39.Wie ist das als...Mensch mit Sozialphobie?

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Die Person ist dieselbe wie die aus dem Kapitel über Autismus und Autismus und Sozialphobie hängen ihrer Meinung nach eng zusammen. Es werden njr die Symptome der Phobie und nicht die des Autismuses aufgezählt.

Gab es denn einen Auslöser für deine Phobie?
-Also ja und nein. Letzendlich glaube ich, dass ich diese Phobie entwickelt habe, weil ich durch meinen Autismus bedingt, früher zwischenmenschliche Signale nicht wirklich verstanden habe.
Ich hatte kaum Freunde und beschäfzigte mich nicht oft mit ihnen. Ich war sehr viel glücklicher, wenn ich alleine war.
Die sozialen Situationen hat es aber geben müssen und in diesen wurde ich von Mitschülern meist eher negativ bewertet.
Also habe ich eine Angst entwickelt, schlecht bewertet zu werden und versuche, so perfekt wie möglich zu sein.
Das funktioniert eher mittelmäßig, da ich immer noch Probleme habe und soziale Situationen sind sehr amstrengend für mich.
Und manchmal stelle ich mir die Frage, wieso ich mich der Angst und der Ausgrenzung aussetzen sollte, wenn doch ich auch einfach alleine sein könnte.
Ich weiß nicht, ob das wirklich als Auslöser zählt, immerhin ist es kein Trauma oder Ähnliches, aber bei mir war es eben so...

Wo hast du Probleme im Alltag?
-Da der Alltag bei mir vor allem aus Schule besteht, beginne ich da:
Wenn ich vor der Klasse reden soll, wenn ich zum Beispiel für etwas herangenommen werde, wenn ich aus irgendeinem Grund die Aufmerksamkeit aller anderen auf mich ziehen muss.
Insonsten vor allem in Gesprächen und bei Freunden. Auch wenn sie akzeptieren, dass ich nicht so der soziale Typ bin, ist es extrem schwer, entspannt zu sein, wenn ich mit ihnen zu tun habe.
Auch Einkaufen ist eine sehr schlimme Situation.
Ich kann einfach nichts einkaufen, ohne daran zu denken, was die Verkäuferin/der Verkäufer von mir denkt, wie sinnlos mein Einkauf ist und so weiter.
Hier auf Wattpad ist es an sich leichter, aber ich versuche trotzdem, nicht schlecht rüberzukommen und habe Angst vor Kritik an meiner Meinung.

Weiß dein Umfeld davon?
-Meine Familie weiß so halb davon. Ich habe es ihr einmal erzählt und sie haben es akzeptiert und versucht, mir zu helfen, aber das ist ja gerade das Schwere dabei.
Wirklich helfen kann es nur, wenn man sich selbst mit der sozialen Situation konfrontiert, zumindest hilft das bei mir etwas.

Denkst du, du kannst diese Phobie auch ganz loswerden?
-Also, ich denke, ich werde nie gut in solchen Sitzationen sein und eine Restangst wird bleiben, aber ich denke, ich kann einen Großteil der Phobie loswerden, wenn ich mich anstrenge und mir immer wieder sage, dass Menschen mich nicht immer negativ bewerten.

Akzeptieren die Leute, die davon wissen, deine Phobie?
-Meiner Meinung nach schon. Manchmal kommt es mir so vor, als ob es ein paar nicht ernstnehmen oder mit normaler Schüchternheit verwechseln, aber ansonsten akzeptiert es jeder.

Glaubst du, sie verstehen auch, was es für dich bedeutet?
-Ja, sie kennen mich inzwischen ziemlich gut und wissen, dass ich einige Probleme habe, die sie als nicht so schlimm empfinden, ich dann aber eben schon.
Sie verstehen, dass es mich belastet und behandeln mich auch dementsprechend, auch wenn hin und wieder ein blöder Kommentar dazukommt.
Das ist ja aber nicht so schlimm.

Wad passiert, wenn du in eine zwischenmenschliche Situation kommst?
-Das kommt darauf an, in welcher Beziehung ich zu der Person stehe, aber bei den meisten ist das so: Zuerst bekomme ich Herzklopfen und eine Art Engegefühl in der Brust, als wolle alles in mir fliehen.
Das kann ich aber unterdrücken und nach einigen Malen tief durchatmen geht es wieder.
Dann kommen aber die Gedanken wie "Was denkt die Person von mir?", "Was sage ich?", "Mache ich etwas falsch?", "Wieso sieht sie mich so an?", und so weiter...
Bedingt durch meinen Autismus, habe ich schon Schwierigkeiten, Mimik zu deuten, daher deute ich sie meistens negativ. Meist werde ich unsicher, meine viel zu laut, zu leise oder ich rede zu schnell.
Manchmal wird mir unangenehm heiß und ich habe das Gefühl, rot zu werden, was mir peinlich ist.
Im Gespräch tanze ich herum und bewege mich oft, um etwas Anspannung loszuwerden.
Manchmal fällt es mir schwer zu atmen und ich bekomme Tränen in den Augen, wenn ich kritisiert wurde.

Hat es sich schon gebessert?
-Ja, es gab eine Zeit, da war es besser, das war vor dem Lockdown. Sber seit Corona wird mir auch noch schlecht bei Gesprächen und ich bekomme schon zwei Stunden im Voraus Angst und kann nicht schlafen.
Geholfen hat mir damals der viele Kontakt zu Freunden, die mich akzeptiert haben und auch einmal gesagt haben, dass es okay ist, eine Pause zu machen.

Möchtest du sonst noch etwas sagen?
-Akzeptiert Diversität, akzeptiert Menschen so wie sie sind. Egal welche Hautfarbe, Religion oder Probleme sie haben, sie haben es verdient. Sie haben Akzeptanz verdient.

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