Kapitel 5

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Eine Berührung an meiner Schulter ließ mich aufschrecken. Sofortriss ich meine Augen auf und blickte Ophelia direkt ins Gesicht.Diese lächelte mich an. „Wir sind da", sagte sie mit sanfter,leiser Stimme.

Ich grummelte und streckte mich etwas, bevor ich mich verschlafenumsah.

Ronin hatte uns mit der Kutsche abgeholt und ich war fast soforteingeschlafen, nachdem ich mich hingesetzt hatte. Es warüberraschend, wie sehr ich den Anwesenden vertraute. Normalerweisehätte ich nicht so gut geschlafen.

Es fiel mir immer schwer, in der Nähe von anderen, auch nur ein Augezuzumachen. Zumindest dann, wenn ich mir nicht ganz sicher seinkonnte, dass sie mir nichts taten.

Dass ich Ophelia und Achanox vertraute, wusste ich, doch, dass ichmittlerweile auch Asara und Ronin nicht mehr als Gefahr wahrnahm, warüberraschend.

Ein Gähnen verließ meine Lippen, bevor ich mich müde erhob.

Mein Körper hatte die Erholung wirklich gebraucht. Noch fühlte ichmich etwas träge und schwer, doch ich wusste, dass es bald vorbeisein würde.

„Während der Fahrt hat Ronin erzählt, dass es wohl einige Schülergab, die nicht auf die Schule konnten", erklärte Ophelia, bevorsie plötzlich flüsterte. „Er sagte, dass Magister Revoniusangedeutet hat, dass es ihm lieber wäre, wenn wir nicht hier wären."

Ich hob eine Augenbraue, schwieg allerdings erst einmal dazu.Magister Revonius. //Glaubst du, er wäre in der Lage dazu, unsauszusperren?//, wollte ich von Achanox wissen.

//Bei ihm wäre ich mir nicht sicher, aber sein Dämon vermutlichschon//, erwiderte Achanox angespannt.

Ich runzelte meine Stirn. //Sag mir nicht, dass du auch ihn kennst//,bat ich. Eigentlich war es gar nicht so unwahrscheinlich. Achanoxkannte vermutlich die gesamte Hölle.

//Doch, wenn auch nicht so gut//, bemerkte Achanox, was meine Launegleich wieder senkte.

Daher zog ich auch eine düstere Miene, als ich Ophelia aus derKutsche folgte.

Mein Blick wanderte suchend umher, doch ich entdeckte MagisterRevonius oder seinen Dämon nicht.

Stattdessen stand dort ein neuer Lehrer. Nur zu erkennen an seinerRobe, die Magister Revonius Robe ähnelte.

„Ihr seid zu spät", begrüßte er uns nicht begeistert. Ichöffnete gerade meine Lippen, um etwas zu sagen, als er mir über denMund fuhr. „Ich will keine Ausflüchte hören", fuhr er michsofort an.

Ich spürte, dass meine Wangen vor Wut heiß wurden.

„Wer seid Ihr überhaupt?", fragte Achanox kampfbereit. Ihmschien es ähnlich stark zu stören, dass dieser Mann so unfreundlichwar.

„Ich bin Magister Levius Dravon. Euer neuer Lehrer", stellte ersich mit brummiger Stimme vor. „Natürlich kennt ihr mich nicht,weil ihr zu spät seid. Darauf steht Strafarbeit."

Ich ballte meine Hände zu einer Faust, spürte aber, wie Ophelia mireine Hand auf die Schulter legte, um mich zu beruhigen. Am liebstenwürde ich ihm das Gesicht einschlagen! Wo kam denn diese Wut schonwieder her?

//Glaubst du, er weiß, dass ich Achat verprügelt habe?//, fragteich angriffslustig an Achanox. Mir war jedoch klar, dass er genausodarauf aus war, sich zu prügeln, wie ich. Er würde mir also keinegute Stütze sein. Ich sollte mich vermutlich eher an Ophelia halten.

//Vermutlich nicht, aber wenn er so weiter macht, lernt er meineFaust kennen//, erwiderte Achanox, der bereits einen Schritt auf denLehrer zu machte.

„Magister Dravon, hat Direktor Digin Euch nicht informiert?",fragte Ronin höflich, schien sich aber nicht wirklich einmischen zuwollen. Er wirkte vorsichtig und irgendwie schüchtern.

Beide mussten sich kennen, auch wenn Magister Dravon neu war.Vermutlich war er der Ersatz für Achat. Ob der Direktor etwasherausgefunden hat?

Magister Dravon machte eine wegwerfende Handbewegung. „FürZuspätkommen ist Strafarbeit angebracht", erwiderte er, als würdeihn alles andere gar nicht interessieren.

Damit machte er mich noch wütender, trotzdem atmete ich tief durch,bevor ich mich in Bewegung setzte. Langsam lief ich an ihm vorbei.Meine Hände in den Taschen meines Mantels geballt. Einfachignorieren. Ich sollte einfach so tun, als hätte ich nichts gehört.

Als ich an ihm vorbei war, ohne ihn zu betrachten, wandte ich mich zuOphelia um. „Kommst du?", fragte ich und setzte ein Lächeln auf.Allerdings wurde Ophelia ein wenig blass, was mir zeigte, dass siemeine Wut durchaus wahrnahm.

Sofort lief sie los, doch Magister Dravon wollte sie aufhalten undgriff nach ihrem Arm. Als er sie jedoch berührte, zuckte erplötzlich zurück. Ich schmunzelte, als ich erkannte, dass unterOphelias Oberteil die Kette leicht leuchtete.

Sie warf dem Mann lediglich ein Lächeln zu, bevor sie zu mir kam, ummir zu folgen.

„Ihr werdet trotzdem die Schule putzen", rief er uns hinterher.

Erst einmal ignorierte ich es, um wieder anzukommen. Morgen konnteich mich damit befassen. Vielleicht war Schule putzen gar nicht soschlimm. Dann würde ich vielleicht einige Bereiche kennenlernen, dieich noch nicht gesehen hatte.

In dem Moment ahnte ich noch nicht, wie langweilig die Schule dochwar.


Statt den nächsten Tag normal mit der Stunde zu beginnen, wurdenOphelia und ich zum Putzen der Flure abkommandiert. Viel zu zeitig,wie ich fand.

Daher stand ich auch mehr schlecht als recht mit dem Mob in der Handim Flur und schlief fast ein, während Ophelia neben mir leisesummte. Sie war wach und überraschend gut gelaunt.

Im Gang erklangen Schritte und ein junger Mann kam auf unszugelaufen. Er grinste breit. „Ihr seid also die Putzmädchen",grüßte er. Ich brummte lediglich und überflog sein Äußeres.

Er hatte kurzes, braunes Haar und ebenso braune Augen. Einnichtssagendes Gesicht und keine Merkmale, die mir im Gedächtnisbleiben würden. Daher entschied ich gleich, ihn zu ignorieren undlieber ein wenig zu putzen.

Unsere erste Stunde war Elementarmagie bei Dravon. Wenn es nach mirginge, würde ich diese einfach schwänzen. Dann würde ich abervermutlich noch mehr putzen müssen.

„Hey, hörst du mir überhaupt zu?", fragte er, doch ichignorierte ihn noch weiter. So lange, bis ich plötzlich spürte, wieWasser über meine Füße floss.

Ich blickte überrascht nach unten und sah, dass mein Eimer mitWasser umgekippt war und sich der Inhalt nun über den Bodenverteilte.

Ein Seufzen verließ meine Lippen, bevor ich meine Hand hob. DerEimer stellte sich – wie von Geisterhand – wieder auf und dasWasser floss zurück, als hätte ich die Zeit zurückgedreht. Was ichjetzt doch nicht hatte. Es war ein einfacher Wasserzauber.

„Ach, seid ihr keine Putzmädchen?", fragte der junge Mannbelustigt. „Ihr seid doch nicht etwa die beiden, die zu spätgekommen sind?", wollte er gut gelaunt wissen.

Ophelia, die schon ein Stück weiter gegangen war, um dort zu putzen,ignorierte uns, was gut war. Ich wollte nicht, dass sie seineAufmerksamkeit erweckte. Es reichte schon, dass er mich ärgerte.

Ich konnte ihn ignorieren, weshalb ich weiter putzte, als wärenichts.

Allerdings ließ der fremde Mann nicht locker. Er trat auf mich zuund nahm mir den Mob aus der Hand. „Ich rede mit dir", sagte erund blickte mich kalt an.

Ich hob meinen Blick und erwiderte seinen, bevor ich nach meinemPutzutensil griff, um es wieder an mich zu nehmen, doch er hieltdagegen. „Lass los", befahl ich.

Er schnaubte. „Du hast mir gar nichts zu befehlen", sagte erherablassend.

Bis gerade eben hatte er mich ein wenig an Dorian erinnert, doch siewaren sich gar nicht ähnlich. Dorian war zwar am Anfang auch nichtgerade freundlich gewesen, doch nie auf diese Art.

„Gib schon her", sagte ich noch einmal und zog etwas heftiger.Ich ließ sogar Magie durch meine Hände in den Stil fließen, damiter losließ. Es gelang mir, denn er löste seine Hände. Allerdingsnur kurz. Statt ganz von mir abzulassen, schlug er mit den Händengegen den Stil und brachte mich so zum Schwanken. Wäre der Bodennoch nass, wäre ich vermutlich ausgerutscht.

Er schlug noch einmal nach meinem Mob, sodass ich einen weiterenAusfallschritt nach hinten machen musste. Dabei spürte ich, dass derUntergrund plötzlich wieder nass war und mein Fuß wegrutschte,sodass ich ins Schwanken kam. Allerdings konnte ich mich halten undfiel nicht. Das schien ihn nicht zu gefallen.

Stattdessen hob er die Hand und schnippte.

Das schien sein Dämon als Aufforderung zu sehen. Er kam auf mich zuund legte seine behaarten, klauenartigen Hände – die mich an einenWolf erinnerten – an meinen Stiel und zerbrach diesen in meinenHänden. Dann schubste er mich ebenfalls, sodass ich mich nicht mehrhalten konnte und zu Boden fiel. Direkt ins Wasser, das leichtspritzte.

Ich wollte mich gerade wieder aufsetzten, als ich erkannte, dass sichAchanox vor mich stellte. „Das reicht jetzt", sagte er mit festerStimme. Ich konnte Wut darin hören und schloss ergeben die Augen.Allerdings war ich zu neugierig, weshalb ich wieder nach obenblickte, um zu sehen, was geschah.

Wie ich erwartet hatte, hörte der Dämon des Mannes nicht auf ihn,sondern legte seine Hand an Achanox Schulter, um auch ihn leicht zuschubsen. Was wollte er damit bezwecken?

Er schaffte es nicht einmal, Achanox zu bewegen. Dieser legte seineHand um die Wolfsklaue und drehte sich dann, sodass er den Dämongegen die Wand werfen konnte.

Als der Dämon dagegenkrachte, gab er ein Knurren von sich unddrückte sich ab. Ich konnte erkennen, dass sein Gesicht zu einerWolfsschnauze wurde. Er bleckte die Zähne und sprang dann aufAchanox zu, der jedoch nur leicht zur Seite auswich und ihm ein Beinstellte, über das er drüber fiel. So landete nun auch derWolfsdämon im Wasser, was mich schmunzeln ließ. Bis mir auffiel,dass meine Haare nass geworden waren, weil er mich noch mehrnassspritzte.

Als ich mich erhob, nutzte ich sofort Magie, um meine Kleider undHaare zu trocknen. Dann wollte ich Achanox sagen, dass es reichte,doch jemand kam mir zuvor.

„Was geht hier vor sich?", fragte eine bekannte Stimme, die michdie Augen verdrehen ließ. Natürlich war es Magister Dravon. Erhatte mich doch sowieso schon auf dem Kieker. Musste er jetzt auchnoch hier auftauchen?

„Magister Dravon. Sie hat mir Wasser in den Weg geschüttet, sodassich gefallen bin", bemerkte der Mann, der nass war. Wie hatte erdas denn geschafft und was sollte das? Wollte er sich als Opferhinstellen?

„Leon", erwiderte Magister Dravon, der ihn musterte. „Was machtdein Dämon da?"

„Er wollte mich nur beschützen, als sie den Mob nach mir geworfenhat", rechtfertigte er sich und deutete auf den kaputten Stil inseiner Nähe.

Dieser Typ war wirklich ein Arsch. Was bezweckte er damit? Dass ichnoch mehr Ärger bekam?

//Willst du nichts dazu sagen?//, fragte Achanox, der recht stummneben mir stand, während sich der Wolfsdämon schwer atmend wiederin seine menschliche Gestalt hüllte.

//Nein. Meiner Meinung nach haben die beiden eine Beziehung. Ichwerde dagegen sowieso nicht ankommen//, bemerkte ich. Dazu gab esauch nichts zu sagen, weil es eigentlich offensichtlich war.

 Magister Dravon seufzte. „Du gehst dich waschen", sagte er unddeutete auf Leon. Dann sah er zu mir. „Und du machst hier sauberund kommst dann in den Unterricht."

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