❅ Kapitel 6 ❅

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„𝐃𝐞𝐧𝐤𝐞 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭 𝐬𝐨 𝐨𝐟𝐭 𝐚𝐧 𝐝𝐚𝐬, 𝐰𝐚𝐬 𝐝𝐢𝐫 𝐟𝐞𝐡𝐥𝐭, 𝐬𝐨𝐧𝐝𝐞𝐫𝐧 𝐚𝐧 𝐝𝐚𝐬, 𝐰𝐚𝐬 𝐝𝐮 𝐡𝐚𝐬𝐭."
❁ ❁ ❁

Plötzlich hörte Nick wieder ein Geräusch aus der Feroxenhöhle. Doch diesmal war es kein Knurren und auch kein Gebrüll. Es ähnelte sich eher dem Miauen einer Katze.

Nick wurde neugierig. Was könnte das sein? Entschlossen ging er in die Höhle rein. Sie war riesig. Viel größer als seine eigene. Unter Nicks Füßen knackten die Knochen von irgendwelchen Tieren, die früher von den Feroxen in Stücke zerrissen und aufgefressen wurden. Als sich das leise Miauen wiederholte, guckte Nick in die Richtung aus der es kam. Es war ein Ferox. Ein kleiner Ferox. Ein Junges? Nick wunderte sich, er hat nie zuvor daran gedacht, dass die brutalen Biester Kinder haben könnten, obwohl das eigentlich klar sein sollte.

Der Junges saß auf dem Boden in der Ecke der Höhle und guckte auf Nick. Nick guckte auf den jungen Ferox. Sie guckten einander an. Die Augen des Kleinen leuchteten im Dunkeln. Hellblau. Nicht rot und nicht gelb, sondern hellblau. Wie der Himmel, wie das Wasser ...

Das Junges, dessen Mutter Nick offensichtlich vor ein paar Minuten umgebracht hat, brach den Augenkontakt nicht ab und miaute nur wieder. Nick war verwirrt, er wusste nicht, was er tun sollte. Dem Kleinen auch das Unvermeidliche schenken? Oder am Leben lassen, damit aus ihm später ein Monster wird? Nick konnte kaum glauben, dass der Ferox der vor ihm war, irgendwann zu einem der grausamen Feroxen wird, die er vorher aus dem Gebüsch beobachtet hatte. Es war dunkel, doch Nick sah, wie hilflos, klein und verloren das Junges da saß und ihn betend anguckte. Der kleine Ferox reichte Nick ungefähr bis zur Hüfte, kleine Stacheln konnte man an seinem langen Schweif erkennen. Das Ding miaute wieder, diesmal aber lauter. Vermisste es seine Mutter?

„Hör auf, du! Verstehst du etwa nicht? Deine Familie hat meine umgebracht und jetzt hab ich deine Familie getötet. So ist das fair!", sagte Nick dem Ferox verärgert. Doch Nick wusste, dass es alles andere als fair war. Der Kleine hatte nichts mit der ganzen Situation zu tun. Wie konnte das sein, dass er einen Feroxen für Rache umbrachte, aber am Ende ein anderes und unschuldiges leiden musste? Der Junge versuchte nicht daran zu denken. Es war zu viel auf einmal. Zu viel für eine Nacht.

Nick seufzte laut und ging aus der Höhle raus. Wird der Kleine wohl seine Mutter vermissen? Sowie Nick es tat? Wird er leiden? Der Junge dachte immer wieder an den kleinen Feroxen, obwohl er ihn eigentlich vergessen wollte. Zu sehr erinnerte er ihn an sich selber. Verloren. Ganz alleine. Immer wieder hörte Nick das Miauen in seinem Kopf und sah die naiven hellblauen Augen im Dunkeln.

Als er zu sich „Nachhause" kam, zündete er vorerst das Lagerfeuer an, damit keine Feroxen sich in die Nähe trauten.

Er legte sich auf den harten Boden der Höhle und kuschelte sich an die zerrissene Jacke. Ganz tief im Wald brüllten noch die Monster. Werden sie denn nie müde? Fast schon eingeschlafen hörte Nick den Gesang der Nachtigalle.
„Wie können nur diese Vögel an solch einem schlimmen Tag singen?", das war sein letzter Gedanke bevor er einschlief.

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