Kapitel 4 - Diego

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Ich stand vor dem alten, an der Wand angelehnten Spiegel und knöpfte gerade die Knöpfe meines schwarzen Leinenhemdes zu. Die oberen letzten drei ließ ich offen.

Um ehrlich zu sein war mir nicht wohl dabei auf diese Fiesta zu gehen. Wir taten etwas das strickt gegen die Regeln war, und ich wusste von Berlin das er so etwas überhaupt nicht ausstehen konnte.

Sein Vertrauen musste man sich verdienen, und wir alle taten gerade eher das Gegenteil. Wir verloren sein Vertrauen.

Doch Denver und Tokio konnten ziemlich überzeugend sein. Die beiden hatten sich das in den Kopf gesetzt und werden es auch durchziehen. Komme was wolle.

Eigentlich war ich ja auch nicht jemand der zu einer Party nein sagte. Im Gegenteil, eher war ich derjenige der eine anfing. Doch hier geht es um mehr als nur eine gute Zeit zu haben. Wir hatten eine Mission und diese sollten wir nicht unnötig gefährden.

„Schau mal was ich hier habe mein Freund."
Denver kam grinsend in mein Zimmer gestiefelt und präsentierte mir stolz sein Smoking indem er sich einmal im Kreis drehte und schnalzte. Mein Blick verfinsterte sich.

„Zieh das Sofort aus! Das ist Berlins!", zischte ich knurrend. Berlin würde ihn umbringen, das stand fest. Und wenn Denver noch wenigstens den morgigen Tag erleben wollte, sollte er gefälligst dieses Sakko ausziehen und dorthin zurück legen wo er es her hatte.

„Ach komm schon mein Freund, sei kein Spielverderber. Ich find das steht mir ausgezeichnet. Ich fühle mich schon wie Berlin", wieder lachte er. Doch ich glaube er verstand nicht ganz, dass er der einzige sein wird, der dies lustig findet. Denn Berlin sicher nicht.

Ich sah Denver mit Schlitzaugen an. Musterte ihn genau. Dann sah ich etwas goldenes an seinem Handgelenk und hielt inne. „Komm schon man, das ist nicht lustig, zieh das aus. Vor allem diese Uhr. Die ist wertvoll."
Berlin trug sie ständig und ich nahm irgendwann an, dass sie einen emotionalen Wert für ihn hatte. Bei jedem Raubzug den wir bis jetzt gemeinsam bestritten hatten, trug er diese Uhr um sein Handgelenk.
Vielleicht hatte sie ihm einer seiner fünf Ehefrauen geschenkt?



„Das ist doch lustig Diego. Du wirst sehen, wir werden uns so richtig besaufen und Spaß haben", erneut lachte er. Doch er stürzte sich mit dieser Aktion geradewegs in seinen Tod.

Tokio tauchte mit Rio und Nairobi gemeinsam im Türrahmen auf. Sie hielt etwas glänzendes triumphierend in ihrer Hand. Am liebsten hätte ich mir jetzt die Hand vor den Kopf geschlagen. Waren denn echt alle so blöd?

„Ich hab sie! Die Schlüssel für sein Auto", beinahe kreischte Tokio und sprang auf und ab.

„Hübsches Sakko Denver. Ist das von Berlin?", augenzwinkernd sah Tokio ihn an. Er nickte stolz. „Gefällt mir"

„Wo ist unsere Prinzessin? Noch im Bad und pudert sich die Nase?", demonstrativ ahmte Tokio diese Bewegungen nach und machte deutlich, dass sie nicht Paris größter Fan war. Nairobi schlug Tokio auf den Arm und schüttelte den Kopf.

„Die Prinzessin ist startklar", Paris tauchte hinter den dreien auf und sah mit einem aufgesetzten Lächeln zu Tokio. Ich wusste dass sie diesen Spitznamen nicht mochte und Tokio am liebsten jedes mal die Treppe runter stoßen würde wenn sie ihn benutzte.

Mein Atem stockte als ich zu Paris sah. Sie sah... unglaublich aus. Sie erinnerte mich mit ihrem Kleid etwas an die Frauen auf Ibiza letzten Sommer. Alle trugen solche ähnlich gemusterten, lockeren Kleider. Der Unterschied war nur, das Paris darin deutlich besser aussah wie die Hälfte aller Frauen die ich bei meinem letzten Raubzug gesehen hatte.



Ihre leichten braunen Naturlocken fielen ihr über die Schultern. Sie hatte sie noch nie so getragen. Meistens waren sie ausgeföhnt. Doch es stand ihr unglaublich gut.

Das Kleid war kurz und pink gemustert. Der Haarreifen in ihrem Haar, hatte das selbe Muster. Allein dies zeigte, dass sie aus keinem schlechten Elternhaus kam. Ich würde wetten das es ein Designerkleid ist und mehr kostete wie Tokios kompletter Kleiderschrank.

Dieser Fakt machte mir nochmal deutlich, dass Paris in einer anderen Liga wie wir anderen spielte. Dass sie es nicht nötig hatte einen Raub zu begehen. Und sie wahrhaftig nur wegen ihrem Vater hier war. Auch wenn sie das mir gegenüber ungern zugab.

Denver Pfiff anerkennend und sah sie mit hungrigen Blick an.
„Heiß heiß"

„Nicht schlecht Prinzessin. Die Farbe stimmt sogar überein." Tokio sprach auf das wenige Pink in Paris Kleid an, dass sie wohl mit einer Prinzessin assoziierte.

Paris Blick schwank zu mir. Sie sah mich etwas peinlich berührt an. Es war ihr unangenehm dass jeder sie musterte. Ich lächelte ihr warm zu, versuchte ihr von hier aus etwas Sicherheit zu geben.

Ihr blick veränderte sich jedoch drastisch als sie Denver musterte und wohl das selbe sah, wie ich zuvor. „Ist das etwa die Uhr meines- äh ich meine die Uhr von Berlin?!" schockiert sah sie Denver an.

Sie hatte sich gerade noch einmal gerettet. Beinahe wäre ihr das Wort Vater rausgerutscht.

„Ja die sieht klasse an mir aus nicht war", Denver scheint Paris kleinen Versprecher nicht bemerkt zu haben. Tokio hingegen schon.
„Die Uhr deines was?"



Eilig schüttelte Paris ihren Kopf. „Ich meinte die Uhr von Berlin. Ich hab mich nur versprochen". Sie war nervös. Und stotterte. Tokios Blick wurde finsterer.
„Ich bin mir ziemlich sicher dass du dich nicht nur versprochen hast. Na los sag schon" sie kam immer näher auf Paris zu. Bereit sich mit ihr zu schlagen wenn es sein müsste.

„Na los kommt. Wir wollen doch nicht zu spät kommen", schritt ich schnell ein und scheuchte die Truppe aus dem Zimmer und lenkte somit geschickt von der Situation ab.

Paris formte mit ihren Lippen ein leises Danke und sah mich mit einem ehrlichen Lächeln an.

Ich konnte nicht leugnen, dass dies nichts mit mir machte. Ich spürte wie ich es genoss. Ihre Aufmerksamkeit und Nähe.

Doch Beziehungen waren tabu. Und auf etwas emotionales hatte ich keine Lust. Auf etwas körperliches hingegen...?

Sie war tabu. Nun da ich mit Großer Wahrscheinlich wusste dass sie Berlins Tochter ist, erst recht. Er würde mir den Kopf umdrehen. Doch genau das war vielleicht der Adrenalinkick an dieser Sache. Sie war verboten und deshalb umso interessanter...



„Du siehst umwerfend aus", flüsterte ich Paris später auf der kleinen Fiesta ins Ohr. Wir standen an der Bar gelehnt und sahen den anderen beim Tanzen zu. Ein leises, schüchternes „Danke", kam ihrerseits zurück.

Ich musste schmunzeln bei den Gedanken dass sie nun plötzlich so schüchtern und zurückhaltend war. Sonst wirkte sie immer so taff.

„Danke übrigens wegen vorhin. Du hast mich wirklich gerettet", sie drehte sich zu mir und sah mich dankbar an.

„Ach nicht der Rede wert. Tokio kann manchmal echt gefährlich wirken und Berlin würde mich umbringen wenn ich nur dumm da stehen würde und dabei zusah wie seine Tochter zerfleischt wird"

Ein Kichern entkam ihr. Sie widersprach mir zum erstens Mal nicht. Auch Nicht, als ich das Wort Tochter erwähnte. Jedoch stimmte sie mir auch nicht direkt zu. Doch ich vernahm es als Sieg. Ein kleiner aber doch sicherer Sieg.

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