Prolog

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Bevor es losgeht: Ich möchte hier gern zwei Prologe gegenüberstellen. Der erste ist der alte und der zweite der neue. Ich würde mich freuen, wenn ihr mir sagen könntet, welchen davon ihr besser findet.

Buch nimmt am Book Award 2023 von Watpadrcy teil.


Die Frau blickte in den Rückspiegel ihres Autos und betrachtete das kleine Mädchen, das auf seinem Kindersitz angeschnallt war und gut gelaunt mit einer Puppe spielte. Sie sah glücklich aus.

Das Auto wurde schneller, als die Dame stärker aufs Gaspedal trat. Damit steuerte sie einen See an. Alles war genau geplant. Ihr Gurt war nicht fest und sie würde nur langsam ins Wasser fahren. Dass sie sich dabei selbst in Gefahr brachte, war ihr bewusst, doch es ging auch nicht anders. Wenn sie starb, würde das so sein, doch ohne ihn wollte sie nicht leben. Doch mit ihm ging nicht, solange dieses Problem da war.

Das Auto fuhr durch den Maschendrahtzaun, doch das Geräusch war so leise, dass es niemandem auffallen sollte. Sie hatte sich dieses Gebiet ausgesucht, weil sie sich sehr sicher war, dass sie hier nicht gestört wurde.

Als sie das Auto in den See setzte, musste sie noch einmal aufs Gas treten, um dafür zu sorgen, dass es wirklich weiter rollte.

Sie selbst riss die Tür auf, solange es noch ging. Damit kam das Wasser erst recht ins Auto, doch genauso war es geplant.

Ohne großartige Probleme schaffte sie es, das Auto zu verlassen und sah dann zu, wie es immer weiter ins Wasser rollte und unterging.

Das kleine Mädchen auf dem Rücksitz wirkte ängstlich, versuchte sich zu befreien, strampelte und rief nach ihrer Mutter, doch kein Ton verließ das Auto, das sich immer mehr mit Wasser füllte.

Es gelang ihr, den Gurt zu lösen, doch sie schaffte es einfach nicht, die Tür zu öffnen.

„Mami", brachte sie hervor und schluckte das erste Mal Wasser, während sie sich gegen die Tür stemmte, die durch eine Kindersicherung nicht von innen zu öffnen war.

Das Auto sank immer weiter, bis es schließlich am Grund zum Liegen kam.

Weinend versuchte sie sich zu befreien, doch es gelang ihr nicht. Das Auto füllte sich immer weiter mit Wasser, bis auch der letzte Sauerstoff verschwunden war. Sie rüttelte weiter, bis sie keine Kraft mehr hatte und sich ihre Finger von der Tür lösten. Ihr Kopf dröhnte, während ihre Brust vor Schmerzen zu explodieren schien. War das ihr Ende?

Langsam wurde ihr schwarz vor Augen, bis ihr kleiner Körper aufgab und Ruhe sich in ihr breit machte. Instinktiv wusste sie, dass sie jetzt sterben würde. Obwohl sie nicht mehr ganz klar denken konnte, spürte sie trotzdem, wie ihr Mund voll Wasser lief und sie, in dem Versuch an Luft zu kommen, einatmete.

Durch die Dunkelheit drang ein helles Licht. Eine Hand griff nach ihrer. „Willst du leben?", erklang eine hallende Stimme.

„Ja", dachte sie, konnte es aber nicht aussprechen. Sie wollte noch nicht sterben, auch wenn ihre Mutter immer gesagt hatte, es wäre das Beste für sie. Sie hatte doch so große Angst.

„Dann werde ich dich retten. Du musst nur einen Pakt mit mir eingehen."

Obwohl sie nicht wusste, was gemeint war, nickte sie. Egal, was das auch hieß: Sie wollte nicht sterben.


   Mein Blick war verschwommen und die Farben um mich herum wirkten unnatürlich fad und ausgeblichen.

   Alles war irgendwie groß und gruselig, obwohl ich erkennen konnte, dass ich in einem Auto saß. Ich hörte sogar den Motor, der leise surrte. Es war ein sehr vertrautes Geräusch. Eines, das dafür sorgte, dass ich einschlafen wollte. Ich spürte die Müdigkeit in meinen Knochen, doch ich wollte nicht schlafen. Irgendwas sagte mir, dass ich aufpassen musste. Ich musste wachsam bleiben.

   Meine kleinen Hände griffen nach dem Gurt, der mich in meinem Kindersitz hielt. Dieser fühlte sich rau und heiß unter meinen Fingern an. Musste das so? Ich erinnerte mich nicht mehr, ob sich Gurte so anfühlten. Es war schon eine gefühlte Ewigkeit her, dass ich in einem Auto gesessen hatte. Mittlerweile bevorzugte ich Kutschen, weil ich sonst Panik bekam. Ich wusste jedoch nicht mehr genau, woher diese Angst kam.

   Mein Blick glitt hinaus zur Windschutzscheibe. Links erkannte ich eine Gestalt sitzen, doch es gelang mir nicht, meinen Kopf zu drehen, um sie genauer zu betrachten. Wer war das? Eine Frau?

   Sie kam mir bekannt vor und doch wollte mir nicht einfallen, wer sie war. Selbst aus den Augenwinkeln war sie mehr ein Schatten als eine Person.

   Ich starrte wieder nach vorn in die Dunkelheit. Sie wurde nur ganz leicht von den Scheinwerfern erhellt. Vermutlich, weil ich zu niedrig saß. Ich konnte nicht erkennen, was vor dem Auto war. Nur die Bäume und eine dunkle Fläche vor mir, konnte ich in der Nacht ausmachen.

   Unruhe packte mich, doch ich wusste nicht wieso. Waren wir hier nicht auf einer normalen Landstraße?

   Ein schabendes Geräusch am Auto ließ mich zucken, doch dieses bewegte sich weiter vorwärts. Hatten wir die Absperrungen an der Seite gestreift?

   Plötzlich ging es nach unten und für einen kleinen Augenblick erhaschte ich die Sicht auf einen riesigen, dunklen Fleck vor uns. Der Mond spiegelte sich darin und ich brauchte einen Moment, um zu verstehen, dass es sich um Wasser handelte. Wir rasten genau darauf zu!

   Während mich Panik packte, schien mein Körper unnatürlich gelassen. Ich hatte keine Kontrolle darüber und musste entsetzt zuhören und zusehen, wie ich summte und mit meinen Händchen auf meinen Beinen herumtrommelte.

   Dann krachte es und das Auto wurde durchgerüttelt.

   Nun wurde auch mein Körper unruhig und sah sich um. Die Person, die gefahren war, war verschwunden und ich allein im Auto.

   Kälte machte ich breit und ich spürte Wasser, das durch die offenen Fenster und die Fahrertür hineinlief.

   Meine Hände versuchten, den Gurt zu öffnen, doch es gelang mir nicht.

   Mein Blick verschwamm, während die Kälte drohte, mich immer mehr einzunehmen. Es war so unendlich kalt und um mich herum wurde alles dunkel. Schmerzen machten sich in meiner Brust breit und zogen sich bald darauf schon durch meinen ganzen Körper.

   Ich konnte mich nicht bewegen und nichts tun. Gefangen in meinem Körper und mit meiner Angst allein gelassen, sah ich bereits das Ende auf mich zukommen, als plötzlich ein helles Licht auftauchte. Seine Wärme nahm mich ein und umschlang mich wie ein warmer Mantel.

   „Willst du leben?", erklang eine sanfte, melodische Stimme und ich versuchte, meine Augen zu öffnen.

   Die Dunkelheit wurde durch Licht ersetzt. Alles um mich herum war plötzlich weiß. Ich fühlte mich schwerelos und geborgen. Allerdings konnte ich den Ursprung der Stimme nicht ausmachen.

   „Ja", hauchte ich leise in das Licht hinein, als sich plötzlich ein weiterer, dunkler Punkt ausbreitete.

   Die Angst packte mich, doch etwas war anders. Es war zwar dunkel, doch nicht so kalt. Ein Verlangen packte mich, das ich nicht beschreiben konnte und so streckte ich meine Hand nach der Dunkelheit und nicht nach dem Licht. Es fühlte sich einfach richtiger an.

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