163. Wie ist das als...Mensch mit Klamottenfetisch?

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Stell doch doch gerne mal vor ^-^
-Hallo, ich stelle mich hier in aller Kürze einmal vor:
Ich bin ein männliches, heterosexuelles Wesen. Ich möchte hier weitgehendst anonym bleiben, aber soviel der Fairness halber:
Ich bin deutlich älter als die meisten hier. Sagen wir mal 35+
Und ach ja, ich habe nen Klamottenfetisch. Dazu aber gleich mehr im Interview.

Was genau ist ein Klamottenfetisch?
-Also, ich musste da anfangs erstmal selber nachlesen, da ich damit auch nichts anfangen konnte.
Und die Definition, ob es jetzt bei mir wirklich ein Fetisch ist oder doch nicht, ist auch nicht ganz klar.
Prinzipiell ist es so, dass ein Fetisch etwas ist, was einen erregt, ohne in Verbindung zu einer Person zu stehen. Das können auch Gegenstände oder ähnliches sein.
Bei mir sind es eben Kleidungsstücke, z.B. bestimmte Outfitkombinationen, Stoffe, Schuhe,...

Seit wann hast du diesen Fetisch schon?
-Also Gründe habe ich bisher keine rausgefunden, obwohl ich mich tatsächlich schon damit beschäftigt habe, woran es liegen könnte.
Gezeigt hat sich das schon früh in der Pubertät. Realisiert, dass ich da etwas anders bin, habe ich allerdings dann erst viel später.
Während andere Jungs die üblichen ganzen Magazine hatten, waren es bei mir immer Frauen und Mädchen in Kleiderkatalogen, die mich erregt haben. Frauen in Lederjacken, in Strumpfhosen, in engen Blusen, in Stiefeln...Damals habe ich mir keine Gedanken darum gemacht.
Als ich aber irgendwann entdeckt habe, dass ich mir Nacktbilder ohne große Gefühlsanregung ansehe und die anderen eben nicht, habe ich schon bemerkt, dass das nicht so "normal" ist.

Hast du das schon immer akzeptiert?
-Nein, ich habe mich öfter komisch gefühlt. Also vor allem später dann, da ich in meinen Beziehungen gemerkt habe, dass da nicht jeder was damit anfangen kann.
Das zu lernen, war ein Prozess.
Ich würde jedoch nicht sagen, dass ich schon wirklich komplett offen damit umgehen kann.
Aber ich tausche mich oft online aus, merke, dass es auch anderen so geht und dass es auch Leute gibt, die auch Lust daran empfinden und es auch ausleben möchten.

Denkst du, Fetische sollten allgemein mehr normalisiert werden?
-Hm, es sollte auf jeden Fall normaler sein, offener darüber reden zu können. Dass es etwas "Besonderes" ist, finde ich absolut okay.
Ich finde, es muss jetzt nicht so sein, dass da öffentlich ein großes Ding draus gemacht wird, so nach dem Motto: Es gibt da den und den Fetisch, probiert den mal aus,...
Aber das Gefühl zu haben, dass es in der Gesellschaft kein Problem mehr ist, wäre schon gut.

Wie ist das bis jetzt in Beziehungen gewesen?
-Tatsächlich habe ich mich lange nicht getraut, was zu sagen, sondern habe mich vorsichtig rangetastet. Und ich habe schnell gemerkt, dass das nicht wirklich funktioniert.
Daher muss ich ehrlich gestehen, dass ich es im "normalen Leben eher versuche zu unterdrücken.
Es wurde halt als "komisch" empfunden und ich bin dann gar nicht wirklich weiter drauf eingegangen.
Und ja, manchmal ist es schade, dass ich es nicht wirklich ausleben kann. Aber ich schreibe manchmal Geschichten zu dem Thema, das tut mir dann gut.
Und ich habe liebe Menschen online kennengelernt, mit denen ich offen darüber reden kann.

Gibt es etwas, was du anderen Betroffenen empfehlen kannst?
-Ich denke, es ist auf jeden Fall wichtig, sich einzugestehen, dass man diese Vorlieben hat. Dann kann man besser damit umgehen.
Wenn man es frühzeitig feststellt, kann man überlegen, wie wichtig es einem in einer Partnerschaft ist und es bei der Partnersuche "berücksichtigen".

Denkst du, du kannst dich damit komplett abfinden?
-Komplett abfinden ist ein schwieriger Begriff. Kommt ganz darauf an, womit genau. Also damit, dass ich diesen Fetisch habe, habe ich mich schon komplett abgefunden.
Das ist gut so und manchmal genieße ich das auch. Damit abfinden, dass ich es nie richtig ausleben kann, werde ich wahrscheinlich nie ganz.
Das sind immer wieder gewisse Phasen. Manchmal wünsche ich mir sehr, es einfach intensiver ausleben zu können, manchmal wird mir dann wiederum bewusst, wie viele schöne Dinge ich im Leben habe und dass es auch nur ein kleiner Teil des Lebens ist, den ich dadurch versäume.
Ich weiß einfach, dass ein komplettes "Outing" mein komplettes Leben, Beruf, Familie, Umfeld,... komplett über den Haufen werfen würde und das kann und will ich ehrlich gesagt nicht riskieren.

Möchtest du sonst noch etwas sagen?
-Ich wünsche allen, denen es ähnlich geht, dass sie ihren Weg finden.

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