10. kapitel

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Ein weiterer Schultag. In meiner Klasse, in der gesamten Schule, herrschte eine angespannte Stimmung. Jeder beäugte jeden mit einer kritischen Haltung. Aber besonders ich stand auf ihrer Liste. "Die, die doch direkt in der Gasse wohnt!"

Ich presste den kleinen Computer an meine Brust und hielt mein spitzes Kinn hocherhoben. Sie sollten nicht sehen, wie sehr mich ihre Blicke trafen. Ich war ein Sonderling. Jedenfalls die nächsten Tage. Ich war praktisch bei einer Straftat dabei gewesen. Nur die Hauswand trennte mich von dem Paar. Wenn sie nur wüssten, dass ich es sogar beobachtet habe!

Ich stellte mir vor ich wäre auf einem Schlachtfeld. Das half manchmal. Ich durfte mir meine Furcht nicht anmerken lassen. Eilig, aber nicht zu eilig, bog ich in meinen nächsten Klassenraum ab.

Da war er. Colton. Seinen Kopf hatte er auf seine linke Hand gestützt, die Nase tief in einem Buch. Als ich den Raum betrat glitt sein Blick vom Buch, über den Boden, zu meinen Boots, hoch an meinen dünnen, in engen Hosen steckenden Beinen, über meinen Oberkörper, über die verschränkten Hände, die sich an den Laptop klammerten, hinauf zu meinem Gesicht. Meine Lippen waren fest aufeinander gepresst, ich hielt kaum merklich die Luft an und starrte in seine grünen Augen. 

Wie eine Waldlichtung, die nach einem Sommerregen wieder mit Sonne geflutet wurde. Daran erinnerten mich seine Augen. Und ich wusste nichte warum, aber dieser Erinnerung durchflutete mich mit einem Gefühl von Sicherheit und Leichtigkeit. Freiheit. 

Er befeuchtete seine Lippen, die sich perfekt in seinem Gesicht schwangen und immer ein leichtes, verträumtes Lächeln trugen. Immer wenn er dies tat, kribbelte mein ganzer Körper. Als würden tausend kleiner Ameisen über Arme, Beine, Rücken und Brust laufen. Kaum merklich ballte er seine rechte Hand zu einer Faust. Eine Ader schwoll an seinem Halt. Er schluckte erneut.

Mir brach der Schweiß aus und ich wusste nicht wohin mit meinen Augen. Ich durfte das hier nicht. Aber er... er war anders. Ich spürte, dass ich ihm vertrauen konnte. Und das wollte ich. Ich wollte ihm alles anvertrauen, jedes kleine Geheimnis was ich hütete, sollte er erfahren.

Ich schüttelte den Kopf, um wieder zu mir zu kommen. Meine zitternden Beine trugen mich zu meinem Platz in der Mitte des Klassenraumes. Gleiche Reihe wie Colton, er war nur einen Tisch entfernt. Der Tisch zwischen uns war noch frei. Die Luft fühlte sich merkwürdig aufgeladen und schwül an.

Ich legte meinen Computer und den Schreibblock, der sich darunter befand, auf die abgenutzte Holzfläche. Meine kleinen, zitternden Hände platzierte ich links und rechts daneben. Guck nach vorne!

Meine Augen wanderten kaum merklich nach links. Zu ihm. Er bemerkte den Blick! Mir lief ein Schauer den Nacken hinunter. Meine Kehle war wie ausgetrocknet.

"Ähm... Hi!" Seine Stimme war rau, aber nicht so rau wie andere Männerstimmen. Sie war rau, aber hatte etwas weichen, etwas sanftes, an sich.


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Fleurie - Hurts Like Hell

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