Kapitel 1: Wolken und Sorgen

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Die Wolken hatten die Formen von Walen, so kam es ihr jedenfalls vor. Aber andere hätten sie wegen dieser Aussage wohl für verrückt erklärt denn, wie um Merlins Namen konnten Wolken wie Wale aussehen? 

Sie hatte schon immer eine blühende Fantasie gehabt, dass hatte zumindest ihre Mutter immer gesagt, wenn sie an einem heißen Sommertag im Garten auf der grünen Wiese lag und die Wolken am Himmel beobachtete. 

Mit der linken Hand griff sie nach dem angebissenen Schokofrosch, der neben ihr im Gras lag. Ohne hinzuschauen biss sie ein weiteres Mal von ihm ab und legte ihn zurück an die Stelle, an der er zuvor gelegen hatte. 

Um sie herum waren Gekicher, Gelächter und Gespräche von anderen zu hören, obwohl sie sich eigentlich ziemlich von den anderen Schülern entfernt hatte, und nicht wie sie am Ufer des Sees lag. 

Denn, wenn sie schon nicht ins Wasser ging, so spendete der Waldrand wenigstens etwas Schatten, damit sie keinen Sonnenstich bekam. Außerdem war es ihr um den See herum eh zu viel Gewusel. 

In Menschenmassen kam sie noch nie gut klar, es war einfach zu viel los, es war zu laut und alle redeten wild durcheinander und schrien einander ins Gesicht. 

Sie wandte sich wieder dem Himmel zu, strahlend blau wie er war, und nicht gerade am besten für Leute wie sie, die den Wolken zusahen, obwohl sie bezweifelte, das es überhaupt solche gab. Mit jeder Sekunde veränderten sie die Form und sahen gleich ganz anders aus, und die Zeit schien unendlich an diesem warmen Sommersamstag. 

Ewig konnte sie hier draußen bleiben, denn niemand würde sie vermissen und von ihrer Beschäftigung würde ihr niemals langweilig werden. Denn sobald sie wieder einige Momente damit verbracht hatte, die Formen dort oben zu inspizieren, verlor sie sich auch schon in ihren Gedanken. 

Und obwohl sie mutterseelen allein war in dem ganzen Chaos, obwohl die Sonne heiß auf sie herabschien und es im Schatten nicht einen Deut kälter war, ja, obwohl ihre Kleidung durchgeschwitzt und verdreckt war und Ameisen auf ihren Beinen krabbelten, war sie glücklich. Denn sie brauchte nichts, außer sich selbst und ihre Fantasie-Welt. 

"Ist alles in Ordnung, Hope?", diese fünf Wörter, die Frage, riss sie mit einem Schlag aus dieser Welt und holte sie in die Wirklichkeit zurück. 

Ihr rotblondes Haar kitzelte sie, als sie sich zur Seite drehte und ein rothaariges Mädchen erblickte, dass sich neben sie ins Gras hatte fallen lassen. 

"Ja, wieso?", flüsterte sie leise, und doch schien es so, wie wenn sie es normal ausgesprochen hätte. 

"Ich hab mir nur Sorgen gemacht, weil du immer so allein bist. Nie ist jemand bei dir, und immer bist du so schnell weg, nach dem Essen und dem Unterricht. Wenn Gruppenarbeiten sind, dann bist du die, die überbleibt und wenn jemand deine Hilfe braucht, dann ist du immer da, aber dir wird nie gedankt oder geholfen... und jetzt liegst du schon wieder so alleine hier, ich hab mir einfach nur gedacht, dass ich ja mal mit dir reden könnte, das du nicht so einsam bist!", sagte die Gleichaltrige. 

"Es ist alles gut Lily, ich...", sie zögerte, "Ich bin einfach nur gerne alleine und... danke das du dich um mich sorgst, aber es ist wirklich alles gut!", sagte Hope lächelnd. 

Aber Lily merkte sofort, das es nicht ganz ehrlich war, doch sie wollte das Mädchen nicht bedrängen: "Ich wollte dich auch gar nicht stören, es ist nur so..." 

"Das hast du nicht! Und ich bin dir auch echt dankbar!", sagte Hope, nachdem Lily mitten im Satz geendet hatte. Sie fragte sich, wieso sich jemand wie Lily Luna Potter um jemanden wie sie kümmerte. 


-written by MinaFlorina7-

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