Kapitel 11 - Der Professor

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Es waren seit dem Überfall fünfzehn Stunden vergangen, wir hatten gegen Mittag und ich saß im Café und wartete auf Raquel Murillo, die mir mein Handy zurückbrachte, nachdem sie es aus Versehen mitgenommen hatte.

Wie kam es dazu? Als ich Inspectora Murillo das erste Mal hier im Café traf und sie ansprach, war der Akku ihres Handys leer und in hier im Café gab es keine Ladestation. Also bat ich ihr meines an, welches sie dankend, obwohl sie mich nicht kannte, annahm. Sie tätigte zwei Anrufe, einer ging an ihre Mutter und der andere an ihren Vorgesetzten. So kam ihre Mutter zu meiner Nummer, diese sie heute Morgen wählte, weil sie ihre Tochter nicht erreichte. Natürlich musste ich das Verhandlungsgespräch mit der Inspectora, was ich in der Früh führte, rasch beenden, um das Telefonat ihrer Mutter entgegenzunehmen. Diese erklärte mir, dass sie eben ihre Tochter nicht erreichen konnte und sie sich große Sorgen um ihre Enkeltochter machte, da diese mit ihrem Vater unterwegs war und seit über zwei Stunden weg war. Ich brachte mein Handy zu Raquel Murillo und während sie mit meinem Handy das Zelt verließ, in diesem ich mich befand, hatte ich einen kurzen Moment, wo ich mir alle Gesichter der anwesenden Polizisten einzuprägen versuchte. Natürlich wurde ich sofort wieder aus dem Zelt hinausbefördert; ich durfte natürlich nicht mitbekommen, was hier passierte. Aber das, was ich mitbekam, hatte ausgereicht.

„Entschuldigen sie. Es tut mir so leid, ich wollte ihr Handy nicht mitnehmen, es ist nur meine Mutter ...", hörte ich Raquel Murillos Stimme, die mich somit aus meinen Gedanken riss. Ich sah sie an und lächelte leicht, als sie mir mein Handy entgegenhielt und sich dann setzte.
„Ist kein Problem, mich ruft selten wer an", sagte ich und sah auf dem Handy nach und tippte eine Nachricht an, die ich als ungelesen markierte und dann Raquel zeigte.
„Sehen sie. Nur eine Nachricht und die ist nicht wichtig."
Raquel nickte, sie bestellte sich einen Mokka und wirkte mehr als durch den Wind.
„Geht es ihrer Tochter gut? Sie müssen es mir nicht erzählen. Es war nur ihre Mutter, klang so besorgt am Telefon."
Raquel lachte leise gequält auf.


„Ja, ja, es geht ihr gut. Wissen sie, meine Mutter ist Demenz, es ist bei ihr schon sehr stark, dass sie sich alles aufschreiben muss. Sie weiß nicht mehr, dass ich gegen meinen Mann eine einstweilige Verfügung habe und er meine Tochter nur alle vierzehn Tage sehen darf und das nur für zwei Stunden. Natürlich habe ich ihr das alles aufgeschrieben und im Haus überall Merkzettel geklebt. Aber mein Ex, weiß von der Krankheit meiner Mutter und hat dies natürlich ausgenutzt und meine Tochter, die ist glücklich, wenn sie ihren Vater sehen kann. Sie versteht nicht, warum ich mich von meinem Mann habe scheiden lassen. Ich habe ihr damals nur gesagt, dass wir zwei uns nicht mehr lieben, die Wahrheit konnte ich ihr nicht erzählen. Ich mein ... würden sie ... ihrem Kind erzählen, dass der Grund, warum sie sich von ihrem Mann haben scheiden lassen, der ist, weil er sie jahrelang geschlagen und misshandelt hat?", fragte sie mich mit Tränen in den Augen.


Ich konnte sie in diesem Moment nur anstarren, kein Wort drang über meine Lippen, da mich das Gesagte dermaßen schockiert hatte. Nach einigen Minuten kam Bewegung in meinen Körper und ich schüttelte den Kopf.
„Nein, nein, das würde ich auf keinen Fall. Entschuldigen sie, ich wusste nicht ... haben sie ihn nicht angezeigt?"
Raquel schüttelte den Kopf.
„Nein, es hätte nichts gebracht. Er ist ebenfalls bei der Polizei und der gute, anständige Arbeitskollege, ich hingegen bin nur die verbitterte Raquel, die mit ihrem Leben nicht mehr zurechtkommt, weil ihr Ex mit ihrer Schwester zusammen ist. Ich wollte meine Schwester warnen, aber sie hört einfach nicht auf mich. Verstehen Sie, ich wollte das alles nur hinter mir lassen und habe deswegen das alles gemacht, um meine Tochter und mich zu schützen. Manchmal wünsche ich mir einfach, von hier zu verschwinden. Aber ... das kann ich nicht, da es Geld kostet, was ich nicht habe und meine Arbeit ..." sie nickte zum Fernseher, wo die Banknotendruckerei zu sehen war.
...„mich ebenfalls daran hindert. Aber wenn das alles vorbei ist. Ich diese Leute da drinnen geschnappt habe, dann nehme ich mir meine Mutter und meine Tochter und verschwinde", sagte sie entschlossen. Ich konnte auf ihre Worte nur nicken. Auch wenn es mich nicht berühren sollte, mir eigentlich egal sein sollte, so war es mir nicht egal, was der Frau, die unbewusst ihre Hand auf meine gelegt hatte, einfach weil sie einen momentanen Halt benötigte, passiert war.


„Raquel!", drang plötzlich eine Männerstimme vom Eingang der Tür zu uns. Raquel ließ meine Hand los und sah zur Tür.
„Angel, was gibt es?", fragte sie. Er sah mich misstrauisch an, kam aber ein Stück näher.
„Das Tor der Banknotendruckerei war für einen Moment geöffnet, da wollte jemand raus. Vermutlich eine Geißel, aber sie hat es nicht geschafft. Du solltest besser zurückkommen", flüsterte er. Raquel nickte und sah in meine Richtung.
„Wie sie sehen, werde ich wieder gebraucht; entschuldigen sie nochmals wegen des Handys und danke fürs Zuhören."
Die Inspectora lächelte mich dankend an, ich nickte ihr zu.
„Keine Ursache", antwortete ich. Sie verschwand dann mit ihrem Kollegen. Ich bezahlte die beiden Kaffee und verließ ebenfalls dieses, als ich mich davon überzeugt hatte, das Raquel und ihr Kollege außer Blickweite waren.


Als ich am Hangar angekommen war, setzte ich mich sofort zum Tisch und beobachtete über die Kameras, die auf das Gebäude zeigten und alles aufnahmen, auch die Gespräche der Scharfschützen, was gerade passierte. Und was ich da sah, gefiel mir ganz und gar nicht. Ein Dutzend, mit roten Overalls und Denali Maske maskierten Personen spazierten auf dem Dach herum.
Meine Hand griff zum roten Telefon und rief sofort Berlin an. Es läutete nicht einmal, sondern wurde sofort abgehoben.
„Was läuft da? Was wollen die auf dem Dach?"
„Moskau, ist mit den anderen Geißeln auf dem Dach. Frische Luft schnappen. Ich hätte diesen Wahnsinn nie erlaubt, aber meine Kollegen sind davon überzeugt, dass dies eine Spitzenidee ist. Was soll ich da groß machen?", hörte ich Berlin sagen.
„Ich hasse Improvisationen jeglicher Art. Haltet mich auf den laufenden", gab ich als Antwort und legte auf. Was ich nicht wusste, war, das Berlin von den anderen mit ihren Waffen bedroht wurde, als er mir das sagte. Doch war es gut, das ich es nicht wusste, denn dies war wieder etwas, was ich nicht mochte. Ich hatte die Regeln nicht ohne Grund aufgestellt, aber schon bald würde ich erfahren, dass die wichtigste Regel gebrochen wurde und dies von meinem eigenen Bruder.


Jetzt beobachtete ich das Geschehen am Dach. Plötzlich bedrohte einer die anderen mit seiner Waffe. Eine der Geiseln verlor gerade die Nerven, aber warum?
Ich hörte das Gespräch der Scharfschützen mit den Leuten im Zelt. Sie wollten schießen, Raquel musste nur den Befehl geben. Würde sie es wirklich wagen, jetzt, wo die anderen sich hingekniet hatten?
Meine Frage wurde im nächsten Augenblick beantwortet, als die Person mit der Waffe zu Boden ging und die Maske verrutschte und man das Gesicht sah. Sie hatten den Bankdirektor angeschossen. Ich stand schockiert auf und ging im Hangar hin und her. Das konnte ich nicht gebrauchen. Wir hatten das Ruder verloren und dieses mussten wir wieder aufnehmen, bevor etwas Schreckliches passierte, schrecklicher als das gerade.

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