Ein Feuer in die Freiheit

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Ich öffne meine Augen. Mir tut alles weh. Die Balken, die auf meinen Beinen liegen, lindern den Schmerz auch nicht. Ein paar Holzsplitter piksen mich durch meine Pyjamahose. An meinem Hinterkopf fühle ich etwas Feuchtes, das langsam nach unten fließt. Blut. In meinem Zimmer ist es heiß. Meine Haut ist mit Schweiß überzogen. Meine Nase brennt von dem Geruch nach Rauch und meinem Schweiß. Aber woher kommt der Geruch nach Rauch? Ich drehe meinen Kopf ganz vorsichtig nach rechts. Leicht kneife ich meine Augen zusammen, um in dem Nebel etwas sehen zu können. Dort wo normalerweise meine Tür wäre, liegt ein Haufen aus Steinen, Holz und anderen Gegenständen. Verwirrt runzle ich meine Stirn. Und hinter dem Haufen sehe ich es...das Feuer. Und ich realisiere. Es brennt. In meinem Haus. Neben mir. Ich habe keine Angst. Warum sollte ich? Das Feuer ist faszinierend. Es ist wunderschön. Die orangene und rote Farbe blendet meine Augen. Meine Augen fangen von dem Qualm an zu brennen, aber ich schließe sie nicht. Diese Schönheit kann ich mir nicht entgehen lassen. Ich beobachte wie sich das Feuer langsam ausbreitet. Immer größer und größer wird. Wie die Flammenzungen an dem Holz lecken. Wie die ganze Asche einen weißen Teppich auf den Boden zaubert. Und wie die lodernden Flammen mir immer näherkommen. Wie der Tod mir immer näherkommt. Ich habe keine Angst. Warum sollte ich? Der Tod ist besser als mein Leben. Ich habe meiner Familie und Freunde willen durchgehalten. Bin es nie selber angegangen. Aber ich kann nicht mehr. Warum sollte ich die Qualen aushalten? Diese schrecklichen Qualen. Wegen ein paar Personen, die ohne mich sowieso besser dran wären? Nein, ganz bestimmt nicht. Ich höre die Stimmen von Feuerwehrmännern. Sie rufen nach Leuten, die hier drin sind. Sie suchen mich. Ich sage nichts. Bleibe liegen. Warum sollte ich diese Qualen aushalten, wenn ich jetzt einfach sterben kann. Dann bin ich frei. Frei von allem und jedem. Und so liege ich hier und höre den Feuerwehrmännern zu. Das Dach ist eingestürzt, sagen sie. Das erklärt das ganze Zeug, das hier rumliegt. Die Flammen kommen mit jeder Sekunde näher. Ich spüre die Hitze an meinen Fingerspitzen. Und plötzlich spüre ich einen furchtbaren Schmerz. Ich gebe keinen Mucks von mir. Der Balken hat das Feuer auf meine Beine übertragen. Als Erstes brennt meine Kleidung weg. Auch meine Hand fängt Feuer. Es ist ein fürchterlicher Schmerz. Ich spüre die Brandblasen. Sie bilden sich und platzen wieder, dies lässt mich zusammenzucken. Nach ein paar Sekunden spüre ich den Schmerz an meinen Beinen nicht mehr, genau wie an meinen Fingern. Meine Haut ist bis auf die Knochen verbrannt. Ich schaue nicht dahin. Dazu habe ich keine Kraft mehr. Endlich. Die letzten Qualen sind fast vorbei. Gleich falle ich in Ohnmacht. Im Hintergrund höre ich jemand rufen, dass er jemanden gefunden hat. Mich. Ich sage nichts. Vorsichtig bildet sich ein Lächeln auf meinen Lippen. Langsam gleite ich weg. Mein letzter Gedanke: Warum haben die Menschen Angst vor dem Feuer? Es hat mir die Freiheit geschenkt. Mit einem Lächeln schließe ich die Augen. Ich bin frei.


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