Epilog

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Diese Widmung geht raus an den echten Luka und die echte Liva. Danke für eure Stroy!


Die Kirchenbänke der Curse-Church sind gefüllt mit Menschen, die trauern. In dem katholischen Gebäude ist es ziemlich dunkel und trotzdem könnte man die Tränen auf den Wangen der Bekannten, Freunde und Verwandten erkennen, wenn man wollte. Ich wollte nicht!

Peach, die neben mir sitzt, greift nach meiner Hand, während der Pastor irgendwas von wegen Himmel und Auferstehung redet. Irgendwie hört ihm niemand richtig zu, was wahrscheinlich daran liegt, dass der Pastor auch nicht wirklich spannend erzählt.

"Eine Schande!", murmelt Peach kopfschüttelnd.  Nico dreht sich nach hinten zu uns um und nickt zustimmend. Neben ihm sitzt Jasmin. Leider hat es zwischen den beiden nie richtig geklappt: Nico hat kein Interesse, während Jasmin immer noch rosa-herzchen Augen bekommt,  wenn sie Nico sieht. Bella findet das unheimlich witzig. Sie und Luka sind nicht hier.

Warum mein Freund, das Arschloch, nicht da ist, kann ich mir auch nicht erklären. Eigentlich weiß Luka, wie gerne ich Heinz habe, ich meine hatte.

Bella ist einfach nicht gekommen, da sie keinen Sinn dahinter sieht. Sie denkt in letzter Zeit sehr prakmatisch. Ihr fester Traum ist es, irgendwann Mathematik an einer reichen Uni zu studieren. Sie weiß noch nicht welche, aber klar ist, dass sie berühmt sein muss und viel Geld haben sollte.

Jonas ist nicht gekommen, weil er beim Schulkonzert helfen muss. Wir anderen haben uns wieder ausgetragen, aber Jonas hat gemerkt, dass sein Herz nicht nur für Mädchen und Computerspiele, sondern auch für die Musik schlägt.

Von Simon habe ich nach Heinz Zusammenbruch bei der Vorlesung vor etwas neun Wochen privat nichts mehr gehört. Aber da er jetzt mit einer der berühmtesten Autorinnen unserer Generationen verlobt ist, sieht man ihn manchmal im Fernseher. Irgendwie dachte ich, da könnte eine Freudschafft entstehen, aber da habe ich mich wohl getäuscht. Amerikaner sind halt sehr flatterhaft (Cinder und Ella).

Dann ist da noch Nisha, den ich erst vor ein paar Wochen, kurz vor Heinz Tod kennengelernt habe. Er war der Mann von Heinz und ich habe in den letzten Wochen versucht, ihn soweit es geht zu unterstützen genauso, wie Rose und ihr neuer/alter Freund Ash.

Heinz war ein alter Freund der beiden, woher sich die drei kannten wollten sie nie erzählen. Sie haben beide viel für Heinz getan und man sieht unter ihren Augen wie angnstrengend dies war. Niemand hatte damit gerechnet, dass Heinz "einfach so" krank werden würde.

Meine Eltern sind nicht hier, wie immer. Oft habe ich mich in den letzten Tagen gefragt, ob sie mir vielleicht nicht deshalb erlaubt hatten, nach Dänemark zu gehen, weil sie glaubten, dass ich selbstständig wäre, sondern da ihnen einfach egal ist, was mir passiert. Ich denke, das spürt auch mein Bruder. Heinz ist desshalb in den letzten Wochen wie ein Vater für Noah geworden. Er ist nach der Schule nicht mehr ins große Haus von unseren Eltern, sondern immer in die kleine Wohnung von Nisha und Heinz, gegangen.

Heinz und Nisha haben in Noah direkt einen verschollenen Sohn gesehen. Zuerst habe ich versucht, die drei auseinander zu bringen, da zu diesem Zeitpunkt schon klar war, dass Heinz nicht mehr lange leben würde und außerdem wollte ich nicht, dass sich das Verhältniss meines Bruders zu meinen Eltern verschlechtert.

Irgendwann  habe ich erkannt, dass dort kaum ein Verhältnis ist. Doch das größte Problem war, dass Noah sich sicher war, dass Heinz es schaffen würde. Nun, drei Tage nach Heinz Tod, ist er wütend auf alles und jeden, ich denke so verarbeitet er seine Trauer. Ich hätte mir so sehr gewünscht, er wäre auch zu der Beerdigung gekommen, aber ich denke, das kann ich nicht von ihm verlangen.

Eigentlich will ich es nicht zugeben, aber ich denke, er hatte ein viel engeres Verhältnis zu Heinz, als ich es jemals gehabt hatte. Auch mit Nisha redet er nicht mehr. Ich hoffe, dass mindestens ihr Verhältnis sich verbessert. Nisha kann nicht auch noch einen Sohn verlieren, er ist mit seinen Nerven durch.

Irgendwann ist der Gottestdienst dann doch zu Ende und alle erheben sich, um nach draußen zu gehen. Wir stellen uns jeweils an beiden Seiten auf, um eine Gasse für den Toten zu bilden. Man hört nichts, außer manchmal das Schluchtzen der Gäste.

Es ist bewölkt und etwas dunkel, aber es regnet nicht, was alles noch deprimierender macht. Hinter mir steht die kleine Kirche und vor mir ist eine graue Straße mit Menschen, die auf eine Leiche warten. Doch Heinz Sarg wird nicht nach draußen getragen, stattdessen kommen von der anderen Seite Luka und mein Bruder angelaufen. Erst als sie fast da sind, entdecke ich die vielen Packungen in ihren Händen.

Nun werden sie auch von den Trauernden entdeckt.

Luka zieht wortlos eine Wunderkerze aus einer der Schachteln und reicht sie b. Dann nimmt er ein Feuerzeug und zündet schweigend die Wunderkerze an. Mein Freund nimmt sich selbst eine Kerze hinus und gibt jeweils zwei Verpackungen an die Menge.

Es ist totenstill. Jeder nimmt sich nacheinander eine Kerze hinaus. Noah wendet sich zu Luka und entflammt mit seiner funkelnden Wunderkerze die von meinem früheren besten Freund. Er hält seine Kerze an die der Frau und wortlos gibt jeder das Feuer seiner Wunderkerze an seine Nachbarin oder an seinen Nachbarn weiter.

Nach weniger Zeit wird der komplette Parkplatz von den Funken der  Wunderkerzen erhellt.

Als die letzte Kerze erloschen ist, rennt b plötzlich los und springt Nisha schluchtzend in die Arme. Nisha beginnt ebenfalls zu weinen und drückt Noah an sich.

Heinz Sarg wird aus der Kirche gerollt, während ich von Luka in die Arme geschlossen werde. Ich habe keine Lust, mich den Trauerzug anzuschließen, auch wenn das wahrscheinlich unhöflich ist.

Zum Glück bekommt meine Abwesenheit niemand mit, da Luka mich vorsichtig ein paar Schritte von der Menge wegzieht.

Mit einem Mundwinkel nach oben gezogen, holt er die letzten beiden Wunderkerzen hinaus und nimmt selbst eine.

"Danke für das-" flüstere ich auch, wenn man es warscheinlich durch mein Rumgeheule nicht erkennen kann.

Ein kleines Lächeln kommt auf seinem Mund zustande. "Hier, eine Wunderkerze für dich!"

Ich nehme sie wortlos, da ich ja sowiso nichts sagen kann. Dann zündet Luka beide Wunderkerzen an.

Ich blicke sprachlos in seine wundervollen, liebevollen eisblauen Augen, in denen sich die Feuerfunken spiegeln und plötzlich entsteht ein Ziehen in meinem Herzen, von dem ich mir wünschte, dass es für immer bleiben würde.




Ende




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