken, doch bis jetzt klappte es wohl nicht so gut.

Nick verstand gar nichts. Warum standen die drei schweigend da und guckten auf seine Kamera? Und warum schien Jake sauer und Nicks Vater so enttäuscht zu sein? Und was hatte Alice mit der Sache zu tun? Unsicher blieb Nick nun stehen. Was sollte er tun?
Doch als Jake ihn bemerkte, verstand Nick, dass es zu spät war. Dieser eiserne Blick ... zwei graue Augen ... Nick versuchte sich zu beruhigen. Alice und Richard folgten dem Blick von Jake und bemerkten Nick ebenso. Der Junge schluckte. Er verstand gar nichts, doch er wusste, dass etwas geschehen ist. Etwas Schreckliches.
Sogar vor Feroxen hatte er nicht so viel Angst, wie vor diesen 3 Augenpaaren, die ihn anstarrten, als hätten deren Besitzer Nick auf der Stelle jagen und dann töten und dann auffressen wollen. Wie Jäger einen Hasen. Warum gab es auf der Welt eigentlich so viele Jäger? Die Feroxen, die Überlebenden ... Aber auch der gefährlichste Jäger konnte schnell zu einem Hasen werden. Dies wusste Nick ganz genau.

„Was ist passiert?", fragte Nick. Jake gab ihm schweigend die Kamera. Nick guckte auf das Foto. Er erschrak. Sein Herz raste wie verrückt. Er versuchte einzuatmen, doch es klappte nicht. Es war vorbei. Sie wussten es. Sie wussten alles. Sie wussten über Wild Bescheid. Denn er war auf dem Foto zu sehen, ganz deutlich. Nick selbst genau so.

„Wie konntest du, Junge? Wie konntest du uns verraten? Wie konntest du einen Feroxen am Leben lassen, wenn du ihn mit einem Messer leicht umbringen konntest? Einen Feroxen, der vielleicht Schuld darin ist, dass deine Mutter vom Unvermeidlichen genommen wurde!"

Am Anfang seiner Rede versuchte Richard sich noch zurückzuhalten, doch je länger er redete, desto weniger klappte es und am Ende schrie er fast vor Wut. Richard redete immer weiter, doch Nick hörte nicht mehr zu. Es war jetzt eh egal. Alles war egal.

„Schweige!", unterbrach Jake Nicks Vater plötzlich. Richard fuhr kurz zusammen und guckte Jake in die Augen, doch richtete seinen Blick sofort wieder zum Boden.
Der Häuptling richtete sich danach zu Nick und befahl:
„Geh sofort in dein Zelt und wage es nicht herauszugehen! Du hast eine der Regeln gebrochen! Eine der wichtigsten Regeln! Ich werde mir überlegen, welche Strafen ich dir geben werde. Aber eins ist klar — du wirst jetzt nicht mehr die Lichtung verlassen dürfen. Ich werde für dich eine neue Arbeit finden, die du auf der Lichtung erledigen wirst. Außerdem wird allen Überlebenden über deinen Verrat Bescheid gegeben, damit sie verstehen, dass man dir nicht mehr vertrauen kann. Das ist einfach unglaublich! Ich glaube es immer noch nicht! Verstehst du, dass das Biest dich einfach auffressen konnte? Dass er dir zum Lager folgen konnte und hier alle umbringen konnte? War dir das bewusst?"

„Er hätte das nie getan. Ich ... ich schwöre! Er ist mein Freund!"

„Freund? Ein Freund? Ich glaube, du verstehst nicht, dass hier Freundschaft keinen Wert hat, dass es gar keine Freundschaft mehr gibt. Vielleicht denkt man so, aber sollte Hunger kommen, dann wird der eine den anderen ohne zu zögern auffressen. Du bist wahrscheinlich noch zu jung um es zu verstehen. Wenn das aber noch mal passieren sollte, werde ich auf jeden Fall nicht mehr so gnädig sein. Geh jetzt endlich ins Zelt! Dein Abendessen wirst du heute nicht bekommen."

Nick tat, was ihm befohlen wurde. Es war vorbei. Jake dachte, er sei ein Verräter; Alice dachte, er sei ein Verräter; sein Vater dachte es ... und gleich werden es alle wissen. Und seine Schwester auch. Nick schluchzte. Das war das Einzige, was ihn kümmerte. Nelli ... was wird sie wohl von ihm denken? Und was, wenn sie ihn auch hassen wird? Denn da war sich Nick sogar ziemlich sicher. Hatte es denn einen Sinn länger hier zu bleiben? Nick entschied, dass er lieber das Lager der Überlebenden verlassen sollte. Denn er wusste, dass die Erinnerungen von heute ihn immer verfolgen werden: der Wut seines Vaters, Jakes Hartherzigkeit, Alices Blick ohne jegliches Mitleid. Alice. Seine erste Liebe. Nick wollte schreien. Hier hatte niemand noch Mitleid oder Verständnis. Sie dachten alle, dass sie zusammenhielten, immer einander unterstützen, doch in Wirklichkeit zerstörten sie einander. Langsam, aber sicher. Und Nick wollte nicht länger einer von ihnen sein. Er wollte weg, dahin, wo ihn jemand noch brauchte. Und der einzige solcher war Wild. Er musste zu Wild ...

Kamera. Es war komisch, dass an allem seine Kamera Schuld war. Sein Geburtstagsgeschenk.

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