Kapitel 23

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Kapitel 23

Sephiroth erwartete seinen Vater bereits im Familiensalon. Ein für Engel kleiner Raum mit einem niedrigen Tisch und Sesseln. Ein perfekter Ort, wenn man sich entspannen wollte, auch wenn Sephiroth wusste, dass das Treffen mit seinem Vater nicht so entspannt werden würde, wie er hoffte. Vor allem nicht, da er die Nachrichten aus dem Nachbarland erhalten hatte. Im Grunde hätte er diesen Nachrichten nicht so viel Bedeutung zugemessen, wenn er nicht aus dem Schloss seines Vaters beunruhigende Nachrichten über diesen erhalten hätte.

Sein Vater war noch brutaler geworden und ließ seine Wut nun sogar an denen aus, die er vorher verschont hatte. Die ersten Anzeichen von Wahnsinn und seine Aufgabe würde es sein ihn zu richten, sollte es tatsächlich soweit sein.

Sephiroth erhob sich, als Yoko, ganz die stoische Butlerin, ihn in sein Zimmer führte. Gefolgt von einer blassen Sklavin, die sich sofort neben einen Sessel kniete und verbeugte. Es war normal, dass die Engel ihre Sklaven zu einem solchen Treffen mitbrachten, auch wenn Sephiroth die ausgebleichten roten Haare der Frau an jemanden anderen erinnerten. Er wusste, dass sein Vater eine Vorliebe für rothaarige Frauen hatte und kurz fragte er sich, ob Sezuna wohl einmal bei ihm gewesen und dann geflohen war. Das würde erklären, warum sie ihre Haarfarbe versteckte, doch dann hätte sie in einem anderen Zustand sein müssen. Mehr wie die Sklaven, die hier im Raum kniete. Kraftlos und ehrerbietig beschrieb sie wohl am besten.

Sephiroth musterte seinen Vater und versuchte seine Stimmung einzuschätzen.

Beide Männer gleichen sich bis aufs Haar, auch wenn Raphael seine Haare kurz trug und die türkisfarbenen Strähnen bei ihm viel besser zur Geltung kamen. Die violetten Augen des Erzengels waren kalt. So unglaublich kalt. Sephiroth hatte sie als Kind warm erlebt und zugesehen, wie sie kalt wurden. Doch niemals so kalt, wie sie jetzt waren.

Wie es sich gehörte verneigte sich Sephiroth vor seinem Vater und wartete bis sich dieser gesetzt hatte. Die weißen Flügel waren von einem leichten Schimmer umgeben, der seine Macht deutlich machte. Er war für viele Menschen mittlerweile so gefährlich, dass sich diese kaum in seiner Nähe aufhalten konnten, ohne durch die Macht geschädigt zu werden. Sephiroth machte das kaum etwas aus, aber das war einer der Gründe, warum er Sezuna gebeten hatte weg zu bleiben. Auch wenn er schon ahnte, dass sie das nicht befolgen würde. Dazu war sie viel zu neugierig. Aber vielleicht erkundete sie vorher andere Dinge, wie den Keller. Dort hätte sie jetzt freie Bahn und hätte auch zu tun. Aber dazu hätte er ihr das wohl subtil vorschlagen müssen.

Sephiroth nahm ebenfalls Platz und Yoko trat in den Raum, um ihnen beiden einen Tee einzuschenken. Das war alles, was sie tat, denn das Gebäck war bereits angerichtet.

„Du kannst jetzt gehen", erklärte Sephiroth mit ruhiger Stimme und Yoko verneigte sich, bevor sie den Raum verließ. Draußen angekommen entspannte sie ihre Schultern und atmete tief durch. Diese Macht hatte sie verunsichert, doch da Raphael nicht das erste Mal hier war, wusste sie, wie sie mit diesem umgehen sollte. Möglichst wenig bewegen oder auf sich aufmerksam machen und vor allem keinen Augenkontakt oder Berührungen. Sonst könnte seine Macht ihr schaden.

Raphael griff nach der Tasse und nahm einen Schluck. Dabei schien er das Aroma zu genießen, doch das waren nur oberflächliche Gefühle. In ihm tobte es, auch wenn er es wusste selbst vor Engeln zu verstecken.

„Die Vampire beginnen damit andere Gebiete zu annektieren. Sie bereiten sich auf einen Krieg vor", erklärte Raphael plötzlich und so wie er es sagte, zeigte es nicht, dass er sich wirklich Sorgen machte. Zumindest nicht vor einer Eroberung des Engelsreiches. Aber da war etwas anderes, was ihn Sorgen macht und einen inneren Schmerz, von dem sich Sephiroth sicher war, dass er seinen Vater bald zerstören würde.

„Dann stimmen die Gerüchte, dass sie bereits das Reich der Werwölfe unter sich haben?", wollte Sephiroth nachdenklich wissen und blickte in die hellbraune Flüssigkeit des Schwarztees. Das war eine wirklich beeindruckende Tatsache und auch erschreckend. Bisher würde er den Vampirclan noch nicht als Gefahr sehen, doch er wusste nicht genau, was dort vor sich ging und wenn sie so weiter machten, könnten sie zu einer ernsthaften Gefahr werden. Vielleicht konnte Sezuna ihm nähere Informationen geben, immerhin kam sie von dort, doch zuerst würde er mit seinem Vater besprechen, was dieser herausgefunden hatte.

„Es gab einen Machtwechsel", erklärte Raphael kalt und Sephiroth rann ein Schauer über den Rücken, als er die Macht in seiner kalten Stimme wahrnahm. Das Leuchten um seine Flügel wurde immer schlimmer und Sephiroth musste nicht nach seinen Gefühlen spüren, um zu verstehen, dass er über irgendwas sehr, sehr wütend war. Eine Wut, die er in Form von Dunkelheit und Kälte an seinem Vater deutlich spüren konnte. Raphael war weiter, als er angenommen hatte.

Dieser erhob sich, obwohl seine Tasse noch voll war und trat durch die Tür, die hinaus zu dem Balkon führte, der L-förmig zwei Seiten seiner Burg umspannte. Die beiden Seiten, die an fremdes Land grenzten.

Sephiroths Burg war dafür da, die Grenzen zu schützen und so war dieser Balkon nicht nur zur Zierde erbaut. Er ermöglichte es auch seinen Bediensteten mögliche Feinde aus dieser Richtung im Blick zu behalten, ohne dass sie Flügel hatten. Und jetzt konnte er ihn mit seinen Vater entlang schreiten und sich unterhalten, ohne über den Wind, der bei einem Flug entstanden wäre, hinwegzuschreien. Obwohl Engel sehr mit dem Himmel und dem Wind verbunden waren, gab es doch viele, die auch gerne einmal ein paar Meter zu Fuß liefen und die Flügel entspannten.

Sephiroth trat an das Geländer heran und ließ seinen Blick schweifen. Erinnerungen kamen in ihm hoch, als er die kleine Lichtung im nahen Wald betrachtete. Dort hatte er Sezuna das erste Mal gesehen. Er erinnerte sich noch sehr gut daran. Sephiroth hatte ebenfalls hier gestanden und die Aussicht genossen, nur dass es geregnet hatte.

Regen prasselte unaufhörlich auf die Erde nieder und schien gar nicht mehr aufhören zu wollen. Dennoch stand Sephiroth auf dem überdachten Balkon und betrachtete sein Land. Er tat das gern und das Geräusch des Regens ließ ihn zur Ruhe kommen.

Doch heute war etwas anders. Er spürte ein Gefühl, das er keinen seiner Leute zuordnen konnte und es war auch ein wenig panisch, was ihn alarmierte. Doch auf den ersten Blick und durch den dichten Regen war nichts zu erkennen. Dennoch versuchte er zu erfühlen, woher das Gefühl kam. Er schritt sogar ein wenig auf dem Balkon entlang, bis er schließlich durch den Regen im Wald etwas erkannte. Eine Bewegung.

Seine violetten Augen verengten sich und er fokussierte die Stelle. Da kauerte jemand unter einem großen Baum, der am Rande der kleinen Lichtung mit See stand und vielen verliebten Pärchen dieser Gegend als Treffpunkt diente. Doch welches Pärchen würde sich bei diesem Wetter und mit solcher Angst dort hinbegeben?

Das machte den Engel misstrauisch. Auch dass die Person allein war und diese Gefühle ausstrahlte sorgte dafür, dass Sephiroth seine Flügel ausbreitete und in den Regen abhob. Er flog hoch, um nicht sofort gesehen zu werden und ließ sich schließlich wie ein Raubvogel vor der Person fallen.

Ein erschrockener Laut entwich der jungen Frau, die große Augen machte und förmlich nach hinten sprang. Dabei rutschte sie im nassen Gras aus und landete auf dem Rücken.

Sie kniff ihre goldenen Augen zusammen, um zu verhindern, dass der Regen ihre Sicht verschleierte, doch als sich Sephiroth über sie neigte und den Regen abhielt, öffnete sie diese zaghaft wieder.

Ihr Gesicht wirkte, als wäre es von Dreck bedeckt und auch ihre Kleidung war zerrissen. Er konnte keine Flügel erkennen.

Eine weggelaufene Sklavin? Das war der erste Gedanke, den Sephiroth hatte, doch dafür war die Panik, die sie empfand nicht stark genug.

„Du befindest dich auf dem Territorium von Luth Amar und bis hiermit festgenommen", erklärte der Engel emotionslos. Es war seine Aufgabe hier die Grenzen zu schützen und sie war ein Eindringling in seinem Revier. Er würde sie in seine Burg bringen und dann erst einmal schauen, was er da gefunden hatte.

Bei den Erinnerungen zuckten seine Lippen, doch Sephiroths Ohren lauschten den Worten seines Vaters. Dieser hielt plötzlich inne und starrte in den Garten hinab, was Sephiroth verwirrte.

Er senkten den Blick, als er eine Gefühlsregung aufschnappte, die ihm sehr vertraut war.

Im Garten stand Sezuna und blickte mit ihren großen, goldenen Augen hinauf zu Raphael. Die roten Flügel waren eng an ihren Körper angelegt und Angst machte sich in ihr breit.

Raphael murmelte etwas und Sezuna setzte sich in Bewegung ins Innere des Hauses. Sie befanden sich direkt über ihrem Zimmer und wahrscheinlich hatte sie sich im Garten die Füße vertreten wollen.

„Wer war das?", erklang die Frage seines Vaters, die Sephiroth doch verwunderte.

„Eine meiner Frauen", erklärte er emotionslos, doch er spürte Neugier bei seinem Vater. Etwas, was ihm gar nicht gefiel. Frauen, die Raphaels Neugier weckten, lebten sehr gefährlich.

„Eine Vampirin", stellte er fest und Sephiroth nickte, weil er nicht wusste, was er sonst tun sollte. „Ich möchte sie kennenlernen", forderte er, was seinen Sohn erstaunte und ärgerte.

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