Kapitel 14 - Paris

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Rückblickend war in den letzten dreiunddreißig Stunden so viel aus dem Ruder gelaufen dass es schon fast wieder eine Ironie des Schicksals war.
Wir dachten wir sind vorbereitet, die letzten dreiunddreißig Stunden haben uns etwas anderes gezeigt.
Anfangs lief alles nach Plan, doch spätestens als Diego die Beherrschung gegenüber Arturo Romano, dem Bankdirektor, verloren hatte und sich somit ungewollt als einer der Geiselnehmer entlarvt hatte und seine Deckung als Tourist verlor, fing es an komplett schief zu laufen.

„Nimm verdammt nochmal die Finger von ihr oder ich schwöre dir, ich hau dir dein schmieriges Grinsen aus deinem dreckigen Gesicht", in der nächsten Sekunde wurde Arturo Romano von mir weggezogen und wenige Meter neben mir an die Wand gedrückt. Diego hatte seinen Hemdkragen gepackt und knirschte mit den Zähnen, kurz davor ihm eine rein zuhauen.
Ein Murmeln ging durch die Menge und etliche Blicke gingen in unsere Richtung.
Erschrocken sprang ich etwas zur Seite und rieb mir die Stelle an meinem Hals an der mich der Bankdirektor zuvor gepackt hatte. Es war nicht weiter schlimm, doch ich wollte nicht noch immer seine dreckigen Finger auf mir spüren.
„Komm runter Bursche, ich wollte der Kleinen doch nichts tun, das beruhte alles auf Gegenseitigkeit", das nächste was zuhören war, war ein Knacken und ein Schlag.
Ich zog scharf die Luft ein, ein paar Schülerinnen fingen an zu schreien und ich wollte nichts lieber tun als Diego von Arturo weg ziehen. Doch das hätte unsere Tarnung noch mehr auffliegen lassen.

„Kennst du diesen Miststück etwa", entkam es Romano keuchend während er sich seine Nase hielt. Ein zweiter Schlag folgte.
Ich zuckte zusammen und machte instinktiv einen Schritt nach vorne.
Ein weiteres Wort und Diego würde ihn k.o prügeln.
Ich hatte Diego zwar noch nie so erlebt, doch ich wusste von seinen Erzählungen her dass Gewalt in seiner Vergangenheit einer der Gründe war, weshalb er als Jugendlicher schon im Gefängnis saß. Er war oft in Prügeleien dieser Art geraten und wusste durchaus seinen harten Schlag einzusetzen.

Ich würde Arturo gerne zurufen dass er einfach seine Klappe halten sollte, wenn er nicht in Zukunft nur mehr Breikost zu sich nehmen wollte, doch wahrscheinlich hätte er mich nicht einmal gehört.
Das Nächste das ich mitbekam waren Rio und Denver die auf Diego zugestürmt kamen und ihn vom Bankdirektor wegzogen. „Beruhig dich Mann" kam es von Denver knurrend.
Rio sah mich im vorbeigehend prüfend an, eitwas besorgnis lag in seinem Blick. Ich nickte fast unmerklich um ihn zu zeigen dass ich okay war. Etwas durcheinander und erschrocken, aber okay.
„Was ist hier los?", Berlins durchdringende Stimme ertönte schallend im Raum. Er drängelte sich durch die Menschenmenge und kam mit strenger Miene vor Rio, Denver, Diego, Arturo und mir stehen.

Der Blick meines Vaters wurde weicher als er zu mir sah nachdem er gehört hatte was passiert war. Seine Augen strahlten Sorge aus. Doch umso mehr wütender war seine Miene als er in Arturo Romanos Gesicht blickte.
Ich sah ihm an, dass er gerade seine letzten Nerven dafür zusammensammelte dass er nicht hier und jetzt auf ihn losgeht.
In dieser Hinsicht war Berlin das perfekte Bild eines Vaters der sich um seine Tochter sorgt und alles tun würde um sie zu beschützen.
Mein Blick fiel auf Diego. Ich war wütend, wütend da er seine Tarnung wegen mir auffliegen ließ. Doch auch irgendwie berührt da es ihn nicht kalt ließ, wenn mich ein anderer Mann bedrängt und mir somit klar wurde, dass ich mehr als nur irgendjemand für ihn bin.

Daraufhin hatte Arturo angefangen dumme Fragen zu Diego zu stellen. Er meinte es sei komisch dass ein fremder Tourist in so einer Situation eine fremde Frau so verteidigte, dass er sogar zu Gewalt griff. Zudem betonte er dass Diego mich sie gennant hatte, was laut Arturo nur heißen konnte, dass Diego mich näher kennt da er sonst nicht so über mich geredet hätte als würde er mich kennen.
Dass Denver ihn ebenfalls angesprochen hatte als wären sie alte Bekannte und Diego von keinem mit Waffen bedroht wurde, anders als Arturo selbst, bestätigte Arturos Vermutung, dass Diego zu der Truppe gehörte nur noch mehr. Ich war zum Glück erstmals aus dem Schneider, bekam jedoch mit dass mich einige andere Geiseln misstrauisch ansahen. Es war nur eine Frage der Zeit bis ich auffliegen würde.
Somit dauerte es nicht lange bis Diego sich „offiziell" den Geiselnehmern anschloss und somit seine Tarnung endgültig aufgab.

Nur war ich also die einzige die ihre Rolle noch aufrecht erhielt. Und dies machte mich von Minute zu Minute nervöser da ich somit als einzige unserer Gruppe keinen Plan hatte, was gerade abging. Ich tappte also zusammen mit den anderen Geiseln völlig im Dunkeln über all die Geschehnisse die aus dem Ruder liefen. Ich konnte also nur raten was schief gelaufen war und diese Ungewissheit machte mich wahnsinnig.
Das letzte dass ich so wirklich mitbekommen hatte war, als Tokio durchgedreht war, denn ich hatte sie mit ihrer Waffe durchs Gebäude stürmen sehen. Jegliche Schüsse danach, hörte ich zwar, doch ich wusste nicht was passiert war. Ein ziemlich beschissenes Gefühl. Nachdem Arturo Romano dann angeschossen wurde, was definitiv nicht in unserem Plan stand, hielt ich diese Ungewissheit endgültig nicht mehr aus.
Ich musste wissen was passiert war. Ich wollte wissen was der Stand der Dinge war und wie sehr wir es vermasselt hatten.

Ich täuschte eine Panikattacke vor um eine Entschuldigung dafür zu haben, weg von den anderen Geiseln zu dürfen ohne dass es auffällig wurde.
Ich atmete schwer, hielt mir mein Herz und ließ mich an der Wand auf den Boden gleiten. Ich tat so als würde ich hyperventilieren und stotterte panisch irgendetwas hervor.
Diego kam daraufhin zu mir herüber, was gewiss kein Zufall war, und stüzte mich daraufhin weg von den anderen Geiseln in einen anderen Raum. Ich spürte die Blicke der anderen Geiseln auf mir doch das war mur in diesem Moment egal.
„Alles okay bei dir", als wir außer Sichtweite waren packte Diego meine Schultern und musterte mich besorgt. „Alles bestens, ich hab nur eine Ausrede gebraucht um von den anderen weg zu können", er nickte nur resigniert.

„Alles in Ordnung bei dir?", stellte ich ihm die Gegenfrage da ich es berechtigter fand ihn das zu fragen nachdem ich seinen nachdenklichen Blick und sein angespanntes Kiefer beobachtet hatte.
„Ja"
„Sieht aber nicht so aus"
Diego schüttelt nur den Kopf. „Was ist los? Gibt es noch mehr Schwierigkeiten? Was ist mit Arturo? Überlebt er?", überkam es mich mit Fragen doch Diego sah mich nur abschätzend an. Sein Blick war intensiv und er musterte mich eingehend.
Er rang mit seinen Worten. Er öffnet den Mund, schloss ihn kurz darauf allerdings wieder und schüttelte erneut den Kopf, fuhr sich durch die kurzen, braunen Haare und dann übers Gesicht.

„Diego rede mit mir! Was ist passiert?", er sah mich gequält an und schüttelte erneut den Kopf. Langsam wurde ich ungeduldig und nervös. Was war sonst nich passiert was ihn so fertig machte und beunruhigte?
„Bitte, du musst es mir sagen? Geht es allen gut? Meinem Vater? Stimmt bei ihm etwas nicht?", die Panik stieg in mir auf und ich rüttelte an Diegos Schulter.
Sein Blick versetzte mir hundert Nadelstiche. Diego schien so fertig zu sein dass er es nicht einmal mehr versuchte es vor mir zu verbergen. Etwas war gehörig schief gelaufen.
„Bitte rede doch endlich mit mir!"
Er schüttelte zum wiederholten Mal den Kopf. Holte tief Luft um zu sprechen. „Wir wollen dich nicht beunruhigen. Der Professor bekommt das alles schon wieder unter Kontrolle, du musst dir keine Sorgen machen okay? Bleib-"
„Ich mache mir aber Sorgen", unterbrach ich ihn rasch.

„Bleib einfach in deiner Rolle, dann wird alles gut verstanden? Du musst dich jetzt einfach an den Plan halten und einen kühlen Kopf bewahren. Den Rest erledigen wir", nein.Nein wollte ich schreien denn ich wollte nicht in meiner Rolle bleiben. Ich wollte mit im Geschehen sein. Helfen. Ich wollte dabei sein wenn etwas schief geht und nicht nur tatenlos rum stehen.
„Du musst mir sagen was passiert ist. Wo ist Monica? Ich hab sie seit geraumer Zeit nicht mehr gesehen", Schuld blitzte in Diegos Blick auf. Schuld und Panik.
„Es geht ihr gut. Bitte geh wieder zu den Geiseln. Wir sind schon viel zu lange weg", diesmal schüttelte ich den Kopf.
„Nein" - „Nein was?"
„Nein ich gehe nicht wieder zu den Geiseln. Ich will wissen was passiert ist. Ich gehöre zu euch und habe ein Recht darauf zu erfahren was passiert ist. Ihr könnt mich nicht außen vor lassen", ich stützte bestimmend meine Hände in die Hüften.
„Wir wollen dich nicht verunsichern und ablenken-"
„Wer ist wir?"

„Dein Vater und ich"
Ich schnaubte. Natürlich war dass das Werk meines Vaters..
Ana bitte vertrau mir. Alles wird gut", Diego umschloss mein Gesicht mit seinen Händen und sah mir mit einer Überzeugung in die Augen, dass ich weiche Knie bekam.
Bei dem Klang meines echten  Namens entspannte auch ich mich sichtlich. Diego wusste meinen echten Namen. Ich hatte es ihm vor ein paar Wochen anvertraut da ich wollte, dass er Ana kennenlernt und nicht Paris. Er sollte wissen in wen er sich verliebt.
Seither benutzt er den Namen nur selten, und nur wenn wir ganz alleine sind. Ich habe ihn schon seit einer Ewigkeit nicht mehr aus seinem Mund gehört und es tut gut, es zu hören. Es verleiht mir aus irgendeinem Grund Sicherheit.
„Alles wird gut hörst du", obwohl er mich dabei direkt ansprach, glaubte ich eher dass er sich das selbst einreden wollte und mehr zu sich selbst sprach. Er wollte sich selbst versichern dass alles gut werden wird.
„Alles wird gut"
„Alles wird gut, ja- ich hoffe das wird es."

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