14. kapitel

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Niemand würde mir glauben, wenn ich von meiner seltsamen Begegnung gestern berichten würde. Noch nicht einmal jemand hier aus dieser heruntergekommenen Bar.
Das hier war mein geheimer Rückzugsort. Niemand wusste von diesem Ort. Außer Leute wie ich. Leute, die das Träumen und Glauben noch nicht aufgegeben haben. Und auch das Fühlen noch nicht.

Ich saß an der Theke und drehte mein Glas Bier in den Händen. Gedankenverloren betrachtete ich die gelbe Flüssigkeit im inneren des Glases. Zu meiner rechten saß ein alter Mann. Er sah aus wie ein Seemann. Grauer Bart, Flanellhemd, buschige Augenbrauen und eine Stimme, die einem durch Mark und Bein ging. Auch er hatte ein Bier vor sich. Allerdings sein drittes seit dem ich die Spelunke betreten hatte.

Die übrigen Besucher sahen nicht anders aus. Viele hatten ihren Lebensabend bereits erreicht. Nur drei Frauen saßen an einem kleinen Tisch in der hintersten Ecke des Raumes und tuschelten.

An Orten wie diesem konnte man die Zeit und ihre Umstände vergessen. An Orten wie diesem wurde noch das Wort 'früher' benutzt. Und das ungestraft.

Das Wort 'früher' wurde aus dem Wortschatz verbannt. Es erinnerte an eine andere Welt, gute Tage. Es hat Hoffnung. Unter dem Menschen hier sagt man: "Das andere Gestern". Es ist leichter das Wort 'früher' nicht zu gebrauchen, denn die Hoffnung, die es hat, ist vergänglich und in unserer Zeit nicht mehr relevant.

Der alte Seemann neben mir gebrauchte aber dieses Wort. "Früher, als ich noch zur See fuhr..." Er lallte den Barkeeper voll und bemerkte nicht, wie er dabei über den ganzen Tresen spuckte. Unbehaglich rückte ich von ihm ab.

"Und du Mädchen? Was ist mit dir? Was treibt dich an einen verlorenen Ort wie diesen?" Ich tat so, als würde ich ihn nicht hören. Meine Schuhe rutschten am Barhocker entlang. "Hey. Ich rede mit dir. Du wirst doch wohl keine Angst vor einem alten Seebären wie mir haben." Er lachte. Etwas zu laut für meinen Geschmack.

Meine Augen blickten ihn strafend an. "Ich möchte einfach nur in Ruhe etwas trinken.", zischte ich. Nicht sonderlich beeindruckt rückte der Mann näher. "Komm schon kleines." "Nenn' mich nicht kleines!" Meine Hände ballten sich zu Fäusten.

"Na gut, na gut. Aber dennoch... Was treibt dich an einen Ort wie diese Bar? Sieh uns doch alle an." Er machte eine weit ausladende Bewegung in den Raum hinein. "Wir haben das Leben bereits verloren. Wir sind am Boden angekommen. Aber du!" Sein Finger zeigte auf mich. "Du bist noch so jung. Das hier ist kein Ort für dich. Nur für verlorene Seelen. Wie mich."

"Vielleicht bin ich auch eine verlorene Seele.", murmelte ich. Gedankenverloren drehte ich wieder das Bierglas in meinen Händen.
"Aber, aber... Das kann ich dir nicht abnehmen Mädchen..." Er nahm einen großen Schluck seines Getränks und rülpste.

Angewidert verzog ich das Gesicht, was er nur mit einem Lachen quittierte. "Bist du eine Pro?" Als ich zu ihm aufblickte lang seine breite Stirn in Falten. Er schien keine Antwort zu erwarten und fuhr mit dem Worten: "Als ich damals so alt war wie du, da habe ich sie kennen gelernt." fort.

"Meine Silvi. Sie war ein ganz schöner Wildfang, weißt du." Er lachte auf und hielt sich den dicken Bauch. Auch ich schmunzelte in mich hinein. Seine blauen Augen leuchteten bei ihrem Namen.

"Ich weiß nicht, ob es ein so junges Ding wie dich interessiert, aber... ich hab mich in sie verliebt." Ein paar Männer, die ebenfalls an der Bar versammelt waren, blickten erschrocken auf. Auch wenn das hier ein sicherer Ort war, nahm niemand einfach so Worte wie 'verliebt' in den Mund.

"Da gucken sie wieder mal dumm aus ihren Hemden!" Er toastete der Gruppe zu und wandte sich wieder an mich. "Sie... Sie sind sehr... mutig." Ich druckste verlegen herum und wusste nicht so recht, was ich sagen sollte. "Mutig? Nein. Nur hier drinnen. Aber da draußen", er wies auf die kleine Holztür, die auf die Straße führte, "da bin ich still und sehe niemandem in die Augen. Aus Angst sie würden darin lesen können, was ich fühle."

Auf merkwürdige Art fühlte ich mich mit diesem alten Seemann verbunden. Er schien sein Herz am rechten Fleck zu tragen und zu wissen, was es hieß, einsam zu sein.

"Also Mädchen, willst du den Rest der Geschichte auch noch hören?"


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The XX - Intro

WAS IST DAS BITTESCHÖN FÜR EIN SCHÖNES WETTER?! I love it! Ich hab heute ungelogen fast den ganzen Tag im Garten gelegen und mich gesonnt! Ich meine bei 24°... kann man mal machen. Was habt ihr an diesem krassen 8. April so getrieben? 

All my love, Lisa xoxo

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